Wer gegen den Strom schwimmt, womöglich auch noch um ein Statement zu setzen, muss ganz schön blöde sein. Seine Energie gegen etwas zu richten, ist mörderanstrengend. Außerdem ist das, was unter "Gegen den Strom" verstanden wird, ja absolut mainstream, wie wir schon hier im Thread feststellen können.
So lange man sich aber überhaupt im Strom befindet, bleiben einem ja auch nur diese beiden Möglichkeiten. Als dritte Variante könnte man sich höchstens noch irgendwo festhalten und gar nicht fortbewegen.
Ich gehe am Flussufer entlang, gucke, was die Strömung an nützlichen und doofen Dingen so vorbeispült. Wenn mir etwas gefällt, angel ich es heraus, was ich nicht mag, lasse ich an mir vorbeiziehen. Mal setze ich mich und mache Rast, mal laufe ich ein paar Meter zurück.
Und weil ich nicht mit allen anderen im Wasser bin, weiß ich auch gar nicht, wie es sich anfühlt, mit irgendjemandem zusammenzustoßen, anzuecken. Tatsächlich hat die Strömung hier draußen überhaupt keine Macht über mich, ich muss mich weder gegen sie stemmen, noch mich ihr ergeben.
Da mag jetzt einer denken "hört, hört, die hält sich wohl für ganz besonders schlau". Darum geht es aber nicht. Es geht schlicht um die simple Feststellung, dass es neben "mit dem Strom" und "gegen den Strom" auch noch eine ganz andere Möglichkeit gibt, eine, die einem mehr Spielraum, als entweder/oder lässt.