Bei vielen auf rein sexuelle Erfahrungen ausgelegte Beziehungen geht es zunächst auch um Diskretion. Man möchte nicht gleich mit "der Neuen" oder der "Interessentin" in der Nachbarschaft gesehen werden. Oder man möchte nicht gleich offen in ihr Umfeld eintauchen, ..ohne zu wissen ..ob das eine längerfristige Angelegenheit werden könnte.
Viele eingeschränkte Menschen sind aber von ihrer Familie derart umsorgt, dass ein diskretes Kennenlernen kaum möglich ist.
Ich hatte einmal eine, nach eigenem Bekunden leicht behinderte Frau zu mir eingeladen. Sie erschien dann hier auf dem Parkplatz mit einem Kombi, aus dem heraus sie mit einem üppigen Rollstuhl über selbst ausklappende Rampen fuhr.
Weil hier zum Fahrstuhl einige Stufen führen, mussten wir den Umweg über das Kellergeschoss nehmen. Alles unter interessierter Beobachtung einiger Nachbarn. Auf dem Rückweg das Gleiche.
Es blieb bei diesem einen Treffen. Auch und vielleicht vor allem, weil sie mich zu sich leider nicht einladen wollte.
Obwohl man es mir vielleicht nicht ansehen kann, bin ich aufgrund meiner Bechterew-Erkrankung auch in mancher Hinsicht bewegungs-eingeschränkt. Schon deshalb habe ich viel Verständnis für die Schwierigkeiten anderer.
Aber meine Behinderung behindert mich. Wenn andere sich davon nicht behindern lassen möchten, habe ich Verständnis dafür. Berührungsängste habe ich nicht grundsätzlich. Aber es gibt sehr unterschiedliche Einschränkungen, mit denen ich sehr unterschiedlich umgehen könnte ..oder will.