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Wenig Sex / sexlos... wie ging es aus?

********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Themenersteller 
Wenig Sex / sexlos... wie ging es aus?
Hallo zusammen...

Immer wieder liest man hier von Menschen, die darüber klagen, dass sie in ihrer Beziehung wenig Sex haben (manche sogar ganz ohne Sex auskommen müssen) oder einfach die Vorlieben und Neigungen nicht zusammenpassen und bestimmte Wünsche und Bedürfnisse unerfüllt bleiben.

Oft ist es aber trotzdem so, dass man sich in einer gefestigten Partnerschaft nicht einfach so trennen möchte...

Ich möchte jetzt gar nicht allzu weit ausholen in welcher Situation ich mich gerade befinde. Aber auch ich möchte gerne mehr Sex als mein Partner; und vor allem auch anderen Sex. Beim Kennenlernen klärte ich auch Vorlieben ab und alles schien zu passen, das erste 3/4 Jahr lief super gut... und dann ging es bergab. Aber gewaltig.

Es geht mir hier aber nicht um Tipps, vor allem weil es dazu schon mehr als genug Threads gibt. Alles, was nahe liegt und auch in anderen Threads an guten Tipps gebracht wurde, habe ich natürlich schon ausprobiert. Ohne großen Erfolg. Das einzige was noch aussteht wäre eine Paarberatung (ist auch geplant).

Mir geht es um folgende Fragen:
An alle, die schon mal in so einer unbefriedigenden Situation selbst waren... wie ist es bei euch ausgegangen!???

Habt ihr es irgendwie geschafft euer Sexleben neu zu entflammen?
Oder endet sowas dann am Ende doch meistens in totalem Frust und einer zwangsläufigen Trennung?
Waren bei euch Paarberatungen/Sexualberatungen erfolgreich!?

***bitte keine Spekulationen, Rumrätseln und so weiter von Menschen, die selbst nicht in solchen Situationen waren. Mich interessieren nur echte Erfahrungen! *zwinker*

Freue mich auf Antworten *gg* *blume*
Grüß Dich MrsTripplehorn and all:

Ich weiss wovon Du schreibst und kann es gut nachfühlen, denn mir geht es genauso.

Wir fanden einen Weg.
Ich kann nicht sagen, daß unsere Lösung DIE Lösung für alle Paare ist, aber bei uns funktioniert es ganz gut.

Nach fast 30 Ehejahren sind mein Mann und ich sozusagen EINS geworden. Leider nicht was unser Sexleben angeht. Kuscheln wird bei uns ganz gross geschrieben - leider nur das Kuscheln.
Mein Mann kann sehr gut auf mich verzichten obwohl er nicht fremd geht, sich nicht in Bordellen herumtreibt oder sonstwie "heimlich" aktiv ist. Sex ist ihm irgendwie egal geworden, anstrengend, nicht notwendig für ein erfülltes Leben.
Mir geht es damit ganz anders. Ich brauche/will Sex, Orgasmen, den innigen Körperkontakt mit Extasen.

Der Weg zum gemeinsamen Glück war ganz schön steinig.
Ich war ein bis zweimal im Monat in Swingerclub`s und holte mir dort was ich scheinbar brauche. Dann lernte ich meinen jetzigen Freund kennen. Seit einem Jahr sind wir zusammen. Wir sehen uns einmal die Woche und ja, Sex spielt dann eine grosse Rolle.

Unterm Strich:
Ich liebe meinen Mann und werde weiterhin eine liebevolle Ehefrau sein. Eigentlich bin ich auch treu, treu in meinem Herzen. Ich sorge jedoch dafür, daß ich meine innere Zufriedenheit habe. Diese 24 Stunden einmal die Woche sind mir sehr wichtig geworden. Ich lebe dann quasi mit einem anderen Mann zusammen und geniesse es sehr.
Wo aber mein "Haupthafen" ist weiss ich ganz sicher - zu Hause.

Beide Männer kennen sich und wissen natürlich bescheid. Ehrlichkeit ist ganz wichtig, sonst funktioniert so eine Konstellation nicht.
Ich bin sehr glücklich einen so tolleranten und verständnisvollen Ehemann zu haben. Könnte er mir diese Freiheit nicht gönnen, wäre ich sicherlich eine sehr traurige und frustrierte Frau.


Alles Liebe Tysia
Nach zwei Jahren ohne Sex habe ich mich getrennt. Das Problem war aber vor allem, dass wir nicht wirklich offen darüber reden konnten, so wie auch über manche anderen Schwierigkeiten. Er hatte jedenfalls bis zum bitteren Ende behauptet, es wäre nichts, alles wäre gut. Das ist jetzt 10 Jahre her.

Gerade vorgestern saß er bei mir in der Küche, und wir sprachen mal wieder drüber. Vor ungefähr zwei Jahren hatte er mir das erste Mal eröffnet, dass er keine Lust mehr auf Sex mit mir hatte, weil ich Schwierigkeiten habe, jedes Mal beim Sex einen Orgasmus zu bekommen. Das ist aber schon mein ganzes Leben lang so und hat nichts mit ihm zu tun.

Tragisch wirklich, weil das Problem nur darin lag, nicht drüber reden zu können. Wir hätten damals sicher Lösungen finden können.
****i2
11.692 Beiträge
JOY-Team 
Bei mir war es ganz ähnlich: am Anfang schien es ganz gut zu passen und der Sex war toll. Doch nach etwa einem Jahr wurde der Sex dann immer unbefriedigender auf beiden Seiten, bis es dann irgendwann ganz eingeschlafen ist.

Der Grund dafür war vor allem, dass sich unsere Bedürfnisse durch diese tolle Erfahrung auseinanderentwickelt haben. Bei mir in Richtung BDSM, bei ihr ganz und gar nicht.

Nach einer mehr als einjährigen Flaute kam dann das Thema Öffnung der Beziehung auf. Sie wollte einfach erfüllenden Sex, den ich ihr nicht geben kann. Daher fragte sie, ob sie sich den nicht woanders holen könne.

Wie du selbst sagst, ist das ja nach dieser Zeit irgendwie doch was gefestigtes und der Rest stimmte ganz gut. Wir hatten überschneidende Interessen, viel Spass und es war sicher auch eine gewisse Zweckmässigkeit dabei, zusammen zu wohnen, wenn man sich schon so gut kennt. Wir dachten, wenn wir uns woanders das holen, was wir brauchen, dann könnte es auch zwischen uns die Spannungen nehmen.

Das war dann tatsächlich so. Wir fanden zwar nie zurück zum wirklich tollen Sex, aber die Beziehung war dann viel entspannter. Durch unsere weiteren Erfahrungen merkten wir über die Zeit immer mehr, dass der Sex zwischen uns nicht erfüllend ist. Weshalb wir untereinander mittlerweile gar keinen Sex mehr haben.

Aus dieser Erfahrung heraus bin ich aber überzeugt: wäre da mehr Kompatibilität zwischen unserem neu entwickelten Kopfkino gewesen, würde es jetzt auch wieder sexuell sehr gut laufen. Stattdessen haben wir beide zum polyamoren Ansatz gefunden, wir haben uns durch diese Sache also weiterentwickelt. Ich finde, das Resultat ist sehr positiv, auch wenn wir beide nun Erfüllung bei anderen PartnerInnen gefunden haben. Es war immer ein Miteinander und das finde ich sehr gut.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Themenersteller 
Danke euch schon mal für eure Antworten...

Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, da wir im Grunde - denke ich sexuell schon zusammen passen - nur steckt der Wurm drin. Und das Reden meinerseits hat alles schlimmer gemacht und er hat sich total zurück gezogen.

Das Öffnen der Beziehung kann bestimmt bei vielen klappen. Ich habe den Gedanken auch schon durchgespielt, kann mich damit aber gar nicht anfreunden! Treue ist für mich sehr wichtig und es würde mich auffressen, wenn er außerhalb aktiv wäre. Aber ich kann das Recht ja nicht für mich verbuchen und es ihm versagen. Und außerdem will ich ja eigentlich nur IHN... es ist so traurig, wenn der andere das nicht erwidert 😞

BDSM ist bei uns auch ein Faktor. Das ist meine Leidenschaft; wobei ich natürlich auch normalen Sex mag. Da ich schon aus einer 11 jährigem sexarmen Beziehung kam, wollte ich beim nächsten Mann ganz sicher sein, dass die Neigungen und Vorlieben zusammen passen. Mein aktueller Partner stellte das auch so dar und am Anfang lief alles prima. Und jetzt bin ich wieder in derselben miesen Situation... 😥

(Jetzt habe ich ja doch etwas mehr erzählt und rumgejamnert 😜😒 ... aber ich glaube alle, die die Situation kennen, wissen wie belastend es ist! Ein echter Zwiespalt.)
Von der "anderen Seite" kann ich berichten...
Ich bin so einer, der angeblich eine Beziehung "zerstört" hat, weil er zu wenig Sex wollte.
Wir hatten eine Wochenendbeziehung, jahrelang Fr-So, einmal bei ihr, einmal bei mir.
Sex hat mir schon getaugt, aber ich wollte auch mehr als das, einen gemeinsamen "Alltag" also alles das nachholen, was wir unter der Woche eben nicht gemeinsam machen konnten.
Sie wollte den Sex nachholen, den wir unter der Woche nicht hatten, für andere Dinge war wenig Zeit.
Ich habe mich unter Druck gesetzt gefühlt, sie hat gesagt ich ließe sie verkümmern.
Ich dachte, wenn wir mehr gemeinsame Zeit haben, würde sich das normalisieren und hatte geplant in ihre Nähe zu übersiedeln. Wie sich später rausstellte, war sie daran allerdings gar nicht interessiert, ein gemeinsamer Alltag, wohlgemerkt in getrennten Wohnungen, war offenbar nicht ihr Ziel, es ging nur ums Vögeln.

Wer sich dann von wem getrennt hat, daran schieden sich die Geister, ich sagte für mich, dass ich so nicht weitermachen wollte, sie verbreitete öffentlich unter vielen Freunden, dass ich ein Versager im Bett wäre. Ziemlich hässliche Geschichte, eine einseitige Schlammschlacht, Verlust vieler "Freunde" auf meiner Seite (die hielten dann lieber zu ihr, man weiß ja nie, ob man(n) da noch mal zum Stich kommt) und definitiv verschwendete Lebenszeit.

Einfach zwei Lebensentwürfe, die nicht zueinander gepasst haben, was uns bedauerlicherweise erst (zu) spät aufgefallen ist.

*********ehorn:
Habt ihr es irgendwie geschafft euer Sexleben neu zu entflammen?
Nein
*********ehorn:
Oder endet sowas dann am Ende doch meistens in totalem Frust und einer zwangsläufigen Trennung?
Ja
*********ehorn:
Waren bei euch Paarberatungen/Sexualberatungen erfolgreich!?
Stand nicht mal ansatzweise zur Debatte.
Liebe MrsTripplehorn

Ich kenne deine Situation leider zu gut und ich verstehe in welchem Zwiespalt du steckst.
Ich versuche mal meine Sicht darzulegen:

"An alle, die schon mal in so einer unbefriedigenden Situation selbst waren... wie ist es bei euch ausgegangen!??? "
• 3 langjährige intensive Beziehungen sind gescheitert.

"Habt ihr es irgendwie geschafft euer Sexleben neu zu entflammen?
Oder endet sowas dann am Ende doch meistens in totalem Frust und einer zwangsläufigen Trennung?"
• Leider nein. Und glaube mir, ich habe alle Register gezogen. Alle!
2 Mal war es bei mir so, dass ich versucht habe die Beziehung zu retten und 1 Mal der Mann.

"Waren bei euch Paarberatungen/Sexualberatungen erfolgreich!? "
• Bei 3 Beziehungen habe ich 2 Mal eine Paartherapie versucht. Bei beiden hat es leider nicht funktioniert.

Mein Fazit, ein ausgefülltes Sexualleben ist mir wichtiger als wie ich noch bis vor 10 Jahren vermutete.
Oftmals dachte ich, die Liebe zum Partner, die Zugehörigkeit, gemeinsame Kinder, Haus, Firma etc. würde ausreichen, es irgendwie wieder hinzubiegen oder es auszuhalten.
Das war ein Trugschluss denn auf Dauer fehlt ein entscheidender Teil.
Man halt also nicht viele Alternativen wenn man die Beziehung um jeden Preis aufrecht erhalten will. Entweder man verleugnet sich und sein Sexleben munter weiter oder man lagert seinen Sex aus und holt sich die Befriedigung außerhalb der Beziehung.
Wenn der Partner das akzeptiert, kann das eine gute Lösung sein. Falls nicht, kann man es heimlich tun wenn man egoistisch genug ist.
Ich für mich zog irgendwann eine Trennung vor. Auch wenn es ein langer Prozess war.
Mir war wichtig in den Spiegel schauen zu können und mir zu sagen, ich habe echt alles versucht um die Beziehung zu retten.
Zudem ist es für den Partner auch nicht gerade angenehm dauernd Vorhaltungen zu bekommen und nicht in der Lage zu sein, etwas zu ändern.

Ich wünsche dir viel Erfolg den für dich richtigen Weg zu finden 😚
Hi - hm.. also rumjammern sieht für mich noch etwas anders aus, du schreibst ja einfach wie es ist..

Ich habe das schon so oft gehört, sowohl von Frauen als auch von Männern, das sie für sich gefühlt zu wenig Sex haben und sich mehr wünschen - unabhängig davon, ob sie nun die Sache anpacken und drüber reden oder so..
Und eines haben da viele Situationen gemeinsam - am Anfang wird grooooß aufgetischt,
kenne ich auch alles aus vergangenen Beziehungen

Da ich selbst gern und oft Sex mag halte ich damit auch nicht groß hinterm Berg, weil ich es auch wichtig finde, daß jemand weiß, worauf sie sich bei mir einläßt. Und gerade da scheinen doch viele einfach blind und oder taub zu sein, oder reden einem nach dem Mund um gut da zu stehen? (keine Ahnung)

eigentlich müsste man mit den betroffenen Paaren eine Art Ringtausch machen, die welche Sex gern und oft mögen bekommen die Partner die das ebenso mögen und die welche keinen Wert drauf legen, bekommen die ebenso denkenden Partner.. lach..
OK Scherz bei Seite.. da muss ja noch so einiges mehr passen als nur der Sääääx

naja lange Rede .. wenn ich in so einer Situation stecke und es anspreche kommt es für mich auf die Reaktion an - ist für sie alles subber, denke ich wird man da auf keinen grünen Zweig mehr kommen..
Dann stellt sich für mich die Frage - welchen Sinn hat die Beziehung dann noch?
Natürlich mache ich keine Beziehung von der Menge an Sex abhängig, ich stelle mir dann nur die Frage, ob ich sooo weiter leben will
Letztenendes sagt mir da mein Bauchgefühl wo es langgeht und das oftmals auch schon vorher, sodaß ich weiß, das ich mich gar nicht erst drauf einlassen brauche.
*******ust Paar
5.834 Beiträge
wenig Sex...
kleine Affären meinerseits (er)
sie hat alles rausgekommen
zusammen haben wir Glück gehabt
sind neu gestartet
sensibler und ehrlicher zu sich selbst und dem anderen
und seitdem gilt:
man lebt nur 1x.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Themenersteller 
Man halt also nicht viele Alternativen wenn man die Beziehung um jeden Preis aufrecht erhalten will. Entweder man verleugnet sich und sein Sexleben munter weiter oder man lagert seinen Sex aus und holt sich die Befriedigung außerhalb der Beziehung.
Wenn der Partner das akzeptiert, kann das eine gute Lösung sein. Falls nicht, kann man es heimlich tun wenn man egoistisch genug ist.
Ich für mich zog irgendwann eine Trennung vor. Auch wenn es ein langer Prozess war.
Mir war wichtig in den Spiegel schauen zu können und mir zu sagen, ich habe echt alles versucht um die Beziehung zu retten.
Zudem ist es für den Partner auch nicht gerade angenehm dauernd Vorhaltungen zu bekommen und nicht in der Lage zu sein, etwas zu ändern.

Genau...
Das Verleugnen und selber immer Zurückstecken werde ich glaube ich auf Dauer nicht ertragen!
Befriedigung außerhalb suchen: heimlich geht für mich gar nicht, da konnte ich mich selbst nicht mehr wertschätzen. Offene Beziehung - im Moment im Kopf noch schwierig...
Irgendwie habe ich ja dann doch noch die Hoffnung da draußen einen Partner für mich zu finden wo alles passt - Beziehung und der Sex!
Über Trennung denke ich häufiger nach - vor allem längerfristig gesehen, wenn sich nicht bald was ändert. Das habe ich ihm auch gesagt, was für ihn wahrscheinlich einen unangenehmen Druck aufbaut... aber ich möchte auch mit offenen Karten spielen. Denn er gibt mir das Gefühl er nimmt dieses Problem nicht ernst... er sagt dann immer "ach das renkt sich schon wieder ein", "sei nicht so ungeduldig und fordernd...", "wir haben doch noch so viel Zeit andere Sachen auszuprobieren" ... ich fühle mich aber einfach nur vertröstet. Und ehrlich gesagt auch langsam sexuell verkümmert 😒
In den letzten Monaten passiert es vielleicht einmal die Woche (natürlich am Wochenende!) und es kommt auch vor dass wir 2-3 Wochen keinen Sex haben. Und experimentierfreudig ist er zur Zeit auch nicht. Es scheint auch viel mit Stress und Alltag zusammen zu hängen - aber das bringt einen ja auch nicht weiter! Ich sage ihm immer, dann müssen wir uns mal bewusst Zeit füreinander nehmen, abschalten, entspannen... aber er wird nicht aktiv. Ich kämpfe da alleine um unsere Beziehung und das Sexualleben 😒 Jetzt bin ich gerade passiv und schaue, ob es ihn vielleicht so mehr aus der Reserve lockt (neuer Versuch). Aber bisher auch ohne Erfolg... 😔
*********ehorn:
Irgendwie habe ich ja dann doch noch die Hoffnung da draußen einen Partner für mich zu finden wo alles passt - Beziehung und der Sex!

Für mich war es damals auch undenkbar, selbst Sex außerhalb der Beziehung zu haben. Weil er ja mit mir nicht mehr wollte, war ich mir ziemlich sicher, dass er zumindest eine andere gehabt hätte. Es waren ganz viele Verletzungen und Ängste im Spiel. Irgendwie schwebt über allem der Gedanke, dass alle Lebensbereiche in einer Partnerschaft vom Anfang bis zum Ende unbedingt gut laufen müssen.

Heute sehe ich das tatsächlich anders. Schön, wenn in einer Beziehung alles super ist. Wenn aber einzelne Bereiche nicht perfekt sind, muss man nicht gleich die ganze Beziehung in Frage stellen. Rückblickend würde ich mir wünschen, ich hätte das alles lockerer und wohlwollender sehen können. Jeder gibt immer so viel, wie er gerade zu geben in der Lage ist. Wenn er keinen Sex mit mir haben will, dann kann er eben nicht. Wo soll er denn die Lust hernehmen, wenn sie nicht da ist? Das heißt eben auch überhaupt nicht, dass er mich nicht mehr lieben würde.

Es ist doch nur Sex.
*********ehorn:
An alle, die schon mal in so einer unbefriedigenden Situation selbst waren... wie ist es bei euch ausgegangen!???

Nach einem jahrelangen schwierigen Prozess kam letztendlich doch die Trennung!

*********ehorn:
Habt ihr es irgendwie geschafft euer Sexleben neu zu entflammen?

Wir hatten mal ein "Zwischenhoch", nachdem wir angefangen hatte, regelmäßig Pärchenclubs zu besuchen, aber nachdem der Kick des Neuen da auch raus war, ging es wieder in den alten Trott...

*********ehorn:
Waren bei euch Paarberatungen/Sexualberatungen erfolgreich!?

Ich halte davon nicht viel, denn Berater sind wie kastrierte Kater ... die wissen genau wie es geht, können es aber auch nicht!

In meinen Augen ist Sex in einer Beziehung ein ganz wesentliches Element.
Das gegenseitige Begehren ist ein gutes Indiz für emotionale Nähe und gleichzeitig auch ein guter Kitt für die vielen kleinen Risse, die in so einer Beziehung über die Jahre entstehen.
Guter und gegenseitig erfüllender Sex schweißt emotional zusammen.
Wenn das nicht mehr funktioniert, dann eskalieren Konflikte leichter und die Beziehung erodiert viel schneller.

Natürlich kann eine Beziehung auch ohne Sex langfristig funktionieren, aber dann muss eben der Rest wirklich passen und das Leben ohne Sex muss eben auch wirklich von Beiden gewünscht sein.
Patentlösung ...
... gibt es leider nicht. *snief*

Ich habe wirklich gerne Sex, und will auch nicht (mehr) verzichten.
Aus meiner Erfahrung, kann ich leider nur schreiben … hat nicht funktioniert.
Verzicht, Gespräche, bitte um Paartherapie hat nichts gebracht.
Sie meinte, nee, brauche ich nicht.
Hat Sie sich wo anders geholt, sprich, ist lieber fremdgegangen.
Für mich also, kein Sex, bzw. schlechter Sex … keine Beziehung.
Klingt oberflächlich, ist es aber nicht. Gefrustet und unglücklich sein? Brauche ich nicht,
und der Partner auch nicht.
Ist natürlich nur meine Erfahrung und es gibt bestimmt viele andere (gute) Lösungen.
meine Erfahrung
<Habt ihr es irgendwie geschafft euer Sexleben neu zu entflammen?>

• Ja, aber nicht neu sondern überhaupt entflammt. Hatten etwas unglücklichen Start und die Entwicklung hat seine Zeit gebraucht.

<Oder endet sowas dann am Ende doch meistens in totalem Frust und einer zwangsläufigen Trennung?>

• Kommt darauf an was euch wichtiger ist, Sex oder der Partner.

<Waren bei euch Paarberatungen/Sexualberatungen erfolgreich!?>

• NEIN. Hat nur viel Zeit und Geld gekostet. Vielen Therapeuten fehlt die Lebenserfahrung, sie machen ihren Job gut und mehr nicht. Wir haben in der Verwandschaft so eine Therapeutin, sie war aber nicht involviert ...

Unsere Lösung: Ehrlichkeit sich und seinem Partner gegenüber. Ehrlichkeit, Rücksichtnahme, Geduld, und Liebe...
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
In
der Ehe blieb die Hose tot. Es war, was es war. Da war nichts zu machen, auch nicht für Fremde. Aber ab 55 hatte ich in Serie eine Reihe unterschiedlichster Geliebter, auch parallel. Und so konnte ich mir eigentlich alle Wünsche erfüllen, auch die, die für Otto Normalsexler unvorstellbar bleiben. In einer Woche startet ein weiteres "Event" in Sachen Erfahrungserweiterung.

Ich denke der alte Indianerspruch, dass man von einem toten Pferd absteigen solle, muss nur damit ergänzt werden, dass ein frisches Pferd gesattelt wird. Allerdings beziehe ich das nur auf erotische Ritte. Scheidung denke ich noch nicht mal an.
Keine Ahnung, ob ich mich dazu äußern kann, denn vor meinem jetzigen Partner, mit dem alles perfekt harmoniert, hatte ich vergleichsweise nur sehr kurze Beziehungen. Da waren auch ein paar dabei, die aus dem einen oder anderen Grund sexuell unbefriedigend für mich waren. Entweder, weil die Männer nur ihr Standard-Programm runtergerattert haben und auch nix anderes wollten oder weil sie eben generell (für mich) zu wenig Sex wollten.
Ich war da früher sehr "konsequent" und habe das immer schnell beendet, wenn es sexuell nicht gepasst hat. Für mich ist Sex einfach sehr wichtig und wenn es von Anfang an nicht passt, dann passt es für mich generell nicht.
Wenn ich mir die Threads dazu durchlese, bin ich oft auch ehrlich gesagt froh, mir dieses "Leid" erspart zu haben, statt Jahr für Jahr zu hoffen, dass sich doch noch was ändert... Etwas anderes ist es natürlich, wenn es erst gut läuft und dann auf einmal immer schlechter wird, ohne, dass man es sich erklären kann (oft wissen ja auch die Partner, die wenig / keinen Sex mehr wollen, nicht, woran es genau liegt).
In dieser Lage war ich zum Glück nie und so war es einfach, die "Reißleine" immer recht früh und schmerzlos ziehen zu können.
Fachliteratur hat weitergeholfen
"Die Psychologie sexueller Leidenschaft" von David Schnarch. Leider nicht ganz leicht zu lesen.
***ay Frau
936 Beiträge
Hi

Ja und erfolgreich überwunden. Es gibt einen Thread von mir zu dem Thema, wo ich berichte. Habe einen Teil davon auf meine Homepage gestellt.

Jetzt ist der Sex explosiv und wenn mir jemand vor ein paar Jahren gesagt hätte, dass das möglich ist, hätte ich ihn laut ausgelacht.

Limay
*****nne Frau
3.413 Beiträge
JOY-Angels 
Es steht in den Sternen
wie es bei mir/uns ausgeht. Irgendwie ist die Lust aufeinander verloren gegangen im Laufe der Jahre. Wir haben viel drüber gesprochen und ich glaube, wir haben es tot geredet. Seit Jahren leben wir wie Geschwister zusammen, an sich eine gut funktionierende Beziehung - nur die körperliche Nähe, der Sex, fehlen. Früher, als ich noch jünger war, hat mich das nicht so gestört - Kinder, Arbeit, Haushalt, Verhütungsmittel - alles Sexkiller in meinen Augen. Jetzt, wo ich im "besten Alter" bin, spüre ich schon sehr, dass mir was fehlt zum Glücklichsein, was nicht heißt, dass ich eine frustrierte Frau bin. Eine Trennung ziehe ich deshalb nicht zwingend in Betracht, das würde vermutlich fatale Folgen haben. Ich könnte mir eine offene Beziehung gut vorstellen. Das war eigentlich schon immer mein Wunsch, den ich auch offen ausgesprochen habe. Nur muss damit der Partner auch einverstanden sein. Ich arbeite dran. *ungeduldig*
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank nochmal an alle!

Das Buch von Dr. Schnarch habe ich direkt mal bestellt, zusammen mit einem anderen zum Thema Kommunikation. Ich bin selbst sehr belesen und interessiert was Psychologie und auch gerade die Dynamik zwischen Paaren angeht (wollte sogar mal beruflich in die die Richtung gehen). Mir ist auch klar, dass es beim eigenen Partner schlecht ist ihn ständig zu analysieren und einen auf "Hobby-Psychologe" zu machen; nur leider neige ich dazu, weil ich unbedingt Ansätze und Lösungen finden möchte und er selbst sehr passiv ist und auch wenig dazu sagt bzw. von seinen Gedanken und Gefühlen preis gibt. Vielleicht hilft es uns, wenn wir beide die Bücher lesen...
***ay Frau
936 Beiträge
Vielleicht den Fokus weg von ihm (und damit euch), zu dir legen?

Wie sieht es bei dir sonst so aus?
******eep Mann
902 Beiträge
Das Problem ...
Das Paar verliert sich im Alltag, funktioniert nur noch und findet als Paar gar nicht mehr statt.

Dies zu erkennen und zu vermeiden ist sicherlich der Schlüssel.
Wenn man seinem Partner zeigt wie sehr man ihn begehrt, sollte auch die Lust nicht versiegen.
*********ehorn:
Mir ist auch klar, dass es beim eigenen Partner schlecht ist ihn ständig zu analysieren und einen auf "Hobby-Psychologe" zu machen; nur leider neige ich dazu, weil ich unbedingt Ansätze und Lösungen finden möchte und er selbst sehr passiv ist und auch wenig dazu sagt bzw. von seinen Gedanken und Gefühlen preis gibt.

Das kann allerdings auch eine Ursache des Problems sein.
Ich könnte es z.B. auch nicht vertragen, wenn eine Frau versuchen würde, mich zum Sex zu drängeln. Selbst Verführung müsste mir gegenüber sehr dezent eingesetzt werden, damit ich mich nicht manipuliert fühle.

Und bevor du weiter herum psychologisierst wäre es vielleicht auch mal ein Denkansatz, einfach mal deinen Partner dazu zu bewegen, physiologische Faktoren auszuschließen.
Es gibt Männer mit zu niedrigem Testosteron-Spiegel, die haben grundsätzlich eine geringere Libido. Das lässt sich leicht feststellen und genauso leicht medikamentös behandeln.
Hinzu kommt, dass auch Erektionsprobleme nicht unbedingt die Ausnahme sind (auch bei vergleichsweise jungen Männern). Das gibt auch keiner gern zu, stattdessen wird versucht, das "Problemfeld" zu meiden. Aber auch das lässt sich sehr leicht medikamentös behandeln, wenn man nur will.

Wenn das ausgeschlossen (oder überwunden) ist, dann würde es sich vielleicht auch mal lohnen, über das grundsätzliche Rollenverhalten in der Beziehung und in der Sexualität nachzudenken.
Gerade bei Männern, die im Alltag ein anderes Rollenverständnis als beim Sex haben, ist auch dieser Übergang nicht leicht, insbesondere wann die Partnerin sexuell fordernd auftritt.
Scheidung
nach viel zu langem Leid.
*********ehorn:
Mir ist auch klar, dass es beim eigenen Partner schlecht ist ihn ständig zu analysieren und einen auf "Hobby-Psychologe" zu machen
Was viele Paare nicht machen: Über die gemeinsamen Ziele der Beziehung sprechen. Dazu gehört in unseren Augen auch, dafür zu sorgen, dass es beiden gut geht. Dass beide, jeder für sich alleine, wie auch beide gemeinsam als Paar, wachsen können. Wer das nicht aktiv anspricht, könnte schon ein Problem haben. So blöd das klingen mag.

Wenn man zusammen lebt, lernt man sich wirklich mit allem Drum und Dran kennen, wenn man offen und ehrlich miteinander umgeht. Selbstreflektion ist ein wichtiger Teil des Lebens, als Paar wird man automatisch zum Spiegel des anderen. Wer, wenn nicht der/die eigene Partner/in ist besser dazu in der Lage, ein liebevolles Feedback zu geben?

Wir sind dabei tatsächlich noch einen ganzen Schritt weiter gegangen und haben uns mit Hilfe anderer Bücher über Persönlichkeitsmerkmale informiert, auch und gerade im Hinblick auf unsere Kinder. Sehr erstaunlich und auch hilfreich, was da alles gelernt werden kann - in unserer Beziehung wie auch im Leben überhaupt.

In Sachen "Kommunuikation" würden wir übrigens auch "Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe" von John Gottman empfehlen, einem amerikanischen Paartherapeuten, der eine Methode entwickelt hat, die mit 95%iger Genauigkeit voraussagt, ob sich ein Paar trennen wird oder nicht. Zusammen mit Schnarch und vielleicht auch noch "Die 5 Sprachen der Liebe" ein kraftvolles Informationspaket.

Und damit abschliessend kurz zur Threadfrage: Bei uns gab es krankheitsbedingt eine längere sexuelle Durststrecke, die aber zu keinem Zeitpunkt zu einem Problem wurde - denn wir haben von Anfang an miteinander vereinbart, uns immer auf dem Laufenden zu halten, nichts zu verheimlichen. Das war in früheren Beziehungen anders, bei beiden - einer der Gründe, wieso wir beide es gezielt anders wollten und tun.
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