"Wer sudert (jammert) wird nicht pudert (gebumst)" heißt es in Österreich so schön. Und ja, ich weiß, manche Männer hier verwehren sich sehr dagegen, dass sie jammern - aber einige der Aussagen hier sind eben doch nichts anderes.
Zum Beispiel solche Schmankerl:
Almagest
Das einzige, was man tun kann, ist brav jeden Tag zur Arbeit gehen, die Kohle abholen und sich damit dann irgendwie mit irgendwas beschäftigen, bis die Sache dann rum ist. Vielleicht fährt einem die Traumfrau ja auf der Autobahn ins Heck.
Das soll jetzt die sachliche Darlegung von Problemen sein? Na ich weiß ja nicht...
Aber bitte nicht falsch verstehen! Es ist durchaus verständlich, dass man auch mal jammert, dass man genervt und wütend ist. Nur neigen manche Menschen (meiner Erfahrung nach vor allem Männer) leider dazu, gleich extrem negativ / zynisch zu werden und
natürlich fällt das beim Gegenüber auf.
Ich frage mich auch, was man erwartet.
Einerseits schreibt ihr, dass euch die immer gleiche Leier nervt "Geh raus", "mach was", "ändere was", "sieh es nicht so verkrampft" usw. - alles doof und nicht hilfreich.
Aber was würde denn helfen? Was probiert ihr denn, um die Situation zu verbessern? Ich habe da immer das Gefühl, dass man wartet, dass andere die Probleme für einen lösen müssen. Das können sie natürlich nicht, also sind sie doof.
Gleichzeitig fährt man aber auch immer nur die gleiche Leier.
"Friendzone", "nur Arschlöcher bekommen Frauen", "man selbst ist eben einfach zu nett und zu intelligent und anders", "Frauen wollen nur finanziert werden" blablabla. Ist doch genau das gleiche Retortengerede nur eben von der Gegenseite.
Jetzt mal ehrlich: Ja, es klingt nach einem Spruch fürs Poesiealbum, aber es IST eben wahr: Nur ihr könnt euch ändern, sonst wird es niemand tun und es kann auch niemand tun.
Natürlich ist das keine Erfolgsgarantie, die hat niemand. Und ja, es gibt Menschen, denen fliegt alles zu. Na und? Das kann keiner ändern. Sich darüber zu beschweren, dass man nicht zu diesen Menschen gehört, macht es doch auch nicht besser.
Ich hatte als Teenie auch ne Phase, wo es mir nicht so toll ging. Ich war auch "anders" und wenn man als Teenie anders ist, kann man es schonmal schwerer haben. Und irgendwann hab ich drauf geschissen. Und zwar nicht dieses zynische "Mimimi, ist mir doch egal, aber in Wahrheit ist es mir nicht egal", sondern ich habe konsequent mein Ding durchgezogen. Ich habe mich so verändert, wie ich wollte. So, dass ich mit mir selbst zufrieden war. Und das HAT geholfen. Klar, auch heute finden mich manche Männer scheiße - ist ja auch ihr gutes Recht. Aber über Angebote beschweren kann ich mich nicht. Und ich habe auch kein Problem Männer anzusprechen.
Wenn ich hier aber so Sachen lese wie "Ich traue mich nicht mit anderen zu sprechen", dann frage ich mich schon, warum man sich dann ernsthaft wundert, dass das Probleme mit sich bringt.
Ein Kumpel von mir, der gut aussieht, intelligent ist usw., bekommt auch keine Frau. Warum? Weil er Frauen nicht anschauen kann. Er ist so schüchtern, dass er Gespräche mit ihnen vermeidet und wenn es doch dazu kommt, in eine andere Richtung starrt und kaum spricht. Und dann wundert er sich, dass die Frauen denken, er hätte kein Interesse. Und auch er jammert über die ungerechte Welt. Auf die Idee, dass ER an sich arbeiten müsste, kommt er nicht. Was ist das auch für ein absurder Gedanke...
Aber mal ehrlich: Liegt der Gedanke, an sich selbst zu arbeiten, wirklich so fern? Wenn ich weiß, dass ich auf andere "komisch" wirke oder "abschreckend", aber eigentlich lieber "anziehend" wirken möchte, warum arbeite ich dann nicht an meinen Macken? Das hat ja nichts damit zutun, dass man sich verstellen soll. Aber ein bisschen Selbstreflektion (und anschließend Konsequenzen daraus ziehen) schadet sicher nicht.
Vor allem, wenn dann gleichzeitig so etwas kommt:
Fubarpilot
Die Frauen in unserem Alter sind entweder vergeben, haben Kinder, einen an der Klatsche oder sind nicht ansprechend für uns. Es gibt garantiert Ausnahmen. Mein Problem ist eher, dass ich nicht wüsste, wo ich hingehen sollte, um Frauen kennen zu lernen.
Andere Menschenkataloge (aka "Kontaktbörsen") sind übrigens auch nicht besser - hier sind wenigstens Frauen angemeldet, die Klartext reden - und nicht nur "beschädigte Ware", die sonst nichts abkriegen.
Wenn man selbst merkt, dass man nicht jede Frau toll findet und da noch gewisse Ansprüche hat (was ja prinzipiell absolut richtig und GUT ist), ist es dann wirklich so schwer den Umkehrschluss zu ziehen, dass man auf Frauen nunmal geauso wirkt?
Anstatt dann einfach seiner schlechten Linie treu zu bleiben, nach dem Motto "irgendwer wird das schon interessant finden", könnte man ja mal überlegen, ob man nicht doch was "verbessern" kann und ob man der "beschädigten Frauenware" nicht vielleicht auch eher ne Chance gegeben hätte, wenn die eben anders gewesen wäre.
vervetmonkey hat es auch schon richtig geschrieben, auch wenn es leider schnell abgetan wurde:
Vielleicht soltet ihr mal Eure negative Aura überdenken.
Frauen merken so was...
Natürlich kann man darüber meckern, dass das nur ein ausgelutschter Spruch ist. Das ändert aber nichts daran, dass er trotzdem wahr ist.
Und auch Fubarpilot hat etwas Richtiges geschrieben:
Wie gesagt, man muss einfach Chancen die Chance geben, zu existieren.
Auch einfach gesagt, aber es stimmt. Natürlich bringt es dann aber nichts, sich unter Druck zu setzen und beleidigt zu sein, wenn man beim Arzt nicht gleich die Frau fürs Leben findet. Die letzten Male als ich beim Arzt war, saßen mit mir zusammen nur wesentlich ältere Damen im Wartezimmer. Da wollte das Feuer der Lust dann "komischerweise" auch nicht entfachen. Und jetzt? Was sagt das aus? Dass mich alte Frauen nicht attraktiv finden und in die Friendzone abschieben?
Man kann sich auch alles ein- und vor allem schlechtreden...
Aber selbst wenn man an Orte geht, die vielversprechender sind: Wie gesagt, die Erfolgsgarantie gibt es nicht. Wer die sucht, der wird zwangsläufig unglücklich werden. Denn ja, Glück gehört oft auch dazu, das ist ganz klar. Deshalb aber zu resignieren wird nichts verbessern. Natürlich kann man das trotzdem tun, aber dann sollte man anderen, die "schlechte" Tipps geben oder einen eben nicht wollen, nicht die Vorwürfe machen.
(Und mal zum Thema "das kommt immer von den Leuten, die solche Probleme nicht haben!" - na und? Vielleicht sollte man sich GERADE von denen was abschauen, die solche Probleme nicht haben... ;-))
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Und jetzt nochmal prinzipiell zum TE, der sich ja ganz anders geäußer hat. Auch hier möchte ich mich vervetmonkey anschließen:
Ich denke, wenn Du nicht hässlich bist, hilft erst mal ein Gesichtsbild. Ja... ich weiß, Öffentlichkeit und so.
Aber es sagt halt mehr als der Hund an der Leine und die Jeans!
Sich im Forum beteiligen ist nicht schlecht, und dann muss man die Frauen eben ansprechen.
Bilder sind einfach wichtig. So sehe ich direkt, ob mir ein Mann prinzipiell gefallen würde oder nicht.
Und wenn man hier aktiver ist und Beiträge schreibt, dann kommt man eigentlich recht einfach ins Gespräch. Was sich daraus entwickelt ist ja wieder was anderes, aber mit jedem Kontakt steigen die Chancen.
Und sonst eben, wie auch geschrieben wurde, selbst aktiv werden und sich aus Körben nichts machen. Niemand kann jedem gefallen.
Prinzipiell zum Thema denke ich, dass es ganz unterschiedlich ist, wie man damit umgehen kann. Kommt ja auch immer darauf an, wie sehr das einen stört. Eine Freundin von mir wird von Männern z. B. auch nie als potenzielle (Sex-)Partnerin gesehen, aber sie stört das gar nicht, weil sie so auch gar nicht gesehen werden will.
Wenn einen etwas stört, egal ob es so schlimm ist, dass man beinahe depressiv wird oder es einen eben nur ein bisschen ärgert, kann man, wenn überhaupt, eben nur selbst etwas daran ändern. Aggressiv oder depressiv zu werden ist meiner Ansicht nach die schlechteste Option (auch wenn das natürlich nicht immer leicht zu steuern ist).