Klischees in der BDSM-Szene - eure Meinungen dazu?
Daß ich sexuell devot veranlagt bin habe ich im Grunde schon mit 16 entdeckt, konnte die Fantasien von gewaltsamer Unterwerfung, Fixierung und Erdulden aber noch nicht einordnen, lief es doch meiner sehr selbstbestimmten, eher dominanten Art im Alltag völlig zuwieder.Mit 19 Jahren bekam das dann durch einen erfahrenen Mann mit BDSM-Erfahrung einen Name, er sagte mir direkt ins Gesicht "Du bist hochgradig devot und wenn ich Dich einfach benutze wie es mir passt ist das das Höchste für Dich, sieh es ein und genieße es"
Seitdem habe ich meine Vorlieben in verschiedenen Ausprägungen mal mehr, mal weniger ausgelebt. Allerdings weniger nach Mustern und szeneüblichem sondern getragen von mehr oder weniger natürlicher Dominanz und den Befindlichkeiten und Wünschen meiner Partner.
Kontakte zur Szene habe ich lange nicht gehabt, daher berührten mich deren "Regeln" und Gebräuche wenig. Ich probierte mich mit verschiedenen Partnern aus und lernte dabei nach und nach, was mir Lust bringt und was mich eher abturnt.
Heute, nach einigen Jahren sporadischem Kontakt mit der Szene (in der ich mich jedoch immer noch als blutige Anfängerin einstufe) kann ich nun auch mit Begriffen bezeichnen, was mich kickt und was nicht.
Daß die Szene von aussen, wie jede andere Fetischszene auch, mit vielen Klisches belegt und recht skeptisch beäugt wird, verwundert ja nicht. Was mich jedoch überrascht ist, wie viele Klischees und Vorurteile innerhalb der Szene etabliert sind. Sicher nicht bei allen, aber doch bei vielen.
... Wer devot ist, hat gefälligst zumindest ein gutes Stück weit auch masochistisch zu sein, BDSMler haben eine Affinität zu Lack und Leder zu haben, ohne das Bedürfnis sich einem festen Dom unterzuordnen, ist man nicht wirklich devot ...
Auch habe ich beobachtet, daß ein erheblicher Teil der Doms in Wirklichkeit nicht dominant ist, sondern nur etwas zu spielen versucht, was er gerne wäre. Die Unsicherheit merkt man dann aber natürlich am oft übertrieben harten Vorgehen und dem Fehlen des Gespürs für den Partner. Es werden feste Muster abgefeiert, wohl um keine Fehler zu machen, wer denen nicht gerecht wird "nimmt BDSM nicht ernst"
Hab ich da nur mehrfach an den falschen Ecken hineingeschnuppert oder spiegelt sich das auch in den Erfahrungen anderer wieder?
LG
Kyria