Politisch korrektes Vögeln

Was sagst Du zu meinen Thesen?

Zum Thema "Ihr" - Ja ich spreche da allgemein von Frauen. Vermutlich habe ich da mal wieder eine falsche Wahrnehmung. Denn in Wahrheit ist es ja so, dass Frauen permanent die Männern angraben...
Wahrscheinlich bringe ich mal wieder was durcheinander?

Zu Deinen Thesen, meine Gnädigste:

Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass "DU" hier mit zweierlei Maß misst:

Wenn eine angeflirtete Frau einen Mann als oversexed & underfucked bezeichnet, dann wahrscheinlich deshalb, weil er "notgeil" und "bedürftig" rüberkommt. Und im Zweifelsfalle ein (positiver) Sexist ist.

Wenn eine Frau hingegen einen Mann abgräbt, dann ist sie selbstverständlich nicht "bedürftig". Und wenn dieser Mann hinterher sagen würde, die Frau sei notgeil, dann wäre das sexistisch.

By the way: Sind hier in der Stadt der Sünde nicht alle ein wenig "bedürftig"?

Und wenn ein Mann zu früh abspritzt, dann war er wahrscheinlich notgeil und die Frau ist auf ein sexistisches Arschloch hereingefallen.

Fraglich ist nur, ob diese Aussage nicht auch sexistische Züge in sich trägt?

und Du hast die Antwort bekommen!

Im letzten Post meinst Du es wäre gut, wenn wir mal endlich die Männer angraben würden und dann sagst Du mir, dass Du es eigentlich nur deshalb willst, damit Du uns sagen kannst, wir seien notgeil!

Topo, Deine Motivation ist RACHE! Und damit darfst Du gerne alleine bleiben!

Du hast mir gerade unmissverständlich gezeigt, wie egal ich Dir als Mensch bin, der hier seitenweise mit Dir zu diskutieren versucht.

Ich habe für mich ein paar Sachen erkannt. Das reicht mir!

Ach ja, da waren ja noch mehr Thesen:

Zum Thema "wertschätzend" und "respektvoll" hatte ich mich ja bereits geäußert. Guckst Du hier:


Mein Humor ist tiegdunkelschwarz. Den würden im Zweifelsfall selbst die Angelsachsen nicht verstehen.

Und dazu:


...schweige ich besser wie ein Grab.

Nein, das sagte ich nicht. Ich sagte:


Das war keine Aufforderung - kein Imperativ, sonder Konjunktiv. Das ist ein Unterschied. Kannst Du bei den Typen nachlesen, die "Ihr" (also nicht "nur" Du) mir als Literaturempfehlung gegeben habt.


Nein, Du bist mir als Mensch überhaupt nicht egal - ganz im Gegenteil. Was mir aber auf die Eier geht ist, dass Du etwas verteidigst, an das Du selbst nicht glaubst. Und wenn ich diese Widersprüche aufdecke, bleibt am Ende stehen:

"Komm' mir ja nicht mit Argumenten!"

Ich mach' dann mal Schluss für heute. Schönes WE!

egal, was ich mache, Du machst nichts anderes als Argumente bringen. Das ist aber keine Diskussion.

Du bringst Argumente, eigentlich sind es mehr Vorwürfe, und ich versuche zu erklären, was Frauen wollen und denken, angeblich war es ja Dein Ziel, das besser zu verstehen. Es bleibt aber immer dabei stecken, dass Du bestimmtes Verhalten scheiße findest. Es gibt manchmal gute Gründe für das Verhalten und manchmal ist es schlicht Scheiße. Ich verstehe Deinen Groll, aber Du zeigst Dich komplett unversöhnlich, es gibt keine Entwicklung, außer es ist genau in die Richtung, auf die Du hoffst (was ist es???). Du bist nicht wirklich offen. Es gibt ein geheimes Ziel, das Du verfolgst und deshalb funktioniert es nicht. Ich tippe immer noch auf Rache...

Ich bin die letzte die Widersprüche nicht erkennt. Ich weiß aber, dass wir mit Ambivalenzen leben müssen. Es gibt kein Dasein ohne sie. Ich kann nur für mich sprechen oder eben aus einer distanzierten eher wissenschaftlichen Warte. Ich kann die Widersprüche und Zerrissenheiten nicht auflösen, nicht die gesellschaftlichen und nicht Deine! Meine kenne ich ziemlich gut, lebe mit ihnen in Frieden und nutze sie für meine Entwicklung.

Wir kommen so keinen Schritt weiter, nicht einen Millimeter.
Lieber Topo, ich bin eine glückliche Frau (jetzt, das war nicht immer so!), ich habe keine Probleme mit Männern, ich schätze sie und bin eine liebende Heterofrau. Ich habe ein erfülltes Sexualleben ohne einschränkende Tabus und ich weiß, wie man Intimität lebt. Ich bin Idealistin und habe ein gewisses Sendungsbewusstsein, weil ich so glücklich bin und gerne teile. Ich hatte gehofft, wir kommen an einen Punkt jenseits des Geschlechterkrieges, den ich persönlich gar nicht führe. Keine Ahnung, was Dich befrieden kann...

Ein netter Kerl gefällt mir, weil er nett ist. Ein Arschloch im Netter-Mann-Kostüm gefällt mir nicht. Er soll authentisch sein und keine Masche aus dem Ärmel zaubern.

Anmachen können gut gehen oder in die Hose. Schlechte sind doch nicht automatisch sexistisch. Sexisten sind sexistisch. Mit denen will ich nichts zu tun haben, nicht mal, wenn sie sich einen Abend lang zusammenreißen.

Wenn Frauen über Männer lachen, denen sie einen Korb gegeben haben, dann ist das gemein. Manchmal auch sexistisch. Aber solche beschämenden Momente erleben nicht nur Männer, die sich mal ein Herz gefasst haben. Frauen erleben das genauso. Schlimmer noch, wenn sie selbst einen freundlichen Korb erteilt haben, kriegen sie manchmal hinterher gerufen, dass sie es dringend mal heftig besorgt kriegen müssten, so zickig, wie sie wären. Im seichtesten Fall kommt aber nur ein "die hat wohl ihre Tage". Dafür brauchen sie nicht mal jemandem eine Abfuhr erteilt zu haben, manchmal reicht es, dass sie irgendwo laut für sich selbst eingestanden sind, im Job, in der Werkstatt, beim Einkaufen.

Gefällt mir. Sehe ich genauso.

Was ich nur sagen möchte: Nicht jeder der was nettes sagt oder schreibt, hat gleich einen (sexistischen) Hintergedanken. Aber das wird manchmal - nicht immer, aber manchmal so reininterpretiert. Ist mir selbst schon so ergangen - also hier im JC. Denn ihr werdet es kaum glauben - manchmal schreibe sogar ich was nettes (oder versuche es zumindest).

und El Topo für einen Augenblick aus der Aggression herauskommt.

Jetzt weiß auch ich, was dich die ganze Zeit umtreibt.

Ja, so ist das. Man interpretiert die Dinge, anhand seiner Erfahrungen, die akutelle Stimmung spielt mit rein, ein kleines Wörtchen missverstanden ... und schon haben wir den Salat. Aber so ist es nun mal.

Ich hatte vor einigen Monaten hier einen Mann angeschrieben, der mir richtig, richtig, richtig gut gefiel. Er hatte eine etwas längere Nachricht von mir bekommen. Daraufhin kam eine sehr erfreut klingende Nachricht von ihm zurück. Obwohl ich das eigentlich gar nicht gern tue, haben wir dann sofort telefoniert. Für meinen Geschmack, war das ein sehr angenehmes Gespräch, also irgendwie vertraut, keine Ahnung, ich hab mich jedenfalls wohl gefühlt. Und dann, mittendrin, sagte er, dass es ihn sehr gefreut hätte, dass er mich aber nicht kennenlernen möchte, und er hat das Gespräch beendet.

Das kam völlig unerwartet, total überraschend für mich. Was ich sagen will, ich hatte überhaupt nicht mitgekriegt, wo der Moment war, an dem wir nicht mehr gleichermaßen an dem anderen interessiert waren. Vielleicht war es für ihn auch schon mit meinen ersten Worten klar, vielleicht war es meine Stimme, meine ganze Sprache, alle Gedanken von mir oder nur ein Detail. Ich weiß es nicht.

Der Punkt ist, es ist egal. Es ist egal, ob es ein Missverständnis war, oder ob er ein gutes Gespür für sich hat, oder ob er ein Idiot war, ob ich ein Idiot war ... es ist egal, es hat nicht gepasst. Manchmal reicht für diese Feststellung auch ein einziger Augenkontakt.

In meinem Beispiel war ja ein guter Wille von beiden da, ein beiderseitiges Einverständnis zu einer Unterhaltung, und trotzdem kommt man nicht auf einen Nenner, nicht mal auf der reinen Gesprächsebene. Einer entscheidet und der andere bleibt fragend zurück, ohne Auflösung sozusagen. Dass bei Begegnungen, wo kein beiderseitiger Wunsch nach einem Gespräch da ist, ausschließlich aufgrund von Vor-urteilen entschieden wird, liegt doch auf der Hand.

Übrigens: Wenn du Frauen anschreibst, die unangemessen reagieren, dann hast du im Ergebnis einfach nur die falsche Frau angeschrieben. Es war deine Wahl. Und die war falsch. Vielleicht ist die Frau immer so, so unangemessen. Keiner, der sie kennt, will mit ihr zu tun haben, weil sie jeden als Sexisten beschimpt. Nur du konntest das natürlich nicht wissen. Letztlich musst du froh sein, dass du gerade noch erkannt hast, was das für eine blöde Kuh ist.

Stimmt. So etwas höre ich öfter von Männern über Frauen sagen.

Ich höre aber auch, was Frauen über andere Frauen sagen - im Job, in der Werkstatt, beim Einkaufen. Und manchmal würde ich mir wünschen, dass es sich um den "seichtesten Fall" handeln würde.

Ist es das was Dich so umtreibt?

Nö, ist mir eigentlich egal. Ich spreche hier doch nicht für die "armen" Männer. Wie gesagt, diese Solidarität kenne ich nicht. Ich sprach im ET auch ausdrücklich Feministinnen und Feministen an - also politisch alles völlig korrekt.


So hört es sich gut an. Olympe würde das vermutlich als "wertschätzend" und "respektvoll" bezeichnen.

Aber meine Botschaft ist doch eine andere. Wenn Frauen beim Kaffeekränzchen oder wo auch immer mal so richtig über Männer abblättern, dann ist das doch auch kein Ding. Wenn da mal der eine oder andere böse oder sexistische Spruch fällt - und? In der Regel läuft das doch auf eine amüsante Art und Weise ab und ist gar nicht so böse gemeint wie es sich vielleicht anhört. Dass die Geschlechter ein bisschen übereinander frotzeln ist doch Teil des Spiels. Was ich nicht mag ist, dass man aus jeder Mücke einen Elefanten macht, das alles gleich ein Politikum ist.

Denn diejenigen, für die Sex immer auch politisch ist, vögeln im Zweifelsfall auf nicht politisch korrekt und sie flirten auch nicht politisch korrekt. Und wer nun frei von Sünde ist, der werfe den ersten ...

Was Du sagst ist: Der Feminismus ist wichtig, weil es wirkliche Probleme gibt. Du sagst, es gibt eine private Ebene, in der jeder sagen können soll, was er denkt. Da darf auch über das andere Geschlecht hergezogen werden. Was Du offensichtlich meinst ist, dass die Frauen/Feministinnen quasi Stammtischpolitik betreiben und ihre Argumente direkt vom Kaffeekränzchen in den Bundestag tragen. Ist es das?

Und dann sagen sie noch, dass sie die Übermacht der Männer kritisieren und lassen sich sogar in den A... ficken?

Das sagte ich mit keiner Silbe.

Was ich sagte war:

Was heißt das??? Konkret?

Wer macht das, wann und wo?

Nur mal als Beispiel die leidige Brüderle-Affaire. Von dieser Mückenart schwirren täglich tausende durch die Nation. Nur eine einzige dieser tausenden, die vom Brüderle, wurde zum Elefanten gemacht. Ob der Anlass das rechtfertigt, galt es zu diskutieren.

Dass wir aber immer noch unter einer Mückenplage leiden, und nicht unter einer Elefantenplage, galt es ebenso zur Kenntnis zu nehmen.

Soweit ich das noch zusammenbekomme sagt Brüderle zu einer Journalistin: "Sie können ein Dirndl auch ausfüllen".

Die Reporterin sah sich (soweit ich weiß) davon sexuell belästigt oder fand diesen Spruch sexistisch. Und bei der öffentlichen Aufregung darüber, musste man den Eindruck gewinnen, dass Brüderle ein Sexualstraftäter übelster Sorte sei - dass wir unter einer Elefantenplage leiden, wenn Du so willst. Das Thema beherrschte wochenlang die Medienlandschaft.

Ich möchte das Verhalten von Brüderle nicht verteidigen. Brüderle ist mir mit Verlaub scheißegal.

Ich weiß nicht, wie oft so ein Spruch oder so ein ähnlicher täglich fällt. Und in der Tat braucht es ein bisschen Empathie, um einschätzen zu können, ob das nun gerade angemessen ist. Es ist aber zweifelsfrei auch so, dass so ein Satz vom richtigen Mann in der richtigen Situation an die richtige Frau platziert, durchaus auch Gefallen findet oder als Kompliment aufgefasst wird.

Und wie ist es, wenn einer Frau einem Mann sagt, er habe einen Knackarsch?

Also ich habe damit kein Problem, wenn das eine charmante, attraktive Dame zu mir sagt. Solche Mücken- oder Elefantplagen lasse ich mir gerne gefallen. Und wenn die Dame, die mir so ein "Kompliment" macht, nicht so zusagt, dann denke ich mir: "Scheiße, warum sagen mir das immer nur die Falschen".

...hätte das Kubicki gesagt, statt Brüderle, hätten wir im Zweifelsfall nie davon erfahren.

Wir sind wieder an dem Punkt angekommen, wo ich Dir sagen muss, dass es eine weibliche Erfahrungswelt gibt, die den Männern überwiegend unbekannt ist.

Stell Dir vor, Du hast eine Chefin, die Dir eines Tages sagt, dass Du einen Knackarsch hast? Ganz egal, ob Dir die Dame jetzt gefällt oder nicht, was macht das mit Eurem Verhältnis?

Das ist eine vage Vermutung! Es wäre trotzdem Sexismus gewesen!
Dein , finde ich ziemlich unangemessen.

Die Frage beantwortete ich bereits:



Finde ich absolut angemessen. Ich bin mir sehr sicher, dass auch Dir schon mal ein Mann etwas politisch unkorrektes ins Ohr geflüstert hat und Du das - von diesem Mann, in diesem Moment - gar nicht mal so unsexy gefunden hast.

Diese weibliche Erfahrungswelt

Besonders unangenehm ist Sexismus immer dann, wenn es ein Machtgefälle gibt oder Abhängigkeiten. Ein Machtgefälle ist auch vorhanden, wenn ein Mann in einer Bar zehn Kumpels im Rücken hat und einen lauten Spruch macht. Der gleiche Typ würde in der Frauensauna mit seinem Spruch vielleich mitleidige Blicke ernten. Obwohl er sich den dort wahrscheinlich auch nicht zu sagen traute.

Brüderle, als gestande Politikerpersönlichkeit, hat einer "kleinen" Journalistin gegenüber die professionelle Ebene verlassen und sie auf einer persönlichen, intimen adressiert. Hätte er etwas an ihrem Werdegang oder an ihrer Qualifikation oder an ihrer Heimatstadt "lustig" aufs Korn genommen, wäre das vielleicht noch im Rahmen des Erlaubten gewesen. Es aber auf dieser Mann/Frau-Ebene zu tun, war ein Grenzübertritt. Den er nur aufgrund seiner Machtposition machen konnte. Andersrum nämlich, wäre es undenkbar.

Olympes Frage müsste nicht lauten, wie es wäre, wenn deine Chefin dich anmacht. Sondern, würdest du es wagen, deiner Chefin zu sagen, dass sie einen Knackarsch hat?

Erstaunlicherweise erlaubt sich aber auch eine ganze Nation, sich über Frau Merkels Dekolleté öffentlich lustig zu machen. Während ich noch nie davon gehört habe, dass sich irgendwer das Maul über den Schmierbauch von so manchem männlichen Politiker zerreißt. Das ist das sexistische Erbe, auf das die Brüderle-Diskussion hingewiesen hat.

ich wollte es genau so rum!
Topo ist sich der Konsequenzen nicht bewusst! Und warum nicht? Weil er insgeheim meint, dass er als Mann die Situation eh im Griff hat! Weil er keine Konsequenzen fürchtet.

Der Sexismus ist nicht der "Knackarsch" an sich, sondern entsteht durch das Machtgefälle.

Heute sagt Deine Chefin Knackarsch zu Dir, morgen fasst sie Dich an, übermorgen hängt Deine Beförderung davon ab, dass Du sie leckst.