Klappt offene Beziehung, wenn nur ein Partner das lebt?

Es geht doch nicht darum NICHTS zu wissen, eben nur keine Details.

Der Partner wird nicht weiter fragen, wenn er merkt in welche Richtung es geht.

Ich hatte ein paar Seiten zuvor einen weiteren Aspekt zur Diskussion gestellt.
Nämlich was denn wohl wie wäre, wenn es eben nicht nur darum geht, keine Details wissen zu wollen, sondern absolut gar nichts. Aber ich glaube ich bin gedanklich noch bei dieser Variante und andere sind hier bei der anderen Variante.
Macht aber nix. Irgendwann verstehen wir uns gegenseitig!

Die Variante mit "gar nichts wissen wollen" funktioniert nur, wenn der Andere ohnehin viel unterwegs ist und somit die Affären terminlich überhaupt nicht auffallen.

Aber auch da gehört letztendlich viel "nichts sehen wollen" dazu...

... und wenn beide einvernehmlich die Beziehung einseitig geöffnet haben, dann wird der/die monogame PartnerIn in der Regel irgendwie wissen, dass der/die andere nicht beim Häkelkränzchen war und nicht weiter nachfragen.

Es handelt sich ja nicht um das gute, alte, heimliche Fremdgehen.

bin ich im Moment die einzige, die sich offen auslebt...
Wir haben damit angefangen, weil es sich immer mehr gezeigt hat, dass ich mehr Sex und auch andere Dinge möchte als er mir geben will. Es war seine Idee, dass ich mich dann umschauen darf. Er darf auch andere Frauen treffen nur ist momentan nicht interessiert und auch kein mensch, der gerne ausgeht oder solche Foren, wie dieses hier benutzt.

Wie das bei uns de facto läuft?
Wir haben uns ein paar Regeln und Grundsätze überlegt mit denen wir beide zufrieden sind und auch kein so schwammiger Raum für alles, was damit zu tun hat entsteht. Da ich im Moment Urlaub habe gehe ich gerne mal zu anderen oder genieße meine Freiheiten. Ich sage ihm ehrlich wenn ich mich zu einem Sexdate treffe bzw hinterher, dass es Sex gab und das finde ich auch gut so. Mein Freund kann jederzeit sagen, dass er nicht möchte, wenn ich mich mit anderen treffe und mehr Zeit für sich erbitten oder auch verlangen, wenn es längerfristige Bekanntschaften sind diese kennenzulernen. Finde ich auch eine coole Sache und gut so

Mich würde es aber auch freuen, wenn er sich vielleicht mal umschauen würde einfach damit er auch mal diese schöne Erfahrung macht.

Grüß Dich Zucker 85 an all:

Es kann funktionieren.
Bei uns klappt das mittlerweile recht gut - wenn ich (ich habe einen Freund - mein Mann hat nur mich) mich an unsere selbstauferlegten Regeln halte.

Wir brauchten ein paar Anläufe und es kostete viel Vertrauen wobei uns unsere 28 Ehejahre zugute kamen.

Seit einem Jahr habe ich einen Freund den ich einmal die Woche sehe - ca.24 Stunden.
Er ist überzeugter Single und ich glaube, daß es genau deswegen so gut funktioniert.

Um schnell auf den Punkt zu kommen was in meiner Ehe geht und was nicht - etwas abgekürzt beschrieben:
• Absolute Ehrlichkeit beiden Männern gegenüber!
• Bin ich bei einem Mann, so wenig wie möglich über den Anderen sprechen - es interessiert einfach nicht - es ist mein "Doppelleben".
• Ist ein Tag bei meinem Freund mit meinem Ehemann ausgemacht bleibt es dabei. Nicht übertreiben - auch wenn die Verliebtheit am Anfang recht stark ist.
• Nur wenn mein Mann sowieso nicht zu Hause ist - ausserhalb arbeitet, kann ich fragen ob ich diese Zeit evtl. auch bei meinem Freund verbringen kann. (Geht oft sowieso nicht - er möchte ja gerne Single bleiben und meine Anwesenheit über 2 Tage hinaus wäre ihm manchmal schon unbequem.

Hier könnte ich sicher noch einige Pünktchen finden. Jedoch ist es nicht unbedingt nötig.
Das allerwichtigste ist, daß es ganz klar sein muss wie Du empfindes, was Du suchst.
Ob Du einen (quasi) Hauptpartner hast und noch eine Erweiterung/Bereicherung suchst. Oder ob Du generell mehrere Männer gleichermaßen liebst/lieben kannst-möchtest.
Eine Frage ist dann noch: Mit wem möchtest Du wirklich leben. Mit wem möchtest Du gemeinsam alt werden. Denn genau das wäre in meinen Augen DEIN Partner für`s Leben. Und ihm gilt die höchste Priorität.

Was ich lernen musste:
Beide Männer unbedingt respektieren.
Es war für mich eine Schlitterfahrt mit einigen Ausrutschern. Zwei verschiedene Menschen lieben heisst auch, sich ständig anzupassen. Kann anstrengend werden.


Alles Liebe Tysia

Grüß Dich Zucker and all:

Was ich nicht erwähnte, es aber sogar hilfreich für unsere Ehe ist:

Mein Mann geniesst es regelrecht wenn ich einmal die Woche nicht zu Hause bin. Er ist für sich alleine, niemand quatscht ihn in sein abendliches TV-Programm, er wird nicht mit irgendwelchen Belanglosigkeiten und/oder Fragen meinerseits genervt usw...
Das kann für eine Partnerschaft auffrischend und hilfreich sein. Bei uns ist es jetzt seit einigen Monaten so. Und manchmal ruft er mich auch an und fragt ob ich nicht noch eine Nacht bleiben kann - kommt gerade Fussball oder er hat ein Online-Seminar oder ähnliches.
Der Weg dorthin war allerdings wirklich etwas steinig. Die freie Zeit musste erstmal als solche verstanden werden. Die Gedanken sind für diese Zeit ganz bei ihm selbst und nicht bei mir und was ich wohl gerade mache.
Wenn Eifersucht noch irgendwo eine Rolle bei ihm spielt, dann geht es nur darum mich vollkommen teilen zu müssen oder sogar zu verlieren.
Das jedoch kann ich mir selbst beim besten Willen nicht vorstellen. Für mich ist ganz klar: Ich werde mit meinem Mann gemeinsam alt. Einen großen Teil - 3 Jahrzehnte haben wir ja schon.


Alles Liebe Tysia

Hallo TE

Ich lebe in einer solchen "einseitig" geöffneten Beziehung, wenn man sich rein auf den sexuellen Punkt fixiert. Kurz:
• Meine Frau brauchte/mochte immer weniger Sex und fand sich schon fast unter druck, weil sie nicht wollte
• Unsere Ehe ist gut, mit viel Nähe, Küssen und Berührungen und gemeinsamen Unternehmungen
• Sie hat mir immer wieder vorgeschlagen, eine Liebhaberin zu suchen, was ich lange nicht ernst nahm.
• Wir haben es dann sehr offen besprochen und uns dazu entschlossen, die Ehe zu öffnen. Natürlich gilt dies auch für die Sie, auch wenn sie momentan keinen Sex sucht.
• Wir sagen uns, wer wann wohin geht, lassen aber die Details weg (ist eine unserer Abmachungen). Es ist aber klar, wenn es um ein Feierabendbier geht oder Sex im Spiel ist/sein kann resp. ich jemand neuen kennen lerne mit entsprechender Möglichkeit.
• Ich suche, was von meiner Frau auch für gut befunden wird, eine längerfristige Beziehung zu einer Liebhaberin (hatte ich auch schon zwei, unsere Öffnung ist jetzt 3 Jahre im gange).
• Meine Frau hat durchaus auch Aussenkontakte mit einigen wenigen Männern seit längerer Zeit. Auch sie kommt dann tendenziell spät nach Hause, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Wir haben bekannte Paare, bei welchen spätestens ab 23h die Eifersucht zu kochen beginnt, sollte der andere noch unterwegs sein.
• Wir beide verbringen mit unseren Aussenkontakten Zeit, auch wenn auf andere Art und Weise. Wir wünschen uns viel Vergnügen und fragen danach, ob der Abend schön war. Es ist für uns beide schön zu sehen, dass es dem Anderen gut geht. Wir beide können uns nicht alle Bedürfnisse erfüllen und wollen dies dem Partner auch nicht versagen.
• Ein früherer Beitrag hat aufgebracht, dass es in einer Beziehung durchaus auch mal schön sein, kann, alleine zu Hause zu sein. Das kann ich unterschreiben, auch ich geniesse einen Abend alleine zu Hause (unser Kleiner ist dann mal im Bett und man kann machen, was man möchte).
• Die Gedanken, wenn der Andere weg ist, zielt für uns auf die Art und Weise, wie man Eifersucht handhabt. Wir wissen, wohin wir gehören und haben die nötige Nähe vor der Öffnung der Beziehung aufgebaut.
• Wir besprechen in regelmässigen Abständen, wie es uns dabei geht und ob die Regeln noch stimmen oder angepasst werden müssen. Und natürlich auch schon rein deswegen um sicher zu stellen, dass dem anderen auch gut geht!


Sorry, dass es eine Liste geworden ist, aber meine Gedanken sind kreuz und quer durch viele Punkte gegangen.

LG,
EnjoyLifeCH

Perfekt!

Schön zu lesen, wie Ihr es schafft das Modell der (einseitig) geöffneten Beziehung umzusetzen.
Nähe und Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit, dem anderen von Herzen Gutes wollen und keine Angst haben zu müssen, dass er einen wegen einer/m anderen fallen lässt, abgesprochene Regeln einhalten, immer wieder prüfen, ob sie noch passen, und bei Bedarf anpassen. Klasse!