Liebe
https://www.joyclub.de/my/3002960.grendo.html
ich finde, Du gehst die Sache von der Seite an, die in vielen Beziehungen zu weitreichenden Problemen führt: mangelnde Kommunikation. Du schreibst weiter vorne:
Sicher verletzt es mich. Aber betrachten wir mal nüchtern, was ich damit erreichen würde, spräche ich ihn darauf an: Er würde entweder sein Verhalten ändern, was ich nicht will, denn offensichtlich tut es ihm ja gut. Sonst würde er es nicht tun. Oder er würde es nicht ändern, was mich noch mehr verletzen würde, jetzt, da er es wüsste.
Das war lange Zeit auch mein Gedanke und der meiner Frau. Die Konsequenz davon war, dass wir Dinge in uns reingefressen haben. Man versucht ein Problem, was in der Partnerschaft (also von zwei Leuten) besteht, alleine zu lösen - auch wenn nur Du es als Problem empfindest gehört Ihr beide dazu. Man diskutiert mit sich selber, stellt Ideen und Lösungen in den Raum aber ohne den anderen wirklich einzubeziehen. Anhand der o.g. Aussage z.B. sagst Du, dass Dich etwas stört, was Du aber nicht ansprechen möchtest weil es sich dann nicht "echt" anfühlen würde, wenn er es ändert. Dadurch hast Du nüchtern betrachtet
keine Chance, dass es sich ändert. Oder ... noch unangenehmer, er sieht Dich leiden und interpretiert da etwas hinein, was vielleicht auch nicht stimmt (weil er Dich auch nicht anspricht). Du möchtest, dass er Dir Deine Wünsche von den Lippen abliest. Leider funktioniert das Leben so aber nicht - dadurch kommt in den seltensten Fällen eine Lösung zustande, eben nur, wenn beide Partner an dieser Stelle zufällig gleich ticken.
Was meiner Erfahrung hier NUR hilft: Ansprechen.
Möglichst wertfrei, ohne Vorwurf, mit allen Eckdaten (also auch, dass es Dir vielleicht unangenehm ist so zu denken oder Du ihm das eigentlich garnicht untersagen möchtest). Und - ganz wichtig - ohne dass das Gespräch einen bestimmten Ausgang nehmen MUSS. Das schafft einen Weg für echte Kompromisse.
Wenn meine Frau mir sagen würde "Du, es trifft/verletzt mich irgendwie, dass Du diesunddas machst. Eigentlich will ich das garnicht, denn ich gönne es Dir aber leider geht es mir damit nicht gut. Können wir überlegen, ob wir da irgendeine Lösung für finden?" dann fühle ich mich respektiert und ich denke GERNE drüber nach. Der Kompromiss kann also von Herzen kommen, weil beide wissen, wo man dran ist.
Wenn Du Dich aber leidend in die Ecke setzt, machst Du eher unterschwelligen Druck auf Dich und den Partner und schränkst Euch beide damit ein.
Egal was jemand empfindet, er/sie sollte sich nie dafür schämen (müssen). In einer Partnerschaft sollte alles angesprochen werden können - aber niemand bestimmt alleine was geht und was nicht. Teamwork klappt nur mit Meinungsaustausch.
Deswegen nochmal:
Und auch hier muss ich wohl klarstellen: Natürlich "belästige" ich ihn nicht mit meiner Eifersucht (oder wie auch immer man das Gefühl nennen möchte). Das mache ich ausschließlich mit mir selbst aus. Meine Gefühle sind mein Problem, nicht seins.
Vorsicht - große Falle! Ist seid ein Paar und keine Bürogemeinschaft. Da sind die Gefühle durchaus eine Sache, die beide etwas angeht.
Viel Erfolg!