Meine Erfahrungen und Beobachtungen
Hi @ll !
Ich selbst könnte mich durchaus "Oft- und Vielspritzer" nennen und bei mir spritzt es auch kräftig. In den eigenen Mund zu spritzen ist kein Problem - ich mach's allerdings nur recht selten, weil meistens auch was in die langen Haare geht, und das ist dann so ein Späßchen. Wenn das Eiweiß erst mal stockt ...
Es gibt natürlich auch bei mir Situationen, in denen das Sperma wirklich nur herauströpfelt oder quillt. Die sind aber verhältnismässig selten.
Der Grund dafür ist m.E. vor allem: gutes Training. "Der Schwanz muß jeden Tag anständig massiert werden, sonst funzt er nicht richtig!" sagte ein langjähriger "Buddy" von mir so schön, und ich füge hinzu: mindestens 2x täglich und auch ausführlich und genüsslich, also keine 2-min-Schnellentsaftung. Jede organische Funktion legt in gewissem Umfange zu, wenn sie in höherem Maße in Anspruch genommen wird, und lässt nach, wenn sie eben nicht in Anspruch genommen wird. Es ist im Prinzip wie mit der Muskulatur. Apropos: diese Beckenbodentrainingsgeschichte ist mir völlig neu - bei mir zumindest ist sie im Wortsinne: überflüssig.
Der zweite wichtige Faktor ist die Libido. Bei mir ist sie nun halt mal sehr stark. 3-5 Orgasmen am Tag sind normal, es könnten auch mal über 10 werden, je nach Umständen. Mein "dokumentierter" Rekord waren 18 x in ca. 4 h - die letzten drei waren allerdings "trocken", da war nix mehr drinn im Sack. Meine damalige Freundin hatte mich geneckt: "Zeig doch mal, wie oft Du kannst!" Naja, ich hab's ihr gezeigt und nach dem 18. Mal war sie dann diejenige mit der weissen Fahne ... Ist halt so. Die Libido eines Menschen ist nicht immer gleich. Sie kann, auch ohne daß pathologische Umstände vorliegen, stark schwanken -auch bei mir. Aber das jetzt hier zu erklären, würde wohl viel zu weit führen ...
Je entspannter ferner die eigene Einstellung zur Sexualität und auch zur Autoerotik ist, um so besser funktioniert das alles. Je mehr man sich mit seiner Sexualität "anstrengt", den sozialen Normen genügen zu wollen, die von den unterschiedlichsten sexuellen Milieus an einen herangetragen werden, um so verkrampfter wird man und so weniger gut klappt es. Wer beim Sex eine "Leistung bringen" will - der bringt sie genau deswegen nicht. Und das schlägt sich dann auch in der "messbaren" Qualität und Quantität der Ejakulation nieder.
Das sind dann auch die Fälle, wo sich auch bei mir nur ein paar müde Tröpfchen herausquälen - wenn ich mich sexuell von meinen Partnern unter Druck gesetzt fühle, es "nicht passt" und ich im Hinterkopf dauernd überlege, ob ich nicht besser abbrechen soll und mich nur noch durch die schräge Nummer irgendwie "durchwurstele" um "irgendwie fertig" zu werden - aus "sozialen Gründen". In solchen Fällen kümmere ich mich dann oft auch nur noch um den Orgasmus des Partners, verzichte sozusagen freiwillig - ich bin sehr autoerotisch, mach's mir liebend gerne hinterher alleine, als bei bzw. mit einem Partner, bei bzw. mit dem ich mich nicht richtig wohl fühle.
Meiner Beobachtung nach - ich bin regelmässiger "Szenegänger" seit 1993 - verhält es sich bei denjenigen in der Szene, die ich über einen längeren Zeitraum "beobachten" konnte, und die ebenfalls Mehrfach- und Vielfach-Spritzer im Wortsinne sind, nicht anders.
Wir in der Szene haben eigentlich alle eine starke, überdurchschnittliche Libido - aber "Mehrfach-, Viel- und Weitspritzer" sind auch nicht so häufig, ich würde mal sagen, ungefähr 1/4 - 1/3 kann dazu gerechnet werden. Es sind - meiner Beobachtung nach - eben die regelmässigen Szenegänger. Diejenigen, welche nur gelegentlich kommen, "kommen" auch meist nur recht kümmerlich.
Vom Alter ist die Ejakulationsfähigkeit ebenso wie die Libido nicht betroffen - das ist ein weitverbreitetes Vorurteil. Was man an physischer Leistungsfähigkeit einbußt, wird durch Erfahrung und zunehmende "Lockerheit", Entspanntheit mehr als wettgemacht. Daß die jungen Hüpfer zwar oft hüpsche Körperchen haben, die sich auch angenehm anfassen - aber regelmässig total "fickerige" 2-Minuten-Spritzer sind, ist eine alte Szeneweisheit. Aber auch da gibt es natürlich Ausnahmen. Es gibt junge Männer, die es erstaunlich schnell begreifen, wo der Hase langhoppelt und sich auch dementsprechend sehr erfolgreich um ihre Sexualität kümmern, und es gibt auch Ältere, die trotz jahrzehntelanger Erfahrungen nix dazugelernt haben. Wenn beobachtet wird, daß Libido und Ejakulation im Alter nachlassen, dann hat das meistens wohl die Ursache, daß die Leute aufgehört haben, sich vernünftig um ihre Sexualität zu kümmern - oder niemals damit begonnen haben. In sehr vielen monogam-heterosexuellen Beziehungen "schläft" die Sexualität ja regelrecht ein, und wenn man dann endlich wieder beginnt, dauert es mitunter viele Jahre, bis man wieder einen vernünftigen "Stand" erreicht hat.
Was ich zu guter Letzt auch noch bestätigen will: das mit der größeren Stimulation. Es gibt eine Masturbations- und Sextechnik die "edging" genannt wird - in der schwulen Szene hat sie große Anhängerschaft. Man stimuliert sich nur bis zum "Point of no return", schaltet dann 1-2 Gänge zurück, legt eventuell eine Pause ein, bevor man wieder die Schlagzahl erhöht. Das macht man dann bis zu einem Punkt, wo man dann - gegebenenfalls auf Verabredung - den Orgamus dann zulässt. Solche sessions können sich über viele Stunden erstrecken, meine längste hat 8 h gedauert. Dann spritzt das Sperma buchstäblich über den Kopf. "Edging" mit einem Partner oder mehreren Partnern zusammen muß natürlich verabredet werden. Beim camsex ist das übrigens auch sehr beliebt.
Auch mehrere Orgasmen kurz hintereinander können relativ leicht erreicht werden, wenn man die Stimualation einfach fortsetzt, statt die Geilheit restlos "absacken" zu lassen.
LG
Nicki