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Kommuniziert ihr Polyamorie in eurem persönlichen Umfeld?

*****one Frau
13.323 Beiträge
das problem...
liegt aus meiner sicht genau da:

...Einstehensgemeinschaft bilden...

ich beschäftige mich theoretisch lange mit dem thema polyamorie, weil ich es spannend finde.
könnte mir auch vorstellen, innerhalb einer passenden konstellation so zu leben, aber:
wenn ich für mich nicht sagen kann, dass ich den beteiligten und zwar allen das gleiche maß an aufmerksamkeit und wertschätzung, zeit und hingabe geben kann- dann lasse ich es bleiben.
****aia Frau
86 Beiträge
Man muss im Kopf frei sein,
um polyamor leben zu "können".
Die überall hoch gehaltene Monogamie als das Konstrukt, das alleine gut für den Menschen ist, untermauert durch die Veröffentlichung der jährlichen Statistiken der Scheidungs- und Fremdgehraten, hinnehmen können, das Bewusstsein darüber, sich nur ganz ganz wenigen engen Vertrauten öffnen und "darüber" sprechen zu können und einfach entfernt der gültigen Konventionen seinen eigenen Weg gehen.

Leben.

Kommt es zu einer polyamorösen Beziehung, ist sehr viel Arbeit zwischen den einzelnen Beteiligten erforderlich.
Für alle ist es neu.
Da hilft die Theorie um Vorfeld sowas von gar nicht.
Aber das ist mit den meisten Theorien ja bekanntlich so....

Für Vieles außerhalb der "Norm" - wer definiert eine solche eigentlich?? - gilt: habe den Mut, alleine sein zu können und dennoch weiter zu gehen.

Viele Grüße in die Polygemeinde!
der Mensch wird..........
nicht monogam geboren sondern nur so erzogen.............
also ist es eine reine Kopfsache sich freizumachen und andere Wege zu gehen natürlich gehört auch ein wenig Mut dazu sich gegenläufig zur Gesellschaft zu bewegen..........

ich persönlich habe festgestellt dass viele Menschen die ich kennengelernt habe fast schon ein wenig neidisch sind wenn man so lebt aber die meisten bringen den Mut nicht auf so zu Leben..............
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Dennoch oder genau deswegen fehlt mir eine genaue Abgrenzung zwischen Polyamorie und offener Beziehung. Wo sind die Initiativen polyamorer Menschen für eine Heirat zwischen mehr als zwei Menschen? Für die Heirat von Trios?
Insofern mißtraue ich dem Begriff Polyamorie ebenfalls...

Dieses Misstrauen gegenüber dem Begriff finde ich befremdlich - es ist doch egal, wie andere Menschen leben und wie sie es nennen. Wenn ich nicht weiß, wie die Beziehung(en) gestaltet sind, dann frage ich. Für manche polyampre Geflechte könnte eine Heirat von drei Leuten interessant sein, aber insgesamt wird es doch dann schwierig: wer ist denn dann für wen "verantwortlich" im Sinne der Ehe ? Was ist mit vier Leuten, die irgendwie miteinander verbunden sind ?

Und warum soll ich, die ich mir die Freiheit nehme, anders zu leben und zu lieben - warum soll ich dann für eine Beschränkung meiner Liebe kämpfen, denn "Ehe" bedeutet Rechte und Pflichten ? Und warum sollen all die unterschiedlichen polyamoren Beziehungen wieder in ein Schema gezwängt werden, nachdem man gerade gemerkt hat, dass jede polyamore Beziehung anders ist ?

Und dann hat jemand, der das nicht lebt, "Misstrauen". Warum ? Was wird ihm/ihr weggenommen ? Steckt hinter diesem Misstrauen nicht der Gedanke, dass Promiskuität doch irgendwie "Ihh-bäh" ist und man es höchstens mit dem Heiligenschein von Liebe ertragen kann ? Genau das, was den Polyamoren immer vorgeworfen wird - ist das nicht vielmehr ein Verständnisproblem der Monogamen ?

Und wenn es schon auf so einer Plattform schwierig ist, ohne Wertung das Leben der anderen stehen zu lassen, wie soll es dann im "normalen Leben" besser sein ?

Weshalb ich nicht so drüber rede.
*********eeker Mann
1.573 Beiträge
****ot2:
Dennoch oder genau deswegen fehlt mir eine genaue Abgrenzung zwischen Polyamorie und offener Beziehung. Wo sind die Initiativen polyamorer Menschen für eine Heirat zwischen mehr als zwei Menschen? Für die Heirat von Trios?
Insofern mißtraue ich dem Begriff Polyamorie ebenfalls...

Du meinst, nur weil die Lobby der polyamor lebenden Menschen nicht sehr groß und laut ist, gibt es keine Bestrebungen in diese Richtung? Es gab mehrere Leitanträge der Grünen Jugend einen Familienvertrag in das Parteiprogramm aufzunehmen. 2002 war dieser auch bereits teilweise im Programm der Grünen zur Bundestagswahl enthalten. Auch wenn er da als Überarbeitung des Ehebegriffes in unserer Gesellschaft verklausuliert war. Ebenfalls in der Links-Partei gibt es einige Bestrebungen den Ehebegriff nicht nur für gleichgeschlechtliche Paare, sondern als Solidargemeinschaft für mehr als zwei Personen zu öffnen.

Die LGBT-Lobby hat Jahrzehnte gebraucht, bis sie den heutigen Stellenwert erreicht hat. Es hat viele Rückschläge auf dem Weg gegeben. Und auch die LGBT-Gemeinschaft hat bisher eigentlich ein sehr männliches Gesicht der Homosexualität. Die unterschiedlichkeit der Lebensmodelle von polyamor lebenden Menschen ist noch viel größer. Hier ist es gar nicht so leicht eine gemeinsame Stimme zu finden. Und dafür ist sie schon recht gut im linken Spektrum unserer Politik angekommen, wenn bereits darüber diskutiert wird ihre Forderungen in Parteiprogramme aufzunehmen.
**********luder Frau
16.375 Beiträge
Themenersteller 
Ich möchte mich für die bisherigen Beiträge bedanken, die ja schon sehr speziell und aufschlussreich sind und doch eher die Überschrift dieses Threads behandeln . . .

*danke*

Eigentlich hatte ich hierzu ja Fragen gestellt *liebguck* :

Wie geht Ihr mit Eurem persönlichen Umfeld mit Eurer Gesinnung zur Polyamorie um?

Wer weiß es von Euren Bekannten/Freunden?

Wie reagieren neue Menschen in Eurem Umfeld darauf bzw. kommuniziert Ihr diesen Sachverhalt?

*****dir Mann
8 Beiträge
Ontopic:
In meiner Familie habe ich das Thema mit meinem Vater angesprochen. Es mit meiner Mutter anzusprechen, davor scheue ich mich. Und das hängt damit zusammen, dass beide Geschieden leben und das an den außerehelichen Beziehungen meines Vaters liegt. Die er halt nicht im Einverständnis mit meiner Mutter und in Heimlichkeit geführt hat. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, dass das mit der Heimlichkeit einfach der falsche Weg sei. Den ich in meiner Vergangenheit auch schon einmal beschritten habe. Was ihn aber dazu veranlasst habe. Ob er mehrere Menschen geliebt habe, oder wie das bei ihm war. Ich fürchte meine Mutter könnte ich mit dem Thema verletzen.

Offtopic:
Ich denke, Nimue_le_Fay nennt hier genau die richtigen Grundvoraussetzung für eine Konstruktive Debatte. Jeder Teilnehmer sollte die Lebensweise des anderen nicht nur tolerieren, sondern sogar akzeptieren. Warum wir so sind, wie wir sind ist nicht von entscheidender Bedeutung, denn es sollte ja nicht das Bestreben sein, andere uns gleich zu machen. Das Feld der anerzogenen Beziehungsmodelle ist meiner Meinung nach auch sehr heikel. Es gibt auch Leute, die der Meinung sind Homosexualität sei anerzogen.

Ein Grund für das Ausbleiben vehementer Forderungen nach einer Ehe für mehr als zwei Personen könnte auch sein, dass einem die Ehe einfach nicht so wichtig ist. Vielleicht hält man auf das etablierte Konzept einfach nicht so hohe Stücke. (An dieses Konzept steuerliche Vorteile zu knüpfen, halte ich ohnehin für Quatsch. Oder einem würde es einfach zu viel, mehrere Hochzeiten auszurichten. Soll ja Menschen geben, die da unbedingt Schwäne und von Schimmel gezogene Kutschen wünschen.)

Und dann stehen die Chancen für eine Öffnung des Begriffs für mehrere Personen meiner Meinung nach auch noch schlechter als die Öffnung für gleichgeschlechtliche Partner. (Und immerhin spricht da schon das gewichtige Bauchgefühl der Kanzlerin dagegen.) Innen- und Justizminister wird da sicher auch ganz mulmig. Weiter vorne wurde ja schon die Frage nach der Erbschaftsregelung genannt. Die Regelung nach der Fürsorgepflicht. Und dann könnte ich ja endlich was für alle Flüchtenden tun, die Heiraten und alle ihre Angehörigen hier her nachziehen lassen. Da könnten manche Parteiangehörige auch Bauchschmerzen bekommen.

Und sollen dann für eine deutsche Ordnung alle Partner der Partner mitverheiratet werden, oder soll es ein loses Netzwerk geben dürfen? Ich glaube, da stößt der Verwaltungsapparat an seine Grenzen und brauch erst einmal ein Software Update.
**ja Frau
3.030 Beiträge
Wo sind die Initiativen polyamorer Menschen für eine Heirat zwischen mehr als zwei Menschen? Für die Heirat von Trios?


Es gibt sie

http://viktor-leberecht.de/e … orie-und-polygamie-erlauben/

Diese Serie von TLC: Alle meine Frauen
wird sehr gerne gesehen, vorallem auch von Frauen.
Warum ?
Mit Sicherheit, weil in dieser Art der polygamen Partnerschaft der Mann eine sehr große Verantwortung für seine Frauen und Kinder übernimmt.



Warum dürfen nicht drei Menschen einander heiraten und eine Einstehensgemeinschaft bilden? Oder z.B. vier Brüder?? Warum nicht???

aus demselben Grund, warum es leider auch für homosexuelle Menschen

wo ja jetzt Homosexuelle (Frauen oder Männer) heiraten dürfen/können

und viele andere möglichen Partnerschaftlichen oder auch tolle Verbindungen von Mutter, Vater, + 2. Mutter,+ 2. Vater, + Anzahl Menschen x + Kind/er
gesellschaftlich zwar gelebt werden, aber der Staat es nicht schafft anständige und gleichwertige Rahmenbedingungen zu beschließen, wie für heterosexuelle Ehen und Elternschaften.
Eine echte und gleichberechtigte Ehe gibt es auch für homosexuelle Menschen bisher nicht.



Wie geht Ihr mit Eurem persönlichen Umfeld mit Eurer Gesinnung zur Polyamorie um?

Ganz offen, da wir immer, wenn es einen weiteren Partner/in gab alle zusammen (mit Kindern damals) in einer häuslichen Gemeinschaft gelebt haben und leben werden.

Wer weiß es von Euren Bekannten/Freunden?

Jeder, da man geliebte Menschen nicht verheimlicht oder versteckt.

Wie reagieren neue Menschen in Eurem Umfeld darauf bzw. kommuniziert Ihr diesen Sachverhalt?


Menschen reagieren unterschiedlich, je nach dem, welche Meinungen und Ansichten Sie selber leben und vertreten.
Dasselbe gilt für Kindergarten, Kita, Lehrer/innen, Behörden usw. manche hinken der gesellschaftlich gelebten Realität weit hinterher, andere Menschen sind zumindest offen für neue Lebens- und Partnerschaftskonzepte.
****ot2 Mann
10.702 Beiträge
Es gibt sie
http://viktor-leberecht.de/e … orie-und-polygamie-erlauben/

Wußte ich nicht, finde ich gut, wieder was gelernt *g*
*****and Mann
1.527 Beiträge
@curious_seeker:
Gibt es das Wissen aus deinem ersten Post in diesem Thread in einem Buch versammelt?

@Famondir:
Zum Mut machen: Meine Mutter hält Polyamorie für ein komisches Konstrukt. Nachdem ich sie darauf hin wies, dass Einvernehmlichkeit ein wesentlicher Unterschied ist, konnte sie zumindest Toleranz ausdrücken. Du musst ja nicht mit der Tür ins Haus fallen.

Zum Thema kann ich leider gerade noch nicht viel beitragen, da sich für mich gerade mehr Fragen als Antworten auftun. Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist tatsächlich erstaunlich.
*********aron Frau
1.095 Beiträge
sorry
Ohne jemandem auf die Füße treten zu wollen, die Erfahrung, schon alleine hier in der so hübschen Joygesellschaft, lässt leider die wenigen, welche hier wirklich Polyamore auch als polyamore leben mit Misstrauen betrachten.

Mir kann es auch egal sein, wie jeder seine Beziehung lebt, aber man darf sich dennoch doch mal wundern, oder ?

Ich wundere zum Beispiel, wenn ich lese: Offene Beziehung und in der Profilbeschreibung steht man ist Poly, gleichzeitig hat man ein Dategesuch, welches aussagt man suche nur sex und hat kein Interesse an einer Beziehung ... und da beginnt dann mein wundern oder auch das große Fragezeichen ?
Was bitte ist daran Poly ?

Schwer es der Gesellschaft dann zu vermitteln ... und sich dann wundern, wenn es hinterfragt wird ?

Für mich ist das nicht wunderlich, sorry
********nner Mann
170 Beiträge
@Graefin_Marion
"Mir kann es auch egal sein, wie jeder seine Beziehung lebt, aber man darf sich dennoch doch mal wundern, oder ?"

Entweder es ist egal oder eben nicht. Wenn man sich wundert isses wohl nicht so egal. Meine Idee?

Dann frag doch die Person direkt anstatt dich zu wundern was dahinter steckt.

Das ist das was ich hier echt seltsam finde. Man bildet sich Meinungen und fällt Urteile aus der dünnen Luft heraus. z.B. "nur 5% aller Polyamoren leben Polyamor" oder man wundert sich eben weil manches unlogisch auf einem Profil erscheint.
Reden? Unmöglich. Lieber reimt man sich was fadenscheiniges zusammen und "weiß" dann bescheid. Eine Erklärung könnte das Kartenhaus ja zusammen stürzen lassen.

Mich wundert hier tatsächlich gar nix mehr, bei so ner Verhaltensweise.
*****dir Mann
8 Beiträge
Ich wundere zum Beispiel, wenn ich lese: Offene Beziehung und in der Profilbeschreibung steht man ist Poly, gleichzeitig hat man ein Dategesuch, welches aussagt man suche nur sex und hat kein Interesse an einer Beziehung ... und da beginnt dann mein wundern oder auch das große Fragezeichen ?
Was bitte ist daran Poly ?

Dafür kann es diverse Gründe geben. Hier ein paar spontane Ideen:

A) Die verschiedenen Teile des Profils wurden nicht zur gleichen Zeit erstellt/überarbeitet und es hat sich was geändert. Oder man ist sich unsicher?
B) Man kann ja polyamor fühlen, was aber noch nicht bedeutet, dass man auch in einer solchen Beziehung ist.
C) Man kann ja auch polyamor und promisk gleichzeitig sein.

In der offenen Beziehung steht es der Person doch frei, unverbindlichen Sex zu suchen. Und vielleicht ist der aktuelle Partner zwar bereit eine offene Beziehung zu führen. Ihm behagt es aber nicht, wenn der andere andere längerfristige/tiefere Beziehung eingeht. Und sie haben sich darauf geeinigt, weshalb sein Beziehungsstatus eben offen ist.

Man sollte nicht behaupten, dass es einfach ist eine polyamore Beziehung zu führen oder einen Partner dafür zu finden. Dann gibt es noch verschiedene Ansichten zu dem Begriff Polyamorie an sich. Da kann man sich dann auch am Kopf kratzen, weil es alles verworren scheint. Ich wunder mich auch über Quantenphysik und das ist bestimmt sogar logisch und konsistent. Mir aber bisher nicht zugänglich.
******iel Mann
1.585 Beiträge
*****dir:
Man sollte nicht behaupten, dass es einfach ist eine polyamore Beziehung zu führen oder einen Partner dafür zu finden. Dann gibt es noch verschiedene Ansichten zu dem Begriff Polyamorie an sich. Da kann man sich dann auch am Kopf kratzen, weil es alles verworren scheint. Ich wunder mich auch über Quantenphysik und das ist bestimmt sogar logisch und konsistent. Mir aber bisher nicht zugänglich.

... ach ... das ist gar nicht so schwer zu verstehen ... ich meine die Quantenphysik *ggg*
Jemand fragte hier, wie es sei, wenn diese zwei wunderlichen Welten aufeinandertreffen.

Niemals würde ich mich mit einem rein monoamor fühlendem Mann treffen, wenn es über Sex hinaus gehen soll. Das würde uns beiden weh tun. Ich kann meinen Mann und meine Gefühle zu ihm nicht wegblinzeln.
Natürlich passiert es mir auch, dass ich mich in einen solchen vergucke. Dann seufze ich tief und bedauernd. Es wird nicht klappen.

Offene Beziehung ist für mich übrigens ein absolutes NoGo. Einmalig, okay.
Aber einige mit diesem Status suchen auch etwas Längerfristiges, nennen es dann Freundschaft + oder Affaire oder haben andere Namen dafür. Mir wäre das zu heikel.
Ich habe es versucht. Aber es geht nicht.
Entweder, ich treffe einen Mann einmalig. Dann ist mir sein Beziehungsstatus egal.
Will ich ihn aber wiedersehen, möchte ich mich nicht zusammenreißen müssen, mich ja nicht zu verlieben. Ich bin zu sehr Gefühlsmensch für solchen Pragmatismus.
Ich weiß nicht, ob das verständlich ist. Aber es macht mir nix, wunderlich zu wirken.
*********aron Frau
1.095 Beiträge
"Mir kann es auch egal sein, wie jeder seine Beziehung lebt, aber man darf sich dennoch doch mal wundern, oder ?"
**************************************************************************
Bruce_Banner: Entweder es ist egal oder eben nicht. Wenn man sich wundert isses wohl nicht so egal. Meine Idee?

@ Bruce_Banner:

ich will nicht urteilen, verstehe mal richtig *zwinker*

Niemand weiss vorher, ob man einmal in die Situation kommt und 2(von mir aus auch mehr) Menschen innig liebt und mit diesen Menschen auch eine intensive Beziehung führt. Ausschließen kann man es nicht, sowie auch andere Lebensmodelle nicht auszuschließen sind.

Was mich stört ist aber, wenn man etwas vorgibt zu sein und es dann nicht ist. Und das ist unabhängig davon, welches Modell man lebt, wenn es nicht autentisch rüber kommt, dann macht es andere misstrauisch. Ich kenne Paare, da klappt das auch ganz wunderbar.

Egal ist es dann nicht, wenn ich mit einem solchen Wunderpaket konfrontiert werde und ins Wundern komme, dass ja nun auch nicht schwer zu verstehen, oder ? Und dann frage ich natürlich nach, hehe *zwinker*
******nee Mann
26 Beiträge
Interessante Fragen, die mich auch schon einige Zeit - und im Moment etwas mehr - beschäftigen. Ich bin seit etwa 6 Jahren der Polyamorie zugetan und hatte zeitweise auch schon Poly-Beziehungen. Für mich ist es eine tief empfundene Überzeugung und Lebensweise.

Ich kommuniziere meine Einstellung ziemlich offen, teils auch, um Reaktionen zu provozieren und meine Mitmenschen zum Nachdenken anzuregen..... abgesehen davon gehört diese "Idee" einfach zu mir und ich will es nicht verschweigen müssen, nur weil unsere Gesellschaft größtenteils anders denkt.... Dadurch hab ich durchaus einiges über die Einstellungen zu Beziehung in unserer Gesellschaft gelernt. Viele (auch sehr liberale, weltoffene) Menschen in meinem Umfeld reagieren einerseits interessiert, andererseits bleiben sie in der Unterhaltung auf Distanz. Ich habe das Gefühl, durch diese "neue" Idee Faszination und gleichermaßen Angst in meinem Gegenüber auszulösen. Wobei meist die Angst überwiegt. Und manch einer ist daraufhin auch schon aus meinem Leben verschwunden.
Ich glaube in unserer monogamen Gesellschaft herrscht eine ganz große Unsicherheit hinsichtlich des Themas Polyamorie. Ich führe das auf individuelle Unsicherheiten (die die meisten Menschen in sich tragen) zurück, die für ein sehr weit verbreitetes Exklusivdenken, was die Liebe oder liebesähnliche Zustände angeht, verantwortlich sind.
*********aron Frau
1.095 Beiträge
Teil der Gesellschaft
Ich als ein Teil der Gesellschaft möchte gerne noch einige Fragen dazu stellen, welche mir zu schaffen machen, bei diesem Lebensmodell " polyamore " und ich hoffe das wird wertfrei angenommen. Es sind lediglich Gedankengänge die mich beschäftigen *zwinker*

Liebe entwickelt sich ja und wächst mit der Zeit und man arbeitet auch daran, dass sich dieses schöne Gefühl hält und weiter wächst. Das geht doch aber nur dann, wenn man sich miteinander beschäftigt, viel unternimmt, Zeit verbringt, zueinander hält auch bei Regenwetter etc.

Das ist ja oft schon schwierig in Monoamoren Beziehungsmodellen, wenn man bedenkt jeder geht evt. Vollzeit arbeiten, hat einen gepflegten Freundeskreis, Kinder, Hobbys, was weiss ich noch so alles. Noch schwerer stelle ich es mir vor, wenn man dann noch einen weiteren Menschen so innig liebt und dieser dann vielleicht nicht in der gemeinsamen Wohnung wohnt ... versteht ihr was ich meine ?

Ich kann z.b. 100 facebookfreunde nicht mit meinen 3 wirklich sehr nahen Freundinnen vergleichen die ich schon teilweise mein ganzes Leben lang kenne und mit denen ich eine wirklich geflegte Freundschaft aufbauen konnte. Die 100 Facebookfreunde sind Oberfläche, die drei Freundinnen sind Tiefengang.

Wer hat soviel Zeit, dass man sich Polyamore mit mehr als ein/zwei Menschen in einem Beziehungsmodell ala Tiefengang etwas aufbauen kann ... da sehe ich in der Gesellschaft eher die Problematik.

Das sind nur mal meine Gedanken dazu *zwinker*
Erstmal haben wir alle gleich viel Zeit. Polyamore haben kein geheimes Zeitkonto.

Du hast Zeit für drei Freundinnen gleichzeitig? Und alle drei mit Tiefgang?
Wie machst du das, dass sich keine zurückgesetzt fühlt, wie teilst du deine Zeit da ein, wie kannst du soviel Interesse und Zeit für gleich drei Menschen aufbringen?

In der Gesellschaft sehe ich keine Problematik. Besser gesagt: Ich sehe da gar keine. Ist mein Leben.
Niemals würde ich mich mit einem rein monoamor fühlendem Mann treffen, wenn es über Sex hinaus gehen soll.
Das geht schon ganz gut. Solange der Partner ein toleranter Single ist oder komplizierter - wenn er in einer Partnerschaft ist und Du Dich in ihn verliebst ohne dass Du von ihm in gleichem Maße Gegenliebe forderst oder Sex voraussetzt.
Micha
Gräfin Marion
Die Zeit ist tatsächlich ein großes Problem. Zum einen müssen wir uns tatsächlich sehr gut organisieren, zum anderen erfordert es sehr viel Kommunikation und Tolleranz von allen Beteiligten. Es ist nicht einfach, aber der Aufwand lohnt sich - jedenfalls für uns.
Micha
Du hast Zeit für drei Freundinnen gleichzeitig? Und alle drei mit Tiefgang?
Wie machst du das, dass sich keine zurückgesetzt fühlt, wie teilst du deine Zeit da ein, wie kannst du soviel Interesse und Zeit für gleich drei Menschen aufbringen?

Das halte ich jetzt für einen etwas seltsamen Vergleich.
Meine Freunde nehmen nicht ansatzweise soviel Zeit in Anspruch wie meine (imaginäre) Partnerin.
Mit einer Freundin verbringe ich doch idR wesentlich mehr Zeit, teile den Alltag, verbringe Urlaube, Feiertage etc.
Das würde ich niemals mit einer Freundschaft vergleichen können.
*****dir Mann
8 Beiträge
Logistische Herausforderungen
@*********aron:
Dieser Punkt der praktischen Umsetzung ist auch der Punkt, der mich derzeit in meinen Gedanken sehr beschäftigt. Am einfachsten wäre es wohl wirklich, wenn alle in einer Wohnung/einem Haus/auf einem Hof wohnen. Aber scheint nach dem hier gelesenen ja selbst in polyamoren Beziehungen nicht das häufigste Modell.

Und ich sehe es auch so, dass sich eine Beziehung durch gemeinsame Zeit entwickelt. Wenn man durch dick und dünn geht, lernt man sich besser kennen, überwindet Bedenken, ... Bis zu einem gewissen Maß. Was einem in einem solchen Fall zu Pass kommen kann, ist vielleicht eben der Umstand, dass die Partner unterschiedliche Hobbies mit einem teilen und man so mit allen bedeutungsvolle Zeit verbringt.

Ich selbst kann da nicht aus eigener Praxis erzählen, weshalb ich dieses Gespräch hier auch gespannt verfolge. Ich gehe auch nicht auf die Suche nach Partnern, in die ich mich verlieben kann und mit denen ich dann eine Beziehung führe. Ich verliebe mich meist einfach bei der Ausübung eines Hobbies in eine Person, die ich dort regelmäßig kenne. Aus einer tiefen Freundschaft entwickelt sich einfach das Bedürfnis, für jemanden da und ihm nahe zu sein.

Besonders das Thema der Fürsorge für Kinder finde ich auch sehr interessant. Und ich glaube, dass ich da oftmals noch sehr unflexibel denke, wenn ich mich frage, ob ich genügend Zeit für diese haben würde. (Mit einer Vollzeitstelle von beiden zusammenlebenden Partnern scheint mir das so schon nicht einfach.) Aber in einem polyamoren Netz wäre man ja vielleicht auch nicht der einzige zweite Bezugspartner? (Schon wegen der Zeit für Kinder finde ich eine Mehrparteienwohnung mit bspw. 5 Leuten die jeweils 80 % arbeiten interessant, weil dann immer jemand da ist.)
*********aron Frau
1.095 Beiträge
@seehund
Die Zeit ist tatsächlich ein großes Problem. Zum einen müssen wir uns tatsächlich sehr gut organisieren, zum anderen erfordert es sehr viel Kommunikation und Tolleranz von allen Beteiligten. Es ist nicht einfach, aber der Aufwand lohnt sich - jedenfalls für uns.

Danke, liebe Seehunde, ihr habt das mit der Zeit verstanden, was ich meine *bussi*

Euch nimmt man das auch sofort ab, weil euer Profil einfach auch stimmig ist, autentisch *g*
**ja Frau
3.030 Beiträge
Wer hat soviel Zeit, dass man sich Polyamore mit mehr als ein/zwei Menschen in einem Beziehungsmodell ala Tiefengang etwas aufbauen kann ... da sehe ich in der Gesellschaft eher die Problematik.


indem man z.B. einen weiteren Menschen in die Partnerschaft und häusliche Gemeinschaft hinzu kommen lässt, ohne dass sich alle Beteiligten
gleich festlegen ...
sich zu lieben
zusammen auf Dauer leben zu wollen
oder sonstige Entscheidungen zu treffen, die Zeit brauchen.

Der-/ diejenige behält seine Wohnung und eigenen Lebensraum, aber verbringt viel Zeit mit den Menschen / Familie seiner / Ihrer Wahl.
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