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Ups and Downs

erotische Vorliebe
******_bl Frau
396 Beiträge
Themenersteller 
Ups and Downs
Ups and Downs kennen wir ja alle. Abhängig vom Alltag, unserer Umwelt und den Menschen, die uns am nächsten stehen, fühlen wir uns besser oder eben auch mal weniger gut. In einer Partnerschaft, egal welcher Art, braucht es also schon zwei, die gleichzeitig „gut drauf sind“, damit man die gemeinsamen Stunden auf individuelle Art und Weise geniessen kann.

Es gibt Phasen, da könnte ich explodieren vor Glück. Da stimmt einfach alles. Ich fühle eine sehr tiefe Verbundenheit zu meinem Herrn. Es gibt Wochen, da ist diese Vertrautheit praktisch greifbar. Dieses Glück möchte ich dann immer irgendwie festhalten, aber zu meinem Leidwesen geht es leider nicht. Es zerrinnt zwischen den Fingern, verflüchtigt sich. Und doch immer wieder der Gedanke, dahin will ich wieder. So wie es war, möchte ich, dass es möglichst bald wieder ist und bleibt.

Kann man das Glücklichsein irgendwie festhalten?

Ich meine damit diese ganz intime, intensive, starke, straffe Band der Vertrautheit zwischen einem Dom oder Sub. Warum bleibt es nicht in der gleichen Intensität bestehen? Warum wird dieses Band immer wieder lasch und unbelastbar?

Bonnie
weil man es nicht mehr so sehr schätzen und so intensiv erleben könnte, wenn es immer gleich toll wäre

woher wüsstest du, was schön ist, wenn es nicht auch unschöne Dinge gäbe?

und noch was Philosophisches
je mehr du versuchst, es festzuhalten, umso schneller wird es dir entgleiten

genieß die wundervollen Momente einfach und erinnere dich daran, wenn es mal nicht so läuft... mehr kannst du nicht tun
erotische Vorliebe
******_bl Frau
396 Beiträge
Themenersteller 
liebe Lady Lilith
Irgendwie muss ich dir ja Recht geben betreffend deiner Aussage:

...weil man es nicht mehr so sehr schätzen und so intensiv erleben könnte...

Aber es ist doch das Markenzeichen des Menschen schlechthin, immer das zu wollen, was man gerade nicht hat.....mehr zu wollen...vorwärts zu kommen..

Man fühlt sich dabei aber unzufrieden, unwohl, wenn man das nicht hat, was man gerne haben möchte. Und in diesem Fall will man ja nichts anderes als eben ein gutes Gefühl.

Ein Teufelskreis irgendwie.

Wie schafft ihr es, möglichst lange, dieses Glücksgefühl auskosten zu können. Wie findet man wieder zurück?

Das ganze mag etwas philosophisch sein, aber vielleicht hat jemand ja auch handfeste Tips.

lg

Bonnie
****om Mann
729 Beiträge
Liebe Bonnie
Ups and Downs wird es immer geben, auch im größten Glück und in jeder Partnerschaft.
Erst gestern hatten wir eine Situation, in der sich das Glück von einer Minute auf die andere wandelte. Ich habe etwas von ihr verlangt, was sie in diesem Zeitpunkt nicht konnte und mir ist das nicht aufgefallen.
Und vorgestern war es umgekehrt, da war ich verletzt, weil ich dachte, warum tut sie das?

Es kann immer vorkommen, dass der eine nicht auf den anderen achtet, andere Gedanken im Kopf hat, oder einfach den falschen Moment erwischt. Man steckt nie in seinem Partner drin, und manchmal kommen bestimmte Reaktionen sehr unerwartet.

Das Schöne an einer funktionierenden Beziehung ist aber auch, dass man solche Momente gemeinsam bewältigen kann und mit einer neuen Erfahrung daraus hervorgeht. Insofern haben Downs auch ihr Gutes, selbst wenn man in diesem Moment mal heult.

Liebe Grüße
Gerd
erotische Vorliebe
******_bl Frau
396 Beiträge
Themenersteller 
Lieber Gerdom
Ja, diese Erfahrungen kenne ich auch. Manchmal passt es einfach nicht. Und wie du schreibst:

...dass man solche Momente gemeinsam bewältigen kann und mit einer neuen Erfahrung daraus hervorgeht....

Machen wir das auch. Wobei zur Zeit die Rückblenden, nach einer Sesson, nicht mehr gemacht werden. Nicht mehr, ist vielleicht falsch ausgedrückt. Es gab eine Zeit, da konnten wir danach Stunden darüber sprechen, was gut und was nicht so gut war. Haben versucht unsere entstandenen Gefühle dabei dem Partner darzulegen. Einfach damit das Gegenüber lernt, wie der Partner tickt. In dieser Zeit hatte ich aber auch das Gefühl, dass mein Herr meine Wünsche irgendwo ablesen kann. Dies hat unser "Band" natürlich auch massiv verstärkt.

Heute fehlt das irgendwie. Will heissen, wir sind vermutlich zu wenig bei der Sache, abgelenkt...

Jedenfalls ziehe ich zur Zeit nur wenig Befriedigung aus einem Spiel. Ich meine damit nicht die körperliche, sondern es fehlt auf der geistigen Ebene.

Wir werden versuchen daran zu arbeiten.....irgendwie....

Bonnie
Wie das Glück festhalten?
Indem du es nicht ständig einforderst sondern das genießt, das da ist. *g*

Ich stelle mir Glück wie ein Wesen vor das scheu ist und das sofort mißtrauisch wird, sobald es den Verdacht hat dass man es an sich binden möchte.

Also, kurz gesagt: Lass es immer wieder mal frei! Gönne ihm eine Pause!

Wenn ihr also eine super-superschöne Session habt: Reizt sie nicht bis zum Blute aus. Sondern beendet sie auch mal dann wenn es grade am Schönsten ist und genießt den Augenblick, wie toll es eben war.

Wenn du gerade einen Menschen triffst und mit ihm Tolles erlebst: Nimm ihn nicht zu sehr in Anschlag. Erlebt etwas Tolles - und geht wieder Eurer Wege. Bis zum nächsten schönen Augenblick.

Wenn du dich mit deinem Liebsten super-kuschelig schön hast gerade: Wünsche dir in dem Augenblick nicht, dass dies ewig so sein möge, sondern freue dich dass es jetzt so ist und auch darauf, dass so etwas immer wieder möglich ist.


Auch wenn es sich merkwürdig anhört: Zu viel Glück kann ebenso wie zu viel Leid kein Mensch verkraften. Dass muss alles auch erstmal verarbeitet, begriffen, genossen werden.
Freue dich dass du solche Glücksmomente schon hattest.
Und freue dich drauf dass er ja noch da ist und ihr beide die Gelegenheit habt neue, andere, genau so schöne Glücksmomente zu erleben.

Nicht immer.
Aber immer wieder. *g*
erotische Vorliebe
******_bl Frau
396 Beiträge
Themenersteller 
Danke hanjie
Du hast das wunderschön und poetisch geschrieben. Besonders gefallen hat mir:

Ich stelle mir Glück wie ein Wesen vor das scheu ist und das sofort mißtrauisch wird, sobald es den Verdacht hat dass man es an sich binden möchte.

Eine schöne Vorstellung.

Du meinst also ich bin zu forndernd, zu egoistisch, dass ich das für mich wünsche?
Ich werde darüber nachdenken.

Ist es nicht normal, dass man alles schöne behalten möchte?

Glaubst du, dass das Glück zurück kommt, wenn man nicht mehr danach strebt?

Ich glaube eher, dass das Glück immer da ist. Man es aber nicht zur Kenntniss nimmt. Da man von anderem abgelenkt ist. Ich bin der Überzeugung, dass jeder jederzeit Glück empfinden kann, wenn er bereit dazu ist. Vermutlich bin ich einfach nicht mehr empfindsam genug und muss dies erst wieder lernen.

Bonnie
Na, du hattest dieses Glück doch schon. Wieso sollte das denn nicht wieder anklopfen? Seh ich gar nicht ein. *zwinker*

Ich bin der Überzeugung, dass jeder jederzeit Glück empfinden kann, wenn er bereit dazu ist.

Dieser Überzeugung bin ich auch.
Ich gehe da aber noch etwas weiter:
Jeder kann Glück dann am meisten genießen, wenn er sich nicht über das "danach" Gedanken macht.

Denn Glück ist vergänglich. Versuch es erst gar nicht festzuhalten, sondern genieße es, wenn es gerade da ist.
Glück kann man sich zu einem Stück weit auch erarbeiten: Indem du viel dafür tust, dass es dir selbst gut geht.

Vieles können wir nicht beeinflussen.
Aber eine tolle heiße Badewanne, ein schönes sich gegönntes Buch, ein Besuch eines tollen Filmes im Kino, etc. pp. ... es gibt sooo viele Dinge, sich selbst etwas Gutes zu tun.
Dazu gehört auch sich weiterzuentwickeln: also sich quälen für eine Prüfung, um das Glück des Bestehens anschließend spüren zu können, Sport treiben um dann das Glück des Ausgepowertseins zu spüren, Überstunden machen, um dann sich etwas richtig tolles leisten zu können, für das man lange gespart hat.

Glaubst du, dass das Glück zurück kommt, wenn man nicht mehr danach strebt?

Ich glaube dass es kommt, wenn man es einlädt und dann nicht, wenn man es fordert.
Jammere ich rum und sage "menno, ich habe einfach kein Glück", bin und bleibe ich untätig. So schließe ich keine Türen auf.
Tue ich mir aber gut (und ggf. meinem Partner / meiner Partnerin), dann fühlt es sich eingeladen und kommt gerne. *g*
erotische Vorliebe
******_bl Frau
396 Beiträge
Themenersteller 
hmmmm...
......es ist nicht so, dass ich den Kopf in den Sand stecke.
Ich empfinde einfach bei unseren Spielen nicht mehr diese Intensität, die ich früher gespürt habe.

Aber @ hanjie, du hast insofern Recht, dass es an mir liegt. Unausgeglichen und unzufrieden, wie ich zur Zeit bin, wird das wohl nicht klappen.

Ich werde bei mir anfangen. Es ist nicht das erste Mal, dass es mir so geht. Das letzte Mal habe ich sehr viel erreicht, indem ich versucht habe, mir selbst wieder zu gefallen. Damals habe ich 18 kg abgenommen und danach hatten wir eine wundervolle Zeit. Ich fühlte mich begehrenswerter und strahlte dies auch aus. Diese Ausstrahlung fehlt mir heute. Es sind zur Zeit zwar nur etwa 5 kg zu viel. Aber dafür kommt sonst viel zusammen (Beruf, Familie uws.) Das Wissen darum reicht leider auch nicht aus, es muss umgesetzt werden. Man muss sich aus der eigenen Lethargie reissen. Es braucht dazu, zumindest bei mir, so eine Art Inizialzündung. Mal sehen...es wird schon wieder...

Bonnie
Das letzte Mal habe ich sehr viel erreicht, indem ich versucht habe, mir selbst wieder zu gefallen.

Sich selbst gut tun und sich selbst mögen ist sooo wichtig!
Dazu gehört ja gar nicht viel Arbeit. Abnehmen ist da ja schon eher ein sehr ehrgeiziges Ziel.
Einfach sich selbst ein paar Kleinigkeiten gönnen! Und das aus dem Verständnis heraus "das habe ich mir verdient, weil ich bin ein toller Mensch und darf das"!
Das holt das Glück nun nicht zwingend zurück.
Aber es öffnet genug Türen dass es tatsächlich überhaupt erst zurückkommen kann. *g*
erotische Vorliebe
******_bl Frau
396 Beiträge
Themenersteller 
Ich muss bei mir..
.. noch einen Schritt weiter vorne anfangen.

Ich muss mir die Belohnung erst verdienen.
Ok, mal ein Besuch beim Frisör oder bei der Kosmetikerin, eine Massage, dass gönne ich mir schon ab und zu und das tut auch gut. Aber Kleinigkeiten, wie mal ein gutes Buch lesen ist zwar eine Belohnung, aber da ich dann alles um mich herum vergesse und liegen lassen ist das eher Kontraproduktiv. Wenn ich mich aber in den Arsch klemme und viele liegen gebliebene Arbeiten erledige, dann fühle ich mich so, dass ich mir eine Belohung auch zugestehen kann.

Ich muss viellecht nochmals berichtigen, dass ich mich nicht unglücklich fühle. Ich lebe in einer wundervollen Beziehung und kann mir absolut keinen besseren Partner wünschen.

Aber die Intensität innerhalb einer Beziehung unterliegt eben grossen Schwankungen. Von rosaroten Wolken bis zu Tode betrübt. Da macht die Beziehung sicher auch interessanter und erinnert einen, wieder mehr für die Beziehung zu tun, mehr zu investieren.

Bonnie
*******iele Paar
11.990 Beiträge
Ich lebe in einer wundervollen Beziehung und kann mir absolut keinen besseren Partner wünschen.

Unterschreib


Ich denke, dass "Jeder ist seines Glückes Schmied" zumindest teilweise zutrifft. Nur wenn ich mit mir selbst zufrieden und in Einklang bin, bin ich so offen und ausgeglichen, dass ich wirklich glücklich sein kann und auch glücklich bin.

Das gilt jedoch - im Besonderen im Dom/Dev-Bereich - für beide an der Beziehung beteiligten. Das wechselseitige, innige "Geben und Nehmen" ist umso intensiver, je offener und ausgeglichener Beide sind.
Es ist, wie bei sich überlagernden Wellen - überlagern sich zwei Wellenberge, so kann daraus eine "Monsterwelle" werden - auch eine "Monsterwelle des Glücks".
In diesem Moment nimmt man jede Nuance, jeden noch so kleinen Hinweis war, kann darauf eingehen und dadurch die eigene, aber auch die Zufriedenheit des Partners auf einen noch höheren Level bringen.

Derzeit bin auch ich nicht da, wo ich eigentlich sein möchte. Bin mit mir nicht zufrieden und ich werde versuchen an den Bereichen, die ich selbst beeinflussen kann, zu arbeiten. Denn ich bin überzeugt, dass mir dies umso einfacher fällt, je zufriedener und ausgeglichener ich bin. Und das kann ich dann auch wieder an dich weitergeben. Mich an dir auftanken, während du dich an mir auftankst.

Ich liebe Dich.
Faustspieler
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