Vorspiel: "Carpaccio von Jakobsmuscheln mit Oliven"
Ein „Berg“ von Jakobsmuscheln liegt vor mir und ich versuche mich zu erinnern, wie das mit dem putzen ging. In meinem Hirn herrscht, ob seiner erregenden Nähe, ein fast vollkommenes Vakuum. Ich spüre ihn hinter mir, lehne mich mit klopfendem Herzen an seine starke Brust. Er umfasst süffisant lächelnd meine Hände mit seinen, greift so nach der Bürste. Lässt Wasser in das Becken laufen und führt meine Hände in der Art, dass es gelingt, die Muscheln zu säubern.
Ich lasse es mechanisch und lustvoll geschehen, alles kommt mir vor wie durch Watte- seine berauschende Nähe hypnotisiert mich. Sanft dirigiert er mich weiter, meine Hände noch immer geführt von seinen, öffnen ruckzuck die Schalen mit einem Messer und entfernt sowohl Muschelfleisch als auch das Corail, welches er auf unterschiedliche Teller legt.
Langsam löst er sich von mir und das gefällt mir gar nicht. Sehnsuchtsvoll wünsche ich mich in die Sicherheit seiner Arme zurück. Er lächelt mich an.
„Meinst du, du schaffst es, das Muschelfleisch in schmale gleichgroße Stücke schneiden?" fragt er mich neckend.
Ich sehe ihn skeptisch an und versuche es, während er eine der bereit liegenden schwarzen entsteinten Oliven zwischen Daumen und Zeigefinger klemmt und mich dabei herausfordernd anschaut. Provokativ leckt seine Zungenspitze darüber und - mir wird ganz heiß- schiebt er sie mir zwischen meine Lippen. Mit einem Seufzer sauge ich sie in meinen Mund. Stelle mir dabei lüstern vor, das pralle, glatte und runde wäre etwas anderes. Sie schmeckt leicht salzig. Köstlich von seinen Fingern! Bis eben mochte ich übrigens keine Oliven.
Genießerisch zerdrücke ich die Frucht zwischen Zunge und Gaumen als er eine zweite Olive nimmt. Nun ist sein Grinsen äußerst anzüglich, denn mit einem Mal kniet er vor mir. Mein Atem stockt als seine Hand mit der Olive unter meinen Rock in Richtung meines Hügels gleitet. Natürlich weiß er, dass ich keinen Slip darunter trage. Zielsicher findet er meine Pforte, teilt genüsslich meine unteren Lippen und führt die Olive tief in mein Innerstes ein.
Ich schnappe fassungslos nach Luft, kann es nicht glauben - was macht er da?
Seine Fingerspitzen streicheln sacht die zarte, empfindsame Haut meiner Scham. „Steh ganz still und beweg dich nicht!“ weist er mich an. Wohlige Gänsehaut erfasst mich und will nicht wieder weichen. Er fesselt mich - angelehnt an die Arbeitsplatte - ohne Seile, Ketten oder Folie, macht mich wild, so sinnlich und hilflos. Ich liebe es, so zu fühlen, ihm zu gehören und ihm meine Hingabe zu schenken.
Langsam schieben seine Hände nun meinen kurzen Lederrock nach oben, seine Finger krallen sich in meine Backen und seine Zungenspitze streicht an den Innenseiten meiner Schenkel quälend langsam in Richtung meiner ungewöhnlich gefüllten Höhle.
Die Zeit steht still für mich. Nur der Zeiger der mechanischen Küchenuhr tickt. Seine Zunge taucht wohltuend in mich ein und versucht in wendigen Manövern, die Olive einzufangen. Himmel, was für ein Gefühl, ich brenne! Leider schafft er es nach wenigen wundervollen Zungenschlägen - viel zu schnell. Wie schade, schon vorbei! Ich bin angefixt wie selten.
Die Olive, feucht glänzend von meiner Nässe, klemmt zwischen seinen Lippen. Er richtet sich wieder auf und seine Lippen nähern sich den meinigen. Mein Herz klopft wir verrückt als er sie mir bis zur Hälfte in meinen leicht geöffneten Mund schiebt und seinen Teil abbeißt. „ Du schmeckst köstlich", raunt er und beginnt ungerührt als ob eben nichts gewesen wäre, die restlichen Oliven in feine Scheiben zu schneiden.
Ich stehe da, wie vom Donner gerührt. In meiner Möse wütet flammendes Inferno. Alles in mir schreit nach mehr. Belustigt schüttelt er seinen Kopf, wirft ein tadelndes „Tztztz“ ein, schneidet grinsend weiter während er mit einer Geste auf die Teller deutet, die mit etwas Olivenöl eingestrichen werden müssen, damit die geschnittenen Jakobsmuscheln darauf angerichtet werden können.
Die Frustration steht mir im Gesicht.
Er raunt mir ein geheimnisvolles „ Nach dem ersten Gang geht es vielleicht weiter, wenn du brav bist!“ zu. Mein Mut steigt wieder. So schnell habe ich noch nie aus dem Corail, den fein geschnittenen Schalotten und etwas Wein ein Sößchen aufgekocht, abgeschmeckt und durch ein Sieb passiert.
Er hat in der Zwischenzeit die Teller mit den Jakobsmuscheln im vorgeheizten Ofen kurz erwärmt. Nun noch geschwinde, die gewürzte eingedickte Flüssigkeit über die Muscheln geben und mit den Olivenscheibchen garnieren. Genießen und dann …
Zutaten für 4 Personen
8 Jakobsmuscheln
1/2 Schalotte, fein gehackt
1/2 TL Butter zum Andünsten
150 ml trockener Weißwein
6 schwarze, entkernte Oliven
40 g eiskalte Butter
Corail von 4 Jakobsmuscheln
Salz, Pfeffer, Koriander, Zitrone
Zubereitung
Die Muscheln aus der Schale lösen, gut wässern, dann in dünne Scheiben schneiden. 4 Teller mit Olivenöl bestreichen, darauf die Scheiben anrichten. Für die Sauce die Schalotte schälen und fein hacken, dann in Butter glasig dünsten, dann mit dem Weißwein ablöschen, zwei in feine Stifte geschnittene Oliven dazugeben, um die Hälfte einkochen und passieren. Die Sauce mit der eiskalten Butter, mit einem Stabmixer, aufschäumen. In die lauwarme Sauce das Jakobsmuschelcorail geben, nochmal mixen und passieren, mit Salz, Pfeffer, Koriander und Zitrone abschmecken. Das Carpaccio, in den vorgeheizten Ofen bei 240 °C Oberhitze erwärmen (ca. 1 min). Das warme Carpaccio mit der Corail-Oliven-Sauce beträufeln und mit einer schwarzen Olive garnieren.