@Schlecktiger
Diese Art von Affaire habe ich festgestellt ist wie ein sechser im Lotto .
Seltsamerweise ist das tatsächlich so.
"Seltsamerweise" deshalb, weil mir viele Frauen zwar schrieben, dass sie sich nach Sex sehnten, der sich nicht in der Anonymität eines ONS oder Clubs erschöpfen sollte. Dass sie sich als Persönlichkeit und nicht nur als "Fickstück" wahrgenommen wissen wollen...
Aber als dann zu der Sympathie und körperlichen Attraktivität irgendwann ein gewisses "Mehr" dazu kam, vielleicht auch verbunden mit einer ersten Enttäuschung, weil ein Date nicht klappte oder man sich nicht so oft sehen konnte, vollzog sich eine seltsame Wandlung. Entweder eine Flucht in anonymen Sex oder sie begann zu klammern... Manchmal beides.
Auf einem sehr schönen Profil fand ich folgende Sätze:
Wenn du begehren kannst, ohne besitzen zu müssen, genießen kannst ohne zwangsläufig kontrollieren zu müssen, dich entspannen kannst, ohne unmittelbar Konkurrenz zu fürchten...
Es ist eigentlich ein sehr menschliches Verhalten, das, was man begehrt und genießt unbedingt ständig verfügbar zu haben. Kleine Kinder überfressen sich lieber als dass sie verzichten oder (ein)teilen. Affairen oder F+ sind eigentlich Beziehungsarten, bei denen beide zwangsläufig wissen müssten, dass sie den Anderen nicht besitzen können. Aber trotzdem ist es dieses kleine gierige nimmersatte Kind, was eifersüchtig auf den Kalender starrt, die Tage zählt, nicht genug bekommt. Ich schließe mich da gar nicht aus. Denn eifersüchtig ist jeder - ab und zu.
Die wenigsten Menschen können tatsächlich mit ihrer Eifersucht und Gier umgehen. Oder mit ihrer Angst, in ihrem Verlangen nach dem Anderen irgendwann enttäuscht zu werden, was eigentlich nur eine andere Form von Eifersucht ist. Vielleicht gerade dann, wenn sie sich in einer unglücklichen Beziehung zu einem gefühlskalten Ehemann befinden und plötzlich erleben, wie es auch anders sein könnte?
Was ich jedenfalls gelernt habe: Eine Affaire oder Freundschaft+ sollte für keinen von beiden ein "Ersatz" für emotionale Defizite in der oder Mangels einer festen Beziehung sein. Man steht zwangsläufig auf verlorenem Posten. Denn entweder ist man nur der Platzhalter, der nicht reicht. Oder man ist plötzlich der Apfel für einen Tantalus, der sich nicht traut, endlich aus dem Ehe-Pfuhl zu steigen.