Mon dieu et ma déesse...
Emanzipation bedeutet heutzutage immer noch, dafür kämpfen zu müssen, als Frau die gleichen Möglichkeiten zu haben wie ein Mann.
UND es bedeutet auch, dafür in Eigenleistung zu gehen -
dafür zu sorgen, tatsächlich auch auf eigenen Beinen stehen zu können.
Wir haben Gleichberechtigung?
Ja, klar, das steht im Grundgesetz. Die Realität sieht immer noch anders aus -
sowohl die berufliche, als auch die soziale.
Oder kennt einer der Herren hier den Satz
"Ich weiß garnicht, wie Du das machst, mit Kindern und verantwortungsvollem Job."
Wenn ich jedesmal, wenn ich was Artverwandtes zu hören bekam, 1€ bekommen hätte, könnte ich mir davon einen Jaguar leisten, schätze ich!
Das vielgerühmte/vielgehaßte Beispiel Hillary Clinton zeigt es auch - sie hat nicht umsonst mal gespottet "Wenn ich auf die Titelseiten will, muß ich nur meine Frisur ändern."
Sogar Trump muß dazu irgend etwas von sich geben...
Und es nützt nichts, wenn Männer und Frauen gleich
berechtigt sind, wenn es sie nicht gleich
stellt - in der Realität. Denn erst dann sind wir auf Augenhöhe!
Allerdings haben das leider auch viele Frauen nicht kapiert, es gibt tatsächlich Unmengen, die Emanzipation als negatives Verhalten und Feministin als Schimpfwort ansehen. Mädels, geht's Euch gut?
Ja geht es.
Bis der Moment der Ehescheidung nach "femininem Beruf, 6 Jahren Elternzeit und dann ein bisschen Teilzeitgetüdel" ( immer noch klassischer Lebensweg, weil Frau ja emanzipiert ihr eigenes Lebensmodell wählen kann ) kommt,
und ihr feststellt, daß das neue Scheidungsrecht Euch keinen ehegleichen Unterhalt zubilligt, sondern Euch auf Euer vorheriges Gehaltsniveau zurückkatapultiert, kein Arbeitgeber Euch einstellen will, allein schon wegen der 20 Tage möglichen Kinderkrankenscheins, und schon garnicht so in Teilzeit, wie ihr das Kindergarten/Schulzeitmässig bräuchtet.
Oder ihr dann irgendwann zum ersten Mal auf Euren Rentenbescheid schaut, und feststellt, im Alter so arm wie die Kirchenmaus zu sein.
Das hat nicht nur mit "Männer sind karrieregeile, egoistische Schweine" zu tun, sondern damit, daß viele Frauen den Teil mit dem "Frau muss auf eigenen Beinen stehen können" nicht verstanden haben.
Beispiel:
Kindergärtnerin ist ein schöner, sozialer, weiblicher Beruf. Aber von 2700 Brutto eine Familie zu ernähren, zum Beispiel in einer Großstadt wie München wird schon sportlich, oder? Und um das zu bekommen, mußt Du schon eine
Kita leiten !
Und warum ist das so? Naja, ist ein Frauenberuf.
Erzieher in Behinderteneinrichtungen oder Wohnheimen für Jugendliche werden höher eingruppiert. Da sind aber die Männer in der Mehrzahl!
Jungs wird normalerweise "antrainiert", für sich selbst zu sorgen - Mädchen nur in Ausnahmefällen. Und da sind wir Eltern in der Pflicht.
Übrigens...
Emanzipation und "Frauenquote" sind für mich ein Widerspruch. Das ausschlaggebende Kriterium sollte die entsprechende Eignung sein, aber ganz sicher nicht das biologische Geschlecht
Der Knackpunkt ist, daß es eben jetzt nicht so ist... Wer das Gegenteil behauptet, hat noch nicht genau hingeguckt bei der Stellenvergabe höherer Positionen.
Warum Frau gewährte Vorteile selbst in die Tonne treten muß, ist mir dabei ein Rätsel. Jeder Mann würde freundlich lächelnd "Danke" sagen und den Quoten-Job annehmen (und den Dienstwagen)!
Andere beliebte Themen:
"Genderwahnsinn - ist doch lächerlich, darauf zu bestehen, als XX
in angesprochen zu werden."
Nö. Denn ich bin Ärztin, kein Arzt, Professorin, kein Professor etc... und ich bin frau, nicht man.
Sprache zementiert Denkmuster.
Das ist wissenschaftlich (sogar von Männern...) bewiesen. Und deshalb ist es
nicht egal.
Sprich mal eine gemischte Gruppe mit der weiblichen Bezeichnung an... sofort versucht man (!) Dich lächerlich zu machen.
Wenn es egal wäre, weil gleichberechtigt und gleichgestellt, wäre es doch egal... oder?
"Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit"
Laughter_Lust
Gehalt- hier geh ich nicht in die Tiefe- ich arbeite im Handwerk im Büro, und ja ich kriege Tarif, der glücklicherweise fest steht unabhängig vom Geschlecht.
Ja, gleiche Gehaltsgruppe, gleiches Gehalt. Sicher...
Und Du bist Dir sicher, daß der Kollege neben Dir mit der gleichen Tätigkeit dieselbe Gehaltsgruppe hat?
Ich weiß, daß es meistens nicht so ist. Meistens gibt es zumindest irgendeine Zulage, schon bei der Einstellung zumindest die höhere Gruppenstufe etc... (weil, er muß ja seine Familie ernähren...)
Wehr/ Zivildienst
Laughter_Lust
gibt es ja so nicht mehr, aber wie viele Jahre haben wir Frauen gemütlich die Füße hoch gelegt, derweil die Männer zum Bund mussten? Zu lange denke ich.
Wie unreflektiert denn noch?
Solange FRAUEN 90% der Arbeit in fämiliärer Säuglingspflege, familiärer Krankenpflege und familiärer Altenpflege übernehmen, ist der Abenteuerurlaub auf Staatskosten ein Geschenk gewesen, keine Verpflichtung. Zivildienst in Altenheimen und ähnlichem mal außen vor, das ist Knochenarbeit. Aber schon im Kindergarten, Jugendherbergen, Krankenwagenfahren etc, sorry Mädels, das war Spaßzeit! Nicht zu vergleichen mit der sozialen Arbeit, die die meisten Frauen irgendwann leisten "dürfen". Und die hat auch keiner gefragt!
Und so weiter...
@*********Lust
Ich habe nicht ausgerechnet Dich suf dem Kieker. Aber genau diese Art der Argumentation verwässert das, was unsere Mütter und Großmütter versucht haben, für uns zu erreichen, finde ich!
Emanzipiert ist nicht, grundsätzlich, Highheels abzulehnen odet unbedingt NavySeal werden zu wollen, oder "ein kleines, erfolgreiches Familienunternehmen zu managen".
Emanzipiert ist es, dafür gesorgt zu haben, auch mit Pumps an den Füssen den Job als Vorstandsvorsitzende zu bekommen(
und es ist egal weshalb, denn ich frage mich auch bei meinem männlichen CEO, was ihn dafür qualifiziert, ein Millionengehalt zu bekommen...), das Recht zu haben, Navy Seal zu werden, wenn es realistisch ist, daß sie die Ausbildungszeit mit den entsprechenden Kriterien übersteht, und eine angemessene Alters- und Nachehe-Vergütung für ausgefallene Berufszeiten hieb- und stichfest im Ehevertrag hinterlegt zu haben.
Zu deutsch... alles das tun zu dürfen, was auch ein Mann tut, ohne dafür kritisiert zu werden, und das zu tun, was klassischerweise eine Frau tut, ohne sich damit ins wirtschaftliche Aus zu katapultieren.