*********nger4:
Ja jeder kann/muss für sich entscheiden ob er es dem Partner gönnt.
Nun, beim Wort gönnen, in diesem Kontext kommt mir immer die Galle hoch! Es suggeriert ganz klar: mit dir stimmt was nicht, wenn du mir dies oder jenes nicht gönnst!
Darum geht es jedoch nicht! Und dieses Gönnen zu verlangen ist eine Forderung, welche ich in dem Sinne nicht gutheissen will und nicht gutheissen kann. Leicht zu sagen: Ich würde dir einen zweiten gönnen - logisch - klar gönne ich dem anderen, was ich mir selbst gönnen will! Das ist das gleiche mit den Bi-Menschen die sagen, ich würde mich mit dir freuen, wenn du einen gleichgeschlechtlichen Liebhaber hast - überaus logisch, für jemand der Bi ist oder, und damit verknüpft "dann könnte ich meinen Genuss auch haben, ohne jede Probleme, wäre einfach verdammt praktisch!" Für den Nicht Bi Mensch sieht dies jedoch wieder ganz anders aus, nicht wahr!
Also nochmals zum Anfang meines Beitrages: Es ist in den allermeisten Fällen nicht eine Entscheidung des Kopfes, dem Partner einen weiteren Sexualpartner zu gönnen, sondern es ist ein Frage der Gefühle. Wenn die Gefühle nicht mitmachen, nützt einfach all das Reden nicht wirklich viel, denn an den Gefühlen wird dabei kaum etwas ändern. Und das finde ich völlig richtig. So solle es von mir aus richtigerweise heissen:
Jeder kann/muss für sich herausfinden, ob er damit umgehen kann, dass der Partner, die Partnerin noch weitere Partner erstens möchte und zweitens auch wirklich hat, sei dies im BDSM oder im ganz normalen sexuellen Bereich. Sollte der betroffene herausfinden, das ist für mich völlig ok, das passt für mich, dann ist es für alle Beteiligten schön und einfach. Sollte dieser Mensch herausfinden - nein geht nicht - so kann er/sie dies dem anderen sehr wohl gönnen, aber vielleicht vorab oder währenddessen entscheiden, jedoch ohne mich! Ich brauche es nicht und ich kann es nicht, und das ist in Ordnung so.
So würde ich es machen, bin ich meinem Partner nicht genug, so lass ich ihn diesen Weg wählen, wähle aber für mich, den Weg ohne ihn weiter zu gehen.
Und bevor mich jetzt einige zerreissen eine kleine Information - wir haben einen zweiten Sub, jawohl und es funktioniert ganz hervorragend. Und warum: Wir sind zu dritt, wir haben einen zweiten Sub - und diesen Sub geniessen wir beide, ich als Dom er als Sub. Und warum funktioniert dies? Weil wir erstens klare Regeln haben, zweitens der zweite Sub nur in Anwesenheit meines Sub und Partners da ist. Weil im Spiel ich Regie führe, und alles was geschieht entsprechend bestimme, und mein Sub nichts macht, was ich ihm nicht erlaube. Beide Subs sind Bi, und ich nicht - was ich geschickt zu nutzen weiss. So gereicht es uns allen zur Bereicherung, weil es genau passt. MMF im BDSM Kontext - und ja, das ist super.
Und sicher gibt es andere, wo eine solche Konstellation auch passt. Aber ich verstehe jede und jeden, der dies auch klar ablehnt.