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Sexualbegleitung - Wie denkt ihr darüber?

**********Liebe Frau
72 Beiträge
Zitat von :
Der hier angesprochene Beitrag mit Hannah ist ein abschreckendes Beispiel. Wenn eine arme Frau ihr letztes Geld zusammenkratzen muss, um sich ein bisschen Körperlichkeit zu kaufen, dann ist das einfach nur traurig. Ich verstehe auch nicht, wie man so kaltherzig sein kann, um irgendwas positives hinein zu interpretieren.

Ich verstehe nicht, wie man in den Beitrag etwas „kaltherziges“ hineininterpretieren kann.
Es sei denn, mann ist nur auf sein Geld fixiert.
Aber wer Assistenz für seinen Alltag braucht weiss, dass Zeit und Arbeit nun mal kostet.

Da ist also jemand, der die Möglichkeit nicht gegeben ist, auf „normalem“ Wege eine Partnerschaft einzugehen. Sie erfährt nur Ablehnung – sieht sich schließlich selbst als hässlich und wertlos.
Um doch Zärtlichkeit und Sex zu erfahren, nimmt ringt sie sich durch und fragt bei Profis an: Callboys. Auch da nur Ablehnung.
Dann der Versuch mit Sexualbegleitung: BINGO!
In den Begegnungen mit ihrem Sexualbegleiter erfährt sie, dass sie wohl wertvoll ist. Der nimmt sie als Mensch war, hört ihr zu, nimmt sie als Frau wahr, nimmt liebevollen Körperkontakt auf, hat sogar Sex mit ihr und zeigt ihr durch seine Zeichnungen, wie er sie wahrnimmt.
Welch tolle Erfahrung muss das für sie gewesen sein, zu erfahren: da ist jemand, der akzeptiert mich, so wie ich bin. Und mein Körper ist offenbar so wie er ist auch sexy genug, dass wir miteinander schlafen!

Und (ich folge dieser Frau auf Facebook) inzwischen ist sie von „ich muss mich verstecken, ich bin nichts wert“ zu einer selbstbewussten Frau geworden, die sich auch in der Öffentlichkeit zeigt, in Zeitungen und Blogs und Videos, die sogar auf Fachtagen und Kongressen auf die Bühne geht und trotz ihrer Sprachbehinderung Interviews gibt!
Und diese Entwicklung geschah mit Hilfe der Sexualbegleitung!

Traurig ist, dass es offenbar im privaten Bereich kaum Menschen gibt, die so offenherzig sind, dass sie auch mit Menschen mit Behinderungen eine wirkliche Beziehung einzugehen bereit sind.

Kaltherzig ist, dass die Kosten für diese professionelle Dienstleistung nicht im persönlichen Budget mit einbezogen wird, dass die Kassen zwas für Psychofarmaka und andere Medikamente Miliarden ausgeben, aber hier (anders als bei Yoga, Thai-Chi oder Gymnastik) nicht anerkennen wollen, dass auch das eine gesundheiterhaltende Massnahme ist!
*******emur Mann
1 Beitrag
Zitat von **********Liebe:

Da ist also jemand, der die Möglichkeit nicht gegeben ist, auf „normalem“ Wege eine Partnerschaft einzugehen. Sie erfährt nur Ablehnung – sieht sich schließlich selbst als hässlich und wertlos.
Um doch Zärtlichkeit und Sex zu erfahren, nimmt ringt sie sich durch und fragt bei Profis an: Callboys. Auch da nur Ablehnung.
Dann der Versuch mit Sexualbegleitung: BINGO!
In den Begegnungen mit ihrem Sexualbegleiter erfährt sie, dass sie wohl wertvoll ist. Der nimmt sie als Mensch war, hört ihr zu, nimmt sie als Frau wahr, nimmt liebevollen Körperkontakt auf, hat sogar Sex mit ihr und zeigt ihr durch seine Zeichnungen, wie er sie wahrnimmt.

Als Person mit Behinderung muss ich dir zu 100% Recht geben und bin dankbar dafür, dass sich hier jemand wirklich Gedanken über das Thema gemacht hat. Trotzdem würde ich gerne noch folgendes Ergänzen, da bei dem Thema von einigen, vieles vermischt wird.

Mit einer sichtbaren Behinderung bekommt in unserer Gesellschaft sehr schnell beigebracht, dass man nicht so wirklich als vollwertiger Mensch wahrgenommen wird. Für mich war besonders irritierend, dass dies in den meisten Fällen nicht einmal die Intention des Gegenüber ist, was einem Selbst es extrem schwer machen kann seine eigene Identität zu definieren.
Seien es iwelche Leute die mir dafür gratulieren, dass ich auf einer Party bin und für sie zum Vorbild damit werde, oder jene die extra laut auf sich aufmerksam machen, dass sie mir(ungefragt) bei iwas helfen. Wie oft ich schon gefragt wurde von komplett fremden Personen ob ich eine Erektion bekommen kann, könnte ich nicht mehr aufzählen.
Gerade letzteres ist eine extrem grausame Frage. Im best case kann ich das und "muss" diesen Umstand mit Leuten teilen, um nicht als fundamental asexuelles Wesen wahrgenommen zu werden. Im worst case kann ich es nicht und werde vor meist Fremden bloßgestellt.

Das sind jetzt nur ein paar Beispiele von vielen, die einem zeigen, wie andere einen selbst wahrnehmen. Mein Selbstbewusstsein war über Jahre dadurch kaputt und hat mir das Gefühl gegeben, dass mich niemals jemand attraktiv finden kann, es im Zweifel bestimmt auch eine nicht behinderte Version von mir gibt oder ich es niemand anderem antuen kann mit mir in einer Beziehung zu sein.

Erst als ich seit letztem Jahr eine F+ Beziehung begonnen habe, nachdem ich eigentlich schon jegliche Hoffnung aufgegeben hatte, konnte ich eine gesunde Beziehung zu mir und auch meinem Körper aufbauen. Das ganze brauchte allredings diese körperliche Grundlage um auch überzeugend zu sein. De facto alle meiner engeren Freundschaften haben versucht mir meinen Wert zu vermitteln und waren auch unglaublich hilfreich, aber ohne diese grundlegend menschliche Form der Bindung und der Nähe, fehlt einfach die Glaubwürdigkeit. Salopp formuliert, wer mir sagt ich wäre fickbar, es dann aber nicht tut, ist einfach nicht glaubwürdig auch wenn die Person nur die besten Absichten und auch definitiv Recht damit hat.
Ich hatte mir genau diese Erfahrung seit langem gewünscht und habe davor auch schon überlegt eine Sexualassistenz in Anspruch zu nehmen, war aber durch das Stigma und die Debatte abgeschreckt. Jedes mal wenn ich mich online informieren wollte kamen Artikel oder Reportagen welche sich damit positiv auseinandersetzen. Es hat sich aber trotzdem angefühlt als wäre die Tatsache, dass auch Behinderte eine Sexualität haben eine Kuriosität über die man sich nachmittags zu nem Kaffee informiert. Das einzige was noch schlimmer ist, ist die Diskussion ob das "in Ordnung" ist.
Wenn wir über erwachsene consent-fähige Menschen reden und wir alg. Prostitution erlauben, kann es nicht angehen, dass sich Leute mal wieder über Behinderte stellen wollen und selektieren, welche Rechte man haben darf und welche nicht.

Ob das ganze bezahlt werden sollte ist allerdings komplexer. Die meisten Menschen mit Behinderung werden entweder systematisch ausgegerenzt oder sind tatsächlich nicht in der Lage einer regulären Lohnarbeit nachzugehen. Die EINZIGE Frage die man sich in meinen Augen dabei stellen muss ist folg.
"Geben wir Menschen mit Behinderung, welche systematische und kulturelle Hürden haben dies auf anderem Wege zu tun, die Möglichkeit ihre Menschlichkeit in Form von Sexualität auszuleben?". Das muss jeder für sich beantworten, aber ich hoffe das mehr Menschen die Mitfühlende Antwort darauf finden.
****s93 Mann
25 Beiträge
Hallo ihr Lieben. Das Thema finde ich sehr interessant. Ich sitze selbst im Rollstuhl. Was ich ergänzen möchte, ist dass ich viel Hilfe aus der Familie bekomme. Jedoch nicht mit der Familie eine Erotikmesse oder sexshop besuchen. Auch kann ich mir vorstellen, dass es in Beziehung so ist, dass der Partner oder die Partnerin aufgrund einer Einschränkung nicht eigenständig einer sexuellen Praktik nachgehen kann. Es jedoch nicht teilen möchte mit der Partnerin oder dem Partner. Oder diese, dieser eine Ablehnung gegenüber der Praktik hat und daher von außerhalb Hilfe benötigt wird.
In meinem Fall habe ich mit aufgeschlossen Freunden die venus Messe besucht. Und war positiv überrascht, nicht der einzige Rollstuhlfahrer gewesen zu sein. Einige Personen im Rollstuhl hatten eine Begleitung, welche Sexualassistenten gewesen sein könnten. Bei geistigen Behinderungen ist es meist im verborgenen. Aber auch da kann ich mir vorstellen, dass es Person gibt, die sich gerne etwas ansehen möchten, alleine jedoch auf Grund von zb. Körper oder Ängsten nicht trauen. Diese Sicherheit könnte auch eine sexualBegleitung bieten.

Sprich: abgesehen von all euren tollen Gedanken, ist es auch eine Möglichkeit zur Organisation,um etwas zu tun, was man alleine nicht schafft bzw um Sicherheit zu haben. Ganz ohne Körperkontakt.
*******Punk Frau
5.691 Beiträge
Gerade läuft in der ARD Mediathek ein Film "In meinem Kopf ein Universum".

Da geht es auch um Behinderung und Sexualität. Ein sehr bewegender Film.
******Bln Frau
1.652 Beiträge
Davon gibt es leider viel zu wenig.
Ich hatte das Glück für meinen 30 jährigen, geistig behinderten und autistischen Sohn
eine passende Sexualbegleitung zu finden.
Habe aber auch Jahre gesucht.
Sie ist eher spirituell unterwegs.
Es geht da auch nicht um " Sex wie ihn Gesunde" machen.
Also um GV, etc.

Sexualität ist sehr viel mehr als ficken, bumsen, blasen.

Was genau die Beiden dann machen will ich auch gar nicht wissen.
Schon so doof genug für mich sich darum kümmern zu müssen.

Mir genügt der Gesichtsausdruck , die innere Ausgeglichenheit
die ich bei meinem Sohn nach einem Besuch seiner Sexualbegleitung bemerke.

Für ihn ist die intime Nähe zu einer Frau definitiv wichtig.

Kostet natürlich etwas.
Gibt es nicht auf "Krankenschein".
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Wow... das klingt in dem Fall schon klasse für deinen Sohn...

Ich hatte mal einen Internetbeitrag von einer Sexualbegleiterin gelesen, der in etwa lautete: "Ich kämpfe dafür, das Leute wie ich eines Tages überflüssig sein werden!" Das hatte mich echt bewegt...
******Bln Frau
1.652 Beiträge
Ich denke nicht, dass Sexualbegleitung jemals überflüssig wird.
Ich bin nur froh, dass es eine solche überhaupt gibt.
Von mir aus darf es da auch gerne noch sehr viel mehr von geben.
******Bln Frau
1.652 Beiträge
Zitat von *****sin:
Wow... das klingt in dem Fall schon klasse für deinen Sohn...

Nicht nur für meinen Sohn.
Insbesondere auch für mich.

Er ist nun mal , aus unterschiedlichen Gründen, nicht in der Lage selbstständig Kontakt
zu anderen Menschen aufzunehmen.
Die Fähigkeiten zum lesen und schreiben sind z.B.nicht gegeben.
Ebenso spricht er von sich aus, leider ! keinen Menschen an.

Dennoch will und benötigt er, wie jeder Mensch, soziale Kontakte.
Auch intimer Art, hin und wieder, mit einer Frau.

Für mich als Mutter ist eine Sexualbegleitung echt eine Erleichterung.
Ich war mit meinem Sohn zwar auch schon mal in einem Sexshop,
weil er da rein wollte.
Jedoch ist so eine intime Situation für mich echt scheiße und unangenehm,
auch wenn ich das locker überspielen kann, aus der Not heraus.
Ich bin seine Mutter, das ist weder für ihn noch für mich wirklich angenehm.
Da existiert eine ganz natürliche Hemmschwelle.


Er hat Einzefallhelfer gehabt, die hatte ich gefragt, ob sie solche Besuche
in Sexshops , zum Zwecke des Neuiguer stillen, Pornoflmchens kaufen, etc.
übernehmen könnten.
Ob sie sich das zutrauen, WEIL es mir als Mutter unangenehm ist
und sie meinem Sohn damit helfen könnten.

Nix passiert.
Waren anscheinend überfordert.
So wie sie auch damit überfordert waren, einfach mal ne Runde schwimmen zu gehen
oder irgendeine andere sportliche Betätigung mit ihm zu machen.
Nicht mal Fahrrad fahren war drin.
Kann er alles, muß man sich keine Sorgen machen.
Hab ich mit ihm von klein auf trainiert.
Er hat nur, verständlicherweise, keinen Bock mehr solche Unternehmungen mit mir zu machen.
Er ist 30 und will sich schließlich auch von seiner Mutter abnabeln,
so gut er es eben kann.

Wäre echt toll, wenn das manch ein Einzelfallhelfer endlich mal begreifen könnte.

Dumm rum sitzen und Kekse essen kann er auch alleine.
Dazu braucht er keinen.
Befriedigt ihn aber nicht.

Echt frustrierend, wenn man weder als Mutter
noch als Betroffener nicht die nötige Unterstützung bekommt.

Egal in welchem Bereich.
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Stimmt (letzer Satz...) Vor allem, wenn man als Betroffener nur offen drüber redet und dann noch sich Scheiß anhören muss, dass man sich ni so haben soll, Opferrolle oder Mimimi oder so...
Profilbild
*********iger
317 Beiträge
Wer sich informieren möchte, was Sexualassistenz/Sexualbegleitung ist, für wen, und welche Chancen sich da evtl auftun, der ist herzlich eingeladen zu unserem Life-Stream:
Sexualbegleitung als Chance
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Hatte hier mal jemand Sexualbegleitung gehabt? Und wenn ja: lief es danach tatsächlich besser?
*******l_Sn Mann
815 Beiträge
Zitat von *****sin:
Hatte hier mal jemand Sexualbegleitung gehabt? Und wenn ja: lief es danach tatsächlich besser?
Kann es sein, dass Du nicht verstanden hat, was eine Sexualbegleitung ist und welche Aufgaben diese hat???
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Kann es sein, dass Du nicht verstanden hat, was eine Sexualbegleitung ist und welche Aufgaben diese hat???

Das da spuckte goblin.tools als Analyse deiner Aussage aus: "Es könnte sein, dass der Text eine negative emotionale Konnotation enthält, insbesondere in Bezug auf Frustration oder Ärger. Der Verfasser scheint möglicherweise irritiert oder verärgert zu sein und könnte durch die Verwendung von Ausrufezeichen versuchen, seine Unzufriedenheit oder Fassungslosigkeit deutlich zu machen. Es ist möglich, dass der Ton des Textes als kritisch oder missbilligend wahrgenommen wird."


Meine Antwort darauf: Nein, kann nicht sein. Kann es sein, dass du auf eine einfache Frage gleich aggro reagierst?

Meine Assage ist zwar nicht viel besser, da ich mich von deiner Aussage angegriffen fühlte, deswegen mal auch die Übersetzung dafür: "Dieser Text wirkt möglicherweise etwas ablehnend oder verärgert. Die Verwendung von Ausrufezeichen ("Nein!") und dem Wort "aggro" deutet darauf hin, dass der Sprecher möglicherweise gereizt oder frustriert ist. Es drückt eine gewisse Ablehnung gegenüber der anderen Person aus, da der Sprecher sich über eine vermeintliche übermäßige oder unnötige Reaktion auf eine einfache Frage wundert. Die emotionale Wirkung kann als leicht provokativ oder herausfordernd angesehen werden."

Übrigens ist das mein 13. Beitrag dazu im Thema. Ob ich da viel verstanden habe oder nicht, lass ich mal offen. Ich hab jedenfalls nur eine Deutung für mich gefunden, was Sexualbegegleitung ist und in welchem Umfang diese stattfindet. Aufgrund von Artikeln und Dokus im Fernsehen. Nicht mehr nicht weniger.
Profilbild
*********iger
317 Beiträge
Zitat von *****sin:
Hatte hier mal jemand Sexualbegleitung gehabt? Und wenn ja: lief es danach tatsächlich besser?
Falls dir das was nützt, schau doch mal die Feedbacks auf https://www.sexualbegleitung-nrw.de/ und/oder die Äußerungen der entsprechenden Personen in den verschiedenen Beiträgen: https://www.sexualbegleitung-nrw.de/presse
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Enden muss es ja irgendwann. So weit ich weiß, dürfen sich ja der Begleiter und der Klient nach Ablauf nicht mehr wiedersehen. Stimmt das?
Und danach? Gerade bei Männern frage ich mich, wie die nach einer Sexualbegleitung zurecht kommen. Ob sie danach auch offener waren und eben mehr Glück in der Suche und im Ausprobieren hatten.
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*********iger
317 Beiträge
Zitat von *****sin:
Enden muss es ja irgendwann. So weit ich weiß, dürfen sich ja der Begleiter und der Klient nach Ablauf nicht mehr wiedersehen. Stimmt das?
Das stimmt definitiv nicht.
Es gibt keine Beschränkung wie oft und über welchen Zeitraum man sich trifft.
Du beziehst dich vermutlich auf "About my Body" (ARTE): in diesem Beitrag ist die Begleitung durch eine Initiative in Italien dargestellt. Wir in Deutschland können Sexualbegleitung (oder andere Sexarbeit) legal ausüben und anbieten. Wir brauchen deshalb nicht auf tatsächliche sexuelle Handlungen zu verzichten ( wie in dem Film) und brauchen auch keine übergeordnete "pädagogisch-didaktische" Konzeption (wie die Organisation im Film, die den Sexualbegleiter in Italien ausgebildet hat). Bei uns arbeiten Sexualbegleiter*innen selbständig und selbstverantwortlich. Wie oft sie sich mit ihren Klient*innen treffen, ist meist vom Budget der Klienten abhängig. Die können im Prinzip buchen, so oft sie wollen. Das Ziel von Sexualbegleitung ist es allerdings, die Klienten zu einer selbstbestimmten Sexualität zu befähigen, d.h. sie dahin zu begleiten, selbständig eigene Beziehungen einzugehen.
Das gelingt manchmal und ich bekomme einen Anruf: "du brauchst nicht mehr zu kommen, ich habe jetzt einen Freund". Aber manchmal eben auch nicht: jemand die gelähmt im Bett liegt und nicht raus kommt, hat eben auch keine Möglichkeit, einen Freund kennen zu lernen, eine Beziehung zu beginnen. Dann bleibt halt nur die Möglichkeit, Sexualassistenz zu nutzen.
Tantric Tiger# Gelaehme Menschen mit Handicaps die im Krankenbett liegen, finde ich schon schwierig eine Sexualbegleitung zu gestalten. Alleine mit den Kontrakturen umzugehen, sie zu lagern um sie in eine entspannte Position zubringen. Die Hygiene und Versorgung ist nicht einfach zu gewährleisten. Ich wuerde sagen, ein absoluter Grenzbereich. Ein Bereich der total vernachlässigt ist, was ich im alltäglichen Erleben in der Pflege beobachte.
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Danke, Tantric Tiger.

Die Doku hatte ich tatsächlich gesehen, wo es um die Italienerin ging. (Die teilweise im Rollstuhl saß mit dem Wirbelsäulenschaden (?) Kann mich an den medizinischen Begriff nicht erinnern.
*********ngel Mann
203 Beiträge
Es ist gut, das es die Sexualbegleitung gibt.
Was andere darüber denken, sollte keine Rolle spielen.

Nur die betroffenen, die diesen Dienst in Anspruch nehmen, wissen wie wertvoll diese Angebote sind.
********in80 Frau
3 Beiträge
Ich habe mal eine Frage an die Sexualbegleiter/-innen: Wie ist das für euch - macht euch die Sexualbegleitung auch Spass oder tut ihr der Person, die ihr begleitet, einfach einen Gefallen und wollt ihr helfen? Findet ihr die Klient/-innen manchmal auch anziehend?
Ich hoffe, es ist okay, das zu fragen.
***HH Mann
37 Beiträge
Wenn Du die Frage auf das sexuelle beziehst, nein, da macht sie keinen Spaß, ich ziehe daraus keine sexuelle Befriedigung. Es geht ja auch oft nur um Körperkontakt, streicheln und berühren, nicht um den eigentlichen Akt.

Die Arbeit macht mir Spaß weil ich sehe dass es den Klienten gut tut. Es ist schon schön zu sehen dass das was man da tut eine Wirkung hat.

Am Ende des Tages ist es eine bezahlte Dienstleistung und ich gebe mir alle Mühe dem Klienten oder der Klientin einen schönen Moment zu verschaffen. Was je nach Beeinträchtigung der Klienten schon sehr herausfordernd ist.
Dabei denkt man automatisch gar nicht mehr an die eigene Befriedigung.
***HH Mann
37 Beiträge
Ich hatte den letzten Teil glatt überlesen 🙈

Es gibt auch ganz liebe, interessante und auch hübsche Klienten, zu manchen geht man auch lieber als zu anderen, verliebt habe ich mich aber bisher nicht, das kann aber ja noch passieren 😉
*****ite Frau
9.564 Beiträge
Zitat von ***HH:
verliebt habe ich mich aber bisher nicht, das kann aber ja noch passieren 😉

Wie geht man damit um, wenn es auf der Seite von Klienten passiert? Liebeskummer kann doch gewaltigen seelischen Flurschaden anrichten, schon bei Menschen ohne Einschränkungen (ich hoffe ich trete hier niemanden auf die Füße *schaem*)
***HH Mann
37 Beiträge
Mir trittst Du nicht auf die Füße 😉

Du machst Dir vielleicht eine falsche Vorstellung von meiner Tätigkeit und dem tatsächlichen Ablauf …

Vielleicht tragen die Beschreibungen in den Medien dazu bei. Die Versuchung sich in mich in meiner Tätigkeit zu verlieben ist gering, sollte ich etwas in der Art erahnen, würde ich den Kontakt nett abbrechen. Mir ist es aber noch nicht passiert.

Die Klienten wissen genau warum ich da bin und was meine Aufgabe ist. Darauf achte ich schon in den Vorgesprächen.
*****ite Frau
9.564 Beiträge
Körperliche Nähe geht doch meist mit einer Art Sympathie und dann vielleicht auch Zuneigung einher. Es werden ja auch eine Menge Hormone ausgeschüttet bei Zärtlichkeiten.
Ist ja jetzt nicht so wie eine klassische Massage, du machst deinen Job und gut.
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