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Sexualbegleitung - Wie denkt ihr darüber?

***HH Mann
37 Beiträge
Ich möchte das hier nicht ausdiskutieren, Du solltest Dir aber einen solchen Termin nicht so vorstellen wie vielleicht Deine eigenen ablaufen, oder wie Du es in Berichten in den Medien liest.
********2104 Frau
250 Beiträge
Ich fand meinen Sexualbegleiter tantric_tiger schon vor dem 1. Treffen sympathisch. Das fängt bei mir schon beim schriftlichen Austausch an. Wenn da keine Sympathie gewesen wäre, hätte ich es von vornherein sein gelassen. Aber Zuneigung ist etwas ganz anderes und ich kann da wohl unterscheiden.
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*********iger
317 Beiträge
Zitat von *****ite:
Zitat von ***HH:
verliebt habe ich mich aber bisher nicht, das kann aber ja noch passieren 😉

Wie geht man damit um, wenn es auf der Seite von Klienten passiert? Liebeskummer kann doch gewaltigen seelischen Flurschaden anrichten, schon bei Menschen ohne Einschränkungen (ich hoffe ich trete hier niemanden auf die Füße *schaem*)
Verlieben kann man nicht steuern. Das passiert manchmal, bei aller Professionalität. Ich habe schließlich Sex mit meinen Klientinnen - und wir alle wissen vermutlich, wie sehr sich die Seele und das Herz dabei öffnen kann.
Schon beim Kennenlerngespräch mache ich ganz unmissverständlich deutlich, dass es sich um eine bezahlte Dienstleistung handelt: ich werde nie dein Freund/Partner sein, ich komme nicht zu deinem Geburtstag, etc.
Wenn trotzdem Verliebtheit auftaucht, dann ist das eine Einseitige Angelegenheit. Kann die Klientin damit imgehen?
Ich lasse meine Klientinnen nicht damit allein, breche nicht direkt den Kontakt ab (das wäre der allerletzte Schritt, wenn die Klientin nicht mit der Situation klarkommt), begleite sie auch hier weiter.
Menschen mit Behinderungen müssen nicht in Watte gepackt werden. Sie haben das gleiche Recht auf Liebeskummer, wie jeder andere auch. Klar ist das schonmal schmerzhaft, aber die Auseinandersetzung mit Kriesen hilft dem Selbst, sich zu entwickeln (Lothar Sandfort: Recht auf Liebeskummer). Um das zu ermöglichen, breche ich den Kontakt eben wenn möglich, nicht ab. Meine Sexualbegleitung ist auch eine pädagogische Arbeit, sie zielt schliesslich auf Empowerment, Stärkung des Selbstwertgefühls, persönliches Wachstum.
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*********iger
317 Beiträge
Zitat von ********in80:
Ich habe mal eine Frage an die Sexualbegleiter/-innen: Wie ist das für euch - macht euch die Sexualbegleitung auch Spass oder tut ihr der Person, die ihr begleitet, einfach einen Gefallen und wollt ihr helfen? Findet ihr die Klient/-innen manchmal auch anziehend?
Ich hoffe, es ist okay, das zu fragen.

In der Sexualbegleitung wie ich sie praktiziere, geht es um den Klienten, die Klientin, um deren Sexualität, um deren Persönlichkeitsentwicklung.
Wenn mir diese Arbeit keinen Spass machte, sollte ich mir besser eine andere sinnvolle Tätigkeit suchen. Schon während der Ausbildung habe ich mich intensiv mit dem Helfersyndrom auseinander gesetzt. Sexualbegleiter sollten keine Märtyrer sein.

Aber ich vermute, die Frage geht dahin, ob ich auch selbst bei der Arbeit sexuelles Vergnügen empfinde, richtig?
Ein gewisses Mass an sexueller Erregung ist für mich schon nötig, um eine Erektion zu bekommen, und ohne die ist mir penetrativer Geschlechtsverkehr nicht möglich. Sex ist natürlich sehr viel mehr als Penetration: alle anderen Arten kann ich auch ohne diese Erregung meine Klientinnen erfahren lassen.
Ein gewisses Maß an sexueller Erregung kommt auch dann auf, wenn eine Klientin mit mir als Surrogat(Ersatz-)partner ihre erotischen Fähigkeiten erfolgreich weiterentwickelt hat, wenn ihre Berührungen so wie gewünscht eben erotisch und erregend sind.
Und letztlich gibt es bei meinen Klient*innen auch ganz bezaubernde Persönlichkeiten, mit denen es Spass macht zu arbeiten, mit ihnen zusammen zu sein.
Da gehört der sexuelle Spass auch durchaus dazu.
Also: ja, manche sind anziehend geworden. Das ist ja auch ein Ziel meiner Arbeit: Menschen mit einem guten Selbstwertgefühl sind sexy!
Aber es geht auf dem Weg dahin immer um die Klient*innen, nicht um meine sexuelle Lust.
Die ist eher ein Beiprodukt, sie geschieht halt manchmal.
*******Punk Frau
5.689 Beiträge
Mich würde es interessieren, wie und wo Du mit dem Helfersyndrom auseinander gesetzt hast?

Ich kenne nämlich viele Leute mit helfenden Berufen, die ein Helfersyndrom haben bzw eine emotionale Co-Abhängigkeit haben. Und dass das Thema ein großes Tabu ist.
*****e69 Mann
29 Beiträge
ich sag nur, dass wenn die krankenpflege an sich schon miserabel bezahlt ist, wie kann man sich dann das einkommen eines "dienstleiters in der "begleitung" vorstellen? da verdient jede bahnhofsnutte mehr!
vll. ein leichtes plus im puncto ansehen! (immerhin tun sie das für viele andere undenkbare)
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*********iger
317 Beiträge
Zitat von *******Punk:
Mich würde es interessieren, wie und wo Du mit dem Helfersyndrom auseinander gesetzt hast?

Ich kenne nämlich viele Leute mit helfenden Berufen, die ein Helfersyndrom haben bzw eine emotionale Co-Abhängigkeit haben. Und dass das Thema ein großes Tabu ist.

Ich habe mich in den 1970er Jahren im Pädagogik Studium das erste mal damit beschäftigt.
Dann war es während derr Ausbildung zum Sexualbegleiter ein großes Thema.
Ich kann mir vorstellen, dass sich die Helfersyndrom-Menschen gerade in helfenden Berufen vielfach wiederfinden lassen. Und dass man das dann lieber nicht ansprechen will - da bricht dann ja manches Selbstbild in sich zusammen. Und die Arbeit an sich selbst ist meißt unangenehm.
Aber nur so findet meiner Erfahrung nach Persönlichkeitsentwicklung statt, beim Dienstleister wie beim Klientn.

@ duende69 : Sexualbegleiter*innen arbeiten selbständig. Sie bekommen kein Gehalt, sondern legen ihr Honorar selbst fest.
*****e69 Mann
29 Beiträge
wenn das aber die kassen übernehmen sollen, ist ihr honorar dann vorgeschrieben! wie jede andere kassenleistung über deren leistungskatalog!

da haben vorher ein paar schlaue leute zusammengesessen und überlegt, wieviel man wohl für einen handjob höchstens ausgeben sollte.

übrigens habe ich im nachhinein gemerkt, dass ich mit meiner formulierung "bahnhofsnutte" evtl. vielen frauen weh tu, tut mir leid!
********2104 Frau
250 Beiträge
Bevor die Krankenkassen in Deutschland für die Leistung der Sexualbegleitung die Kosten übernehmen, fließt der Rhein aufwärts Richtung Quelle!
*****e69 Mann
29 Beiträge
nicht wenn wir z.b. hier eine petition inititiieren könnten!
wart mal, damit die in den bundestag kommt (erste lesung). zu diesem thema lohnt es sich zu recherchieren, da niemand ausgegrenzt werden soll

ich sehe eine welt... in der ob schwul/lesbisch oder trans, schwarz oder weiss bbc oder mikropimmel eine gleich freie welt der lüste und gelüste leben

sorry Handicap2104, bin noch relativ neu hier. muss erst noch ins schreiben kommen.

nur eins sei gesagt, blöd bin ich nicht!
*******t333 Mann
58 Beiträge
Hallo zusammen!
Ich passe in keine Schublade der typischen Sexualassistenz. Ich bin nicht körperbehindert, nicht authistisch o.ä., ich wurde "nur" von meinen beiden Eltern abgelehnt, von Anfang bis zum Tod derer: "Ich bin nichts, ich kann nichts, ich werd nichts". Und: "Ich werde nie eine Frau finden!" Dazu bin ich intergeschlechtlich, passe nicht ins Frau-Mann-Schema, nach außen zeige ich mich aber als Mann und bekomme Hormone vom Arzt. Das macht es etwas erträglicher und die Ausstrahlung etwas männlicher, aber die blinden Flecken und Schatten aus der Kindheit/Jugend beherrschen nach wie vor mein sexuelles Leben. Deshalb bleibt mir praktisch nur die Selbstbefriedigung, die aber wunderbar läuft! Auch mein Leben sonst ist Spitze, ich habe quasi ausgesorgt! Deswegen auch mein Nickname Dagobert.
********in80 Frau
3 Beiträge
Ich habe keine körperliche oder geistige Behinderung, sondern eine psychische Störung und mache mithilfe eines Sexualbegleiters meine ersten Schritte in die Sexualität. Aufgrund meiner psychischen Störung war es mir nie möglich, Sexualität auszuleben, aber in den letzten Jahren ist bei mir doch der Wunsch danach aufgekommen.

Ich habe mir das mit der Sexualbegleitung sehr lange überlegt und war mir anfangs unsicher, ob es nicht ev. kontraproduktiv und schlecht für mein Selbstwertgefühl ist. Glücklicherweise ist jedoch das Gegenteil der Fall: Es tut mir wirklich gut und macht mich stärker und selbstbewusster. Da wir immer sehr klare Regeln und Grenzen vereinbaren, fühle ich mich frei von jeglichen Erwartungen und es können sich langsam sexuelle Gefühle bei mir entwickeln. Ich muss nichts und kann mir so viel Zeit nehmen, wie ich halt brauche. Das könnte ich sicher auch in einem "normalen" Setting, aber das Problem ist, dass ich mich das dann wahrscheinlich nicht trauen würde. Ich würde mich immer unbewusst unter Druck gesetzt fühlen und mich zusätzlich für meine Unerfahrenheit in Grund und Boden schämen. All das fällt bei der Sexualbegleitung weg und das hilft mir enorm. So kann ich mich ganz langsam ans Thema Berührung und Sexualität herantasten und ich merke, wie es mir Spass zu machen beginnt, etwas zu entdecken, was mir mein Leben lang unvorstellbar schien.

Bevor ich dieses Thema hier entdeckt habe, wusste ich nicht, dass es Sexualbegleitung gibt und wäre nie darauf gekommen, dass das für mich eine Lösung sein könnte. Daher: Danke an alle, die hier geschrieben haben😊.
*******wing Paar
35 Beiträge
Hallo Ihr Lieben

bin wegen der Arbeit sehr nah im Kontakt mit Sexualbegleiter*innnen in Berlin-Brandenburg. Bei Interesse könntet ihr mir gerne schreiben.
in 2025 wird das ISBB (Institut für Selbst-Bestimmung Behinderter) weiter geführt


Liebe Grüße

Manuel
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