Auch ich habe mich etwas über die Bezeichnung "Muggel" in diesem Kontext echauffiert. Danke
@******ool
Bei näherem Hinsehen sind die Muggel die Monogamen der Gesellschaft. Die Polyamoren gehören einer Minderheit an, einer selbsternannten Elite, die Zauberer. Sich als Teil eines Besseren oder Neuem zu fühlen, fortschrittlich oder besonders zu sein, kann gefährlich sein. Manchmal gewinne ich halt diesen Eindruck und habe gar nichts dagegen, wenn sich Menschen mit "ich lebe polyamor" vorstellen. Trotzdem denke ich viel über alternative Beziehungssysteme -oder konstrukte nach, tausche mich mit "Praktizierenden" darüber aus. Sie kommunzieren nicht viel darüber nach außen, bewahren Stillschweigen, grenzen sich ab. Sie haben eindeutig das Los der "Geächteten" gezogen, stoßen auf Unverständnis in Diskussionen, muten sonderbar an, zumindest in meiner Generation. (obwohl ich ja finde, dass die junge Generation teilweise viel konservativer geworden ist... )
Dadurch, dass sie die Kommunikation einstellen, sobald sie nicht unter sich sind, ziehen Außenstehende falsche Schlüsse. Sich zu verschließen, weil man das Gefühl hat, sind akzeptiert zu sein, kann ich widerum verstehen. Sie sollten meiner Meinung nach mehr wie die Opposition in der Politik ihre Meinung ständig und überall vertreten. Schwächen hat schließlich jedes System.
Etwas Neid schwingt schon mit, wenn man über die Möglichkeiten, sich in dieser Beziehungsform zu entwickeln, nachdenkt. Sich ein Netzwerk aus Liebenden, Freunden und verlässlichen Partnern zu schaffen, klingt doch gar nicht übel, oder? Es ist wie in der Matrix. Ab einem gewissen Alter hat man Schwierigkeiten, neue Wege zu gehen. Nehm ich die rote oder die blaue Pille....
Das Sexuelle, Partnerschaftliche, evtl. Erzieherische, Alltägliche wird aufgeteilt. Klingt doch nach ziemlicher Entlastung, oder? Keiner muss mehr alles leisten und niemand wird es fordern. Netzwerk-Diskussionen gehören natürlich zum Alltag. Aber daran kann ich auch nichts Schlechtes finden. In der Summe finde ich viel Gutes, aber auch Schwierigkeiten. Letzendlich ist der Mensch individuell und wird sich mehr oder minder in Schubladen pressen lassen wollen. Jeder hat seine eigene Geschichte und wunden Punkte, Charakterstärken und -schwächen.
Die Welte wäre bunter, würden wir nicht immer versucht sein, zu katagolisieren und einzuordnen. "Zu welcher Gruppe gehört der und der?". "Darf ich mit dem und dem?"...
Auch der joyclub springt voll auf den Zug, indem nur vier Möglichkeiten zum Beziehungsstatus zur Auswahl stehen. Dabei hat doch die Welt viel mehr als nur schwarz und weiß zu bieten...
Was machen Polyamore, wenn sie auf Monogame stoßen? Verlieben sie sich nicht? Verbieten sie es sich? Haben Sie die Kontrolle? Speziell Hermine, die ja wohl eindeutig aus einem Muggelhaushalt stammt, ist unverschuldet Teil eines GanzGroßen geworden?
Umgekehrt wirds auch nicht besser; der Monogame stößt an seine Eifersuchtsgrenzen, wenn er seiner frischen Liebe das Liebemachen mit einem Anderen zugestehen "muss". Diese Aussagen gehen an der Wirklichkeit vermutlich vorbei, denn Liebeskummer macht auch vor Polyamorie nicht halt.
Innerhalb des Zauberer-Kreises gibt es ebenfalls Einschränkungen, denn Slytherin macht schließlich nicht rum mit Hufflepuff ...
Alle Seiten begegnen sich irgendwie mit Vorurteilen, wenn ich hier mehrfach Aussagen lesen muss, die klingen, als ob die Monogamen nur Blümchensex haben... erschreckend abwertend.