Aus einem anderen Blickwinkel
Ich hab da noch etwas, das recht gut passt und das erklärt, wie es z. B. "Love4eva" ergeht:
Wenn jemand mit "starker" Überzeugung etwas ausdrückt und behauptet (was an sich ja völlig okay und nichts Schlechtes ist), wird bei vielen Menschen ein Knopf aus der Kindheit gedrückt. Fast jeder hat Eltern gehabt, die etwas strenger, bestimmender, behauptender im Tonfall wurden, wenn sie sich dem Kind gegenüber durchsetzen wollten.
Und nun - sobald ein Tonfall etwas strenger, nachdrücklicher oder durchsetzender wird - "rutscht" man zurück in das Gefühl aus der Kindheit: Der Behauptende wird zum Elternteil, man selbst zum Kind.
Deswegen das Muster: „Ich klein - du groß, ich
abgewertet. Deshalb geht es mir jetzt schlecht. Ich will aber nicht mehr klein sein, also kämpfe ich gegen dich, weil du groß.“ Es geht gar nicht mehr um die Sache, sondern darum, sich selbst zu behaupten. Völlig überflüssig, passiert aber häufig automatisch. Es ist jedoch ein lösbarer Automatismus, gegen den man etwas tun könnte: man ist ja kein Kind mehr …
Nur weil der andere etwas mit Überzeugung und Begeisterung behauptet, muss man sich selbst nicht gleich klein machen, man kann und darf dem anderen dennoch auf Augenhöhe begegnen. Er will einen ja nur von etwas überzeugen, einen für etwas begeistern - nicht etwa einen unterdrücken oder beherrschen wie damals die Eltern. Es gibt also keinen Grund, gegen ihn zu kämpfen oder Widerstand zu zeigen. Und auch nicht den geringsten Grund, sich
abgewertet zu fühlen!!!
Man kann bei der Sache bleiben, ihr auch widersprechen, sich auseinandersetzen, diskutieren, es vielleicht auch mal probieren, was der andere so begeistert und bestimmend vertritt. Wonach es einem auch immer ist, man ist dem bestimmend Auftretenden nicht hilflos ausgeliefert.
Doch wenn ich mich wie ein kleines Kind fühle, dann wird dieser Knopf aus der Kindheit gedrückt – und ich fühle mich prompt schlecht,
abgewertet, hintenangestellt - und ich bin prompt widerspenstig. Damit mache ich es dem anderen und mir selbst unnötig schwer.
Ich denke, das ist in etwa dieser Mechanismus, um den es da geht.
(Der Antaghar)