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"Männertage" Motto "Ein Mann für Familie . . .

"Männertage" Motto "Ein Mann für Familie . . .
. . .und Partnerschaft"

Gerade konnte ich einen interessanten Artikel dazu lesen und möchte ein paar Gedanken dazu vorstellen:

Habt ihr euch nicht schon selbst oft genug gefragt:

Papa, wo bist du?

Was Männer über Frauen wissen sollten?

Das (verletzte) Kind in mir als Mann - wie geht es ihm?


Ist es nicht so bzw. ging es nicht vielen Männern auch so - man(n) startet nach der Schule im Leben durch, will seine gesetzten Ziele im Leben erreichen und ist sich irgendwann unsicher.

Machen diese Ziele überhaupt Sinn? Gelte ich jetzt, wo ich mein Leben neu ordne, wirklich als "Schlappschwanz"? Darf ich nicht endlich auch emotional daher kommen? Muss ich wirklich alles im Leben erreicht haben? Gibt es in Wirklichkeit nicht immer wieder Männer, die mehr im Leben/Beruf/Familie/Karriere usw. erreicht haben als ich? Muss es mir denn wirklich noch etwas ausmachen?

Ich möchte euch dazu ermuntern, ein wenig von euren Gedanken "preiszugeben". Ermuntern, nicht nur über sexuelle Präferenzen zu reden und zu schreiben, sondern den wirklichen Mann, das was euch durch eure Seele, durch eure Gefühle wirklich ausmacht, hier einmal zeigen.
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Du könntest prima Wedding-planner für Shotgun-weddings werden - aber das nur nebenbei und hat nix mit dem Thema zu tun

Mit dem ersten Teil kann ich nicht so recht was anfangen, aus unterschiedlichen Gründen.
-Männertage klingt so nach Überschrift im Sinne von "DA ist was, was auch noch einen Tag bekommen muß".

-Und die Fragen in kursiv - da klingelt grad nicht so wirklich was... bedarfs evtl. vorher der Kenntnis des Artikels? (Anders: irgendwie bekomme ich da grad nicht die Kurve zum Rest des Postings).

Ich denke mal, grad was die Ziele betrifft gibts da unterschiedliche Wege. Der eine ist sich schon während der Schule klar wo die Reise hingehen soll, und da wird dann recht karriereorientiert alles für getan, um mit 35 xyz Monatsgehalt oder die eigene Firma oder oder oder zu haben. (Okay, sorry für den Zynismus, es geht natürlich ebenso für altruistischere Ziele, wie etwa ein Krankenhaus im Sudan zu bauen).
Der nächste hat da eine Idee, was er machen möchte, und stellt irgendwo auf dem Weg fest, daß es das wohl doch nicht war und kommt erstmal ins Schleudern, verhaspelt sich, kommt auf Abwege, dreht Ehrenrunden, und steckt entweder schließlich irgendwo im Schlamm fest, oder findet einen neuen Kurs.
Und wieder einer hat eher so die "mal gucken was kommt" Einstellung, hangelt sich von Gelegenheit zu Gelegenheit, bleibt schließlich irgendwo wo es ihm ganz gut gefällt, oder versumpft ebenfalls weitab von eben dem, oder landet mehr oder weniger zufällig genau da, wo er bestens hinpasst.

Aber gerade dieser Gedanke "Muss ich wirklich alles im Leben erreicht haben?" und vielleicht sogar ohne das "erreicht" ist sicherlich manchmal ganz gut zu denken. Schon alleine um mal zu überprüfen, ob die Ziele wirklich (noch) die eigenen sind, oder nur übernommene Ideen.

Äußerst relativ finde ich den Begriff "mehr erreichen". Wenn ich nun ein Monatsnetto von 1500€ habe, keinen Dienstwagen, nicht bei <Promi xy> eingeladen bin und mich mit jemandem vergleiche, der 4000€ Monatsnetto hat, Dienstwagen UND Boot(mein Haus, mein Auto, mein...) und regelmäßig bei <Schickeria xy> eingeladen ist - dann habe ich wesentlich mehr erreicht... wenn mein Wunsch war, 40 statt 60-70 Wochenstunden zu arbeiten, und dafür mehr Qualitätszeit daheim mit Familie/Freunden/usw verbringen zu können, und wenn es mein Wunsch war, lieber mit eben jenen an die Nordsee zu fahren, anstatt mit nervigen "Geschäftsfreunden" nach Las Vegas zu jetten.

Soviel erstmal hier - war ich auf Kurs?

Darki
Das
Wort Männertage mag wirklich so ökomäßig klinken wie einst: ich bin der Martin - Teetrinkende Männergruppen, die sich erst einmal fanden.

Einfach nicht daran stören - es gibt ja auch Kindertage oder welch Wunder Frauentage . . .so ist das mit der Tüte Deutsch - nicht immer schmackhaft, was drinnen steckt.

Zum kursiven Thementeil - dies sind angestoßene Themen, die Mann sich, sofern sein Interesse geweckt wurde, anhören und annehmen könnte. Für Nichtväter eher uninteressant - im Hinblick darauf, dass sie selber jedoch Väter hatten evtl. doch nicht?

Ansonsten - gut auf Kurs *top*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Du glaubst wirklich ...
... dass sich zu diesen Fragen hier viele Männer äußern werden?
In diesem Fall bewundere ich Dein positives Denken ... Schön wäre es ja, aber ich kann noch nicht daran glauben.

Ich zitiere hier einfach mal nur aus einem Buch, das mir sehr, sehr wichtig ist
("Der Weg des wahren Mannes" von David Deida):

Die meisten Männer glauben irrtümlicherweise, irgendwann alles geschafft zu haben: "Wenn ich genug arbeite, kann ich mich eines Tages ausruhen."
Oder: "Eines Tages wird meine Frau das alles verstehen und aufhören, sich zu beschweren."
Oder: "Ich tue das jetzt nur, damit ich später so leben kann, wie ich wirklich will."
Der Irrtum dieser Männer beruht auf der Vorstellung, dass die Dinge irgendwann anders sein werden. Aber das werden sie nicht. Alles geht immer so weiter. Zeit unseres Lebens besteht die kreative Herausforderung darin, mit dem gegenwärtigen Augenblick zu ringen, zu spielen, ihn zu lieben ....


Für mich gibt es im Leben als Mann nur noch eine einzige, wirklich wichtige Aufgabe (alles andere ist letztlich unwichtig oder ergibt sich ohnehin von selbst):

Zu lernen, notfalls lieber mit einem wunden Herzen zu leben - als mein Herz zu verschließen. So kann ich voller Liebe handeln und meine Partnerin feiern, lieben, preisen, verehren ... und dadurch selbst glücklich werden.

Der Antaghar
Der
doch sehr schwachen Resonanz nach, lieber Anthagar, glaube ich das selbstredend nicht mehr, dass sich Männer mal wirklich was trauen.

Es ist einfach bedauerlich, dass sich Männer beklagen, sie würden die Frauen "einfach nicht verstehen".

Umgekehrt wird ein Schuh daraus: sie wollen nicht zuhören.

Alleine schon, wieviel Problemchen hier im Männerthread gewälzt werden, wovon nicht eine einzige Frau partizipieren würde, wenn diese Sorgen gelöst würden. Es wären den Frauen piepegal und sie würden dadurch nicht glücklicher.

Es scheint mir jetzt eher wichtiger, dass es nicht mehr Vorträge über "Frauen verstehen" gibt, sondern "wie funktioniert eigentlich ein Mann".

Wenn Männer verstehen lernen, dass der Zugang zu einer Frau am besten und schnellsten erfolgt, wenn sie etwas von ihrer Persönlichkeit, ihren Gedanken, ihrer Seele preisgeben, dann müssten sie sich nicht über Beruf, Karriere oder Potenz definieren. Die letztgenannten Nomen sind den meisten Frauen piepegal, wenn sie stattdessen einen aufmerksamen, Emotionen zeigen könnenden Mann, der jeden Augenblick versteht zu leben, an ihrer Seite hätten.

Seufz - *blume* erst einmal an euch beiden Mitschreiber.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Zuhören und Öffnen
Diese beiden Eigenschaften sind es, die Männern da sehr helfen würden.

Vielleicht ist es bei ihnen aber ähnlich wie bei vielen Frauen?
Jammern macht offenbar mehr Spaß ...
Und die Probleme wirklich lösen? das will man doch gar nicht!

Eröffne einen Thread darüber, was Männern an nun aber wirklich Frauen stinkt - und Du wirst Dich vermutlich vor Zulauf kaum retten können!

Wenn Du einverstanden bist, werde ich hier nach und nach immer wieder ein paar meiner "Weisheiten" von mir geben, die uns Männer betreffen. Selbst wenn nur wenige posten, so lesen es vielleicht ja doch einige? Was meinst Du?

Der Antaghar
Die stillen Mitleser
lieber Antaghar, werden so einige sein, denke ich.

Was mir im Laufe des Lebens stets auffiel bei der bösen Frage aller Fragen : "Was denkst du?" Dies scheint den armen Befragten oft derart in Erstaunen zu versetzen oder schlimmstenfalls sogar in totale Unruhe. Manchmal hatte ich dann das Gefühl: das kann doch nicht wahr sein? Männer müssen doch ähnliche selbstreflektierende "Problemchen" wälzen, wie unsereins?

Ja, ich wäre dankbar, ein paar Weisheiten zu lesen.

Es muss doch meiner Ansicht nach wahnsinnig anstrengend sein, diese "Problemchen" unausgesprochen mit sich herumzutragen und sich dann zu beklagen, wenn wir Weibchen seufzend Männer bewundern, die dies eben können. Dann werden diese Männer gleich als Weichei und Warmduscher usw. tituliert. Also abgewertet, damit sie sich selbst "besser" fühlen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Frage 1: "Papa, wo bist du?"
"Ein Mann muss seinen Vater lieben, sich aber gleichzeitig von den Erwartungen und von der Kritik seines Vaters lösen, um ein freier Mann zu sein!"

So sieht das David Deida - und ich schließe mich ihm voll und ganz an!
Viele Männer sind nicht frei, weil sie insgeheim immer noch hoffen, von ihrem Vater anerkannt zu werden, von ihm wirklich geliebt zu werden.

Das ist unfrei - und nicht männlich.

Die Frage ist also nicht: "Papa, wo bist du?"
Auch nicht: "Warum hast du mich verlassen?"

Sondern es ist meines Erachtens wichtig zu wissen, zu denken und zu fühlen (und nicht nur so zu tun!):

"Ich danke dir, Papa! Aber jetzt bin ich selbst ein Mann.
Ich liebe dich, Papa! Aber ich lebe mein eigenes Leben.
Du hast es sicher gut gemeint, Papa! Aber ich weiß besser, was gut und richtig für mich ist!"


Mich würde interessieren, wie es andere Männer sehen und erleben ...

(Der Antaghar)
*******g_nw Mann
660 Beiträge
reinstolper

Gerade bei den letzten kursiven Zeilen des Antaghars kann ich mal wieder einhaken - ich habe in der engeren Verwandtschaft erlebt, wie stark der Einfluss (und eben leider eher im negativen Sinne) einer dominierenden Vaterfigur sogar über den Tod hinaus sein kann.
Wie ein Leben, das (soweit ich das mitbekommen habe, so einiges davon war vor meiner Zeit) ständig nach den Anforderungen des Vaters ausgerichtet war und ständig mit dem Gefühl des nicht-gerecht-Werdens scheiterte bis heute seine Nachwirkungen zeigt.

Ich selber habe an irgendeinem Punkt bemerkt, daß unsere Vorstellungen nicht deckungsgleich sind. Daß das beste für den Sohnemann zu wollen, und zu erkennen was das beste ist, zwei sehr verschiedene Sachen sind - Väter sind auch nur Menschen *ggg*

Was ich damit sagen will - ich musste (und so wirds wohl vielen anderen Söhnen gehen) ab einem bestimmten Punkt darauf achten, meine Grenzen zu wahren, und immer mal wieder klarstellen, daß das beste was ein Vater machen kann nicht unbedingt ist, nur seine Erfahrung weiterzugeben und aus seiner Sicht das beste für den Sohn erreichen zu wollen, sondern zu versuchen zu verstehen und zu akzeptieren was der Sohn für sich als das richtige empfindet und ihn dabei zu unterstützen. Nicht blindlings, klar ("Kumm, Paps, lass mer ne Tanke beklauen"*mrgreen*) aber mit einem gewissen Vertrauen in dessen eigene Urteilsfähigkeit. Womit wir dann auch wieder bei den eigenen Zielsetzungen angekommen sind.

Darki
Bin zwar kein Mann, aber auf diesen Fred gestoßen und oute mich nun als stille Mitleserin in der großen Hoffnung noch ein wenig mehr über Männer zu erfahren.

Dieses Zitat:
Wenn Männer verstehen lernen, dass der Zugang zu einer Frau am besten und schnellsten erfolgt, wenn sie etwas von ihrer Persönlichkeit, ihren Gedanken, ihrer Seele preisgeben, dann müssten sie sich nicht über Beruf, Karriere oder Potenz definieren. Die letztgenannten Nomen sind den meisten Frauen piepegal, wenn sie stattdessen einen aufmerksamen, Emotionen zeigen könnenden Mann, der jeden Augenblick versteht zu leben, an ihrer Seite hätten.

Seh ich aber ganz genauso.
Der letzte
kursive Satz trifft es für mich, Mr.Love, voll und ganz. Als erwachsener Mann weiß ich durchaus, was gut und wichtig für mich ist.

Dennoch frage ich mich immer noch, wieso wurde - zumindest hatte ich stets den Eindruck - mir als Kind und Jugendlichem nicht die Anerkennung gegeben, die mir meiner Meinung nach zustand?
*******g_nw Mann
660 Beiträge
dann müssten sie sich nicht über Beruf, Karriere oder Potenz definieren
Ich find das aber gut.
Ich definiere mich über LÄNGE, HÄRTE UND VIEL GELD!

(=Die Arbeitszeit ist lang, der Job ist hart und ich geb viel Geld für kleine blaue Tabletten aus, damit die Potenz stimmt *haumichwech*)

Sorry *zwinker*



@Mr. Love - von wem? Väterlicherseits oder von anderen? (Verständnisfrage)

Darki
Manchmal hatte ich dann das Gefühl: das kann doch nicht wahr sein? Männer müssen doch ähnliche selbstreflektierende "Problemchen" wälzen, wie unsereins?

eine gewagte theorie, das dies männer nicht tun...



Dieses Zitat:
Zitat:
Wenn Männer verstehen lernen, dass der Zugang zu einer Frau am besten und schnellsten erfolgt, wenn sie etwas von ihrer Persönlichkeit, ihren Gedanken, ihrer Seele preisgeben, dann müssten sie sich nicht über Beruf, Karriere oder Potenz definieren. Die letztgenannten Nomen sind den meisten Frauen piepegal, wenn sie stattdessen einen aufmerksamen, Emotionen zeigen könnenden Mann, der jeden Augenblick versteht zu leben, an ihrer Seite hätten.


Seh ich aber ganz genauso.

männer lernen aber leider schon sehr sehr früh, das jenes offenbaren als scharfer bumerang auf sie zurück kommen kann...

denn jedes offenbarte wort dem weibe gegenüber, ist ein messer das man dem täter in die hand gibt...



ergo...
warum sollte mann einer frau sich offenbaren...
erstrebenswert wäre es, aber dafür müsste es DIE frau wert sein...

was nicht heißt, das es nur frauen gibt, die mit dieser offenheit nicht umgehen können...
aber leider sind das nur sehr sehr wenige...

und wenn männer (ergo ..kleine jungs schon im kindesalter mitbekommen, wie die frauen bei offenbarungen gegenüber männer (väter) agieren... wie sollen diese jungen männer lernen, offen zu sein...


letztendlich könnte man diesen verfluchten kreislauf durchbrechen...
aber das sit ein großes stück arbeit...

an jedem sich selbst...
mann wie frau...
@darkling
Anerkennung durch den Vater.
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Ah, okay.

Hm, dazu fällt mir spontan ein: Seit ich darauf achte sind mir zwei Typen von Vätern aufgefallen.
Die einen können schlecht direkt Anerkennung zeigen. Da muss dann schonmal nur ein Brummen oder Nicken herhalten und bedeutet letztlich "gut gemacht", oder wenn dann zum Wochenende nochmal unaufgefordert ein Zwanni rübergeschoben wird, dann war das der Hinweis, daß Kind sich gut geschickt hatte. In den Familien hatte ich den Eindruck kam die direktere, wortreichere Anerkennung eher von Seiten der Mutter.
Der andere Typ... zeigte wenig oder keine Anerkennung, weil es wohl keine gab. Da machten die Kinder nicht, was Vater sich für sie vorgestellt hätte (eben auch wieder starke Definition über Berufswahl) und ab da war eigentlich alles nur Mist. Auch andere Erfolge wurden letztlich immer unter dem Blickwinkel des nicht-Entsprechens der väterlichen Vorstellungen gesehen, und dementsprechend abgewertet.

Das aber nun "von außen" gesehen... von innerhalb der Familie mag der Eindruck wieder ein anderer gewesen sein.

Darki
Äh
du meinst @****ing Papa war so ne Art "Übervater" - niemand wird je auf seiner Augenhöhe landen?

Ich glaube fast, dass es meinem Vater um seinen eigenen Selbstwert ging. Hauptsache, er<----war der Größte. Sogar in punkto Sex wollte er mir Ratschläge erteilen und mir mitteilen, welch großer Hecht er war.

Meine beruflichen Wege sowie privaten Entscheidungen wurden selbstverständlich - trotz Erfolge - nicht positiv anerkannt, da sein Tenor war: sieh hin, Sohn, was ich alles im Leben erreicht habe.
Nach
Rücksprache mit dem user, darf ich diesen Satz zitieren:

Das glaube ich nicht. Männer dürfen durch ihre Erziehung sich weniger über ihre Probleme zu äussern.

Also doch - verflixte Erziehung.
Ich verstehe die Frage nicht ganz: du möchtest deine Ziele im Leben erreichen, um dich vor deinem Vater beweisen zu können?

Ich habe nur gesagt, dass Männer sich kaum über ihre Probleme äussern. Die Probleme sind aber von Mann zu Mann verschieden.

Der Grund, warum Männer ihre Gefühle verstecken, wurde schon erwähnt: es macht sie verletzlich. Das ist ein Prroblem unserer kompetitiven Gesellschaft.
Kann sein ich bin da zu blöde für, aber ich steig nicht hinter die Frage und was der TE damit aussagen will oder was der von anderen hören will.
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Puh, das ist natürlich noch eine andere Sache... daß der Vater möglicherweise in eine Art Konkurrenz zum eigenen Sohn tritt... hab ich so noch nicht drüber nachgedacht, aber kann ich mir schon vorstellen.

Es kommt ja wohl vor, daß Eltern Erfolge versuchen durch ihre Kinder zu leben... so in der Art "schaut her, was mein Kind alles erreicht hat" oder etwas positiver ausgedrückt "guckt wie gut es meinem Kind im Leben geht".

Das was Du beschreibst wäre dann wohl die negativere Variante davon... das eigene Selbstbewußtsein versuchen zu nähren indem man andere runtermacht, was dadurch, daß es dann innerhalb der Familie stattfindet noch schlimmer wird.


In diesem Sinne meinte ich eigentlich keinen Übervater - eher jemanden, der generell sehr statusbewußt denkt bzw. eine sehr eingeschränkte Auffassung von Erfolg hat. Und da gibt es dann Berufe/Freunde/Hobbies die für das Kind standesgemäß sind, und der Rest eben nicht.

Darki
********nner Mann
4.902 Beiträge
Die Themeneröffnung sagt auch mir nicht viel,
dafür hat mich der Diskussionsverlauf zu einigen Gedanken angeregt und daher kommt jetzt mal ein schneller Ritt durch die einzelnen Aspekte, die mich angesprochen haben:

1) Vater-Sohn-Aspekt:
Dass ich meinen Vater auf dem Gebiet des Strebens nach beruflichem Erfolg und gesellschaftlicher Anerkennung nicht würde überflügeln können, war mir eigentlich schon immer klar. Vor allem dann, wenn man auch noch Interesse fürs gleiche Fach mitbringt, ist es kaum möglich, "mehr" als Professor zu werden... da hatte ich dementsprechend auch nie den Ehrgeiz. Ich wollte einfach nur irgendwie die zwo Examen überstehen und ein ordentliches Studentenleben haben. Als Lerntier so wie er hätte ich niemals enden wollen. Damit musste er halt leben.
Und ich mit seiner schon in der Grundschule geäußerten Haltung, dass ein "befriedigend" für unsere Familie keine Note sei (in "Schrift" hatte ich damals "versagt"). Ich habe da nie ernsthaft unter der Vorstellung gelitten, in seinen Augen nicht genug zu tun. Sondern war immer der Meinung, dass er spinnt. Im Gegensatz zu ihm wäre ich niemals in einen anderen Straßenbahnwagon wie meine Freundin eingestiegen, damit mich diese vor der Schule nicht beim Wiederholen der Vokabeln ablenken kann...
*zwinker*
Da verstehe ich ehrlich nicht, warum andere soooo viel Wert auf die Anerkennung des Vaters legen. Wenn der abgehobene Vorstellungen hegt, who cares?

Dass ich andere Fertigkeiten und Potentiale habe als er, war mir schon immer bewusst und daher fand ich es befremdlich, dass er dies offenbar erst richtig bemerkt hat, nachdem ich mit Erfolg eine Tischlerlehre absolviert hatte und mir bei der ganzen (teilweise sehr harten) Arbeit im Büro- und Ladenbau kein Zacken aus der Krone gefallen ist. Während er in seiner kaufmännischen Ausbildung vor dem Studium wohl unter den Sticheleien der "dümmeren" Ausbilder gelitten hat. Ich bin halt vom Gemüt her wesentlich robuster und kriege nicht den Amok, wenn ich ständig nur als "Träger" herbeigerufen werde...
Er hat eben eingesehen, dass er mich falsch eingeschätzt hatte und ich sehr wohl "durchbeißen" kann. Mir war das aber schon immer klar, insofern war es für mich kein großes Problem, wenn er offenbar hier und da falschen Einschätzungen aufgesessen ist.

Bei meinen Söhnen werde ich versuchen, dass sie vor allem auch dies lernen: Hintern zusammenkneifen, durchhalten, nicht unterkriegen lassen. Dann ist eigentlich egal, welchen Weg sie gehen - sie werden ihn auf jeden Fall erfolgreich beschreiten. Ob als Kunstmaler, Handwerker, Sportler, Verkäufer, Forscher oder Bauer. Sie müssen erkennen, was sie vom Leben erwarten und wo sie ihre Chancen sehen. Und das dann durchziehen.

2) Öffnen - Reflektieren
Zum einen bin ich relativ sicher, dass Männer im Großen und Ganzen erheblich weniger Nabelschau betreiben und seltener ihr Verhältnis zu ihrer Umwelt überprüfen als Frauen. Da kann es bisweilen echt kontraproduktiv sein, Äußerungen herauskitzeln zu wollen über Dinge, an die grad keiner denkt.

Aber ich möchte der Aussage, man mache sich angreifbar, wenn man sich anderen gegenüber öffnet, vehement widersprechen. In dem Moment, wo ich zu meinen Fehlern oder Unzulänglichkeiten stehe, kann mir keiner ans Bein pinkeln. Ich kann jeden Angriff, bei dem man mir mit meinen Fehlern kommt, ins Leere laufen lassen, wenn ich sage, dass ich das doch weiß und auch nie bestritten habe. Wer will mir was, wenn ich die Welt anlache und keiner nach Leichen im Keller suchen kann, weil die Leichen im Vorgarten liegen?
Derjenige, der etwas gegen mich verwenden will, mit dem ich offen umgehe (Beispiel "ich hab Depressionen und das ist gut so" *zwinker*) kann mir doch überhaupt nicht am Zeug flicken.
Im Gegenteil: den allermeisten Leuten ist es unheimlich, wenn man nicht angreifbar ist, weil sie nämlich sehr wohl etwas zu verbergen haben. Und der kleine Rest der Leute fühlt sich sehr wohl, weil sie merken, wie schön es ist, völlig offen miteinander umzugehen. Die öffnen sich sehr schnell, wenn klar ist, dass ja wohl jeder seine Macken hat und dies kein Grund für Schamgefühle sein muss. Das sind dann diejenigen, mit denen es sich lohnt, Umgang zu pflegen oder Freundschaften zu bauen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Lustgewinner
Genau!

Das entspricht dem Punkt, den ich gleich zu Beginn angesprochen habe. Lieber mit wundem, aber offenem herzen leben, auch wenn's mal weh tut, als mit verschlossenem Herzen - und voller Angst, dass man ertappt werden könnte.

Das ist für mich ein männliches, mutiges, kraftvolles Verhalten.

Und sonderbar: Auf einmal kann mir keiner - nicht mal eine Frau!
So schließe ich mich also gerne Deinen Äußerungen an.

(Der Antaghar)
Zum
besseren Verständnis:

der Thread wurde von einer Frau erstellt und damit auch die letzten den für sie evtl. wichtigen Hintergrund verstehen, kopier ich (Eva) mal die Idee des Männertages hier in den JOY:

Wenn Mann von der Rolle ist


Von Papa lernen, das wünschen sich Kinder. Doch viele Väter können ihrer Rolle oft kaum gerecht werden, weil sie als Kind selber nie rückhaltlose Zuneigung ihrer Väter erfahren haben.


Kiel – Die von Herbert Grönemeyer einst noch mit reichlich Ironie besungene Frage, wann ein Mann ein Mann sei, stellt sich für Michael Smyrka mittlerweile ernsthafter, ja dramatischer. So hat der Leiter des Therapiezentrums ZIWAGO „Männertage“ organisiert. Im Fokus steht dabei die Frage „Was fehlt (bei) Männern?“ – und vor allem: Warum fehlt es?
Das Elend, das der promovierte pädagogische Psychologe bei seinen Seminaren, Gesprächsgruppen oder Workshops seines „Männerforums“ seit annähernd 20 Jahren zu sehen bekommt, muss enorm sein – Tendenz steigend. Wachsende Ansprüche überall: in der Beziehung, bei der Arbeit, in den Schulklassen der Kinder. Folge: Trennungen, verhaltensauffällige Kinder, Identifikationskrisen bis hin zum körperlichen Zusammenbruch. Aus Sicht von Michael Smyrka steigt der Druck auf die Männer aber nicht nur aufgrund äußerer Einflüsse: „Solange ein Mann nicht weiß, wie er funktioniert, kommt er aus dem Teufelskreis nicht heraus.“ Die drei Männertage bei ZIWAGO (Stadtrade 18) sollen zu diesem Ausstieg eine erste Hilfestellung bieten.
„Papa – wo bist du?“ : So lautet das Motto der ersten Veranstaltung am Mittwoch, 11. Juni, 19 Uhr (vertiefender Workshop, Sonnabend, 14. Juni, 10 bis 13 Uhr). Dabei geht es um die Rolle des Vaters als Identifikationsfigur für seine Kinder, deren Sehnsüchte nach Anerkennung, Verlässlichkeit, Nähe. Das Problem dabei: Viele Väter haben genau dies selber nie in ihrer eigenen Kindheit erfahren – vor allem nicht von ihren eigenen Vätern. Daraus leitet Smyrka die These ab: „Die meisten Söhne laufen ihr Leben lang hinter der Liebe ihres Vaters her. Ihr Leben, ob erfolgreich oder katastrophal, ist ein Versuch, die Aufmerksamkeit des Vaters zu erlangen. Damit sind sie jedoch beständig in einer Position der Abhängigkeit. Sie kommen nicht wirklich frei und können nicht sie selbst werden.“
Thema zwei hat es in sich: „ Was Männer über Frauen wissen sollten“, Vortrag, Donnerstag, 12. Juni, 19 Uhr; Workshop, Sonnabend, 14. Juni, 16 bis 19 Uhr. Dazu erzählt Smyrka eine Geschichte: Ein Vater beschließt, mit seinem Sohn zum Angeln zu gehen. Mama hat Kopfweh, schlechte Laune, ist nervös. Der Sohn hat Bedenken, Mama in diesem Zustand alleine zu lassen. Vater sagt: „Mama könnte zu ihrer Freundin gehen oder zum Arzt, wenn es schlimmer wird.“ Als die beiden Männer zurückkommen, geht es Mama ganz gut, sie konnte in Ruhe lesen und mit der Freundin telefonieren. Der Mann nimmt seine Frau in den Arm, küsst sie und lädt sie zum Essen ein – zu zweit, ohne Kinder. „Eine reife, männlich-selbstbewusste Art der Kommunikation“, lobt Smyrka: „Der Mann weiß, was er will, lässt sich nicht von den Launen seiner Frau beirren, beweist ihr aber, dass er sie liebt. Solche emotionale Stärke und Klarheit schätzen Frauen.“
Drittes Thema der Männertage ist „Das (verletzte) Kind im Manne“, Vortrag, Freitag, 13. Juni, 18.30 Uhr; Workshop, Sonntag, 15. Juni, 10 bis 13 Uhr. Laut Smyrkas Beobachtungen ignorieren viele Männer ihre tief sitzenden Kränkungen, verstecken sie entweder hinter großspurigem Gehabe oder der Haltung des ehrgeizigen „Machers“. Doch innere Wunden lassen sich nicht einfach weg-machen. Sie heilen erst, wenn man(n) sie anschaut. Smyrka: „Erst dann lösen sich die von klein auf erworbenen Traumata auf, und eine Neuprogrammierung des Gehirns durch vollständiges Fühlen wird möglich

Ich hoffe, dass dieser Ausgangsartikel zum besseren Verständnis der gestellten Fragen beiträgt.
********nner Mann
4.902 Beiträge
Ganz ehrlich?
Diesem "eigentlich fehlt mir was und wirklich gut finde ich mich im Leben nicht zurecht" - Ansatz kann ich nichts abgewinnen. Die meisten Jungs, mit denen ich aufgewachsen bin, kamen genau wie ich prima damit zurecht, wenn Papa nicht sooo oft da war. Der wurde nicht so arg vermisst - weil es dann meist weniger spaßig war, wenn der zu Hause war und Ruhe wollte oder gar nach den Aufgaben fragte.

Manchmal glaube ich, dass einige dieser Veranstalter meinen, weil sie nur mit Mühe und Selbstmitleid ihren Platz im Leben gefunden haben, müssten all die anderen Kerle auch traumatisiert sein, weil deren Papa nicht pädagogisch korrekt die einfühlsame Schiene gefahren hat...

So ein paar ordentliche Schlaglöcher in der Beziehung zu den Eltern lässt einen rechtzeitig den Umgang mit Stress, Frustration etc. lernen. Wenn ich ständig von meinen dauerhaft geduldigen und liebevollen Eltern umsorgt werde, bin ich am Ende einer von den Wichten, die überall nur Feuer kriegen. Weil sie beim kleinsten Anpfiff schon wässrige Augen haben und nie gelernt haben, dass zum Leben auch gehört, mal was einstecken zu können. Durch die perfekte Erziehung nach der Vorstellung einiger Musterpädagogen züchtet man Mobbing-Opfer oder Querulanten heran. Weil die immer meinen, alles ausdiskutieren zu können und kein Gefühl dafür bekommen, einfach mal zu machen, was man gesagt bekommt.
"Was Zeus darf, darf der Ochs noch lange nicht" - auch diese Einsicht gehört zum Leben. Wenn ich das erste Mal in der Berufsausbildung mit derartigen Realitäten konfrontiert werde, könnte es tatsächlich passieren, dass ich ein Trauma einfahre...
Ist es nicht so bzw. ging es nicht vielen Männern auch so - man(n) startet nach der Schule im Leben durch, will seine gesetzten Ziele im Leben erreichen und ist sich irgendwann unsicher.


zu meinen eigenen glück, kann ich sagen, das mir solche vater/sohn konflikte erspart blieben...

die frage nach anerkennung, wahrgenommen zu werden...
ist für denjenigen, der damit nicht konfrontiert wird, schwer nachzuvollziehen...
erlebe dies aber in vielen gesprächen, das es viele männer (aber auch frauen) gibt, die sich noch im gestandenen mannesalter, um die anerkennung ihrer eltern buhlen...
meist erfolglos... meist... ist übertrieben... ich persönlich kenne keinen, dem dies gelingt...

das dilemma ist leider, das jene personen unbewusst das leider na ihre eigenen kinder weitergebn...

es kommt mir vor wie eine unsichtbare schnur...
die sich durch die generationen zieht...

die elmentare frage ist, wie durchschneidet, wie nabelt man sich von den eltern und jener anerkennungsmanie ab...???
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