Vielleicht sollte man sich...
erstmal selbst die Frage beantworten, was "Liebe" eigentlich ist.
Man kann einen sehr engen Begriff davon haben. Oder einen weniger engen.
Dass es sowas wie emotionslosen Sex kaum geben kann, dürfte in der Sache der Natur liegen. Irgendwo zwischen Kleinhirn und Rückenmark feuern ganz unbewusst Hormone sogar bei dem coolsten Hengst kleine Glücksgefühle ab. Deshalb behaupte ich mal, dass es weniger darum geht, ob man Gefühle hat, sondern wie man damit umgeht.
Und ja: Wenn aus Sympathie, Lust und einem Schuss Verknalltheit plötzlich der Wunsch entsteht, eine 24/7-Beziehung zu diesem Menschen zu haben, kann das Angst machen. Egal, aus welcher Perspektive man das sieht. Weil darin in jedem Fall auch das Risiko besteht, sehr verletzt zu werden oder jemandem, den man gerne mag zu verletzten.
Trotzdem finde ich es schlimm, wenn man nur deshalb, weil man selbst oder der andere "zu viel Gefühl" entwickelt, fluchtartig jeden Kontakt abbricht. Im Zweifel lässt man dabei jemanden auf eine sehr unschöne Art mit einem großen Klumpen Emotionen alleine, statt sich der Situation zu stellen, die man schlussendlich ja mit verursacht hat.