Habe mich für "gehen" entschieden
"etre_recent", hast ein sehr individuelles Thema angesprochen. Die Antworten fallen genau so individuell aus wie wir sind.
Teile grundsätzlich fast alle Meinungen die gepostet wurden, habe trotzdem eine andere Einstellung dazu. Einige Beiträge waren auch schon von negativen Erfahrung gezeichnet, andere hingegen konnten ihr Problem zur Zufriedenheit lösen - mag's denjenigen aufrichtig gönnen - gut gemacht!
Für mich ist die Frage eher, wo ist eines Menschen Grenze? Alle gelesenen Hinweise sind hilfreich, treffen sie aber auch auf Dich zu?
Mein Erlebnis hat mich dazu bewogen definitiv zu gehen. Im damalig gelebten Gefühlschaos (wurde hier auch Achterbahn genannt), konnte ich mich nicht orientieren. Letztlich hat mich folgende Frage dazu bewogen: "wäre ich lieber alleine oder möchte ich dieses Leben der Gleichgültigkeit, Selbstverständlichkeit und der stumpfen Gefühle weiter leben?"
Reden: habe ich versucht und wurde aufgrund der langjährigen Beziehung nicht ernst genommen (selbst am Tag meines Auszugs).
Wieder annähern: nach 3 Versuchen war ich froh, wenn die Treffen vorbei waren - mir ging es alleine besser (ihr nicht). Heute gibt es diese Versuche zum Glück nicht mehr. War bei diesen Gesprächen der Seelsorger für die kassierte Ignoranz der vorangegangenen Jahre, genauso wie der Schuldige, weil ich dem Thema nicht genügend Nachdruck gegeben haben soll.
Heute habe ich das Gefühl das richtige getan zu haben, denn es ist ein gutes Gefühl. Klar tat es mir leid als ich sah, dass sie nicht damit klar kam. Im gleichen Zuge musste ich mir aber die Frage stellen, ob es besser ist wenn es ihr gut geht und mir schlecht oder wäre es umgekehrt doch besser, wenn wir uns individuell die Möglichkeit eröffnen ein neues Leben angehen zu können?
Für mich war und ist klar, dieses erdrückende Gefühl beim nach Hause kommen will ich nicht mehr haben. Lebe jetzt in der Gegenwart und geniesse es meinen Tag selber zu gestalten.
Jeder hat eine andere Antwort auf die ursprüngliche Frage. Wegweisend ist doch, welche Antwort geben wir uns selber bezüglich dessen was wir möchten und welchen Kompromissen wir uns dafür eingestehen. Die Beziehung verliert doch an Stellenwert, sobald sich diese unabhängig der Motivation in seelischen Schmerz wandelt. Das kann banale Ursachen haben, selbst schon wenn sich die Interessen spalten. Sind die Ursachen nicht zu bewältigen dann bleibt dieser Schmerz oder die gegenwärtige Unzufriedenheit. Ist diese Alternative denn Glück?
Was ich damit zum Ausdruck bringen will ist, dass sich zu trennen auch nicht einfach ist. Erst versuchen die Beziehung instand zu halten ist sicher der richtige Weg. Falls dies aber nicht geht heisst das nicht, dass eine Beziehung um jeden Preis gerettet werden muss, letztlich muss es beiden gut gehen (auch Dir). Wenn Du eh schon das Gefühl hast es wird nichts, respektive gefühlsmässig die nötige Zugehörigkeit in diese Lebensgemeinschaft nicht mehr spürst, dann ist es jedenfalls Matthäus am aller letzten um etwas zu ändern! Alternativ kannst Du das Ende gleich vorziehen, geht Dein Partner nicht ernsthaft auf Dein Begehren ein, dann wirst Du Deine Bedenken auch nicht los und es wird auch langfristig nichts, weil diese Gefühle ewig gegenwärtig sein werden.
Jedenfalls war es sehr interessant, alle Beiträge zu lesen. Hat bei so manchem hier und da Erinnerungen und/oder Bewusstsein geweckt. Auch in mir.
Danke!