@***ia
Ist es wirklich sooooo schwer verständlich zu schreiben?
Ich glaube, ja. Ein Komma hätte der Satz auf jeden Fall verdient, und weil "schwer verständlich" eine häufige Kombination ist, tendiert man erstmal dazu, es im Geiste nach dem "verständlich" zu setzen. Bis man am Ende angekommen ist und merkt, dass das so keinen Sinn macht¹, und nochmal ansetzt.
Ich beobachte immer öfter, dass vor allem jüngere Schreiber absolut im Dialekt schreiben,
An Dialekten find ich nix verwerfliches, man darf ruhig merken, woher jemand kommt (OK, bei mir ist das eine flashce² Fährte, aber trotzdem). Ich mach das im informellen Kontext auch gern -- ich geh, hab, und sag halt, find auch mal was irnkwie subba, und gelegentlich werf ich was von informellen Kontexten dazwischen auf dass man merke, ey krass, des Depperl hat fei wos g'lernt!
@****ini
Toll sind auch ganze Wortauslassungen wie "Ich geh Schule."
Was mir zudem auffällt ist, dass immer weniger die Grammatik beherrschen, vor allem die vier Fälle. Da steht dann "Ich bekam ein Kuss" statt "einen Kuss".
Das stimmt allerdings, sowas nervt. Dialekt schön und gut, aber man muss auch merken, wo z.B. Mehrdeutigkeiten auftreten, so dass der Leser das mehrfach lesen muss. Aber trotzdem:
Wenn wir so weitermachen, besteht unsere Sprache bald nur noch aus einsilbigen Grunzlauten.
Diesen Kulturpessimismus findet man ja seit etwa anno 1437³ und nie ist es so gekommen, von daher bin ich da skeptisch. Dem teutschen Manne hat man z.B. wie vielen anderen Substantiven sein Dativ-e gemopst, ohne dass es seiner Maskulinität geschadet hätte, auch wenn das Anfang des 20. Jh. sicher die Bildungsbürger aufgeregt hat. Auch so manchem einstigen "h" und "e" weynet man heute keine Thräne mehr nach.
Das Englische hat sich im Lauf[e] des letzten Jahrtausends von seinen Flexionen quasi komplett verabschiedet. Das ist ein ganz wichtiger Grund dafür, dass heute Englisch und eben nicht Deutsch oder Türkisch die weltweite Lingua Franca ist. Und trotzdem würde wohl keiner behaupten, dass Shakespeare eine schlechtere Sprache geschrieben hätte als Chaucer, bloß weil er in diesem Prozess schon wesentlich weiter war. Wenn das das Schicksal auch des Deutschen sein soll, so be it!
@*******ngel
und das beste was ich je gelesen hab hier war: "digitalkammerer" für digital kamera...LOL;)
Diese Getrennt Schreibung setzt sich ins besondere seit der Recht Schreib Reform ja immer mehr durch, ist in dem Fall aber allen falls etwas weniger flachs² als der phonetische Fehler bei ersterer Schreibung. Das deutsche Wort ist "Digitalkamera", oder, wenn's unbedingt sein muss, auch "Digital-Kamera".
schlussendlich großkleinschreibungsbefürwortende Grüße,
Tryptamin
¹ Nein, ich hab nix gegen Anglizismen. Einige meiner besten Freunde sind Anglizismen!
² Darf man "flasch" richtig schreiben? Des wär fei paradox!
³ Hab ich mir ausgedacht. Genaugenommen ist er schon aus dem alten Griechenland überliefert.