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Moral und Perversion - Wie definiert ihr eure Grenzen?

****16 Mann
78 Beiträge
...
...pervers sind immer die ANDEREN.
Noch perverser finde ich persönlich aber die, die sich anmaßen drüber zu urteilen was anderen Leuten gefällt.
Wenn Sie das für sich behalten okay, aber von oben herab irgendwelche "Normen" zu erstellen und danach zu richten, geht mal gar nicht.
Ausser man ist so blöd sich das bieten zu lassen, aber dann selber schuld.
me2016
Genauso sehen wir das auch !!!
*******011 Frau
2.908 Beiträge
Andererseits kann ich nicht verstehen, warum hier viele meinen betonen zu müssen, dass Pädophilie für sie nicht in Frage kommt *nachdenk*.
Also bei mir liegt das daran, dass meine Gedanken bei "pervers" auch in diese Richtung gehen das zu erwähnen, da ich genug Menschen kenne, die jetzt als Erwachsene noch darunter leiden. Diese Perversion hat einfach Nähe zu meinem Leben.

Das ist nicht nur ungesetzlich sondern auch höchst unmoralisch und sollte eigentlich für Erwachsene selbstverständlich als unmöglich gelten. Das ist nicht pervers, das ist krank!
Nur weil es selbstverständlich als unmoralisch gelten sollte, heißt das ja nicht, dass man es nicht erwähnen darf.

Allerdings ist dieses Thema an vielen näher dran als z.B. bewusste Verstümmelungen oder Kannibalismus. Sei es dadurch, dass man selbst Opfer wurde, jemanden kennt, der so etwas erlebt hat, oder sogar selbst solche Phantasien hat (womit ich hier niemandem etwas davon unterstellen möchte!).

Ich habe kürzlich ein sehr interessantes Gespräch über so etwas auf einem Stammtisch geführt. Das Thema Kindesmissbrauch wurde angeschnitten und alle haben sich sehr negativ dazu geäußert. Bis jemand in die Runde warf: "Was ist denn, wenn es eine Phantasie ist? Man diese Phantasie vielleicht sogar in Form eines Rollenspiels mit einem erwachsenen Menschen auslebt?" Da wurden die Meinungen schon sehr geteilter. Ich möchte wirklich niemandem unterstellen, dass er/sie pädophile Neigungen hat, nur weil man gerne Schulmädchen spielt, aber solche Rollenspiele sind "anerkannt". Es gibt sogar Veranstaltungen dazu.

Vielleicht ist die Phantasie in die Richtung weiter verbreitet, als man so denken möchte. Nicht umsonst gibt es die Internetseite https://www.kein-taeter-werden.de/ (falls der Link nicht gestattet ist einfach nach "kein Täter werden" suchen).

Und vielleicht versucht man daher, da es in einigen, abgeschwächten Bereichen als in Ordnung angesehen werden kann, sich davon zu distanzieren.

Ich möchte da jetzt wirklich keine spezielle Diskussion los treten, sondern das einfach nur mal gesagt haben.
Grenze zwischen moralisch und pervers
Rein aufs Sexuelle beschränkt, finde ich spontan zwei Verhaltensweisen pervers:
• unbeteiligte Dritte ins eigene Sexualleben einzubeziehen - wie auch immer;
• jemanden sexuell zu etwas zu zwingen.
******n83 Mann
263 Beiträge
Die Grenze besteht für mich zum Illegalen
Perversion im sinne von abseits der Norm ist insoweit ok und tolerabel inwieweit es im Einklang der Gesetze erfolgt. Jenseits dessen ist die Grenze nicht nur der Moral überschritten - wie kommen Unbeteiligte dazu, sich quasi für die Gelüste anderer - wenn auch nur indirekt - benutzen zu lassen? Deshalb habe ich auch eine sehr kritische Haltung zu voyeuristischen Handlungen. Gerade BDSMler scheinen da ja besonders aktiv zu sein.
@******n83: Meiner Meinung nach ist bei BDSMlern der voyeueristische Zug genauso verbreitet wie unter Nicht-BDSMlern.
Was mich bei BDSMlern sehr viel nachdenklicher stimmt, ist die D/s-Praktik der öffentlichen Demütigung - neudeutsch Public Disgrace genannt -, die es ja auch virtuell hier im JC gibt. Mich erschreckt die Bereitschaft vieler an sich Unbeteiligter, darauf einzugehen und nach Herzenslust aktiv "public mitzudisgracen".
**********istin Frau
256 Beiträge
Meiner Meinung nach ist bei BDSMlern der voyeueristische Zug genauso verbreitet wie unter Nicht-BDSMlern.
Was mich bei BDSMlern sehr viel nachdenklicher stimmt, ist die D/s-Praktik der öffentlichen Demütigung - neudeutsch Public Disgrace genannt -, die es ja auch virtuell hier im JC gibt. Mich erschreckt die Bereitschaft vieler an sich Unbeteiligter, darauf einzugehen und nach Herzenslust aktiv "public mitzudisgracen".

Auch wenn´s nur am Rande das Thema ist - so lange ein Public Disgrace abgesprochen ist,
beide Personen keinen Schaden nehmen, kann ich darin nicht´s finden, das mich daran nachdenklich stimmen sollte.
Was mir zu denken gibt, ist eher die Tatsache, das es Menschen gibt, die den BDSM-Kontext
ausnutzen und sich keine Gedanken machen, ob und in wie weit der Gegenüber Schaden davon trägt.
Stichwort Labil und 24/7 / TPE - das finde ich eher ein Punkt, um darüber nach zu denken.
Aber ein abgesprochenes Public Disgrace gehört für mich nicht dazu.
Ich, für mich, schließe so etwas aus, einfach, weil es mir nicht´s gibt, es führt auch zu keinem "Lerneffekt",
aber nochmal, wenn es abgesprochen ist - warum nicht?


Um zum Thema auch noch etwas zu schreiben ...

Was empfindet ihr als "pervers"?

Wurde hier schon des Öfteren erwähnt - wenn ich keinen mehr finde, der [/freiwilligu] mit macht bzw. mir das gibt, wonach mir der Sinn steht, was mich erregt bzw. fliegen läßt.

Wie definiert ihr EURE Grenzen von Perversion?

Meine Genze ist erreicht, wenn es beginnt, gesetzeswidrig zu werden und es gegen meine Vorstellung von Gerechtigkeit geht zum Beispiel.
********er75 Mann
6.899 Beiträge
Themenersteller 
*******y_bb:
Was mich bei BDSMlern sehr viel nachdenklicher stimmt, ist die D/s-Praktik der öffentlichen Demütigung - neudeutsch Public Disgrace genannt -, die es ja auch virtuell hier im JC gibt. Mich erschreckt die Bereitschaft vieler an sich Unbeteiligter, darauf einzugehen und nach Herzenslust aktiv "public mitzudisgracen".
Hier bei ist, so glaube ich, klar zustellen, dass mit Public Disgrace nicht eine Hexen- und Domjagd gemeint ist, wie sie hier in dem Thread veranstaltet wurde, der zu meinen Threads BDSM: Ist eigentlich Intoleranz das neue Pervers? und 24/7 BDSM als Lebensstil: Ist Intolleranz das neue Pervers? führte.
Das was von https://www.joyclub.de/my/3855638.landlady_bb.html hier als
"public mitzudisgracen"
bezeichnet wird, hat nichts mit Public Disgrace im BDSM Kontext zu tun, sondern ist vielmehr "Public Trolling".
Der besagte "Haarschnitt-Entschuldigungs-Thread" zeigt ganz deutlich, die Unwissenheit und das Unverständnis vieler, wie weit D/s gehen kann, zusehen an den vielen Posts mit dem Tenor "Was, Du must Deinen Dom fragen wie Du Dir die Hare scheiden lassen sollst? Das ist doch nicht normal!" oder gar "Such Dir einen anderen Dom, der ist Krank!". Zum anderen zeigt der Thread auch gut, dass selbst in einer speziellen BDSM Gruppe, eine Diskussion zu einer eigentlich etablierten, (richtig ausgeführt) sicheren Praktik, die sicher nach RACK /SSC ausgeführt werden kann, für die es sogar eine Eigene Gruppe im Joy gibt, dazu führt, dass beide, Sub und DOM, als krank und pervers bezeichnet werden, und zwar ohne sachliche Argumentation (es gab eine Ausnahme, wo mögliche psychische Schädigungen als Begründung für die Ablehnung auch gut argumentiert genannt wurden, das ist aber leider die Ausnahme), sondern nur basierend auf dem Gedankenmodell "Ich kanns mir für mich nicht vorstellen, deshalb muss es krank sein, und deshalb muss ich diese Menschen öffentlich verurteilen!". Genau aber diese Intolleranz und Ignoranz ist wirklich pervers. Und sieht man sich dann die Profile und die anderen Posts derer an, die am schärfsten gehetzt haben, dann stellt man fest, dass sie mit dem Themen 24/7 bzw TPE sowie Public Disgrace keine Erfahrung haben und ihr BDSM einfach anders ausleben. Dann wäre es schön, wenn sie anderen doch bitte auch das Recht zugestehen auch ihr BDSM so auszuleben, wie sie es wollen.
Wie "faktenfrei" die Diskussion in dem besagten Thread geführt wurde zeigen die folgende Fakten:
Mich haben Dom und Sub aus besagtem Thread angeschrieben und bestätigt, dass
die "Entschuldigungs-Threads" nicht Teil der Bestrafung waren, sondern eine eigene Idee der Sub, die sie ohne das Wissen ihres Dom umgesetzt hat, um es besonders gut zu machen. Auf Grund der allgemeinen Hexenjagd in dem Thread wollen sie sich aber selber nicht mehr dazu im Forum äußern.
Somit waren alle Äußerung zu den Intentionen und perversen Absichten des Doms nichts weiter als Mutmaßungen und Spekulationen, die als angebliche Fakten verkauft wurden, ist aber momentan ja hoch modern und "Alternative Facts" der altbekannte Weg, mit neuem schicken Namen, das, was nicht ins eigene Bild passt, passend zu machen.

Aber zurück zu "Public Disgrace":
Wenn man sich die Definition ansieht, so fallen jegliche D/s Praktiken in der wie auch immer gearteten Öffentlichkeit unter Public Disgrace, also Öffentliche Erniedrigung.
Angefangen beim Halsband der Sub, das sie als Sub kennzeichnet, oder CFNM / CMNF / CDNS Veranstaltungen, wo die Nacktheit die Sub Parts augenscheinlich kennzeichnet, oder Stuten- und Sklavenmarkt Veranstaltungen, seien es das Knien vor ihren Herrn im Club, oder das öffentliche Spielen im Club. All das beinhaltet immer auch eine gewisse Komponente Erniedrigung. Aber das Machtgefälle ist im D/s nunmal einer der zentralen Bestandteile. Und wie das Wort Machtgefälle ja schon sagt, ist hierbei ein Part über den anderen gestellt.
Das jetzt einige die Praktiken des Public Disgrace für sich entdecken und nach RACK/SSC erweitert ausleben, sollte eigentlich legitim sein und auch nicht gleich zur Beschimpfung führen. Dabei sind die Grenzen ganz individuell. Für die eine Sub kann es eine absolute Erniedrigung sein, wenn sie ungeschminkt zum Einkaufen gehen muss, für die andere, wenn sie das ohne Unterwäsche tun muss, und für wieder eine andere beginnt PG erst, wenn sie an der Leine in die Disco gehen muss, oder wenn sie in einem Club aus einem Hundenapf trinken muss.
Wie fast alle D/s Praktiken birgt auch PG Gefahren für die Psyche, die aber durch ein verantwortungsbewusstes Vorgehen und wissensfundiertes Handeln minimiert werden können. Legt man RACK als Basis zugrunde sollten den Beteiligten diese Risiken vorab bewusst sein, und sie nach gemeinsamer Abwägung ein gemeinsames Vorgehen wählen.
****al Mann
3.032 Beiträge
Perversion im sinne von abseits der Norm ist insoweit ok und tolerabel inwieweit es im Einklang der Gesetze erfolgt. Jenseits dessen ist die Grenze nicht nur der Moral überschritten - wie kommen Unbeteiligte dazu, sich quasi für die Gelüste anderer - wenn auch nur indirekt - benutzen zu lassen?

Das sagt sich sehr leicht vom warmen Ofen der in dieser Hinsicht recht liberalen deutschen Gesetze aus. Dementsprechend auch der kuriose Gedankensprung von ungesetzlich zu unbeteiligt. Sicher verallgemeinern würde ich das nicht einmal in Europa.
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