Was ich mich frage...
... was ist den eigentlich mit diesem Begiff "an Sex denken" gemeint?Handelt es sich dabei um die willensgesteuerte, vorsätzliche und bewusste Fokussierung der eigenen Gedanken auf sexuelle Themen (also das, was allgemein unter "Denken" verstanden wird)?
oder
Die Gedankenbilder, die sich unwillkürlich aufdrängen, wenn die Hormone zwischendurch einen entsprechenden Kick geben (was man eher als "in Stimmung kommen" bezeichnen würde)?
Da liegt m.E. ein ziemlicher Unterschied.
Ersteres findet bei mir nur dann statt, wenn ich entsprechend literarisch tätig bin - dann gehört es sozusagen zum "schöpferischen Akt", mir bewusst und vorsätzlich sexuelle Gedanken zu machen, um diese dann niederzuschreiben (wobei ich dabei durchaus auch "in Stimmung kommen" kann )
Die zweite Variante geschieht einfach ohne mein bewußtes Zutun, manchmal ausgelöst durch äußere Umstände (anregende Situationen, erotische Anblicke, über Sex schreiben u.ä.) oder einfach ohne jeden erkennbaren äußeren Grund (vielleicht eine Art innnerer Biorhythmus?).
Zumindest das, was bei der zweiten Variante abläuft würde ich keinesfalls positiv oder negativ werten wollen - Frischverliebte düften z.B. im Durchschnitt weitaus häufiger "befeuert" werden als diejenigen, die die Erstverliebtheitsphase hinter sich haben.
Wenn sich allerdings Menschen im Sinne von Variante eins tagaus, tagein mehrmals täglich bewusst dazu entscheiden, sich sexuelle Gedanken zu machen, läge für mich der Verdacht nahe, dass es sich dabei doch um eine Art Zwanghaftigkeit handelt, die Suchtcharakter hat.
Aber: Jeder ist seiner Gedanken Schmied (im Sinne von Variante 1)