Ich möchte mal hier meine Position als Frau schreiben, die sich so verhalten hat, wie der TE es beschreibt.
• Nach der Geburt meiner Kinder fühlte ich mich häßlich. Ich fand mich schrecklich. So wllte ich mich niemandem zeigen, auch nicht meinem Mann. Ich kam mit den Veränderungen meines Körpers gar nicht zurecht. Ich ging auch ohne Badeanuig nie mehr schwimmen oder ähnliches. Mein Partner hat das nicht verstanden. Für mich war es ein Trauma. Ich habe nicht verstanden, wie er mit mir Sex haben will. Das widerum war für ihn ein Trauma.
Schon hier hätte Hilfe von außen vermutlich gut getan!
• Ich hatte Schmerzen, weil ich innerlich stark gerissen und genäht werden mußte. Diese Schmerzen begannen schon bei Erregung, also stärkerer Duchblutung. Es dauerte Jahre ! bis ich schmerzfrei war.
Ärztlicherseits konnte da nicht geholfen werden.
• Durch die Kinder hat man als Mutter sehr viel Körperkontakt, schmusen kuscheln,... dadurch vermisst man Zärtlichkeiten weniger. Und wenn man keine Lust auf Sex hat, reicht das lange Zeit.
• Die Kinder, die Arbeit, Haus und Garten haben alle meine Aufmerksamkeit und Zeit benötigt. Ich ging auf in der Rolle und manches überforderte mich.
• Mein Partner verbrachte seine Zeit im Büro. Trotzdem würde er sich genauso beschreiben haben wie der TE sich sieht, als jemand der alles tut. Superpapi. Ich aber fühlte mich allein gelassen. Ich war wütend auf ihn.
Hier hätte Hilfe von außen sehr gut getan, denn heute weiß ich, dass ich auch ihm unrecht getan habe.
• Zärtlichkeiten lehnte ich irgendwann ab, weil sie immer nur das Ziel hatten es solle im Sex enden.
So habe ich es jedenfalls empfunden. Jede Berührung empfand ich als Vorwurf.
Auch hier wäre bewußtseinserweitrnde Hilfe von außen gut gewesen. Für uns beide. Einfach kuscheln hätte für Nähe gesorgt und eine Basis wäre erhalten geblieben. Diese innere Verbindung war abgerissen.
• Ich hatte absolut null Lust auf Sex. Darüber reden fand ich schon als Belästigung. Mein inneres Antigefühl wurde immer schlimmer.
• Nach außen waren wir ein Traumpaar. Die innere Situation spitzte sich in den Jahren so zu, dass ich meinen Mann verlassen habe. Ich konnte ihn nicht mehr ertragen, konnte keine Nähe zulassen. Ich habe ihn nicht verstanden Er hat mich nicht verstanden.
Ich bin heute glücklich und zufrieden mit einem anderen Mann.
Erst mit den Jahren und dem Lesen hier im Forum und in Fachbüchern habe ich begriffen, was alles schiefgelaufen ist. In der Situation selbst konnte ich das nicht. Darum denke ich heute, dass Hilfe von außen wichtig ist, damit man eine Chance hat, die Dinge die vorgehen aus einer anderen Perseüktive zu sehen.
Wie wichtig Zärtlichkeit ist, wie wichtig es ist den körperlichen Faden niemals abreißen zu lassen.
Im Gespräch zu bleiben, die Verletzungen und Bedürfnisse des anderen anzuerkennen ... das habe ich nun begriffen und ich verhalte mich entsprechend.
Was würde ich dir, lieber TE nun raten?
Gib deiner Frau diese Sachen zu lesen. Erzähle ihr von deiner Anmeldung hier und deiner inneren Entwicklung, denn du bist auf einem Weg. Sei ehrlich. Sei verständnisvoll. Sag es wie es dir geht ohne Vorwurf. Frag sie, wie es ihr geht ohne Vorwurf. Hör ihr zu. Sei zärtlich ohne Ziel.
Halte dich nicht für den Supermann, der alles kann und alles richtig macht.
Durch diese Brille bist du so blind, wie ich es war.
Man kann nur etwas ändern, wenn man sich selbst und alles in Frage stellt und unbequeme Dinge über sich selbst zur Kenntnis nimmt. Hilfe von außen kann durchaus deine Ehe retten. Garantiert ist es nicht.
Schonungslos
lich
sandra42