Noch 'ne Meinung...
Ich glaube, dass Homo sapiens, - also wir - , evolutionsbiologisch gesehen im Grunde schon eine monogame Veranlagung haben, - aus dem einfachen Grund, weil der menschliche Säugling so unreif ist, dass er der Versorung von Vater und Mutter bedarf. Aber das allein ist doch kein Grund die Normalität auch zu leben.
Ich meine z.B. auch, dass Homo sapiens das Bedürfnis hat zu vögeln, - aber dass allein ist doch auch kein Argument gegen Oralverkehr oder Analverkehr, das ja nun irgendwie der Fortpflanzung nicht zuträglich ist....
Der eigentliche Witz von menschlicher Sexualität ist es doch gegen dieses Gebot dieses "das tut man nicht" zu verstoßen und es zu überwinden. Darin liegt doch der Nervenkitzel!
Leider ist meine sprachliche und vielleicht auch gedankliche Kompetenz unzureichend um das hinreichend zu erklären.
Aber dennoch noch mal ein Beispiel.
Nackt am FKK-Strand zu liegen macht keinen Menschen, der regelmäßig am FKK-Strand liegt, in irgendeiner Weise erotisch an, weil es dort halt Normalität ist. Dennoch gibt es z.B. die Porno-Sektion "Nude in Public", bei der z.B. eine unbekleidete Frau durch eine Fußgängerzone spaziert. Das ist ja nun keineswegs Normalität, - und der Nervenkitzel ist, dass es halt nicht "normal" ist. Ein "Wagnis" ist.
Wenn die gleiche Dame am Wasserrand eines FKK-Strandes entlangspaziert ist es keine Pornographie.
Pornographie wird es dadurch, das es sich in der Fußgängerzone "nicht gehört" dort nackig rumzuspazieren.
Zum Themen-Ausgangspunkt...
Ob es wirklich gut ist, wenn alle Tabus fallen, - z.B. auch das erotische "Exklusivheits-Gebot", ist natürlich insofern zweifelhaft, weil Tabulosigkeit natürlich auch den erotischen "Nervenkitzel-Effekt" betäubt.
Beispiel: Als ich vor fünfzehn Jahren alle drei Monate in eine Videothek ging, und neben zwei Blockbustern auch eine Videocassette mit einem Porno auslieh, - war das auch irgendwo auch spannend. Aber wen interessiert ein Porno heute noch in Anbetracht der Porno-Bude Internet?
Man sollte sich vielleicht mal überlegen, ob die Freiverfüglichkeit von Pornographie nicht ein massives Problem für die bürgerliche Gesellschaft ist.
Vor 15 Jahren war es mir peinlich, wenn an der Videothekausleihe eine junge Frau stand, und ich habe mir doch nur die zwei Blockbuster ausgeliehen und auf das Ausleihen des Pornos verzichtet.
Videotheken sind heute Geschichte, - und beinahe niemandem ist irgendwas peinlich.
Kurzum, - irgendwo ist das Überwinden von Tabus auch mit einem Verlust verbunden.
Wenn etwas selbstverständlich wird, ist es auch nicht mehr reizvoll.
Lg
Gernot