"Shades of Grey 2.0 Porno" und die wahre Submission von Emma
Aus Gutmütigkeit heraus "durfte" ich vor einigen Monaten mit einer geliebten, weiblichen Person "Shades of Grey" anschauen. Ich dachte mir nachdem Anschauen dessen: "Echt jetzt, wegen solch eines unausgegoren, mit Logikfehlern bestückten filmischen Machwerks wird so ein riesen Hype (zu Unrecht!) gemacht?". Die Story war konstruiert, vorhersehbar, allenfalls bemüht, die Schauspieler fade, nicht engagiert, Mr. Grey eher unreif, bockig, kindisch, gar psychopathisch also alles andere als dominant und somit attraktiv für Frauen. Doch ich musste vor allem darüber lachen, dass tatsächlich auch Logikfehler in Erotikfilmen möglich sind.
Diese hier bei JC vorgestellte Version von "The Submission of Emma Marx" (augenscheinlich die Pornoversion von Mr.Greys "Universum") scheint genauso fade zu sein, die uncharismatischen, uninspirierten Impressionen der Darsteller deuten jedenfalls daraufhin. Da ich, so es der Zufall wollte, aber hier zunächst nur den Titel des Films ohne die dazugehörigen Spoiler-Fotos sah, fand ich unbeeinflusst davon eine ganz andere Version von "The Submission of Emma Marx", und die hat es in positiver Weise wahrhaftig in sich, weshalb ich den Fokus darauf richten möchte. Der männliche Hauptcharakter, äußerst charismatisch, strahlt (die Damen dürften nun gleich freudig erregt sein) eine wirklich ausgesprochen ruhige Art der Dominanz aus. Er weiß die Lady zu händeln trotz ihrer (für Frauen wohl typischen) zuweilen renitenten, labilen Eigensinnigkeit. Gute Antworten und Handlungsansätze gleichsam Reaktionen (auf nicht planbare Situationen) hat er stets in petto , um der Dame und somit sich selbst Freude zu bescheren; denn wie er schon zu Recht sagt, die Macht liegt letztendlich doch bei der Frau, sie ist es, welche den Angeboten des Mannes zustimmen oder sie auch verwerfen kann. Selbst erfahrenen, sich bereits für ausgereift dominant haltenden Männern dürfte dieser Film gefallen, auch wenn es "nur" ein Porno (immerhin) mit über 2 Stunden Filmlänge ist, - was ungewöhnlich lang für Pornos ist und darum genügend Zeit für nachvollziehbare Entwicklungen der Akteure bietet -, und werden gestehen, dass der männliche Hauptcharakter ein Sinnbild für pure Dominanz ist.
Die weiblichen Filminteressierten werden sich durchaus mit der Hauptdarstellerin identifizieren, welche fasziniert von jenem Mann ist, ihm immer mehr völlig vertraut und dabei Momente des Zweifels durch sein sicheres, motivierendes, aber auch konsequentes wie auch führendes Verhalten übersteht, schlussendlich wagt, sich mit seiner Hilfe ihre geheimsten Fantasien einzugestehen und dann auch gemeinsam auszuleben. Das ist wohl im eigentlichen Sinne mit Dominanz gemeint.
Beiden Geschlechtern dürfte zudem die explizite Ästhetik des Films ansprechen. Alles in allem lädt dieses filmische Kunstwerk zum Mit- und Nachmachen ein und/oder zum fröhlichen Genießen in aller Ungestörtheit.
Damit es keine Verwechslungen mit der billigen (einfältigen) Version von "The Submission of Emma Marx" gibt: Die beiden Hauptdarsteller heißen mit gutbürgerlichem Namen Penny Pax und Richie Calhoun. Es liegt bisher anscheinend nur eine englisch-sprachige Version vor.
Ich wünsche ein angenehmes Filme Schauen allerseits!