Sexueller Frust......
Sexueller Frust betraf auch mich.
Mein Mann und ich lernten uns mit 17 bzw. 19 Jahren kennen und blieben dann auch zusammen. Wir hatten unseren Sport. Er war unser gemeinsamer Mittelpunkt und mit Ende 20 haben wir geheiratet.
Ab Anfang 30 verlor mein Mann die Lust. Die Lust auf mich, die Lust auf Sex. Genau wusste ich nie weshalb, weil er nicht darüber kommunizierte. Es war ein Tabuthema. Er hatte Hemmungen und hat sich nie wirklich mit mir als Frau beschäftigt. Ich dachte, das ist halt mal so und ich trage das als gute Ehefrau mit: haben wir doch unseren geliebten Sport. Sex wird ja eh überbewertet.
Doch irgendwann ging das nicht mehr. Ich habe um Sex gebettelt. Im Guten wie im Bösen. Habe ihm Bücher gekauft und hingelegt. Ein gemeinsamer Freund wollte ihm diesbezüglich den Kopf waschen, aber nichts half. Im Gegenteil - er zog sich immer noch mehr zurück.
Bis ich mit Anfang 40 die offene Beziehung erzwungen habe. Er hat wohl nur um mich nicht zu verlieren zugesagt, wie ich jetzt erkannte. Im Joy habe ich mich ausgetobt, bin hier erst richtig zu einer wollüstigen Frau geworden, die hier erst erfahren hat, was es heisst, umworben zu werden, Aufmerksamkeit als Frau zu erlangen und verwöhnt zu werden. Sogar meine Pussy wurde zum ersten Mal geleckt...! Endlich wieder richtig zu küssen: ein Traum für mich.
Es war berauschend. Ich liebte meinen Mann dafür, dass er mir das mit seiner Großzügigkeit schenkte und merkte nicht, wie er darunter leidete. Er hat
mir es nie gesagt......und ich hab' es nicht gesehen.
Ich bezahlte einen hohen Preis dafür:
Er kam nach einem Jahr auch in den Joy. War es doch die erste Möglichkeit für ihn, an Frauen heran zu treten und - schwupps - fand er hier seine Sexualität und auch gleich seine Traumfrau. Er konnte Liebe und Sex nicht trennen, so wie ich.....
Jetzt hat er die Scheidung nach 30 Jahren Beziehung eingereicht und ich denke mir immer wieder, was, wenn ich doch nur nichts ins Rollen gebracht hätte...
Deshalb finde ich Empfehlungen, was Affären (auch gefakte) anbelangt ziemlich heikel.
KOMMUNIKATION ist doch der Anfang von Veränderung, oder? Und wenn es zu zweit nicht funktioniert, so kann doch ein Mediator/Therapeut hilfreiche Ansätze vermitteln.