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Könntet ihr euch Sex mit einer Rollstuhlfahrerin vorstellen?

Könntet ihr euch Sex mit einer Rollstuhlfahrerin vorstellen?
Hallo, liebe Forianer/-innen.

Zwei Sachen vorweg: Ich bin erst seit Kurzem wieder Single und ich bin Rollstuhlfahrerin.

Ich hatte in den letzten Jahren enormen Verzicht von Körperlichkeit und Erotik. Die Gründe dafür sind nicht relevant.

Daraus entstand einer enormer Nachholbedarf. Ich habe den Eindruck, dass viele Männer sich scheuen, sich mit einer Frau mit Behinderung einzulassen.

Mich würde einfach interessieren:
Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?
Könntet ihr euch vorstellen Sex mit einer Rollstuhlfahrerin zu haben?

LG aus Wien.
****on Mann
30 Beiträge
Warum nicht?
Hallo!
Warum sollte ich mir das nicht vorstellen können? Es kommt natürlich auf die Gesamtumstände an - wie bei jeder sexuellen oder sonstigen Beziehung. Aber eine gewisse Unbeweglichkeit (die zum Rollstuhl zwingt) oder das Fehlen eines Körperteils (das zum Rollstuhl zwingt) führt doch nicht zwingend zur Asexualität. Also: Alles ist möglich...
Dir wünsche ich einen Partner, der das ebenso sieht, und mit dem du ein (auch sexuell) erfülltes Leben führen kannst.
Herzliche Grüße
KanSon
Sehr schöne Zeit erlebt..
Ich hatte viele Jahre ein sehr schönes wie auch erotisches und durchaus prickelndes Verhältnis mit eine Rollstuhlfahrerin. Ich hatte dein Eindruck Sie konnte meine Zärtlichkeiten sehr intensiver fühlen uns spüren als jede eine andere Frau. Auch ich durfte sehr viel Zärtlichkeiten empfangen.
Nicht das Ihr jetzt denk es war nur Blühmchensex, weit gefehlt. Sie hat mir ein weites Fenster geöffnet welches weit über das 0815 hinausging.
Um es kurz zu sagen - es war ein absolut geilster Sex den ich bis jetzt hatte.
Das würde sich auch gerne widerholen, wenn ich eine "Rolli" kennen lernen würde.
Hallo ihr lieben
könnt ihr euch vorstellen sex mit einem Rollstuhlfahrer zu haben?

auch ich bin wie unschwer zu erkennen Rollstuhlfahrer habe auch schon meine Erfahrungen im Laufe meines Lebens mit ich sage mal nicht behinderten Männern gehabt

meine längste Beziehung hatte 10 Jahre gehalten mit einem nicht behinderten Mann bis er dann verstorben ist danach hatte ich erneut eine zweijährige Beziehung mit einem normalen Mann
Sarah wusste ich die Beziehung beenden
Im sexuellen Bereich konnte er mir nicht das bitten was ich gerne wollte
dann folgten einfach nur sex Kontakte ohne jegliche Verpflichtungen war auch vollkommen in Ordnung war im auch mit Nicht Behinderten Männern ich muss also im groß und Ganzen sagen das ich sehr gute Erfahrungen und auch weniger gute sammeln dürfen
ich denke das es jeder in seiner Hand hat es zu endern ich sage das nicht einfach so sondern es sind Erfahrungen

also lass dich nicht unterkriegen und kämpfe für das was dir wichtig ist

Herzliche grúse
Es geht mir nicht darum, um etwas zu kämpfen, das für mich ohnehin selbstverständlich ist. Ich bin selbstbewusst genug, dass ich mir nichts vormachen muss. *zwinker*

Ich hatte vor meiner langjährigen Beziehung immer wieder intime Momente oder Affairen. ONS sind mir auch nicht fremd. Mich interessiert einfach der ehrliche Austausch bzw. welche Vorstellungen und Erwartungen die Herren haben.

Im Übrigen bin ich nicht an einer Beziehung im herkömmlichen Sinne interessiert. Mir geht es schlichtweg um die körperliche Lust. Grenzüberschreitungen sind mir auch nicht fremd, war einige Zeit in der SM-Szene unterwegs. Ich bin also keine Anfängerin ... ok, ausgehungert ...

Es ist zweifelsohne wunderschön, von einem schönen Mann begehrt, berührt und befriedigt zu werden. Das ist ja auch Egopflege .... und warum sollte ich mir diese Pflege nicht auch gönnen? *zwinker*
*********ier13 Mann
21 Beiträge
Es kommt auf den Grad der Behinderung an. Und es sollte geübt werden ( Heben Umlagen) Und viel Reden mit dem Partner. Dan kann es los gehen.
Als Mann dieselben Probleme!!!
Hallo,

ich bin selbst auch Rollstuhlfahrer und mit kurzer Unterbrechung schon über ein Jahr hier im JC.
Obwohl ich meine Behinderung (und deren "Harmlosigkeit") in meinem Profil beschrieben habe bin ich selbst auch noch nicht fündig bzw. nicht gefunden worden.

Das Problem habt also nicht nur ihr, meine Damen.

Dazu gesagt, dass auch ich mir natürlich Sex mit einer Rollstuhlfahrerin vorstellen kann. Könnte ich mir sogar als sehr schön vorstellen, da man im selben Boot sitzt und besser aufeinander eingehen kann.
*******dess Frau
950 Beiträge
Ich bin zwar kein Mann, aber vielleicht sind ja auch weibliche Meinungen gewünscht. *g*

Meine Erfahrung ist, dass meine Meinung zu dem Thema oftmals für Unmut sorgt. Denn nein, ich kann mir nicht vorstellen Sex mit einem Menschen im Rollstuhl zu haben. Leider wird dies nicht selten als Diskriminierung betitelt, was ich schade finde.


Die Dame.
Überhaupt nicht ... ich als Frau mit Behinderung empfinde es nicht als Diskriminierung, wenn ein Mann mich ablehnt, eben aufgrund meiner Behinderung - wenn er mich nicht erotisch findet. Ich finde auch viele Männer nicht erotisch.

Ich muss gestehen, ich möchte das auch nicht. Ich kann mir bestimmte Formen als sexuellen Partner nicht vorstellen und ich denke, das ist auch gut so.

Es geht aber auch anders. Ich hab früher oft mit Männern zu tun gehabt, die Behinderung als Fetisch erlebt haben. Somit wird auch der Mensch mit Behinderung auf das EINE reduziert, Amelos, Devotees und Amputees etc.

Das bedeutet: Was ist und bestimmt Erotik, was ist Fetisch und was ist das Gesamtkunstwerk Mensch?

Wo sind die Berührungsängste? Liegt es an der Kommunikation? Ist Erotik mehr als "nur" das Körperliche?

Mir ist klar, das Thema ist nicht besonders einfach zu behandeln, daher interessiere ich mich für unterschiedliche Sichtweisen. Und weil ich ein unglaublich neugieriger Mensch bin ...
Lust ausleben, gerne auch mit Devotees
Also ich persönlich hätte auch keinerlei Problem damit, wenn sich eine Devotee meldet, da ich hier jemanden suche um unser Bedürfnis nach Zärtlichkeit gemeinsam mit derjenigen auszuleben.
Es kommt auf den Grad der Behinderung an.
dem muss ich zustimmen
auch ich persönlich kann dem Satz von Der_Sven35 nicht teile

(. Könnte ich mir sogar als sehr schön vorstellen, da man im selben Boot sitzt und besser aufeinander eingehen kann)

ich selber bin zwar davon betroffen aber ich kann mir auch meine Fantasien
mit jemand der sich kaum oder garnicht bewegen kann forstellen
@Sklavin1974
Rolli heißt ja nicht zwangsläufig, dass man sich kaum oder gar nicht bewegen kann. Sollte keiner besser wissen als wir. *zwinker*
Ja, könnte ich mir vorstellen wenn ich diesen Mensch liebe.

Ich muss aber auch zugeben, für eine Affäre oder ONS wären Menschen im Rollstuhl nicht mein Beuteschema.

LG, Sie
******e75 Mann
270 Beiträge
Es geht nur um Sex... also das über den Weg laufen, reden Spannung aufbauen und ausleben?

Grundsätzlich gelten da die selben Voraussetzungen wie sonst auch.
Alles andere wird dann graue Theorie.

Die Hemmschwelle ist etwas höher.
Nicht wegen der Behinderung an sich, sondern weil schon irgendwie Bedenken mitschwingen irgendwann in die böser Wolf Rolle gedrängt zu werden.
Sex toll, zwischenmenschlich auch alles da für ne Freundschaft etc. und dann verliebt sich eine Seite.
Das würde unheimlich Druck aufbauen, Stress verursachen und man fragt sich vorher schon ob man sich das wirklich geben muss.

Wenn es der richtige Mensch ist, dann setzt dieses "über alles nachdenken" allerdings eh aus und man lässt sich einfach treiben.
Finde ich zweitrangig wenn es passt. Sprich, wenn ich ihre und sie meine Lust befriedigt.
***86 Mann
7 Beiträge
Darf ich den Rollstuhlfahrern eine frage stellen...
die nix mit Sex zu tun hat? Sie brennt mir trotzdem unter den Nägeln. Ich will aber das Thema nicht kaputtmachen.

Die Vorgeschichte: Irgendwann bekam ein Kumpel von einer befreundeten Altenpflegerin einen ausrangierten Rollstuhl geschenkt. Er und alle anderen rollten damit fröhlich in undsrer sehhr grossen Garage run, schrauben an autos, schweisten, flexten und so weiter. Es war bequem...

Zun nächsten Dorffest fehlte uns im Prall gefüllten Festzelt an unserem Tisch ein Sitzplatz. Jemand hatte die Idee den Rolli aus der Garage zu holen - gesagt, getan. Ich nahm also Platz, es war erstaunlich bequem -auch über viele Stunden- und hatte einen der interessantesten Abende überhaupt. Es wurde später, die Leute betrunkener - Irgendwann wurde mir bewusst das ich die Nummer jetzt durchziehen musste. So viele Leute hatten immer höflich Platz gemacht, sie wären wohl etwas sauer gewesen, wenn ich Plötzlich zu Fuss umherliefe.

Das alles passierte aus einer Laune herraus - OHNE JEDE BöSE ABSICHT ! es ergab sich irgendwann einfach eine Eigendynamik. Es war für mich sehr Interessant zu erfahren (im wahrsten Sinne) wie es ist im Rollstuhl zu sitzen (wenn auch nur ein paar Stunden). wie komisch sich die Leute verhalten.

Auf den Punkt gekommen:
Von einigen Leuten, die wussen das ich durchaus laufen kann, wurde mir unterstellt ich sei assozial, diskriminieren und dergleichen.
WAS SAGEN DIE ROLLSTUHLFAHRER DAZU?

Wenn ich auf den Fest tatsächlich einen anderen Rollstuhlfahrer getroffen hätte - und es ihn gestört, beleidigt oder derartiges hätte, wäre mein fahrbarer Untersatz SELBSTVERSTäNDLICH sofort verschwunden. Ich habe nie gesagt das ich behindert wäre, habe keine Witze über Behinderte gemacht, keinen Behindertenparkplatz benutzt oder irgendwas. ich bin nur zum vergnügen Rollstuhl gefahren. Ist das wirklich verwerflich?

Und zum eigentlichen Thema:
Klar würde ich mit einer Rollstuhlfahrerin was Anfangen. Vieleicht nich wenn sie vom Hals abwärts gelähmt ist. Aber wenn sie sonst im Leben steht, ist sie deshalb doch nicht weniger interessant. Hier gelten die gleichen masstäbe wie bei anderen Frauen auch.
Ein wenig Wannabe-Tendenzen? - Erfahrung und Wohlbefinden
Zitat:
"Von einigen Leuten, die wussen das ich durchaus laufen kann, wurde mir unterstellt ich sei assozial, diskriminieren und dergleichen.
WAS SAGEN DIE ROLLSTUHLFAHRER DAZU?"

Was Nichtbehinderte dazu sagen, ist mir als Frau mit Behinderung egal.

Wie ich es empfinden würde? Kommt darauf an:
Ich bin seit meiner Geburt behindert und empfinde meinen Rollstuhl als Werkzeug von A nach B zu kommen. Er ersetzt meine Beine, meine Mobilität und er macht mich optisch sogar ein wenig größer. (wirklich) Aber ich würde umgehend meine Intelligenz, Charme und Eierstöcke für ein "normales" Leben eintauschen, denn meine Welt ist nicht für Menschen mit Behinderung ausgerichtet. Stufen zu Häusern, Geschäfte, Lokale und Clubs ... Ach, und in einigen Clubs darf ich auch nicht rein, weil ich optisch nicht dazu passe. Von anderen Diskriminierungen (Jobsuche etc) rede ich erst gar nicht.

Du hast eine Erfahrung gemacht, die nicht der Realität entspricht, denn du kannst jeder Zeit aufstehen und gehen. Aber du hast die Erfahrung als angenehm empfunden und somit passt das auch --- auch für mich. Ich finde es sogar gut, dass du diese Erfahrung gemacht hast. Wenn ich unterwegs bin, seh ich nur Ärsche - leider sind die Wenigsten davon wirklich heiß ... ich überlege schon seit Jahren eine Studie über Ärsche zu schreiben. Ich würde der Studie den klangvollen Namen geben "Eine Studie in Apfel und Birne - die Popologie des 21. Jahrhundert"

Ich hätte dich vermutlich nicht aus dem Rollstuhl gescheucht, sondern wäre gerne mit dir in Diskurs getreten, einfach weil ich ein sehr neugieriger Mensch bin - und wäre ich auch noch richtig gut drauf gewesen, hätt ich dir ein Bier ausgegeben.

"Klar würde ich mit einer Rollstuhlfahrerin was Anfangen. Vieleicht nich wenn sie vom Hals abwärts gelähmt ist. Aber wenn sie sonst im Leben steht, ist sie deshalb doch nicht weniger interessant. Hier gelten die gleichen masstäbe wie bei anderen Frauen auch."

Das wäre herauszufinden! *zwinker*
***86 Mann
7 Beiträge
Ich hatte als Kind schon einen Kumpel im Rollstuhl (von Geburt an), wurde weltoffen und anständig erzogen. Ich hege keine Abneigungen gegenüber Behinderten. Der umgang mit ihnen ist aber trotzdem ungewohnt (bei geistiger behinderung z.B.). Mitleid mit Rollstuhlfahrern hab ich nicht - eher respekt, weil sie zur bewältigung ihres Alltags weitaus mehr leisten müssen.
Aber ich bin trotzdem froh das ich mir raussuchen kann, ob ich laufe oder fahre.
Passieren kann es jedem, das sollte man nicht vergessen.
"Aber ich bin trotzdem froh das ich mir raussuchen kann, ob ich laufe oder fahre. Passieren kann es jedem, das sollte man nicht vergessen."

Absolut korrekt ... *zwinker*
*********5645 Frau
2.381 Beiträge
Als ONS kann ich mir das nicht vorstellen. Verlieben könnte ich mich eventuell, dann würde ich wohl auch mit ihm Sex haben. Aber auch wenn das bestimmt mies ist, ich glaube schon das Verlieben wäre schwer für mich, ich hätte Angst, dass es den Alltag zu sehr einschränkt. Gut ist das sicherlich nicht von mir, aber das ist meine Ehrliche Antwort. Aber wenn ich erstmal Liebe, oder wenn es meinem Partner passieren sollte, dann wäre es kein Trennungsgrund! Ich hoffe, das die Liebe stärker ist, als das Handicap. Aber ich kann mich nur in der Theorie da rein versetzen, habe keine Erfahrung damit.
das...
... könnte ich, sofern es auch tatsächlich möglich wäre - wieso auch nicht?
Es ist sehr schwierig für mich, mir vorzustellen mit einer Rollstuhlfahrerin Sex zu haben. (mal abgesehen davon das es für mich, wenn überhaupt, nur in einer Beziehung in Frage käme)
Es hat nichts mit "Unerotisch" oder "Abstoßend" oder sonstigen dererlei Begriffen zu tun.
Ich arbeite in einer Einrichtung für Schwer- und Mehrfachbehinderte in allen Behinderungsgraden, von einfachen körperlich und/oder geistig Behinderten über Rollifahrer mit verschiedenen Behinderungsgraden bis hin zu bettlägerigen Pflegefällen.
Ich verbringe Fünf Tage die Woche in dieser Einrichtung, es gibt Tage an denen ich Abends körperlich und geistig ausgelaugt, platt, zu nichts mehr fähig bin, und ich tue mich sehr schwer mit dem Gedanken zusätzlich auch mein Privatleben mit jemandem zu teilen, der mich in ähnlicher Weise fordert wie ich beruflich gefordert werde.
Sollte es für mich jemals zu Sex mit einer Rollstuhlfahrerin kommen, dann muß es zwischen Ihr und mir wirklich "Gefunkt" haben.

Liebe TE,
bitte werten Sie meinen Beitrag nicht als persönliche Abwertung. Ich weiß, das Rollifahrer die abgesehen davon das sie im Rollstuhl sitzen und ansonsten Fit sind mit großen Problemen im Bereich Sex/Beziehung zu kämpfen haben.
Ich wünsche Ihnen das Sie Ihr Glück finden.
Ein lieber Gruß,
Stuart Minion
*******7376 Paar
255 Beiträge
Ich mache es nicht davon abhängig, ob ich mit einer Frau Sex haben möchte, ob sie im Rollstuhl sitzt oder nicht.

Es muss einfach ein Funke überspringen. Aber das größere Problem scheint mir zu sein, dass die Welten von Menschen mit und ohne Behinderung nahezu komplett getrennt sind und viele Bereiche der "normalen" Welt unzugänglich sind.

Obwohl ich mich als sehr offen bezeichnen möchte, kenne ich in meinem näheren und weiteren Umfeld keine Frau im Rollstuhl in meinem Alter.

Und dadurch, dass man keinen Kontakt hat, kann sich natürlich auch keine An- oder Beziehung entwickeln.

Sobald unsere Gesellschaft Menschen mit Behinderungen nicht mehr als Bedrohung sondern als Bereicherung ansieht, werden auch automatisch sexuellen Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zunehmen.

Der Neugierige
****60 Paar
910 Beiträge
@neugier7376
Sobald unsere Gesellschaft Menschen mit Behinderungen nicht mehr als Bedrohung sondern als Bereicherung ansieht, werden auch automatisch sexuellen Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zunehmen.

Im Prinzip hast du schon recht, aber es fehlen meines Erachtens noch ein paar wichtige Punkte.

Einer davon ist Unwissenheit und die damit verbundene Unsicherheit. Die wenigsten von uns werden bereits mit einem Rollstuhlfahrer näheren Kontakt gehabt haben. Also ist die Situaton komplett neu. Wie verhalte ich mich, was darf ich ansprechen, darf ich einen Rollstuhlfahrer zum Tanz auffordern, wie vermeide ich mein Interesse als Mitleid aussehen zu lassen, kann ich mit einem Rollstuhlfahrer überhaupt Sex haben (Grad der Behinderung), wie funktioniert das dann, usw. Wie viel davon schiesst einem durch den Kopf. Keine verbindlichen Antworten zu haben macht die Situation unangenehm. Unangenehme Situationen versucht man zu vermeiden sofern es geht. Trotz der vielen positiven Antworten bisher glaube ich nicht, dass ihr bei entsprechender Auswahl euch auf einen Rollstuhlfahrer fixieren werdet.

Der zweite wichtige Punkt ist die generelle Angst vor Unvollkommenheit und Krankheit. Brutal ausgedrückt hat unsere Gesellschaft immer noch brutal Angst vor Menschen mit sichtbaren "Mäkeln". Der Rollstuhl ist ja nicht zu übersehen. Wir haben hier im näheren Umkreis einige Pflege- und Arbeitsstätten für behinderte Menschen. Es ist traurig zu sehen, dass du Mehrheit der Leute auf der Strasse versuchen einen Bogen um diese Menschen zu machen. Ich denke mal das ist meist unbewusst, aber eben doch Realität. Obwohl nicht ansteckend ist doch eine Angst vor der Andersartigkeit zu spüren. Entsprechende Kontakte zu knüpfen ist daher mit Sicherheit nicht leicht.

Meine Sturm und Drang Zeit ist schon lange vorüber. In jungen Jahren hätte ich vielleicht mit einer Freundin im Rollstuhl ein Problem gehabt. Mit zunehmendem Alter wird man jedoch abgeklärter und lässt sich auch geistig nicht mehr so einschränken. Heute wäre es mir vollkommen egal, ob da ein Rollstuhl ist oder nicht. Sofern der Funke überspringt ist alles andere nebensächlich.

Die Antworten lassen sich praktisch so auch auf andere Gruppen anwenden, wie z.B. Menschen anderer Herkunft und/oder anderer Hautfarbe und viele mehr. Die Schranken existieren im Prinzip nur im Kopf und das ist leider immer noch ein gesellschaftliches Problem.
"Die Antworten lassen sich praktisch so auch auf andere Gruppen anwenden, wie z.B. Menschen anderer Herkunft und/oder anderer Hautfarbe und viele mehr. Die Schranken existieren im Prinzip nur im Kopf und das ist leider immer noch ein gesellschaftliches Problem."

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