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Sapiosexualität, was ist für euch die besondere Stimulanz?

Dshin
****Art Mann
3.498 Beiträge
Themenersteller 
Sapiosexualität, was ist für euch die besondere Stimulanz?
Ein altes Sprichwort sagt: “Intelligenz macht sexy”

Erst seit wenigen Jahrzehnten ist diese Aussage auch wissenschaftlich belegt und wird allgemein Sapiosexualität genannt.
Intelligenz ist aber nicht gleich Intelligenz. Sie hat die verschiedensten Aspekte, wie logische oder rationale Intelligenz, emotionale oder sprachliche Intelligenz etc., und für viele Menschen ist ein anderer oder sind mehrere Aspekte wichtig.

Unsere Frage an alle sapiosexuellen Mitglieder:

• Unterscheidet ihr zwischen diesen verschiedenen Facetten der Intelligenz, wenn ihr sexuell durch sie stimuliert werdet?

• Welche anderen Faktoren neben der Intelligenz sind euch außerdem wichtig, um euch sexuell zu stimulieren

• Wie kommt die Stimulanz bei euch zum Ausdruck?

Begleitend zu unserem Magazinbeitrag https://www.joyclub.de/sex/4018.worauf_steht_jemand_der_sapiosexuell_ist.html ist hier der Platz, an dem ihr eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema schreiben könnt.

Wir freuen uns auf viele Antworten …

Ganz liebe Grüße *blume*
vom Magier
JOY-Team
**********edarf Mann
675 Beiträge
Sapiosexualität und seine Schattenseiten...
Ich fühle mich irgendwie dazu hingerissen mich zwar zu jenen zu zählen die Intelligenz sehr erotisch finden, aber muss für mich eben auch realistisch noch immer die Schattenseiten verinnerlichen. Vor einiger Zeit kam ich durch ein Gespräch zu dem Punkt dass es mich kickt; wenn jene Frau vor mir mir geistig das Wasser reichen oder gar das Zepter aus der Hand nehmen kann. Der Schlagabtausch ist sicherlich im Gespräch mit das stärkste Zugpferd in dieser Konstellation, was das Knistern erzeugt. Ebenso die Möglichkeit etwas neues zu erfahren oder in Erfahrung bringen zu können, wie auch intelligenterer weniger platter Humor, trocken, böse, sehr schwarz manchmal, lassen das Kino schnell mal laufen. Unter anderem wird deutlich schwerer die Contenance zu wahren oder gar jene innerliche Gier zu verbergen um stetig unvorhersehbar zu bleiben.

Doch ein Nachtteil ist eben in dem Miteinander auch dass manchmal zu viel geredet wird - ebenso wie zu viel gedacht - denn oft weiß man schon Stundenlang dass die Reise weiter gehen darf. Die Frage ist da oft „Warum?!“ und ich könnte sie nicht beantworten, auch wenn ich sehr oft gefragt habe ab wann meinem Gegenüber klar war da soll was passieren!
Ein weiterer Nachteil ist Imagination und sie findet stetig und immer statt. Sehr gefährlich wird es wenn man zu lange schriftlich den Kontakt führt. Es ist natürlich nichts dagegen einzuwenden dies zu tun wie man „mag“. Jedoch sollte man da wissen dass eine Imagination nicht „echt“ ist und jemanden zu etwas macht das nicht dem entspricht was eben „ist“! So kommt es dass man vielleicht seine wertvolle Zeit vergeudet hat und das haben die Personen jenen voraus, die mehr wagen, weniger denken und durchaus auch oft weniger intelligent wirken oder sind. Es gibt da auch eine Faustregel und ich versuche diese neuerdings auszuprobieren. Das Imaginieren oder sagen wir die wirkliche Manifestation beginnt ca. nach 3 Wochen. Diesen Zeitraum sollte man nutzen, um zumindest ein mal der Person begegnet zu sein um zu vermeiden dass zu viel in jemanden interpretiert würde, was nicht da ist. Oder eben nicht da ist so wie man es sich wünscht. Ich muss zugeben es klappt für mich ganz gut...
Meinungsverschiedenheiten werden seltener geklärt, wobei dies generell auch oft so ist, in dem Fall aber oft aus dem Grund weil beide irgendwo gut argumentieren, schwerer zusammen ihre Meinungen überdenken und so Grenzen schaffen „können“ die man nicht mehr überwinden kann.

Oft tut man dies dann ab, ohne längerfristig darüber nachgedacht zu haben. Sehr negativ in meinen Augen. Aber auch ich ziehe mir diesen Schuh ab und an an und es bedarf eben eines bewussten objektiven Blickes auf sich selbst um das mal zu hinterfragen.

Auch glaube ich dass jene Personen oft deutlich länger allein oder sogar irgendwo einsam sind. Wen wundert es, wenn man länger auf den „richtigen Menschen“ wartet. Eine gewisse innerliche Erfüllung kommt eben auch erst durch die Person neben einem zustande. (...letzteres ist allerdings nur meine Meinung!) *zwinker*

Das sind natürlich nur Ansätze und teilweise ist es sehr theoretisch, jedoch bin ich davon überzeugt dass ein Mensch mit einem gewissen Intellekt mir da folgen kann, es sogar erweitern würde durch weitere Schattenseiten.

Natürlich darf es jeder machen wie er mag, ich stehe definitiv auf intelligente Menschen, rein sapiosexuell veranlagt bin ich allerdings nicht. Bin auf jeden Fall gespannt was da hier so bei der Thematik zusammenkommt.

Gruß
handlungsbedarf
@handlungsbedarf
Doch ein Nachtteil ist eben in dem Miteinander auch dass manchmal zu viel geredet wird - ebenso wie zu viel gedacht -

Das bringt es auf den Punkt!

Dem ist wenig (evtl. nichts) hinzuzufügen
Geht es nicht immer um die Wellenlänge?
Sapiosexualität beschreibt doch nur, was sowieso zwischen zwei Menschen passieren muss. Es muss sich eine Gesamtkomposition ergeben, die für die jeweilige Person anziehend wirkt.

Sapiosexuelle sind doch vielleicht nicht mehr oder weniger auf einen interessanten und inspirierenden Austausch interessiert, als es auch nicht ausdrücklich Sapiosexuelle sind. Wir fühlen uns immer zu Menschen hingezogen, die unseren Tribe, unseren Lifestyle, Werte, Vorstellungen widerspiegeln.

Wir fühlen uns mit Menschen verbunden, die unsere Ansichten, unseren Humor und unsere inneren Bilder matchen. In gewisser Weise sind wir also alle Sapiosexuell - nur die Niveaus sind halt unterschiedlich.
**********edarf Mann
675 Beiträge
sehr...
...interessanter Blickwinkel weltempfaenger, auch wenn ich dem nicht zustimmen kann. Da geht's nämlich schon los mit dem "zu viel Denken"! *haumichwech*
********er75 Mann
6.897 Beiträge
Die wohl wichtigste Frage, auf der die gestellten Fragen im EP alle beruhen, wurde, Meines Erachtens, nicht gestellt:
Warum bin ich sapiosexuell?
oder anders ausgedrückt:
Warum muss mich ein potentieller Partner intellektuell ansprechen, inspirieren, damit er/sie sexuell für mich intressant wird, und als Sexuelpartner von mir überhaupt erst in Betracht gezogen wird?

Beantworte ich diese Fragestellung für mich, beantworte ich automatisch die Fragen des EP.
Für mich ist Sex nur wirklich lustvoll und erfüllend, wenn eine starke emotionale und geistige Verbindung zur Partnerin besteht. Diese Tiefe kann sich nur innerhalb einer intensiven, längerfristigen Beziehung entwickeln, was wiederum auch nicht-sexuelle Aktivitäten und ein intensiveres Kennenlernen durch gute Gespräche voraussetzt. Allein deshalb bedarf es bei einer potentiellen Partnerin eines "kompatiblen", schönen, gebildeten Geistes/Intelektes, der es ermöglicht sich anregend, und letztlich erregend, auszutauschen.
Bei mir kommen noch meine stark ausgeprägte BDSM Neigung und Dominanz hinzu,
die nur durch die freiwillige Devotion einer selbstständigen, selbstbewussten, intelligenten Partnerin stimuliert und befriedigt werden können, einer Partnerin, die aber auch gleichzeitig mir die ebenbürtige, starke Partnerin im Alltag sein kann, und auch will.

Basierend auf diesen Vorraussetzungen meine Antworten zu den Fragen des EP:
• Unterscheidet ihr zwischen diesen verschiedenen Facetten der Intelligenz, wenn ihr sexuell durch sie stimuliert werdet?
Nicht bewust, es ist die Mischung aller Facetten, die mich als Gesamtheit ansprechen muss.

• Welche anderen Faktoren neben der Intelligenz sind euch außerdem wichtig, um euch sexuell zu stimulieren
In meinem Fall natürlich auch die Devotion und der BDSM Aspekt einer Person, gepaart mit ihrem Auftreten und ihrer Ausstrahlung, was für mich eben mehr mit emotionaler Ausstrahlung und dem Wesen einer Person zu tun hat, als mit rein körperlichen Merkmalen.

• Wie kommt die Stimulanz bei euch zum Ausdruck?
Durch die Gespräche entwickelt sich Nähe und Interesse, dass sich dann zu sexuellem Interesse entwickeln kann, sei es zu Anfangs die Wahrnehmung der Frau als sehr erotisches, anziehendes Wesen, oder später, bei schon intimeren, erotischen Gesprächen, die Inspiration des Kopfkinos und der Ideen für mögliche erotische Spielarten. Erst dann ist es für mich intressant die körperliche, sexuelle Ebene oder gar die D/s und BDSM Ebene zu betreten.
Einen Moment lang habe ich überlegt, der empfohlenen Zielgruppe beizutreten, habe dann aber doch davon abgesehen, weil sie mir dann doch irgendwie zu "eng gestrickt" erschien.

Ja, eine gewisse Intelligenz ist mir wichtig. Aber tatsächlich sind auch hier die Grenzen fließend. Viele Menschen neigen ab einem gewissen Stadium der Intelligenz zum Verkopfen (nota bene: "viele", nicht "alle"! Falls jetzt wieder jemand mit der Pauschalisierungskanone schießen will) und wandeln ständig auf einem Niveau, das es ihnen quasi nicht mehr erlaubt, einfach auch mal das Gehirn abzuschalten.

Ich persönlich bevorzuge Menschen, die die Niveauklaviatur von oben bis unten beherrschen. Ein permanentes Parlieren in distinguierten Sätzen und ausgesuchten Höflichkeitfloskeln empfinde ich als anstrengend und nicht besonders stimulierend. Und es geht nichts über Humor. Schwarz, zweideutig, manchmal dreckig, Wortspielereien, ja, das erfordert schon einen gewissen Intellekt. Aber wie gesagt, die Erfahrung hat gezeigt, dass sowas ab einem gewissen Intelligenzquotienten (sofern man es dann daran festmachen will) nicht mehr so einfach ist, weil die betreffende Person das als niveaulos empfindet.

Meine für mich persönlich richtige Mischung zu finden, ist eine ziemliche Herausforderung. Aber ich glaube, damit bin ich nicht allein - unabhängig vom Niveau und Intellekt....
Wow. Es kommen inhaltlich relevante Beiträge. Ich bin erfreut. Normalerweise wird sich bei dem Thema immer nur an dem Begriff abgearbeitet, er wird lächerlich gemacht und als überflüssiger Unsinn abgetan.

Ich selbst habe schon immer einen hellen Kopf sehr anziehend gefunden. Aber erst, als ich das erste Mal etwas über Sapiosexualität gelesen hatte, ist mir aufgefallen, dass für mich die Intelligenz eines Mannes immer das wichtigste Kriterium bei der Partnersuche war. Egal, wie gut einer aussah und wie nett er war, konnte er intellektuell mit mir nicht mithalten, war mein Interesse bald verflogen. Und richtig klar geworden war mir das erst, als ich es mit einem Mann zu tun hatte, der mir überlegen war. Er wirkte wahnsinnig anziehend auf mich, anziehender, als alle anderen, die weitaus besser aussahen. Genau da ist mir erst die erotische Komponente wirklich bewusst geworden.

Welche Art, Ausprägung und Kombination von Intelligenz mich anspricht, hängt vermutlich mit meiner eigenen Lebensrealität zusammen. Es muss eine Relevanz da sein. Ein Atomphysiker kann in seinem Fachbereich gern ein Genie sein, das allein würde mich nicht ansprechen. Auch muss das Äußerliche schon irgendwie in mein Raster passen. Aber so, wie manche körperlichen Attribute einen direkten sexuellen Reiz aussenden, tut es das für mich auch die Intelligenz des Gegenübers.

Es geht aber wohl weniger um direkte sexuelle Stimulanz, als um Attraktivität und Anziehung. Ich kriege ja keinen nassen Schlübber, nur weil einer was Kluges sagt. Den bekomme ich aber auch nicht, wenn einer einen Dirty Talk mit mir versucht. Da regt sich i.d.R. nichts. Die "normalen" sexuellen Reize funktionieren bei mir nicht so gut. Ein schöner, gut ausgestatteter, nackter Männerkörper regt mich nicht an, zu gar nichts. Eine spannende Unterhaltung über Gott und die Welt kann dagegen echtes Verlangen auslösen.

Ich kann Sex haben, der nur rein körperlich stattfindet, ohne jede Verbindung zu dem anderen. Schöner ist es, wenn ich Sex mit Herz und Seele habe. Einen Extra-Kick verschafft es mir, wenn beim Sex mit Herz und Seele auch noch der Verstand auf ein passendes Pendant trifft.
********chaf Mann
7.940 Beiträge
JOY-Angels 
Ich wurde erstmals mit diesem Phänomen konfrontiert, als ich mitbekam, dass es Brillenfetischisten gibt. Eine Freundin sagte mir damals dazu "ist doch ganz logisch, es ist die Erotik der Intelligenz. Brillenträger werden oft als intelligenter wahrgenommen".

Die Verbindung "Intelligenz" und "Sex" erschloss sich mir nicht so ganz. Wieso soll jemand, der etwas im Kopf hat, besser im Bett sein? Kapierte ich nicht. *nein*

Inzwischen, ein paar Lebensjahre und Erfahrungen reicher *g* , sehe ich es differenzierter, nämlich ähnlich wie weltempfaenger: Es ist nicht die Intelligenz an sich, die so sexy ist, sondern die Tatsache, dass das Gegenüber einem nahe ist.

Nähe kann auf vielen Ebenen entstehen. Da ist Intelligenz auch dabei. Und zwar jegliche Intelligenz! Emotionale Intelligenz beispielsweise treibt Hochsensitive zueinander, intellektuelle Intelligenz jene, die mit Sprache gerne jonglieren und sich dann Liebesbriefe (oder e-Mails) schreiben, wie sie kaum jemand anders hinbekommt, und so die eigene Fantasie noch einmal ganz anders stimulieren.

Wenn also jemand einen hohen IQ oder EQ oder anderen Q hat, ist nicht etwas Besseres, weil er ihn hat. Es ist für ihn/sie aber automatisch attraktiv, wenn das Gegenüber einen sofort versteht. Der Tod jedes Flirts ist das Missverständnis: Wenn es zu viele davon gibt, kommt schlechte Stimmung auf, die dann schnell für das Erkalten des Begehrens für den anderen Menschen sorgen kann.

Das bedeutet nicht, dass nun nur kluge Menschen zueinander passen oder nur dumme. Man weiß letztlich ja doch nie, auf welcher Ebene man kommuniziert. Ist beispielsweise die eigene Intuition, das Gespür für einen Menschen da, funktioniert das auch mit einem Wortschatz eines 5-jährigen. Man braucht schließlich dann nicht viele Worte, um sich einander nahe zu sein. Kicken einen aber gerade viele Worte, dann bringt einem jemand nichts, der keine hat.

Ich beispielsweise bin ziemlich kontaktfreudig und nicht verlegen um Worte. Dennoch finde ich mit manchen Menschen, denen ich begegne, keine Basis. Mir fällt einfach nichts ein, wenn sie mir gegenüber stehen. Und das hat rein überhaupt nichts mit Intelligenz oder emotionaler Intelligenz zu tun: Es passt einfach nicht. Auf einer tieferen Ebene. Etwas, das weder sie, noch ich dann genauer beschreiben könnten, warum dies der Fall ist.

Eines zum Schluss: Wenn es um eine Partnerschaft geht, glaube ich wiederum schon, dass man zumindest in der Nähe zueinander sein sollte, was das sich verstehen angeht. Punker und Banker mag als Affäre vielleicht funktionieren, auf Dauer aber weniger, solange sie ihren Klischees entsprechen: Ihre Sprache passt einfach nicht zueinander. Es funktionierte dann, wenn beide sich sprachlich entgegen kämen und aus ihrem eigenen Wortschwatz ausbrechen und eine Kommunikationsebene finden, auf der sich beide dann auf Augenhöhe begegnen.

Oder, um es mal weniger theoretisch zu machen: Wenn die eine Seite sagt "Find dich arschgeil, ey, Digger, ficken?" und die andere dasselbe mit "Deine Augen haben mich betört, es würde mich anglücken, deinen Liebessaft in mir zu spüren" ausdrückt, dann werden möglicherweise beide Fragezeichen im Gesicht haben, wenn sie den Satz des anderen hören. *cool*
****on Mann
16.224 Beiträge
Stimulanz: Intimität
Ich bin nicht sapiosexuell, mir reicht es, wenn eine Frau im Kopf nicht schlicht ist. Für mich ist sexy, wenn sie die Welt gemeinsam mit mir durch meine Augen betrachten kann, und ich umgekehrt auch ihre Welt durch ihre Augen. Das ist sexy, weil es mir wie Küssen und Sex intim nahe kommt.

Selbst verfolge ich die bizarrsten Gedanken, denke ungestört von Konventionen die undenkbarsten Ideen - es ist so schön, dabei Begleitung oder Mitendecker zu haben. Mich macht das scharf. Nichts ist intimer.
hallo, Gesche

ich glaube, bisher hast Du mir mir jedem Deiner Beiträge, jedenfalls denen, die ich gelesen habe, aus der Seele gesprochen


ich selbst bin zwar nicht sapiosexuell, aber derjenige, mit dem ich Sex mag, darf es zumindest nicht deutlich an Intellekt und logischer Struktur fehlen lassen und darf keine groben grammatischen Schnitzer machen
Zum Glück...
... wurde auch genannt, was "Sapiosexuell" überhaupt bedeutet.
Wieder ein neues Wort... für etwas, was ich für eine Grundvoraussetzung halte.

;-)))

O_of_Joy
****hy Mann
60 Beiträge
Ob es zwischen zwei (oder mehr) Menschen funkt, kann doch ganz verschieden begründet sein. Für eine längere Beziehung wird es m.E. nicht genügen, wenn sich die ominöse Chemie auf einige wenige (geistige, körperliche, charakterliche etc.) Merkmale reduziert. Ich sage meiner Partnerin immer, wenn ich es begründen und definieren kann, warum ich sie so sehr mag, dann ist es nicht mehr echt ... Ich mag sie insgesamt, als Mensch eben.
Also wozu Intellekt und Körper trennen? Zumal bei vielen Meinungen hier und Interviewäußerungen im Artikel durchschimmert, dass die Sapiosexuellen sehr wohl darauf achten und es ihnen nicht unwichtig ist, wie ihr Gegenüber gebaut ist. Insofern finde ich diesen Begriff eher überflüssig. Er klingt auch ein wenig elitär, ... "hey, ich bin sapio, wie findest Du das?". Hallo?
****hy:
Insofern finde ich diesen Begriff eher überflüssig. Er klingt auch ein wenig elitär,

Genau das meinte ich damit, dass es bei dem Thema immer zu einer Definitionsfrage wird. Du gibst wenigstens zu, dass du es elitär findest. Keiner käme aber auf die Idee, Bisexualität als etwas Elitäres zu bezeichnen. Warum ist das immer bei diesem Begriff so?

Haben Menschen, die sich selbst nicht als sapiosexuell bezeichnen Sorge, dass Sapiosexuelle sie als dumm oder zumindest dümmer betrachten? In meinem Verständnis geht es ja nicht darum, wie schlau einer wirklich ist. Sondern es reicht völlig, seine eigene Intelligenz zum Maßstab zu nehmen. Mich macht es total an, wenn einer schlauer ist, als ich. Es spielt dabei keine Rolle, ob ich selbst einen IQ von 62 oder 120 habe.

*****Joy:
Wieder ein neues Wort... für etwas, was ich für eine Grundvoraussetzung halte.

Hältst du dich selbst nun für sapiosexuell oder willst du das Phänomen bagatellisieren? Verschafft es dir einen besonderen Kick, wenn dein Gegenüber richtig intelligent ist? Oder meinst du die viel beschworene Augenhöhe?

Ich würde in diesem Thread gern mehr darüber lesen, was es bei der Sapiosexualität ist, das anders ist oder mehr braucht, als die oft übliche Grundvoraussetzung eines gewissen ähnlichen Niveaus.
**********t0976 Mann
271 Beiträge
kann auch Hindernis sein
Eine gewisse Intelligenz ist Fluch und Segen zugleich.
Dabei ist die Frage "was ist Intelligenz" überhaupt doch sehr offen.
Auch stößt dabei ein Teil des Beitrags auch bitter auf. Die Aussage einer Dame dort, wenn sich jemand nicht direkt eloquent ausdrücken kann, ist der direkt raus (etwas überspitzt dargestellt nun) bringt sich unter Umständen jemanden, der ein hervorragendes räumliches oder kreatives Gehirn hat, was für die ein oder andere Unterhaltung sehr wertvoll sein kann, nur eben fehlt es an der Wortgewandtheit.

Ich persönlich finde eine gewisse intelligente Ausstrahlung durchaus anziehend. Aber es spielen mehrere Faktoren eine Rolle, für mich auch die optische Komponente. Denn es kommt der Moment, in dem der Kopf nur die zweite Geige zu spielen hat (auch hier mit einem Augenzwinkern zu sehen).

Zwei Aspekte jedoch würde ich gerne noch einbringen.
1. Die Denkgeschwindigkeit sagt nichts über die Intelligenz an sich aus (wurde auch von einer Dame im Interview erwähnt). Sie gibt lediglich Auskunft darüber, wie schnell jemand Informationen verarbeiten kann, aber nicht viel hoch einzelne Ebenen der Intelligenz sind.
2. Der erste Eindruck stimmt nur bedingt. Natürlich ist in Zeiten der E-Mails und Chaträumen der eigentliche Effekt etwas abgeflaut, doch der zweite Eindruck ist der wichtigere, weil hier unser Gehirn aktiv arbeitet. Beim ersten Eindruck finden lediglich Stereotypisierungen statt, die wenig Erinnerungswert darstellen.
(Wer dem nicht glaubt, der möge sich mit den Studien von Daniel Kahneman und Amos Tversky auseinander setzen, zu den Studien System 1 und System 2.)
Bedeutet nicht, das die Aussage:" man habe nur eine Chance für den ersten Eindruck" falsch ist, denn das ist nun mal so. Doch das dieser erste Eindruck nicht unbedingt der Wegweisende sein muss dafür schon.

In diesem Sinne
PA
Um das...
... für mich "genau" zu definieren, müsste ich mich erst mal mit dem Thema auseinandersetzen.
Das habe ich noch nicht getan.

Ich erinnere mich an eine Beziehung zu einer "Frau Doktor", bei der/ mit der ich zu meiner Höchstform aufspielen konnte.
Ich empfand sie als "brillant", und mich, im Zusammensein, mit ihr, als ebenfalls so.

Meine Erfahrung ist: Sinkt der IQ bei meinem Gegenüber, sinkt mein Interesse.

Nun, was bin ich nun, im Sinne des Titels?
Eventuell erfahre ich es beim lesen, hier.

Danke.


;-)))


O_of_Joy
********chaf Mann
7.940 Beiträge
JOY-Angels 
Das Missverständnis liegt meist darin, dass "Intelligenz" aus- und abgrenzend verwendet wird, obwohl es gar nicht DIE Intelligenz gibt. Und dementsprechend es viele Möglichkeiten gibt, zusammen zu passen.

Zum Beispiel muss jemand, der sich sprachlich intelligent ausdrücken kann, noch lange nicht, jetzt auf einen IQ gemünzt, wirklich intelligent sein. Wenn derjenige mit Logik gar nichts am Hut hat, keinerlei räumliches Vorstellungsvermögen hat und unter Zeitdruck überhaupt nichts hinbekommt, würde dieser vermutlich bei einem IQ-Test völlig untergehen. Dennoch wird dieser Mensch von anderen aufgrund seines guten sprachlichen Ausdrucksvermögens als intelligent wahrgenommen.

Sapiosexualität hat, wie alles im Leben, ja auch eine Kehrseite. Wenn nun eine sexuelle Anziehungskraft da ist, der Kerl unglaublich gut aussieht, seine animalische Kraft sie richtig umhaut, er großartig küssen kann und eigentlich alles passt, bis hin zu denselben Lebenseinstellungen, es aber überhaupt nicht passt, sobald er den Mund aufmacht, man sich einfach über nichts unterhalten kann, weil man sich ständig missversteht, dann ist das dann ja schon ein großes Problem.

Magnus Carlsen, seines Zeichens Schachweltmeister, auch "Mozart des Schachs" genannt, hatte es einmal sehr treffend beschrieben: Bist du klüger als alle um dich herum, kann dich das ganz schön einsam machen. Denn sie verstehen dich nicht, du sie nicht. Er bezog es hauptsächlich aufs Schach, denn mit 16 Jahren war er bereits besser als der Rest der Welt darin, ein Austausch mit anderen Weltklassespielern war spätestens mit 18 nicht mehr möglich, weil sie ihm nicht mehr folgen konnten.
Sprich: Wer damit "geschlagen" ist, für den verringert sich der Kreis jener, die zu einem passen, um einiges.

Die gute Nachricht ist, dass es, und das sagen im Artikel ja auch alle, aber auch auf viele anderen Kriterien ankommt und man sich, wenn man doch nicht zu weit weg ist von den anderen, auch auf anderen Ebenen gut begegnen kann und diese ja vielleicht wichtiger werden. Die emotionale Intelligenz beispielsweise, oder ganz banal eben doch die Fähigkeit, sexuelles Begehren zu wecken aufgrund der Intuition des Partners, diesen auch nonverbal hervorragend zu wecken zu verstehen.
Was schert es dich, wenn der Partner Kafka nicht kapiert, aber küssen kann wie ein junger Gott. *floet*
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Vielleicht ersetzt das Hirn heute die Muskeln aus grauer Vorzeit, was den "männlichen Beschützer" betrifft? *zwinker*

Für mich hat es tatsächlich etwas mit Geborgenheit zu tun, wenn der Mann gebildet ist.
Wissen vermittelt Sicherheit und wenn dieses Wissen gepaart ist mit Empathie und Humor, dann ist der Mann schonmal interessant - als Gesprächspartner.
Wenn ich jetzt aber von mir selbst behaupten würde, dass alleine das zählt, so wäre es gelogen. Tatsächlich ist es so eine Art "Grundvoraussetzung", ABER zu der muss dann doch noch Weiteres kommen, womit wir bei der Optik/Sympathie und - ganz wichtig! - beim Geruch eines Menschen wären...

In die Gruppe "Sapiosexuell" passe ICH jedenfalls nicht, wie ich festgestellt habe. Mir (persönlicher Eindruck) fehlte dort die gewisse Lockerheit einfach zu tippen, was ich so denke. Ich jedenfalls finde Männer, die schlau sind, ohne damit "hausieren zu gehen" *zwinker* , interessanter.
In die Gruppe "Sapiosexuell" passe ICH jedenfalls nicht, wie ich festgestellt habe. Mir (persönlicher Eindruck) fehlte dort die gewisse Lockerheit einfach zu tippen, was ich so denke. Ich jedenfalls finde Männer, die schlau sind, ohne damit "hausieren zu gehen" *zwinker* , interessanter.

Das ist sehr gut ausgedrückt, das empfinde ich auch so. Vor allem das "ohne damit hausieren zu gehen".

Ich selbst bin eine Denkerin und durchaus nicht unintelligent, mag gerne formulieren und lese an die 3 Stunden gute Zeitungen am Tag. Aber: ich neige dazu zu "zer"denken. Das sehe ich an mir als Makel, als Problem. Wenn ich dann auf einen Mann treffe, der auch "zer"denkt, dann ist das ziemlich stressig. Zumal ich beruflich und im lockeren Bekanntenkreis nur von Akademikern umgeben bin, wo es bei manchen arg schwierig ist, einfach mal nen Film oder Fussball zu schauen, ohne das alles interpretiert wird.

Ich denke ich bin ein Switcher, wenn man das in diesem Kontext sagen darf. Ich mag tiefsinnige Gespräche, auch zu schwierigen Themen, ich mag intelligente Menschen. Aber: ich mag auch banal, komisch, einfach nur ich sein, wenn mir danach ist. Ich mag Männer, die das auch können. Und wo man frei reden kann, wie einem der Schnabel gewachsen ist.
Als allenfalls halbintellektueller Geselle schien mir "Sapiosexualität" lediglich eine neues Schublädchen zu sein, ich das sich die jeweils interessierten Personen und Innen auf dem allgemeinen Markt der Eitelkeiten einsortieren zu können.

Ehrlich gesagt, ist es das für mich noch immer. *zwinker*

Der Beitrag und die Meinungen des Kommentariats machen das Ganze schon zu einer lesenswerten Angelegenheit, auch wenn ich weiterhin mit dem "Label" zu einem Gutteil Verkopftheit, Geschwafel und Unlockerheit verbinde.
Wenn im Oberstübchen das Licht an, aber niemand da ist, rockts ja auch nicht... *ggg*
**********edarf Mann
675 Beiträge
Grandioser Beitrag...
.... schwarzschaf! Da fehlen mir die Worte und das war was ich meinte mit zwei jener Stichpunkte. Ich wollts nur nicht ganz so ausstaffieren müssen. Ich finde aber auch manchmal sollten Menschen gewisse Aspekte selbst schlüssig und logisch ergründen um zu einem solchen Ergebnis zu gelangen! *zwinker*
Keine Beschreibung angegeben.
*********omnia Frau
36 Beiträge
sexuelle Neigung
so , da hab ich es jetzt, ich kann endlich auch sagen ich habe eine besondere sexuelle Neigung.......
Freundinnen erklärten mich schon für viel zu anspruchsvoll, nur weil ich mir nur Männer mit einer bestimmten Intellektuellen Ebene gesucht habe....
********chaf Mann
7.940 Beiträge
JOY-Angels 
Naja, das "wer passt da denn schon rein" ist doch mit allem so. Hineinpassen tun sicher viele, es ist aber doch grundsätzlich abtörnend, wenn sich jemand für etwas Besseres hält.

Ich kenne das Phänomen auch von der Hochsensitivität. Da gibt es dann Menschen, die sich sooo toll finden, sich damit brüsten, "hochsensibel" zu sein, und "wir Hochsensible sind etwas ganz Besonderes", womit dann ja mal geklärt wäre, dass für diese Personen andere nichts Besonderes wären.
Klar, kann man machen, ist aber trotzdem falsch. *aetsch*
Denn es hat nun einmal alles eine Kehrseite! Ich gehöre auch zu dem Klub da, und verteufele diese Sensitivität auch oft, sie hat auch jede Menge Schattenseiten. Viel spüren zu können, bedeutet auch mitunter, viel spüren zu müssen. Auch dann, wenn man es gar nicht wissen möchte. *nein*

Bezogen auf Sapiosexualität sehe ich es genauso. Mich halten alleine schon aufgrund meiner schriftlichen Ausdrucksweise viele für (sehr) intelligent. Die damit einhergehende Erwartungshaltung an mich passt mir dann aber auch ganz und gar nicht. *nein* Denn mit Intelligenz wird auch gerne mal gleichgesetzt, dass "der sich zu benehmen hat". Dass ich aber nun einmal auch gerne in Geisterbahnen laut schreiend die Erschrecker erschrecke, auch mal Witze reiße, auf denen nicht gerade "Niveau" drauf klebt, mir trotzdem nicht verbieten lasse, auch mal Dan Brown zu lesen oder sonst irgendwelchen Blödsinn mache, für den andere behaupten, "zu erwachsen" dafür zu sein, läuft diesem "Benehmen" so sehr zuwider, dass die Erwartungshaltung an mich da gehörig stören kann.

Ich finde, dass es rein darum geht: Versteht man sich, oder tut man es nicht?
Wenn ein gewisses intellektuelles Niveau vonnöten ist, weil sich jemand so gewählt (auch lautsprachlich!) ausdrückt, dass Nichtintellektuelle da gar nicht mitkommen, dann ist das deswegen so. Aber doch nicht, weil derjenige "was Besseres" ist. Im Gegenteil, wenn er nicht fähig ist, sprachlich zu switchen, sich auf das Gegenüber einzustellen, dann wäre das für mich eher mal ein Zeichen von nicht ganz so viel Intelligenz. *zwinker*

Ich persönlich habe ein ganz anderes Kriterium für mich: Ich benötige Menschen, die sagen was sie denken und denken, was sie sagen. Und das am besten direkt.
Das ist dann wohl auch der Grund, warum ich in meinem Freundeskreis wenig Akademiker habe: Meine Erfahrung ist, dass vor lauter Takt und Höflichkeit mir eben nicht gesagt wird, was sie (über mich) denken. Da steht dann eben dieses "Benehmen" im Weg.
Genau das möchte ich aber nicht haben. Ich möchte Höflichkeit und Respekt erleben, aber "sich richtig benehmen" gehört da nicht dazu. Und das ist völlig unabhängig irgendeiner Intelligenz.

Hirn ersetzt nicht Herz. Es ergänzt es nur.
Dshin
****Art Mann
3.498 Beiträge
Themenersteller 
um einem Mißverständnis vorzubeugen ...

Als Sapiosexualität wird bezeichnet, wenn sich eine Person zum Intellekt einer anderen Person sexuell hingezogen fühlt oder daraus eine sexuelle Stimulanz oder Anziehung erfährt.
Damit wird keine Aussage oder Bewertung über die eigene Intelligenz getroffen, sondern ausschließlich über die einer anderen Person.

Schade, dass einige das nicht so richtig verstanden hatten.
Einige Mitglieder sogar so falsch, dass ich deren Beiträge, die rein gar nichts zum Thema beigetragen haben, moderieren musste.

Bitte achtet doch bei euren Postings auf das EP.

Ich wünsche allen ein wunderschönes *sonne* und entspanntes *omm* Wochenende.

Liebe Grüße
vom Magier
JOY-Team
Gähn.

Und wieder wird sich damit beschäftigt, wer denn nun reinpasst, wer denn nun wirklich dazugehört und wer irgendwas in einer nervenden Weise vor sich herträgt. So geht es immer bei diesen Diskussionen. Am Ende wird herausgefiltert, dass die meisten doch nur Etikettenschwindel betreiben und allen anderen auf den Sack gehen.

Es ist egal, wie intelligent einer wirklich ist. Es geht nicht drum, ob einer ein echter Sapiosexueller ist, der das mit Recht von sich behaupten darf. Oder ob es ein Betrüger und Hochstapler ist. Was schert euch das überhaupt.

Es gibt Männer, die stehen auf richtig dicke Titten. Und Frauen, die werden ganz wuschig, wenn der Kerl eine Peitsche rausholt. Andere kriegen zittrige Knie, wenn einer Kerzen anmacht und ein selbstgedichtetes Liedchen singt. Und dann gibt es welche, die ganz aus dem Häuschen sind, wenn der andere ihnen in Diskussionen richtig Paroli bieten kann.

Darum geht es hier. Was genau ist es, was diesen besonderen Reiz ausmacht.
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