@ ben
Der Schlüssel zur absoluten Freiheit liegt in der Einsamkeit - ironischer Weise.
Empfinde ich den Hang zur absoluten Freiheit, werde ich jedwede Art einer Verbindung zu einem Menschen auch stets als Einschränkung verstehen - werde niemals Andere, die eine Bindung als Bereicherung und als Erweiterung des eigenen Seins nie verstehen oder akzeptieren können.
Darin liegt der berühmte Hund begraben.
Der Begriff "Absolut" ist in meinem Empfinden auch etwas, was ich nie in den Mund nehme - etwas Absolutes außer dem Tod gibt es nicht.
Absolute Liebe?
Absolute Freiheit?
Alles hypothetische Hilfskonstrukte die eher romantischer oder akademischer Natur und sind - sowas ist in philosophischen Debatierclubs gut aufgehoben, doch hat es mit der Realität gemeinhin so garnichts zutun.
Lasse ich mich auf einen Menschen ein, dann verändert es mich auch, beeinflusst mich - und das in allen belangen.
Ist Liebe dabei die treibende Kraft, dann tut diese mit mir ohnehin Dinge, die meine Sapio oftmals nur schwer erfassen kann, das Ego erstrecht nicht. Schön, wenn ich mich damit beschäftige, doch ist es angebrachter Liebe zu Leben, statt nur darüber zu lamentieren.
Liebe als Faktor einer Paarbeziehung ist dahingehend auch unabdingbar - lasse ich sie aus freien Stücken zu, dann verändert sie mich auch.
Ich lasse sie zu oder nicht - da gibt es kein Dazwischen.
Tu ich das, dann gebe ich persönliche und wie Du sie nennst, absolute Freiheiten ab - ich reiche dem Gegenüber meine Hand und das ist doch gewollt, oder?
Du empfindest es, wenn der Partner die Hand ergreift, um einmal bildlich zu sprechen für weitere Elemente eine Liebesbeziehung, als Besitzanspruch?
Schau, ich nicht - sondern als meine Offenbarung dem Anderen gegenüber.
Und das, um es nochmals zu sagen: aus meinen eigenen und freien Stücken heraus.
Dann gehe ich auch den beschrittenen Weg gemeinsam und in Entscheidungen gewollt harmonisch und suche selbstverständlich auch den Konsens - was sonst? Faule Kompromisse?
Das mache ich nicht bloß dem Anderen gegenüber aus einer vermeintlich aufgesetzten Verpflichtung heraus, sondern aus dem eigenen Wollen.
Ich gehe bei allem immer von mir selbst aus und vom Standpunkt den ich einnehme.
Mein eigenes Selbstverständnis ist dabei das Maß der Dinge – letzten endlich muss ich mit den Konsequenzen meines Denkens und Tuns leben.
Gebe ich mein Wort, dann weil ich es halten will, nicht weil es mir jemand oder etwas vorschreibt, außer meiner Ehre.
Und ja, stellt sich in einer Beziehung eine Perspektivlosigkeit ein, dann liegt es meist daran, dass die Liebe entweder nicht stark genug ist, oder sich verabschiedete.
Und dann ist es folgerichtig getrennter Wege zu gehen anstatt weiterhin auf einer Lebenslüge zu sitzen und schlimmstenfalls ein Unglück zu leben.
Empfinde ich mit und bei meiner selbstgewählten Lebenspartnerin einen derart großen Mangel an etwas, dann suche ich Lösungen und zwar
gemeinsame - und keine einseitigen Entscheidungen
Und zu denken, man könne sich die Filetstücke herausschneiden und den Rest den Geiern überlassen,
hat nicht mit Verantwortung zutun, sich selbst und auch nicht dem Anderen gegenüber.
In guten wie in schlechten Zeiten heißt es doch - nicht nur in Guten und in Guten.