Es ist schwer,...
... nicht zu werten, aber es wäre doch sehr schön, wenn die Abwertung von den Begriffen "Hörigkeit", "Konditionierung" und "Erziehung" unterbliebe. Es ist auch sehr schwer, Hörigkeit von außen theoretisch zu beurteilen.
Dieser Thread wäre auch für manche, die sich Sub nennt und sich in ein neues Leben stürzt sehr empfehlenswert, denn zu oft wird geklagt, dass man sitzen gelassen sei und hätte Dom nicht.... Es ist irgendwie ein Zurückziehen in Rollen, ein Verstecken hinter Begriffen.
Egal ob devot, dominant, Sadit oder Masochist - hinter allem sind wir Mensch und das mit Herz und Verstand. Das heißt, jeder ist eigenverantwortlich. Als devoter Part gebe ich mit vollem Bewusstsein und getrieben durch meine Urinstinkte (bzw. sexuelle Präferenzstruktur) meine Verantwortung ab - aber ncht an irgendwen, sondern an jemenden, zu dem ich mich hingezogen fühle, mit dem mich etwas verbindet/ zu verbinden scheint. Mir persönlich sind Erziehung, Konditionierung und Hörigkeit dabei keine Schreckensbilder, ich kann da menschbezogen sehr offen sein. Hörigkeit als postuliertes Ziel würde mich zwar auch abschrecken, da ich eben nicht wüsste, wie ich da mit mir umginge, aber wer denkt bei Beginn schon an ein Ende - und doch: Bei Postulierung dieses Ziels wäre mir zuallerst die Nähe zum Gegenüber wichtig, wie nah er mir ist. Und ich weiß, dass ich jederzeit gehen kann. Auf diesem Wege wurde ich schon hörig - nein, mir wurde nicht alles Mögliche abverlangt. Er wollte keine willenlose Puppe, er wollte nichts, was der Frau zutiefst und im Inneren widerstrebt, er wollte, dass sie mitgeht auf dem Wege. So habe ich Fürsorge und Verantwortung erlebt. Es war ganz am Anfang meines Weges zu mir.
Ich kann mich also als devote Frau nicht dahinter verstecken, dass der Mann ja eine Rolle als Dom, als uneingeschränkter Verantwortungsträger, quasi als Halbgott übernimmt - das ist er nämlich nicht.
Ich darf nicht auf jemanden zugehen, nur weil er Dom ist oder sich so nennt - ich muss wachen Auges sehen, ob es menschlich stimmt.
Auch der dominante Mann (trifft auch auf Frau zu, aber ich bin numal Weib und schreibe von mir aus, aus meiner Sicht) sollte sich auf diesem Wege nicht as Rolle begreifen und solange er Frau als Mensch und nicht als Objekt begreift, wird er in seinem Fühlen auf sie achten, damit es auch ihn selbst befriedigt. Während Erziehung und Formung und Konditionierung doch sehr bewusst angegangen werden, kann sich Hörigkeit m.E. auch eigenständig entwickeln. Und wenn das auffällt, ist schon ein Hinterfragen ggf. Gegensteuern ggf. Abbruch der Beziehung angebracht.
Es wäre sicher vermessen, dann zu erwarten, dass der dominante Part alle Verantwortung für sein (ehemaliges) Gegenüber übernimmt - man kann so etwas einfach kaum noch nach zerbrechenden Beziehungen. Zumal die Hörige ja jede Art von Unterstützung als Zuwendung sieht ud weitermachen möchte, n'est-ce pas?
Mein erster dominater Begleiter hat sehr viel für meine Formung getan: Mein guten Seiten gestärkt, einiges aus mir herausgeholt, was ja da war, aber nie genutzt, mich stark in meiner Unterwerfung gemacht - und so konnte ich auch das Ende selbst - auch wenn es schwer war und lange dauerte - überwinden. Und nie ist dabei gesagt, dass es dem anderen nicht auch schlecht geht.
Nach wie vor plädiere ich für Eigenverantwortung und ein Seiner/Ihrer-Selbst-Bewusstsein devoter Menschen.