Liebe = Sex =Treue - Eine Gleichung, die nicht aufgeht?
In den wenigen Monaten hier bin ich immer wieder über einen Widerspruch gestolpert, den ich für mich nicht auflösen kann. Vielleicht finde ich ja hier Antworten? Kaum ein Thema wird hier in den Foren so kontrovers diskutiert wie "Fremdgehen". Oder - so wie ich es wahrnehme - das Spannungsfeld zwischen "Liebe" und "Treue". Die Bandbreite der Meinungen ist weit. Von den Menschen, für die jede Form von Sex oder Emotion mit irgendjemanden anderen als dem eigenen Partner ein absolutes NoGo ist über die, die "Sex ohne Emotion" - etwa in Clubs - okay finden bis zu Menschen, die sich als polygam oder -amor wahrnehmen.
"Treue" wird sehr oft als Ausdruck der "Liebe" für den Partner definiert, Untreue entsprechend als das diametrale Gegenteil, als Ausdruch dafür, das keine Liebe mehr besteht und als Demütigung für den, der betrogen wurde.
Gleichzeitig finden sich in den gleichen Treads bei der Diskussion, warum fremdgegangen wird, Aussagen wie: "Wenn mich eine Partnerschaft sexuell nicht mehr befriedigt, trenne ich mich lieber als fremdzugehen." In aller Regel liest man ein solches Statement von überwiegend denen, die "Treue" als Ausdruck von "Liebe" verstehen.
Was ich mich frage: Liegt da nicht eine Widerspruch in sich vor? Der naheliegende logische Schluss wäre ja, dass "Liebe" gleichzusetzen ist mit "sexuell befriedigende Partnerschaft".
Ist das tatsächlich "Liebe"?
Oder würde man auch dann die Partnerschaft beenden, obwohl man den Partner liebt, weil sie sexuell unbefriedigend ist?
Um dann ohne "untreu" zu werden, erfüllenden Sex mit einem anderen zu haben?
Was hat dann Liebe mit Treue zu tun?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten!