ich bin überrascht, wie
viele paare bzw. frauen und männer in der gleichen, oder zumindest ähnlichen situation sind, wie ich; um so positiver finde ich es deshalb, daß sie sich hier - vielleicht auch im schutze der anonymität - die "betroffene" offen über dieses sonst eher totgeschwiegene thema austauschen.die konstellation, daß beide partner asexuell sind und nicht nur keine lust aufeinander, sondern auch nicht auf andere haben, ist wahrscheinlich noch die problemloseste; außer sie finden sich selbst "unnormal", daß sie keinen sexualtrieb haben, was natürlich völlig unnötig ist. niemand "muß" lust auf sex haben.
sehr problematisch und daher auch leidvoll ist dagegen die hier schon mehrfach beschriebene konstellation, daß eine/r sex möchte und braucht und die/der partner/in absolut kein interesse hat.
ich bin seit über 3O jahren verheiratet - mit derselben frau - und in den ersten jahren hatten wir regelmäßig sex. aber auch damals schon vermisste ich von ihrer seite vor allem zärtlichkeit und auch, daß die initiative auch von ihr ausging, was seltener war. unabhängig davon, daß meine libido sicher wesentlich stärker war, als ihre, bin ich überhaupt nicht der typ, der ständig drängt, oder überredet.
für mich müssen einfach beide aufeinander lust haben und eben auch beide aufeinander zugehen; sonst fühle ich mich nicht begehrt und dann finde ich sex nicht wirklich prickelnd.
trotzdem hatte ich nicht das bedürfnis fremdzugehen und war - wie in früheren mehrjährigen beziehungen auch - ganz monogam, obwohl ich nicht glücklich war.
erst nach jahren, als sich in einem gemeinsamen urlaub, die - sehr attraktive - frau eines befreundeten pärchens in mich verliebte, bin ich zum ersten mal fremdgegangen und wir hatten eine längere affäre mit sehr leidenschaftlichem sex.
danach gab es wieder eine jahrelange phase, in der ich nur mit meiner frau geschlafen habe, bis ich wieder das starke bedürfnis nach intensiverem sex hatte - auf detaills möchte ich hier nicht eingehen.
ich hatte danach einige mehrjährige beziehungen mit verheirateten frauen, die in der gleichen lage waren wie ich und wir haben uns - nicht nur im bett - blendend verstanden.
in diesen jahren ist der sex zwischen meiner frau und mir dann immer seltener geworden, bis er seit ca. 6 oder 8 jahren ganz eingeschlafen ist, weil keiner von uns beiden die initiative ergreift; und auch keine lust dazu hat.
ich beneide die paare, bzw. die ehepartner, die miteinander wenigstens darüber reden, es thematisieren und dann vielleicht sogar lösen können.
ich habe es oft erfolglos versucht.
auf ons habe überhaupt keine lust und die heimlichkeit langer beziehungen ist sehr belastend.
die lösung, die hier einige gefunden haben, indem der asexuelle partner dem sexuellen die befriedigung seiner bedürfnisse mit anderen gestattet, ist sicher der idealfall und ich beneide dies paare glühend.
aber meine frau ist dazu zu eifersüchtig und würde tierisch darunter leiden. ich könnte ihr das nicht antun.
um die themenfrage abschließend einfach zu beantworten : mein umgang mit der asexualität meiner frau besteht ganz einfach aus den notlösungen fremdgehen und selbstbefriedigung.
eine ausgesprochene und vereinbarte übereinkunft über außerehelichen sex, wie z.b. colgne_lady und bluelibelle sie erreicht haben, wäre mir allerdings wesentlich lieber und ich bewundere alle paare, die mit dieser offenheit dieses problem der "einseitigen" asexualität gelöst haben.
grüße vom rhein
alex