Der Thread bringt mich dazu, in der Vergangenheit zu schwelgen. Keine Ahnung, ob das jetzt so hier reinpasst, ist ja auch schon alt, der Thread...
But here goes. In meiner ersten richtigen, ernsten Beziehung kam das Thema relativ schnell auf. Ich hatte damals (2008 oder 09, ich war ca. 21, sie ca. 18) ziemlich unbeholfen das Thema Analsex angesprochen, was zu Unmut und Ängsten bei meiner Partnerin geführt hat.
Letztenendes haben wir auf ihre Initiative hin einen Deal abgemacht: Ich darf bei ihr, wenn sie bei mir darf...
Wir sind dann irgendwann in einen Beate Uhse-Shop und haben uns Gleitgel und den billigsten Strap-on gekauft, den es gab. Aus heutiger Sicht ein fürchterlich minderwertiges Ding, aber so war das damals eben
Jedenfalls. Ich hatte davor schon Erfahrungen mit Männern gesammelt, aber irgendwie hing da trotzdem noch so eine verinnerlichte Homophobie und Angst vor einer "Entmännlichung" und Demütigung mit dran, obwohl das ja bei uns ohne Dominanz oder so ablief. Das drüber reden und das Ausprobieren hat mich alles eine riesige Überwindung gekostet. Mich darauf einlassen, mich da "so" zeigen zu müssen usw. war damals regelrecht furchterregend, aber auch so aufregend, dass ich gezittert habe.
Also erst vorsichtig mit den Fingern geübt und so... und naja, eine meiner (und unserer) liebsten Erinnerungen an die Zeit ist, wie ich beim ersten Ausprobieren auf ihr sitze <3
War ein echt heftiges Gefühl, also positiv, dazu dann irgendwann noch der handjob von ihr. Brutal.
Haben das danach immer mal wieder gemacht, dann mit einem Dildo mit dem passenden Namen "Bend over Boyfriend".
In späteren Beziehungen habe ich auch immer wieder mal damit experimentiert, aber es hatte nie mehr den krassen Reiz, wie bei den ersten Malen. Ab und zu hab ich aber trotzdem wieder Lust darauf.
Für mich steht dabei defintiv die physische Stimulation im Vordergrund. Das Ausprobieren hat mich sowohl kurz-, als auch langfristig (vieles wirkt ja noch etliche Jahre nach und so...) erlöst von einem riesigen Batzen Scham und Unsicherheiten, von einem arroganten und trotzdem total selbstunsicheren Bild von Männlichkeit und hat mir gezeigt, dass es ok ist, so, hm, verletzlich zu sein und dass es Menschen gibt, die das mit einem leidenschaftlich teilen möchten. Waren für mich damals alles völlig neue Eindrücke.