aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, das die meisten Beziehungen nicht an der Sexualität scheitern. Wenn es zu sexuellen Problemen, nach Jahren der glücklichen Sexualität,kommt, dann liegen die Gründe meist in der Bezihung und nicht in der Sexualität.
Das öffnen einer Beziehung um Probleme der Beziehung zu lösen geht meist schief, da eine offene Beziehung, egal welcher Form, einer gesunden Grundlage bedarf.
Und zu so einer gesunden Grundlage gehört ganz primär, dass beide Partner die Öffnung wollen, und es nicht tun, um dem Partner zu gefallen oder um Probleme zu lösen. Gerade die emotionalen Probleme wie Eifersucht und Verlustängste sind in polyamoren zentrale Themen, die immer beobachtet werden müssen und immer ernst genommen werden müssen.
Das sind meine ganz eigenen Erfahrungen aus meinen monoamoren und polyamoren Beziehungen sowie aus den Beziehungen in meinem Freundeskreis.
Bei der Diskussion sollte man auch ganz klar zwischen Polyamorie, Polygamie, Swingen und Promiskuität unterscheiden.
Polyamorie hat zu alterst nichts mit Sexualität zu tun, sondern sagt nur aus, das jemand zu mehreren Partnern gleichzeitig eine enge, partnerschaftliche Beziehung haben kann. Dies Beziehungen können Sexualität beinhalten, müssen es aber nicht.
Polyamore Beziehungsgeflechte sind immer sehr individuell und durch ihre Hirachien bzw Anarchien geprägt.
Hieraus allgemein gültige Erfolgslösung abzuleiten halte ich für fraglich.
Schaut man sich die polygamen Gesellschaften an, so kommt die Polygamie auch nicht primär aus dem sexuellen Bedürfnissen heraus, sondern vielmehr aus den sozialen und umweltbedingten Notwendigkeiten der jeweiligen Kulturen heraus.
Swingen hat grundsätzlich erstmal weder etwas mit polyamoren, noch polygamen Lebensstilen zu tun. Zwar können Swinger auch polyamor und/oder polygam sein, müssen es aber nicht.
Somit reicht auch das Swingen vom eher anonymen Partnertausch in Clubs bis hin zu polyamoren, festen Zirkeln.
Ich kann nur für mich sprechen:
Bei mir hat die Polyamorie noch keine einzige Beziehung gerettet oder Beziehungsprobleme gelöst.
*P:
2. Neue Forschungen zeigen, dass beide Geschlechter fast im gleichen Umfang polygam sind. Die alte Lehre, dass vor allem Männer fremd gehen ist längst widerlegt.
Fremdgehen hat primär nichts mit Polygamie zu tun!
In den seltensten Fällen werden zwei gleichwertige Beziehungen über einen längeren Zeitraum aufgebaut.
*P:
3.In vielen Fällen ist der Scheidungsgrund Untreue oder sexueller Frust jeder Art.
Das mag sein, aber wie gesagt, zeigen meine Erfahrungen, dass die sexuellen Probleme Symtom und nicht Ursache sind.
*P:
4. Ein Gesellschaftsmodell das diese Scheidungsgründe vermeiden oder mildern könnte, wäre für alle ein großer Gewinn.
5. Swingen oder eine Einrichtung wie der Joyclub bietet die Möglichkeit, Untreue oder Sexfrust zu kanalisieren oder zu minimieren und vermutlich viele sonst positive Lebensgemeinschaften oder Ehen zu erhalten.
Das setzt grundsätzlich vorraus, dass beide Partner in einer offenen Beziehung leben wollen.
Wenn die Beziehung offen ist brauche ich nichtsmehr zu "kanalisieren ", dann können beide Partner offen mit einander und mit dem Thema umgehen.
Bei Partnerschaften und Ehen kommt dann das Problem der Rechtssicherheit und der Stellung der zusätzlichen Partner hinzu. Das löst erstmal nicht Probleme, das schafft welche!
*P:
6.Wenn sich der soziologische Vorteil des Swingens zukünftig im Gesellschaftlichen Bewustsein verfestigt und zum normalen Verhalten wird, dürften die o.a.gezeigten negativen Effekte sich deutlich verringern.
7. Es ist evident, dass ein ausgeprägtes, befriedigendes Sexleben sehr gut für die Gesundheit ist und sich von daher auch positive Wirkungen für das Gesundheitswesen ergeben.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur nochmal sagen, dass die Sexualität nie der wirkliche Trennungsgrund war, gerade wenn es vorher über lange Zeit eine sehr erfüllte Sexualität für beide war.
Ich, als dominanter BDSMler, der polyamor lebt, und das schon beides über 20Jahre ausgelebt hat, kann nur sagen, dass meist Beziehungsprobleme im Alltag zu Problemen in der Sexualität führen, man hat dann keine Lust mehr aufeinander.