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"Männertage" Motto "Ein Mann für Familie . . .

*****har Paar
41.020 Beiträge
@ mutabor65
Indem man Halt in sich selbst sucht und findet - und nicht im Außen.

Wer sich selbst anerkennt, braucht nicht unbedingt die Anerkennung seiner Eltern.

(Der Antaghar)
aber warum scheitern so viele daran...???
********nner Mann
4.902 Beiträge
Weil sie sich nicht selbst wahrnehmen
sondern sich nur in der Reflektion erkennen, die ihnen von der Umwelt gezeigt wird.
Mein derzeitiges Motto "wer sich nicht selbst befiehlt bleibt ewig Knecht" kommt nicht von ungefähr. Viele Menschen sind in einem dramatischen Maße von ihrer Umgebung abhängig und von ihrer Vorstellung, wie diese Umgebung auf sie reagieren möge.

Nicht jeder kann sich ohne Weiteres davon freimachen. Aber wenn das mal geschafft ist, dann kommt man an den Punkt, an dem man die Voraussetzungen dafür definiert, ab wann der Vater die Anerkennung des Sohnes wert ist...
*g*
aber warum scheitern so viele daran...???

Lustgewinner brachte mir grad den Denkanstoss zu meiner Überlegung:

Sie haben Angst, dass ihre Eltern - insb. Väter - sie dann gar nicht mehr mögen würden, sie total verstoßen würden, etc pp.

Der Glaube der eigenen Familie unbedingt und um jeden Preis gefallen zu müssen, weils ja schließlich die Familie ist, ist in den Köpfen so verankert, dass sich viele vermutlich einfach nicht trauen, selbige zu "ent-täuschen" indem sie ihr EIGENES Leben leben, so wie sie es sich vorstellen, anstelle des der Eltern. Es wird quasi das Leben - samt den Wünchen, Erwartungen und Bedürfnissen - der Familie über das eigene gestellt. Hat man doch so wenigstens die Famlie als Rückenstärke... braucht sich quasi nur auf deren "Erwartungen" einstellen, und kann sich daher ersparen, sich selbst zu hinterfragen...
Manchmal
treten anstelle der Eltern neue Platzhalte ein: Kinder, Partner, Freunde, Arbeitskollegen, Gesellschaft.

So einfach ist es dann doch nicht, nur seinen eigenen Schuh zu fahren.
Selbstverständlich - aber auch hier ist doch dann die Frage, wie weit ich mich von diesen "neuen" Platzhaltern dann "bevormunden" lasse bzw. in wieweit ich mein eigenes Leben lebe.

Ich glaube die ganze Problematik hat ganz viel mit dem "geliebt werden" und sich "geliebt fühlen wollen" zu tun, welches halt manchmal schon beim "gefallen wollen" oder gar schon beim "Aufmerksamkeit erhaschen" oder noch früher beginnt und damit dafür sorgt, dass man immer weniger das eigene, dafür aber immer mehr das Leben anderer lebt.

Vielleicht treten bei manchen auch die "neuen" Platzhalter deshalb ins Leben, weil sie über diese bei den Eltern dann erreichen wollen, dass diese einen besser wertschätzen, mehr lieben, mehr achten, was auch immer. So nach dem Motto "Guckt mal liebe Eltern, alle Freunde, Kollegen, ... schätzen mich schon, finden mich schon toll, was auch immer... ist das nicht Grund genug, damit ihr mich auch endlich annehmt?"

Nur so als Gedankengang...
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Cerberus
Auch hier: *top* *top* *top*

Wer glaubt, nur etwas wert zu sein, wenn er Anerkennung bei anderen findet, ist schlicht und ergreifend noch nicht wirklich "erwachsen", sondern buhlt tief in seinem Inneren noch um die Anerkennung durch seine Eltern (oder deren "Stellvertreter"), die ihm dann letztlich doch nichts bringt.

Der verflixte Haken an der Sache (bzw. das große Missverständnis dabei) ist nämlich: Werde ich dann wegen einer Leistung oder wegen meines Wohlverhaltens anerkannt, dann spüre ich ja im Innersten genau, dass nicht ICH anerkannt werde, sondern meine Leistung und mein Wohlverhalten.

Also komme ich auf diese Weise niemals zu dem, wonach ich mich verzehre ...

Das ist so klar wie Hühnerbrühe, aber kaum einer will es wahrhaben.

(Der Antaghar)
Pardon
aber Wertschätzung und Anerkennung einer Leistung kann für mich nicht gelten.

Dazu folgende Geschichte: ich stand wieder einmal ratlos vor meiner sanften Erstgeborenen, die stets betont, Ruhe und Frieden haben zu wollen. Sie ist ein Kind, dass es von Anfang an es schwer machte, dass man sie vorbehaltlos lieben konnte. Dennoch weiß ich genau, wieviel unglaubliche Liebe ich zu diesem zarten Wesen von Beginn an hatte. Aber zeitgleich auch viel Kummer und Sorgen. Ein ständiges Kümmer-Kummerkind.

Da stand ich also, es ging um Kleidung und gefälliges Aussehen und mangelnde Freunde und sie sagte es sehr wichtiges: "Warum kann man mich nicht mögen, so wie ich bin."

Tja, warum grenzen Menschen dieses Wesen aus - nur, weil sie anders ist?

Liegt es auch am System? Anerkennung durch gute Schulnoten, gute Ergebnisse im Sport? Nur höher, schneller, weiter ist gut?

Für mich bedeutet Wertschätzung die Anerkennung meiner eigenen Persönlichkeit. Wertschätzung bedeutet für mich, wenn mir keinerlei Abwertung entgegengebracht wird. Das ist m.E. nicht zuviel verlangt.

Das, was ihr beschreibt, benenne ich so: sich über Arbeit, Sport, Titel, Aussehen usw. zu definieren, um Lob und gutes Ansehen zu erhalten, ist vergeudete Energie.

Ich glaube, alleine schon durch unsere Geburt sind wir wertvoll. Wir sind wertvoll, weil wir sind. Diesen Umstand möchte ich nicht aberkannt bekommen.

Eva von love4eva
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ love4eva
Genau das sage ich doch!

Darf ich mich selbst zitieren:

Werde ich dann nur wegen einer Leistung oder wegen meines Wohlverhaltens anerkannt, spüre ich ja im Innersten genau, dass nicht ICH anerkannt werde, sondern meine Leistung und mein Wohlverhalten. Also komme ich auf diese Weise niemals zu dem, wonach ich mich verzehre ...

Echte Wertschätzung ist genau das, was Du beschreibst: Jemanden einfach nur als das anerkennen, was er ist.

Männer versuchen das eben meistens über Leistung etc., Frauen über "Liebsein" etc. und so weiter - was beides ein großer Fehler ist!

*

Eine völlig falsche Grundannahme ist jedoch (und der sind leider die meisten verfallen):

"Ich habe, verdammt nochmal, das Recht darauf, wertgeschätzt zu werden! Und ihr alle habt das jetzt gefälligst sofort zu tun!"

Das ist Schwachsinn, das geht nicht! Ich kann das nicht erwarten oder verlangen. Entweder es kommt, oder es kommt eben nicht. Nur bin ich nicht weniger wert oder auf einmal völlig verzweifelt (und es ist auch kein halber Weltuntergang), wenn ich mal nicht so wertgeschätzt werde, wie ich bin und wie ich es gerne hätte.

Als Kind war das notwendig, als Erwachsener weiß ich auch selbst, was ich wert bin - und ich wertschätze mich zunächst erstmal selbst! Ich brauche das nicht unbedingt von anderen, aber ich freue mich natürlich darüber, wenn es kommt.

Aber es mit dem Fuß aufstampfend zu erwarten - was soll das?

(Der Antaghar)
Und
wenn dir jemand nahe kommt (seelisch) und dir irgendwie das Gefühl verleiht, sich höher zu schätzen als dich - also beginnt, dich abzuwerten, welch schales Gefühl hinterlässt es bei dir?

Bzw. setzt du wahrscheinlich ein stop - doch was macht das dann aufkommende Gefühl mit dir?

Man ist ja Mensch oder von Natur mit einer guten Abgrenzung ausgestattet. *blume*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Das kommt manchmal vor ...
... und es macht mir, ehrlich, nichts aus.

Wieso ein STOP setzen? Mir ist das einfach egal.

Entweder er hat recht damit, sich selbst aus irgendwelchen Gründen "höher" einzuschätzen als mich. Dann ist es doch okay und es gibt nichts dagegen einzuwenden. Ich bin deshalb ja nicht weniger wert als sonst.

Oder er hat damit nicht recht - und dann kann ich mich nur wundern oder auch darüber lachen. Doch ansonsten berührt mich das nicht. Und ich bin auch da nicht weniger oder mehr wert.

Wichtig ist zuallererst, dass ich mich auch selbst wertschätze -
und meinen Wert nicht davon abhängig mache, wie sehr oder wie wenig mich jemand anders wertschätzt.

(Der Antaghar)
Eines verstehe ich gerade nicht:

Warum soll eine Höherschätzung des einen gleichzeitig eine Abwertung des anderen bedeuten?

Mal praktisch erklärt:
Mein Auto wird doch im Wert nicht weniger, nur weil ein anderer das gleiche Auto teurer anbietet. Das andere ist dann lediglich teurer und PUNKT.

Insofern wertet mich der andere, der sich selbst offenbar höher wertschätzt als er mich wertschätzt, doch nicht ab, nur weil er seinen eigenen, persönlichen Wert höher bemisst als den meinigen. Er schätzt seinen persönlichen Wer halt einfach nur höher und PUNKT.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Cerberus
Heute schon zum dritten Mal:

*top* *top* *top*

Jeder hat das Recht, sich selbst auch höher einzuschätzen als mich. Na und? Bin ich deshalb auf einmal weniger Wert? Muss ich da ein schales Gefühl haben? Geht da die Welt für mich unter?

Doch nur, wenn ich mich von der Wertschätzung anderer abhängig mache ....

(Der Antaghar)
Doch nur, wenn ich mich von der Wertschätzung anderer abhängig mache ....

... oder mich im ständigen Wettbewerb mit anderen stelle.

@ Antaghar

Ich amüsier mich auch grad drüber, dass wir heute irgendwie ziemlich gleich denken *g*
glaube
der Anta will nur höflich das Wort: abwerten, vermeiden.

Beispiel: Männe ging arbeiten und bewertete gleich mit dem Nachhausekommen seine Tätigkeit als unendlich anstrengender ein und wertvoller (weil Gehalt) als Mamis Popeltätigkeit mit drei kleinen Kindern usw. ein. Vorsichtshalber mal das Frauchen zu Hause abwerten, erstens um sich besser zu fühlen, zweitens um evtl. Nörgeleien gleich mal abzuwehren. Ehe Mami den ganzen Sinn begreift, fühlt sie sich erst mal abgewertet.

weiteres Beispiel: die Milchbauern fühlen sich bzw. ihre Arbeit, ihre Mühe, ihre Energien, nicht genug wertgeschätzt, weil sie ihrer Ansicht nach (wird wohl auch stimmen) zu wenig Milchlohn erhalten.

weiteres Beispiel: mit welchem Recht erhalten Frauen in Deutschland meist 20 % weniger Lohn? Ist ihre Arbeit weniger wert?

Rational betrachtet hat es wenig mit der eigenen Persönlichkeit zu tun. Irrationalerweise fühlt sich der Mensch in seiner Integrität bewertet.

Das persönliche Wertesystem arbeitet von Person zu Person unterschiedlich - das Unterbewußtsein mit all seinem Erfahrungsspeicher lässt Infos ins Bewußtsein sickern. Bis das angekommen ist, fühlt Mensch sich abgewertet - also nicht seinem Wert entsprechend anerkannt.

Wohl dem, der viele gute Erfahrungen im Leben gespeichert hat.
Amüsiere
mich auch: niemand hat ja geschrieben, weniger wert.

Der Wert Anta, Cerbi bleibt ja gleich.

Die Bemühung das Haus/Auto Anta,Cerbi seitens einer anderen Person im Wert herunter zuhandeln, sind es, die verletzen können.
Da muss man aber ein gutes Einschätzungsvermögen seiner selbst haben. Ich bin ja z.B. weiterhin Eva und nicht auf einmal Minus-Eva.

Vielleicht ist es aber die Bemühung des Anderen, einen nicht wertschätzen zu wollen (z.B. man soll nur für 1 Euro arbeiten), kann doch verärgern (hier kommt dann Wut - da haben wir es wieder).

Aber Cerbi denk an deinen Fall. Die Handlung deiner Mutter war eine Respektlosigkeit deiner Person gegenüber und auch Abwerten und Gering-einschätzen deiner eigenen gesetzen Grenzen. Also ein Versuch, dich abzuwerten - auch wenn sie es weit von sich weisen würde.

So: schmeiße vorsichtshalber für euch *top* *top* *top* *top* *top* ins Forum.

Macht Spaß, eure Gedankengänge zu lesen. *blume*
Rational betrachtet hat es wenig mit der eigenen Persönlichkeit zu tun. Irrationalerweise fühlt sich der Mensch in seiner Integrität bewertet.

Ähh... das kann ich jetzt nicht bestätigen.

Zu Deinem ersten Beispiel mit Menne und Mutti, bewertet Menne doch nur seine Arbeit an dem besagten Tag höher als die Arbeit am selben Tag von Mutti - und das wohlgemerkt rein aus SEINEM PERSÖNLICHEM Empfinden heraus.

Aus dem Empfinden von Mutti sieht die Sache also vielleicht ganz anders aus, sodass Mutti ihre Arbeit des besagten Tages höher bewerten würde als die abgeleistete Arbeit des Mennes des selben Tages.

Deshalb wird aber weder die eine, noch die andere Arbeit in ihrer Wertigkeit ansich niedriger, sondern eben nur aus der derzeitigen Situation heraus und auch nur aus Sicht der einen Person. Erstens bedeutet dies aber noch lange nicht, dass die Arbeit tatsächlich weniger wert ist bzw. die andere mehr - das sollte man nämlich selbst für einen bestimmen - und zweitens bedeutet dies eben nicht, dass eine Abwertung der Person dabei stattfindet, sondern eben nur eine BEwertung der Arbeit.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Abwertung
Ehe Mami den ganzen Sinn begreift, fühlt sie sich erst mal abgewertet.

Du drückst es absolut korrekt aus: Mami fühlt sich abgewertet.
Ist sie es??? (Mal ganz objektiv betrachtet ...)
Wurde sie abgewertet? (Mal ganz objektiv betrachtet ...)

Ich glaube nicht.

Dem Papa ging es mit 99% Wahrscheinlichkeit nicht darum, die Mama abzuwerten, sondern um etwas ganz anderes. Wenn ihre derzeitige Befindlichkeit es eben für sinnvoll erachtet, sich da gleich abgewertet zu fühlen - ist es nicht seine Schuld, sondern ihr Ding!

Auch die Milchbauern sind nicht abgewertet! Ebenso wenig die Frauen, die weniger Lohn für gleiche Arbeit bekommen!

Es geht nicht darum, die jeweiligen Menschen abzuwerten. Was bewertet wird, ist vielleicht der Milchpreis oder die Arbeit, aber nicht die Menschen. Oder ist jetzt ein Bauer auf einmal mehr wert, wenn er plötzlich mehr Geld für die milch seiner Kühe kriegt? oder ist eine Frau, die bisher 20% weniger als ein Mann bezahlt bekommt, auf einmal mehr wert als ein mann, wenn ab heute 20% mehr als er kriegt?

Nein, da werden Dinge, die nichts miteinander zu tun haben, in einen Topf geworfen.

Es ist wie mit Kritik: Wenn einer kritisiert, dass ich in der Nase bohre, dann kritisiert er nicht mich, sondern mein Nasebohren. Fühle ich mich dann gleich abgewertet, ist das mein Problem, nicht seins!

(Der Antaghar)
Aber Cerbi denk an deinen Fall. Die Handlung deiner Mutter war eine Respektlosigkeit deiner Person gegenüber und auch Abwerten und Gering-einschätzen deiner eigenen gesetzen Grenzen. Also ein Versuch, dich abzuwerten - auch wenn sie es weit von sich weisen würde.

Klar war es ne Respektlosigkeit, weil ICH der Ansicht bin, dass man sowas nicht mit der eigenen Tochter macht, aber deshalb fühle ich mich auch nicht abgewertet oder bin es gar. Ich merke bei ihrem Handeln nur eines und zwar, dass SIE ein Problem mit einer Situation, einem meiner Verhalten oder sonst was hat, denn sonst hätte sie anders reagieren können.

Das Ergebnis war, dass ich mich nicht von ihr beeinflussen lies, mich nicht ihrem Willen unterordnete, nicht alles dafür tat um in ihrer Gunst wieder zu steigen, sondern sie für ihren Betrug verklagt habe und damit nun eben gar keinen Kontakt mehr zu ihr habe.

Ja na und? Ich brauche sie nicht um mich anzunehmen, das kann ich schon ganz gut alleine.

@ Anta

Und Runde die 4. mit dem gleichen Gedanken *ggg*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Cerberus
Nucht nur Rinde 4, sondern ein hervorragendes Beispiel von Dir, das mit Deiner Mutter.

Du hast wunderbar das erklärt, was ich meine und was auf die Fragen hier eigentlich nur die einzig richtige Antwort sein kann!

Deine Mutter hat sich zwar respektlos verhalten - aber deshalb musst du Dich doch nicht abgewertet fühlen! Das ist doch ihr Problem, wenn sie keine Alternativen zu ihrem Verhalten findet - und Du kannst Dich dagegen verwahren oder abgrenzen, aber Du bist deshalb kein bisschen weniger wert!!!

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.020 Beiträge
Aus einem anderen Blickwinkel
Ich hab da noch etwas, das recht gut passt und das erklärt, wie es z. B. "Love4eva" ergeht:

Wenn jemand mit "starker" Überzeugung etwas ausdrückt und behauptet (was an sich ja völlig okay und nichts Schlechtes ist), wird bei vielen Menschen ein Knopf aus der Kindheit gedrückt. Fast jeder hat Eltern gehabt, die etwas strenger, bestimmender, behauptender im Tonfall wurden, wenn sie sich dem Kind gegenüber durchsetzen wollten.

Und nun - sobald ein Tonfall etwas strenger, nachdrücklicher oder durchsetzender wird - "rutscht" man zurück in das Gefühl aus der Kindheit: Der Behauptende wird zum Elternteil, man selbst zum Kind.

Deswegen das Muster: „Ich klein - du groß, ich abgewertet. Deshalb geht es mir jetzt schlecht. Ich will aber nicht mehr klein sein, also kämpfe ich gegen dich, weil du groß.“ Es geht gar nicht mehr um die Sache, sondern darum, sich selbst zu behaupten. Völlig überflüssig, passiert aber häufig automatisch. Es ist jedoch ein lösbarer Automatismus, gegen den man etwas tun könnte: man ist ja kein Kind mehr …

Nur weil der andere etwas mit Überzeugung und Begeisterung behauptet, muss man sich selbst nicht gleich klein machen, man kann und darf dem anderen dennoch auf Augenhöhe begegnen. Er will einen ja nur von etwas überzeugen, einen für etwas begeistern - nicht etwa einen unterdrücken oder beherrschen wie damals die Eltern. Es gibt also keinen Grund, gegen ihn zu kämpfen oder Widerstand zu zeigen. Und auch nicht den geringsten Grund, sich abgewertet zu fühlen!!!

Man kann bei der Sache bleiben, ihr auch widersprechen, sich auseinandersetzen, diskutieren, es vielleicht auch mal probieren, was der andere so begeistert und bestimmend vertritt. Wonach es einem auch immer ist, man ist dem bestimmend Auftretenden nicht hilflos ausgeliefert.

Doch wenn ich mich wie ein kleines Kind fühle, dann wird dieser Knopf aus der Kindheit gedrückt – und ich fühle mich prompt schlecht, abgewertet, hintenangestellt - und ich bin prompt widerspenstig. Damit mache ich es dem anderen und mir selbst unnötig schwer.

Ich denke, das ist in etwa dieser Mechanismus, um den es da geht.

(Der Antaghar)
*******_bw Mann
4.717 Beiträge
mmhhh.....
ich bin da bescheiden, mein vater ist der ehrlichste mensch den ich kenne. sein rat ist mir noch heute wichtig, obgleich ich ihn nicht immer annehme, aber er ist ehrlich.
ich hatte nie das bedürfnis meinen vater zu übertrumpfen, ich gehe arbeiten um zu leben - nicht umgekehrt!
meine zwillingssöhne habe ich immer mit respekt durch ihr leben geleitet und nie mit gewalt oder druck.
heute sind sie 20 jahre alt und lebensfähig, sie lieben meinen vater genauso wie mich.
ich habe wunderbare eltern!!!!!!
und wenn ich sehe, wie mein sohn mit seinem kleinen sohn umgeht (knapp 2 jahre), dann sehe ich so viel liebe und fürsorge, das es mich einfach freut. das bringt mir mehr als jeder porsche!
familie hat bei uns den größten stellenwert.
und frauen, lach, wer versteht sie wirklich??? aber ich bin lernfähig. nein, mann muß nur mal wirklich zuhören und zwischen den zeilen lesen, sie erzählen doch sooo gerne....
ich glaube, ich habe meinen humor nie verloren und bin bekenner des kindes im manne. nur die spielzeuge haben sich verändert....
Wieder zurück
und noch mal was interessantes gelesen:

Es geht gar nicht mehr um die Sache, sondern darum, sich selbst zu behaupten.

Oft artet das Behaupten in Streit aus und am Ende will keiner verlieren. Da werden schon ganz interessante Angriffe bis hin zur Verletzung unter die Gürtellinie getrieben.

Äh, wie, Anta, du popelst? Hast du keine Alternativen dafür gefunden? Kleiner Scherz.....da ich das mit den Alternantiven schnell verstand, konnte ich das heute gleich mal umsetzen und bin gespannt, wie oft ich zukünftig dann mal Kaffee trinken gehen werde, wenn meine Mitbewohner mal wieder keine adäquaten Konfliktbewältigungsmöglichkeiten für sich fanden.

Das eigene Bemühen, wie eine Schönwetterfee Friedenszauber über alle Streithähne auszuschütten, erspar ich mir zukünftig dann.

@****rn - es ist schön, so etwas von dir zu lesen, welch Glück für dich, deinen Vater, deinen Sohn und deinem Enkel.
*******iver Paar
136 Beiträge
um hier mal mitzureden...
... hier mal meine Lebensumstände:
Als ich 16 war starb mein Papa - gerade an dem Punkt, an dem ich alt genug war, seine Art und Weise zu verstehen (Er hat aufgrund seiner Eltern nie gelernt, seine Gefühle zu zeigen und ich war gerade auf dem Weg, bei ihm "zwischen den Zeilen zu leden")
Meine Mutter war und ist seit dem eine große Bezugsperson. Ich weiß daher, wie man als Mann Gefühle zeigt, lass diese auch raus, was wiederum meine Frau sehr hoch einschätzt.
(Mein näherer Bekanntenkreis tituliert mich oft als "Frauenversteher", was einerseits für mich normal sein sollte, andererseits von Frauen ausgesprochen ein sehr großes Kompliment ist.
Sollte es einen "typischen Mann" geben, so bin ich es nicht.

Beruflich hätte ich in meinem Job im Vertriebs-Außendienst ganz gut mithalten können, wenn mich nicht eine Krankheit hier rauskatapultiert hätte. Gerade dieser Einschnitt in mein Leben hat mich zum Umdenken gebracht, und tut dies immer noch:
Ich fixiere mich immer weniger auf andere und deren Meinung zu meinem Tun, sehe die materiellen Werte immer weniger als wichtig und glaube immer mehr einschätzen zu können, auf was es im Leben ankommt: Auf die Gesundheit - die meiner Familie (ich bin ein Familienmensch!), meiner engsten Freunde und meiner eigenen.

Ich bin sozusagen dankbar für die berufliche Wende in meinem Leben aufgrund meines Gesundheitszustandes (mir geht es eigentlich viel zu gut...) und hadere nur seltenst mit meinem "Schicksal".

Männer, die ihr Glück im Beruf, der Karriere, der PS-Zahl ihres Autos suchen, wünsche ich alles Gute! Hoffentlich hält ihre Denkweise bis zu ihrem Lebensende an - denn sollten Sie im Rentenalter plötzlich merken, dass es vielleicht doch wichtigere Dinge gegeben hätte - wie zum Beispiel ein Familienleben und die Liebe zur Frau - dann könnte es zu spät sein.

(Der Schkrudreiver)
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