Heul doch! Was ist so schlimm am Weinen?
Mir persönlich ist es überhaupt nicht unangenehm, zu weinen, wenn es eben dazu kommt. Egal wann und wo, egal vor wem. Ich weine völlig hemmungslos aus verschiedenen Gründen, mal vor Schmerz, vor Trauer, vor Freude, vor Rührung oder vor Verzweiflung. Den allermeisten Menschen ist es aber furchtbar unangenehm, vor anderen zu weinen. Was ist es, was das Weinen für viele so schlimm macht? Dass Männer sich da noch schwerer tun, als Frauen, lässt sich ja gut erklären, aber sollte doch auch irgendwan mal überholt sein.
Was ist es, das es so unangenehm macht, einem anderen beim Weinen zuzugucken?
Das Weinen vor Rührung ist da bei vielen ein bisschen eine Ausnahme. Es heult sich irgendwie ein bisschen schamloser. Schon vorm Fernseher fließt so manche Träne auch im Beisein anderer. Aber auch bei großen Ereignissen, z.B. der Geburt eines Kindes oder beim Ja-Wort im Standesamt wird gesellschaftsverträglich geweint. Und trotzdem findet sich immer mindestens einer, der zum Trösten kommt und das Weinen beenden will.
Meine Frage hier, wenn es also ums Weinen vor Rührung geht, was veranlasst andere, den Gerührten dann trösten zu wollen?
Ich freue mich auf einen regen Gedankenaustausch. Holt schon mal alle die Taschentücher raus.