Kontaktabbruch beim Dating- Habt ihr schonmal geghostet?

Nur mal so zur Sensibilisierung. Es ist erwiesen, dass das Gehirn seelischen Schmerz genau so verarbeitet wie körperlichen.

Insbesondere Ablehnung wird als sehr schmerzhaft empfunden.

Trennung und Ablehnung sind völlig unterschiedliche Prozesse. Eine gesunde Trennung kann angemessen betrauert und eben beendet werden.

Bei der Ablehnung spielt die vorher empfundene Zuneigung eine Rolle.

Trennung ist ein Prozess mit mehreren Phasen und dann war es das, wenn man durch ist.

Ablehnung erfahren kann, je nach Intensität so schwer verletzen, dass es den Betroffenen seelisch verändert, krank macht und dieser ohne Hilfe da nicht heraus kommt.

Abgesehen von meiner persönlichen Erfahrung, die zwar gesessen hat, aus der ich mich aber wieder heil heraus bringen kann, sehe ich beruflich ständig, wie sich die Folgen von Ablehnung auf Menschen auswirken.

Ich bin daher jeder Form von "stell Dich nicht so an" gegenüber wenig aufgeschlossen.

Wenn ein Mensch von einem anderen "zusammen geschlagen" wird, Hämatome aufweist, regen wir uns tierisch auf, erstatten sogar Anzeige.

Menschen die emotional "zusammen geschlagen" wurden, brauchen teilweise Monate, um wieder klar zu kommen, wieder vertrauen und sich einlassen zu können. Da sind blaue Flecke längst nicht mehr zu sehen. Und deren Therapie wird oft nicht einmal bezahlt.

Aber da "stellen wir uns" nicht so an, aus Angst und Scham, dem könnte etwas "Verrücktes" anhaften.

https://www.joyclub.de/my/4152283.greeneyes_love.html

Wichtiger Aspekt.
Auf den Punkt gebracht. Klasse Beitrag!

Mein erster Gedanke war, dass es sich bei "Ghosting" um etwas dem "Sich-auf-französisch-verabschieden" oder einen "Polnischen-Abgang-machen" Ähnlichem handelt.
Aber das grußlose Verabschieden findet in der Realität unter dreidimensionalen Menschen statt und kann auch durchaus positiv gesehen werden: Ich verdrücke mich heimlich, um den anderen die Laune nicht zu vermiesen oder sie zu stören.

"Ghosting" finde ich eigentlich genial als Wort, um unser aller Herumschwirren im Internet zu bezeichnen: mit realen Personen haben wir es nämlich im Internet nicht zu tun, sondern "nur" mit elektronisch aufbereiteten Geistern aus Bits und Byte - 0er oder 1er sozusagen.

Unser Geist/Verstand macht aus den Geistern real existierende Persönlichkeiten ohne dass wir sie persönlich kennen: Wir lassen die Welt in unserem Kopf entstehen.
In unserem Kopf vermischt mit allen unseren Wünschen, Träumen, Befürchtungen, Ängsten. Am Ende kommt der Prinz mit der Schimmel oder die Prinzessin raus - oder bei dem kleinsten Verdachtsmoment ein Schurke oder ein Scheusal ... Daumen hoch oder runter liegen maximal drei wenige Klicks auseinander ...

Vielleicht ein atavistischer Allmachtsanspruch: Wir können die Welt online entstehen oder untergehen lassen - online sind wir Götter ... und wer wollte einem Gott etwas verbieten!? Wenn mir einer krumm kommt, dann "delete" ... so einfach wird man Störungen oder alles, was nicht ins Bild passt, los ...

Die Internet "ghosts" sind uns aber auch merkwürdig nahe, beinahe sind es schon Dämonen: Da sitzen wir in unseren stillen Kämmerchen und bilden uns ein, der Gegenüber sei nur für uns da (ist ja sonst in der Regel keiner um uns rum, wenn wir uns hier im JC tummeln).
Eine Illusion von Privatem. Eine Illusion von Vertrautem. Eine Illusion von Nahem.
Wie schnell kann einem da nicht jemand zu nahe treten oder unendlich nerven ... vielleicht auch nur aus einem eingebildeten Grund - das Resultat: delete ...

So wieso komisch, dass online Privates plötzlich unbemerkt öffentlich geworden ist - schauen wir uns nur die Bilder an, die gepostet werden ...

Aber alles nur eine Geisterwelt, bevölkert von Geistern - aber schlussendlich sind wir alle selbst schuld, denn wir nehmen die "ghost" als voll und real ...

Auch ich habe schon die Erfahrung mit "Ghosting" machen müssen. Von jetzt auf gleich war Funkstille ohne für mich ersichtlichen Grund. Wir hatten zuvor noch vereinbart, dass er sich direkt nach seiner Reise bei mir meldet. Ich habe mir fürchterliche Sorgen gemacht, sämtliche Horroszenarien liefen vor meinem geistigen Auge ab. Hatte er einen Unfall? Was war nur los? Nach meiner Ansicht gab es keinen anderen Grund, sich nicht bei mir zu melden. Wir hatten zwar keine Beziehung, uns aber schon einige Male getroffen, telefoniert und miteinander geschrieben. Somit war für mich eigentlich die Welt in Ordnung. Ich habe versucht herauszufinden, was los ist, da ich mir ernsthafte Sorgen gemacht hatte. Es war sehr schockierend herauszufinden, dass er einfach nur zu feige war, mir mitzuteilen, dass es bei uns doch nicht passt, da wir angeblich unterschiedliche Vorstellungen von der Art des Kontaktes hätten. Hätte ich nicht einfach unangemeldet nach zwei Wochen Ghosting vor seiner Tür gestanden und diese Erklärung eingefordert, hätte ich noch lange mit diesen Fragezeichen im Kopf gehadert. Ich finde, dass jeder Mensch zumindest eine kurze Rückmeldung verdient hat, um für sich das Ganze abschliessen zu können.

Nach einem oder zwei Dates einfach den Kontakt abzubrechen, oder erst recht nach nur ein paar Nachrichten, finde ich an sich nicht schlimm. Ich muss gestehen, das habe ich auch schon gemacht, wenn ich nicht wusste, wie ich jemandem meine Ablehnung deutlich machen sollte, ohne ihn zu kränken. Z.B., wenn er durchaus sympathisch, aber nullkommagarnicht sexy war. Dass flüchtige Kontakte im Sande verlaufen,ist doch irgendwie normal, wenn noch keine Beziehung da ist, aus der man einen Anspruch auf Rechtfertigung herleiten könnte. Eine gerade erst geknüpfte Bekanntschaft nicht weiter zu vertiefen, ist eine kleine alltägliche persönliche Entscheidung, und kein offizieller Akt.
Manchmal steckt ja noch nichtmal eine "richtige" Ablehnung der betreffenden Person dahinter, sondern es gibt gerade andere Prioritäten im Leben, und man hat nicht genug Bedürfnis nach einem neuen intensiveren Kontakt, um dafür noch einen Termin freizuschaufeln.

Aus einer Beziehung oder Freundschaft würde ich mich aber nie einfach davonstehlen. Im Gegenteil schreibe ich dann eher auch noch Briefe/Mails, wenn die Situation so verfahren ist, dass jedes Gespräch eskaliert.


Mir ist es allerdings auch schon mal passiert, dass eine (nicht sexuelle) Freundin einfach so den Kontakt abgebrochen hatte. Erst war sie diejenige, die unbedingt einen auf "Beste Freundinnen" machen wollte, und dann war sie irgendwann weg, meldete sich nicht mehr und reagierte nicht. Da sie auch in ihren Männerbeziehungen den warmen Wechsel bevorzugte, also sich nie trennte, bevor sich einen anderen an der Angel hatte, und dabei oft sehr nutzenorientierte Gründe hatte, vermute ich, dass sie mich auch einfach ausgetauscht hat und mich nicht mehr "gebrauchen" konnte . Zugegeben, das hat mich eine ganze Weile beschäftigt.

Selbst geghostet habe ich noch nie.

Aber von jetzt auf gleich, quasi mitten im WhatsApp Chat, nach mehreren Treffen, monatelangem täglichen Gedankenaustausch abgeschnitten...das habe ich schon erlebt.

Die Erkenntnis nach unendlicher Traurigkeit, Hoffnung, Analyse, Selbstzweifeln, des Warum und warum nicht eher gemerkt...ist ganz einfach.

Es haben offenbar 2 ganz entscheidende Dinge gefehlt, die so ein Verhalten einem doch eigentlich sehr vertrauten Menschen gegenüber unmöglich machen würden: Wertschätzung und Respekt mir gegenüber.

Noch nie gemacht, ich rede lieber Klartext. Wenn mich was stört sage ich das auch. Nicht grob, nicht plump aber mit Gewissheit !

In realen Beziehungen , auch welchen die online gefunden und geschlossen wurden ,ist mir das noch nie passiert.

Allerdings vor einem Date sehr wohl. Die Herren schreiben täglich mehrmals, sind interessiert , bleiben am Ball , man kommt sich in den mails näher, macht ein Date aus, überlegt noch den richten Ort, oder das Datum und schwupps sind sie weg. Verschwunden . Zwei davon haben sich sogar sang und klang/wortlos hier wieder abgemeldet...

Ich denke mal, die haben was passenderes gefunden , so ist das Spiel

Mache ich einen Haken dran und gut ist.

Hallo,
ich glaub so etwas mache ich auch gerad durch. Das ganze geht aber schon über Monate aber an und an kommt noch mal eine Nachricht. So wie letzten Samstag wo Sie mir das Gefühl gab, ich bin ihr doch noch wichtig. Ich geb zu, das ich aber auch eine Schreibblockade hab und mir selber sage du willst nicht stören. Das ist schon zum verzweifeln da ich dachte es sei mehr mit uns. Ich werd schon klar kommen und ihr hoffentlich auch.
Liebe Grüsse

Solch Verhalten zu hinterfragen ist mühselig und nicht zielführend. Im Grunde bleibt doch nur die Erkenntnis: Seid froh, dass der Kelch an euch vorüber gegangen ist und kein Eigentum zu Bruch gegangen oder Kinder darunter leiden müssen.

Im Grunde genommen ist (zugegebenermaßen) nicht jeder "Ghoster" ein eiskalter Egoist der nur an sich - frei dem Motto: "Wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht." denkt. Manchmal sind es ja im Grunde durchaus feine Menschen, die aber Ihrer Verantwortung nicht nachkommen an den eigenen Schwächen und Problemen zu arbeiten und diese als Ausrede für das Fehlverhalten / des sich nicht selbst überwinden können hernehmen.

Ich selbst hab sowohl Erfahrungen mit den einen (Egoisten) als auch anderen (ich nenne die "Guten" immer "verlorene Seelen") gemacht. Aber letzten Endes sind beides i.d.R. hoffnungslose Fälle die in Summe nicht glücklich in diesem Leben werden.

Ursache ist aber m.M.n. nicht das Internet - weil das Phänomen hat's in der Tat früher unter anderem Namen auch schon gegeben - sondern die zunehmende Ellbogengesellschaft in der jeder (ok - nicht jeder, aber viele) sich selbst der nächste ist. Das Internet trägt nur dazu bei, dass man es sich bei dem Vorgehen noch einfacher (melde mich einfach irgendwo Online an und hab genug Auswahl) macht.

so schwer, einfach zu sagen, dass es nicht passt - das gehört für mich zum guten Ton, den ich auch von meinem Gegenüber erwarte. Ich finde es einfach unhöflich nichts zu sagen und sich einfach nicht mehr zu melden, aus welchen Gründen auch immer. Kein Date kann so grottig sein, dass es so eine Art rechtfertigt. Selbst wenn die Chemie nicht passt, sollte man doch den Respekt voreinander haben zu sagen was Sache ist.

vermisse bei diesem Thema (Beiträgen) schlicht und ergreifend Beweglichkeit. Egal, was geschieht ... es ist in diesem Moment so, wie es ist.

Ich finde das wenn bei einem Date das Gegenüber nicht passt, man es auch so sagen sollte. Auf jeden Fall auch das Date zum Ende bringen, dieses nennt man Anstand.

die Wahrheit mag sich nicht besser anfühlen, aber es ist ehrlicher. Und wenn man was miteinander hatte, egal wie lange, sollte es schon anstandshalber so sein, dass man das persönliche Gespräch sucht und es demjenigen mitteilt.
Alles andere ist feige und respektlos, wenn auch, zugegebenermaßen, einfacher.

Am schlimmsten ist Tinder.
90% der Frauen nutzen die App als Ego Push. Der Rest sucht wirklich jemanden, ist aber mega unfreundlich, Anschreiben kommt für die gar nicht in Frage.
Kann ich nicht nachvollziehen, für was meldet man sich dann an?

vor jedem Mitmenschen würde ich das niemals tun. Wenigstens ansagen und nach Möglichkeit ehrliche Gründe nennen halte ich für richtig.

Erlebt habe ich es bis auf einmal nur im Anfangsstadium, als ich ohnehin noch keine Erwartungen aufgebaut hatte. Aber einmal erwischte es mich richtig hart. Da waren wundervolle Abende, Treffen bei ihr und heiße Briefe, sms und Mails voraus gegangen. Dann tabula rasa. Am Telefon kurz erwischt, wütende Furie erlebt, aus!

Man bleibt einfach ratlos zurück. Andererseits habe ich mich damit getröstet, dass nicht mehr daraus wurde, denn solche Menschen halte ich für unberechenbar.

Bewusst nicht.


Erlebt?
Ja, diverse Male.
Ein Erlebnis dieser Art beschäftigen mich immer noch,
und wird es vermutlich auch noch eine ganze Weile.

Nein ich habe das bewusst noch nie getan.
Wenn war ich immer so ehrlich und habe die Sache beendet.

Mir ist es jedoch schon einige Male passiert, auch aktuell wieder, für mich zeugt so ein Verhalten als nicht Erwachsen um nicht auf deutsch zu sagen "die Personen haben für mich keinen Arsch in der Hose".
Mit Ehrlichkeit lässt sich defintiv besser umgehen, zumindest für mich.

LG Libellchen

Ich persönlich empfand die Kolumne von Sophie als sehr erfrischend und leichte Kost. An die kritischen Stimmen (wobei eine schon nahe an einer Beleidigung war): Ich denke nicht, dass es ihr Ziel war und dies sollte es auch nicht sein, hier eine tiefen(sozial/verhaltens)psychologische Abhandlung zu schreiben. Das wäre ja richtig anstrengend

Bzgl. des Ghostings:

Ja auch ich erlebe es hier immer mal wieder. Aber ich sehe dies nicht so kritisch. Besonders wenn der persönliche Kontakt noch nicht oder nur einmal stattgefunden hat. Wer keine Erwartungen hat kann nicht enttäuscht werden und für seine Gefühle ist jeder immer selbst verantwortlich. Ich sehe in den Geistern auch keine Täter. Sie gehen den natürlichsten aller Wege, den mit dem geringsten Widerstand .

Mein Tipp: Verhalten von Menschen die man nicht wirklich kennt, einfach nicht so hoch bewerten. Jeder Mensch lebt in seiner ganz eigenen Realität und folgt seinem ganz persönlichen Wertesystem.

Für den Abbruch von langen Beziehungen halte ich es allerdings nicht für ein probates Mittel! Und ich denke, dass da wirklich großer Schaden angerichtet werden kann.

Sehe ich auch so. Hier werden anscheindend Ablehnungen beim ersten Date, oder meinetwegen auch nach einem ersten Näherkommen, - mit Beziehungen vermengt, die zumindest schon monatelang andauern.
Ich bin einmal im Leben von einer Ghosting-artigen Trennung nach sechs Monatem munteren Bettgetümmel betroffen gewesen. Wenn das nun wirklich meine große Liebe gewesen wäre und ich beziehungstechnisch nicht ohnehin ein wenig abgeklärt wäre, hätte mich das echt emotional getroffen.
Meines Erachtens sollte nach längeren Beziehungen vom Trennungwünschenden unbedingt ein Trennungsgespräch angeboten werden.
Ich war in meinem langen Leben auch schon einmal Trennungswünschender, - und habe selbstverständlich soviel Dialog angeboten, wie gewünscht war.

Wie heißt denn der Thread ?

"Kontaktabbruch beim Dating- Habt ihr schonmal geghostet?"

Mit Betonung auf Dating. Es geht hier also nicht um längere Beziehungen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ghosting_(Beziehungsproblem)

und der Artikel dahingehend unqualifiziert.

Wobei ich mit dem Kommentar mitgehen könnte, es als "nette Kolumne" durchgehen zu lassen.

vielleicht so ein Date wie im letzten Dezember.
Hatte mich für die knappe Freizeit am Samstag schon verabredet, als ein Vorschlag zu einem Treffen von einer Bekannten per SMS kam.
Vorrang gegeben und anderes feige entschuldigt.
Üppig gegessen und schöne Gespräche bis sich ihr Handy meldete, und sie damit für längere Zeit in privates Gemäuer verschwand. Danach war der leckere Dessert den Säuen geweiht und die Zeit drängte nach der nächsten OEV- Verbindung, aber nicht zum Wohnort, sondern zu ihrem Fahrzeug , weil das nächste Date schon terminiert war.
Lückenbüsser zu sein, stiehlt mir eigentlich kein Zahn aus der Krone, wenn ich damit nicht andere beleidigen würde.
Um freudiges zu erleben, muss man einfach den Club beiseite lassen, weil es in der realen Welt schon noch liebe Zeitgenossen gibt, welche nicht von allerhand Medien suggeriert sind.
"JoY-Club" ist noch das einzige und letzte worauf ich spielerisch kommuniziere.

liebe Grüsse der netten community

T_irgendwas, ich fand den Artikel richtig richtig gut und richtig richtig witzig - er ist selbstironisch und selbstkritisch (und mir scheint, das ist völlig an Dir vorbeigegangen). Trotzdem ist er weit davon entfernt, sich darüber lustig zu machen, oder gar das beschriebene Verhalten (wie von Dir angenommen) zu legitimieren.

Mir selbst ist das auch schon angelegentlich passiert und ich habe es selbst auch schon gemacht.

Aber Du schreibst "letztlich sitzt am anderen Ende aber auch nur ein Mensch. Und diesem gegenüber hat man einfach eine gewisse Verantwortung.", und das sehe ich ein Wenig anders. Vielleicht hatten die Menschen, die das mit Dir gemacht hatten, einfach gerade keinen Bock auf Jemanden, der findet, sie seien ihm irgendeine "Verantwortung" schuldig. Manchmal trifft man sich ja gerade dazu mit Anderen, um dem Alltag ein Wenig zu entfliehen, und da möchte man möglicherweise all das vermeiden, was einen üblicherweise so plagt. Und dazu kann durchaus auch gehören, anderen Menschen Verantwortung zu schulden (Alle Eltern können vermutlich ein paar Lieder darüber singen).

Und ich denke, diese "Ghosting" geschieht vermutlich vor Allem genau dann, wenn man a) plötzlich so etwas denkt/vermutet, wie "au weia, ich glaube der/die ist aber stressig/schwierig/kompliziert/unsympathisch/anstrengend" und b) es einem auch zu stressig/schwierig/kompliziert/unsympathisch/anstrengend erscheint, diesen Eindruck bzw. den dadurch entstandenen Wunsch eines Rückziehers dieser Person mitzuteilen.

Und ich finde das auch ein Stück weit legitim, da ich eben nicht denke, dass man automatisch einer anderen Person etwas schuldet... das wäre eher dann der Fall, wenn diese Person a) einem mehr gegeben hat, als sie von einem selbst bekommen/genommen hat, und b) (ganz wichtig!) man dieses Gegebene überhaupt auch hat wirklich haben wollen (was ja keineswegs immer der Fall ist).

Nach einem ersten Date, also dem ersten real-life-Kontakt, keinen weiteren Kontakt zu wünschen, - das sollte doch nun wirklich nicht für irgendwen ein Problem sein.
Dann schreibt einer "Es hat leider nicht gefunkt", - und der Andere denkt sich "Wer mich ablehnt ist halt seines Glückes Schmied und hat halt Pech gehabt nicht das große Los gezogen zu haben. Andere Mütter haben auch schöne Töchter bzw. schöne Söhne". Und gut ist.
Da mehr Emotion hineinzugeben ist doch Mumpitz...