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Offene Beziehung: Wie geht euer soziales Umfeld damit um?

Offene Beziehung: Wie geht euer soziales Umfeld damit um?
Hallöchen,
ich bin derzeit alleine auf einer Reise und wurde vor 2 Tagen bloßgestellt als Lügner und Betrüger.
Öffentlich und ehrlich gesagt auch ein wenig geplant, da ein Mädchen mich gefragt hatte, ob ich ihre Freundin vögeln würde, wissend, dass ich in einer Beziehung bin.

Meine zugegeben etwas naive Antwort "ich habe eine offene Beziehung, ich hätte kein Problem damit" wurde mit lautem, gehässigem Lachen begrüßt, gefolgt von der ungläubigen Frage in die gesamte Runde "Warum würde er sie ficken, wenn er eine Freundin hat?".
Zustimmung von allen Seiten.

Räusper... ähm ja *g*

Ich muss sagen, dass ich mich im Nachhinein betrachtet auch etwas leicht habe reinreiten lassen, aber was solls.
Der Moment war dennoch verletzend und hat dazu geführt mich lange mit meiner Freundin und auch einer Hand voll Freunden darüber zu unterhalten. Dabei kamen mehrere Fragen auf, die ich in der Konstellation im Forum nicht finden konnte.

1. Welche Erfahrungen habt ihr mit direkten Anfeindungen, Beleidigungen, Zurückweisungen?
2. Wie reagiert ihr?
3. Wie geht man mit der Thematik einer offenen Beziehung um bei Menschen, die man nur flüchtig und außerhalb einer Community wie dieser kennen lernt?
Lügen ist logischerweise keine Option...

Und 4. ist lediglich eine Überlegung, die sich daraus ergeben hat, aber kann es sein, dass Menschen (außerhalb offener Communites) eher in Betracht ziehen, die Affäre/ der Ausrutscher in einer monogamen Beziehung zu sein, als sich auf eine offene Konstellation einzulassen? Aus Unverständnis für die Beziehungsform? Oder aus Angst ins Kreuzfeuer zu geraten?

Die Thematik interessiert mich ungemein und daher hoffe ich auf rege Beteiligung.
Liebe Grüße
J_Skellington
hm, ich achte Beziehungen nicht. von daher sind für mich alle Beziehungen ,,offene Beziehungen". es ist der Vertrag jener Beteiligten und hat für mich nur in den Fällen Bedeutung, wenn ich beide kenne. die meisten Leute sind ab und zu in einer Partnerschaft und wenn einer davon sich auf mich einlässt, -bei manchen Beziehungen wäre ja bereits flirten außerhalb des Vertrages-, wenn sich ein Teil jener Partnerschaft auf mich einlässt, ist es nicht an mir da für Sitte und Moral zu sorgen. das müssen die schon unter sich ausmachen. und da ich sowieso niemandes Partnerin sein will, sehe ich auch sowieso nichts Schlimmes dabei, mal ein Auge auf jemanden zu werfen oder jemandes Flirtobjekt oder mehr zu sein
****i2
11.701 Beiträge
JOY-Team 
Also mir ist echt egal, was andere darüber denken. Wer mir nicht glaubt, dass es abgesprochen ist, ist halt kein Freund. Ist doch gut, wenn das durch sowas rauskommt :).

Grundsätzlich gehe ich recht offen mit dieser Sache um. Es ist ja nichts schlimmes. Wer interessiert nachfragt, bekommt daher eine ehrliche Antwort. Und wer mehr wissen will, bekommt eine Erklärung. Meistens stosse ich dabei auf Erstaunen und Neugier, oft verbunden mit Unverständnis. Anfeindungen gab es noch nie.

Meistens endet es darin, dass ich erkläre, wie verschiedene Menschen eben verschieden ticken und dass beide Beziehungsformen Vor- und Nachteile haben. Wichtig ist mir auch, dass es keinesfalls darum geht, an jeder Ecke Sex zu haben. Das verstehen eigentlich alle.

*********gton:
kann es sein, dass Menschen (außerhalb offener Communites) eher in Betracht ziehen, die Affäre/ der Ausrutscher in einer monogamen Beziehung zu sein, als sich auf eine offene Konstellation einzulassen? Aus Unverständnis für die Beziehungsform?

*ja*

Wobei ich es eher als Überforderung bezeichnen würde. Es ist nun mal nicht der Normalfall und Hollywood vermittelt sehr stark, worauf es bei einer "echten" Beziehung ankommt. Sex mit anderen hat da keinen Platz in einer gesunden Partnerschaft.
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
@ https://www.joyclub.de/my/4322261.bustyexhi.html

Und wie gehst du damit um, wenn jemand dich deswegen "angereift" ?
Hast du schon mal eine Situation erlebt, wie der TE sie beschreibt?

*blume* sandra42
zu Sandra
wenn mich jemand deswegen angreift, dann versuche ich der Person klarzumachen, dass es eben verschiedene Lebensmodelle in dieser Welt gibt. jener Vertrag kann meiner Meinung nach nur innerhalb der Beziehung gebrochen werden. ich habe keinerlei solcher Verträge geschlossen

dass unser Abendland immer noch sehr (aus naturreligiöser Sicht eher ,,schon sehr und auch noch sehr") mit christlicher, zumindest monotheistischer, bei Muslimen und Juden ist es ja auch so, Moral durchsetzt ist, muss nicht dazu führen, dass auch welche, die mit diesen Weltanschauungen nichts am Hut haben, sich danach richten müssen
da ein Mädchen mich gefragt hatte, ob ich ihre Freundin vögeln würde, wissend, dass ich in einer Beziehung bin.
"ich habe eine offene Beziehung, ich hätte kein Problem damit"

Eine offene Beziehung zu haben heißt doch nicht dass man querbeet alles vögelt.
Ich habe auch eine offene Beziehung, aber bei dieser Äusserung hätte ich auch schief geguckt.

Bei denen, die es wissen, gibt es zum einen Unverständnis ("könnte ich mir niiieee vorstellen"), Ablehnung als eigene Beziehungsform ("entweder ganz oder gar nicht"), Interesse ("wie gehts dir dabei? Habt ihr Regeln?") oder ein wenig Wehmut ("ich wünschte, bei uns könnte es auch so laufen/wäre es auch so gelaufen")

Interessanterweise haben durch die Bank alle schon eine Scheidung hinter sich.

Anfeindungen habe ich noch nicht erlebt. Allerdings gehe ich damit auch nicht hausieren.
@Selenite
Interessanterweise haben durch die Bank alle schon eine Scheidung hinter sich.

Verstehe ich Dich falsch oder machst Du eine Scheidung grundsätzlich am schlechten bzw. fehlenden Sex innerhalb einer Ehe fest?
******986 Frau
3.163 Beiträge
mmh schwierige frage kommt ja auch immer an wo man angefeindet wird im netz lässt mich sowas kalt im real life is das schon was anderes...aber ich geh damit ja auch nicht haussieren.....wie kamt ihr den auf das thema? die aktion von den mädels bzw bekannten war natürlich sch...klar. warscheinlich hätte ich es einfach ignoriert? oder wäre einfach gegenangen? vielleicht hat ihnen nur sauer aufgestossen das du mit dem kerl fremdgegangen wärst?? den sein freundin hätte ja nix davon gewusst.

wie gesagt bei mir hat ignorieren und aus dem leben verbannen immer am besten geholfen.

kommt natürlich auch drauf an wer es ist freunde, bekannten arbeitskollegen ect nicht jedem kann man mal eben aus dem leben verbannen. wobei ich sagen muss das ich auch wenn ich dazu stehe es nicht jeder wissen muss, das is für mich dann auch kein lügen.
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Schätze, es ist halt kontraproduktiv, wenn man mit seinem Sex (jetzt im übertragenen Sinne) prahlt.
Wer mit seiner Lust, seiner sexuellen Ausrichtung etc. hausieren geht, läuft immer in Gefahr, Unverständnis hervorzurufen.
****i2
11.701 Beiträge
JOY-Team 
Es geht ja nicht ums Hausieren. Wenn man von der Freundin redet und sie wohnt irgendwie jede Woche an verschiedenen Orten bzw. heisst manchmal anders, kommen halt unweigerlich irgendwann Fragen. Man kann sich noch so Mühe geben, irgendwann fällt jemandem ein Widersoruch auf. Und da finde ich, bringt es nichts, zu lügen.
*******ust Paar
5.834 Beiträge
am besten vorher die Mitspieler ausloten...
manchen fehlt einfach der Horizont für solche Beziehungsformen.
Solche Milieus würden wir einfach meiden.

Aber die Tatsache, dass sie dich angefeindet haben,
spricht wohl eher für eine längere Vorgeschichte oder?
Da steckt doch noch mehr dahinter...
Für mich ist es derzeit ein Lernprozess und ich bin nicht unglücklich darüber, dass es so gekommen ist. Umso mehr freue ich mich über andere Ansichten, die mir möglicherweise auf Dauer weiterhelfen können. Auch auf meine Wortwahl bezogen, die natürlich nicht glücklich, aber in dem Moment nun mal meine unüberlegte Antwort war.
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Du hast eigentlich das Beste
aus der Situation gemacht, oder?
Die Frau wusste, dass Du eine offene Beziehung hast, also die grundsätzliche Freiheit.
Die Frage, ob Du jetzt diese Freundin vögeln wolltest oder nicht, hättest Du auch sehr konkret beantworten können, und zwar in Abhängigkeit davon, ob Du diese Frau attraktiv findest und ob Du sie wirklich vögeln willst oder nicht. Wie peinlich diese Frage in aller Öffentlichkeit zu beantworten, für Dich, aber insbesondere auch für die betroffene Frau!!!

Die Fragestellerin war wirklich extrem taktlos. Sie hätte ja auch fragen können, ob Du sie vögeln möchtest! Aber dem wollte sie sich nicht aussetzen!

Du hast doch genau richtig gehandelt: Ja, ich könnte, ich lebe in einer offenen Beziehung! Über den Rest lege ich den Mantel der Diskretion, das geht niemanden etwas an!!

Und die gehässige zweite Frage: Ey, die haben das Prinzip einer offenen Beziehung nicht geschnallt! Nicht Dein Problem!

Ich denke, Du kannst davon ausgehen, dass diese Frau eher nicht in der Lage ist, offen und ehrlich mit sich und ihrem Partner zu sein. Deshalb sind Menschen wie Ihr für sie eine ganz konkrete Bedrohung.
@ J_Skellington

Dein Bericht lässt einige Beleuchtungen außen vor. Z.B. das Alter deiner Diskussionspartner. Denn daraus kann man grob über eine gewisse Lebenserfahrung schließen. Und auf einige ,und hier gibt es eben auch noch konditionierte,nicht abgelegte Tellerränder. Über deren Rand zu blicken scheint da mal schier unmöglich.

Weiterhin.Der Mensch und seine Stellung in der Gesellschaft. Man will sie per Fassade erhalten.Hierzu passt gut "Was ich mach und was ich tu,das trau ich auch dem anderen zu". Bei Sex ist das so eine komische Sache. Ich kenne viele Männer die fremd gehen. Und ich kenne ihre Ausreden dazu,als auch den Aufwand das alles geheim bleibt. Auch ihre Bigotterie im Bezug zum Fremdgehen an sich,wenn sie die Betrogenen sind.Aber ich kenne auch deren ungläubige Blicke,wenn ich ihnen offenbare das ich hier FREIHEIT habe.
Das kann auf den ein oder anderen dann schon mal frustrierend wirken. Womöglich,mal so als Vermutung, ist die Hälfte deiner Kritisierer auch kein Kind von Traurigkeit und werfen mit Steinen aus dem Glashaus. Das beste ist da immer zur Tarnung als Dieb:haltet den Dieb ! zu rufen. Kein Wunder das sie da schnell agressiv wurden?
Aber wo fingen wir an? Ja ,bei der Stellung in der Gesellschaft und das Bild was man erhalten muß..

So.Dann gibt es Leute die verletzen und welche die verletzt werden bzw sich verletzen lassen.
Wer möchtest du sein ? Und wie könntest du deine Wahl erreichen?

Aber wie gehe ich damit um?

Ich bin mir bewußt das ich mit meiner offenen Beziehung nicht über den anderen stehe. Ich hab hier eine Art Luxus ,welche mein Leben bereichert. Und das ist ein Geschenk.

Was ich allerdings erkenne ist,wie gefangen andere in ihrer Situation sind.Nicht alle. Und das eben aus Erfahrungen,welche ich gemacht habe. Da ist der besagte konditionierte Tellerrand den die einen nicht sehen,die anderen sich nicht trauen drüber zu blicken und andere akzeptieren.
In einer Diskussion kann man schnell die Probleme fürs fremdgehen erörtern, sie sogar akzeptant machen. Hierbei auf eine offene Beziehung verweisen. Es gibt gute Argumente die auch beim Gegenüber fruchten. Mit unterschiedlichen Ergebnissen. Die einen stellen fest das sie das so noch nie betrachtet haben und werden nachdenklich, die anderen bemerken das sie sich selbst mit ihren eigenen Argumenten belügen und fühlen sich unterbewußt vorgeführt.Hier kommt dann nur Flucht oder Angriff in Frage. Erkennt man dann an den Antworten *zwinker*

Letztendlich passt ein guter Spruch dazu: Wenn dir jemand sagt, etwas sei nicht möglich, ist es eine reflektion seiner grenzen, nicht deiner.
****aba:
@*****ite
*****ite:
Interessanterweise haben durch die Bank alle schon eine Scheidung hinter sich.

Verstehe ich Dich falsch oder machst Du eine Scheidung grundsätzlich am schlechten bzw. fehlenden Sex innerhalb einer Ehe fest?


Nein. Eine Scheidung kann viele Ursachen haben.
Aber wenn man eigentlich grundsätzlich auf der gleichen Wellenlänge schwingt und nur in dem Bereich nicht "passt" ist es doch schade, wenn man trennt. Sexuelle Kompatibilität ist nicht alles. Aber auch nicht unwichtig. Oft ist es gerade der Bereich, der eine ansonsten harmonische Beziehung zum Scheitern bringt.
@****an
vielen Dank für diese Worte. Für mich war immer meine Freundin der erste und bisher einzige Ansprechpartner, wenn es um meine Fragen und Ängste ging, da sie lange vor mir bereits diese Beziehungsform bewusst für sich gewählt hat.
Ich wiederum habe mich ca 8 Jahre lang schwer mit diesem Übertritt getan, bis ich sie getroffen habe.
Dadurch hat sie auch einen über Jahre hinweg aufgebauten Freundeskreis, der sich um diese Thematik aufgebaut hat. Bei mir ging das eher schleppend voran, da ich mich aufgrund schwieriger privater Zeiten eher schwer getan habe mich zu öffnen.
Das macht mir diesen Austausch gerade so wichtig. Es hat mich nämlich auch ziemlich Überwindung gekostet diesen Eintrag zu schreiben, wenn ich ehrlich bin.
Mein Mann hat mir von einer "lustigen" Begebenheit erzählt, als er eine Frau datete, die unser Beziehungsmodell kannte.
Erst unterstellte sie ihm, dass er mit der Polyamorie ja eine wunderbare Ausrede hätte, fremdzugehen (öhm?) und dass solche Konstellationen ja eh von Männern ausgehen, die ihre Frauen damit erpressen. Ein Arsch also.
Als er deutlich machte, dass diese Beziehungsform von mir initiiert wurde, war er plözlich nicht manns genug, mich zu befriedigen. Ein Weichei also.
Sie könne sowas nicht. (Warum sie ihn dann treffen wollte, war uns nicht ganz klar.)

Wir haben es aufgegeben. Ich gehe auf Anfeindungen nicht ein, habe aber auch weniger damit zu kämpfen, als mein Gatte. Wir reden gemeinsam darüber, grummeln ein wenig über die böse Welt da draußen und kichern dann. Das hilft.
********er75 Mann
6.900 Beiträge
Ein Grundproblem ist, dass viele die "offene Beziehung" als Deckmäntelchen für ihren Seitensprung nehmen. Ich bezeichne das immer als "einseitig offene Beziehungen", sprich der Partner weiß noch garnicht, dass die Beziehung offen ist.
Grundsätzlich muss man ja auch bei "echten offenen Beziehungen" noch mal unterscheiden, wie die Beziehung ausgelebt wird: Gemeinsames Swing, jeder eine/mehrere Nebenbeziehungen, polyamores Beziehunggeflecht, jeder ONS, ....
Somit ist da schon jede offene Beziehung wieder sehr individuell und auch das Verständnis für die verschiedenen Formen ist auch sehr unterschiedlich.
Ich lebe mit meiner Partnerin offen eine polyamore BDSM Beziehung.
Auch aus meinen vorangegangenen Beziehungen hat sich gezeigt, dass sich immer Familien-/Freundes-/Bekannten-Kreise bilden, in denen die Themen Polyamorie und offene Beziehung nicht angesprochen werden können, da dafür jegliches Verständnis fehlt. Man einwickelt aber auch ein Gespür dafür, mit wem man darüber offen reden kann und mit wem nicht.
Wir gehen offen mit unsere Beziehung um, auf der anderen Seite thematisieren wir Polyamorie und BDSM nicht zwanghaft bei neuen Bekanntschaften, gerade wenn kein Interesse an einer intimeren Beziehung von unserer Seiite aus besteht.
Allgemein fällt auf, dass oft offene Beziehungen und Polyamory mit Promiskuität und Belibigkeit beim "Rumvögeln" gleichgesetzt wird. Letztlich wird die Beziehungsformen hier ebenfalls als Deckmäntelchen/Alibi für eine Art Fremdgehen oder Bindungsunfähigkeit gesehen. Gerade wenn ich mich auf Diskussionen eingelassen habe, und diese wirklich konstruktiv waren kam meistens genau das als eigentlicher Ablehnungsgrund raus.
Dazu kommt dann noch die Ablehnung durch Menschen, die selbst in Beziehungen sind und fürchten, dass ihr Partner an derartigen Beziehungsmodellen Gefallen finden könnten.

Wie gehe ich damit um?
Ich lebe zwar offen meine Polyamorie und mein BDSM, aber ich "trage es nicht vor mir her wie ein Schild". Ich überlege mir genau mit wem ich darüber spreche. Gerade im beruflichen, wie im familiären Umfeld vermeide ich das Thema, da dort die Akzeptanz zum Großteil nicht gegeben ist und auch garnicht die Notwendigkeit besteht.
*****ka9 Frau
846 Beiträge
Und zu 4. ...
ich habe mich 1 mal auf einen Mann in einer offenen Konstellation eingelassen. Die Beziehung zu seiner Frau und sein Alltag bot dann doch nicht die passende Basis für "sowas". Konnte ich vorher nicht wissen. Hat sich dann schnell und deutlich gezeigt. Die Ehefrau ist vor Eifersucht und Angst ausgetickt mehrmals, obwohl sie selber einen Freund hatte. Und ich hatte auch so meine Kämpfe.

Mit der Zeit habe ich mich mehr als Affaire gefühlt. Was ich nicht sein wollte. Es war eine intensive Phase. Hat mir sehr deutlich gezeigt, wie sich einiges so anfühlt und was ich nicht nochmal will. Sind mir zu viele Menschen und Kinder die da noch mit dran hingen - in meinem Fall.

Vor diesem Erlebnis fand ich so eine Form interessant. Heute nicht mehr.
***fz Mann
10.347 Beiträge
Deine Sichtweise ist wichtig
Ersteinmal herzlichen Glückwunsch zu dem Schritt. Sich auszuleben anstatt sich zurückzunehmen (sofern im Einklang mit deinem Parnter) kann das Leben so viel bunter und angenehmer gestalten, aber der Weg dahin kann steinig und voller Zweifel sein. *top* Ist es bei euch rein körperlich oder sogar polyamor?

Bei mir und meiner damaligen Partnerin war der Grund für diesen Schritt schlicht der Fakt, dass sie auch gern sexuelle Kontakte mit Frauen hat. Das allein qualifiziert ja schon als offene Beziehung. Das konnte ich ihr nicht bieten, und natürlich auch nicht verbieten. Dort setze ich zumeist auch an, wenn ich uneinsichtigen einen Einblick in das Thema zu gewähren versuche. Wir haben uns immer gegenseitig daran erinnert, dass unsere Vorliebe an Lust und Körperlichkeit mit dem Eingehen einer Beziehung nicht erlischt.

Die Essenz hier ist dann nicht, was andere davon halten sondern, das ihr beiden untereinander kommuniziert und dass ihr mit dem was ihr tut konform geht. Da sollte dann die Meinung von Unbeteiligten auch völlig unwichtig sein. Sei wirklich nur vorsichtig damit nicht hausieren zu gehen, wenn du dich in einem Umfeld bewegst, in dem du dieses Verständnis nicht voraussetzen kannst.

Da zieht ein bisschen nach, was Joiman gesagt hat:
Dein Bericht lässt einige Beleuchtungen außen vor. Z.B. das Alter deiner Diskussionspartner. Denn daraus kann man grob über eine gewisse Lebenserfahrung schließen.
So wie du es beschrieben hast, klingt es auch ein wenig nach dem Geltungsbedürfnis dieser Dame, vor allem, wenn sie Umstehende noch mit auf ihre Seite zieht, um eine Front gegen dich zu bilden. Da klingt deine offene Beziehung eher als Vehikel, als als tatsächlicher Grund für die Aufregung. Frag sie doch einfach mal, warum sie sich so sehr für deine Beziehungen interessiert, und warum sie etwas ablehnt mit dem alle Beteiligten einverstanden sind.

Ist das Kind aber erstmal in den Brunnen gefallen, und du stehst am Pranger gibt es leider nicht viel, das du tun kannst. Vor der Gruppe ist eine verständliche Argumentation eher schwer. Der einzige Tipp den ich dir dazu geben kann ist, dich nicht zu rechtfertigen oder gar gegenzureden, da du so nur noch mehr Angriffsfläche bietest. Behandele das Thema lieber genauso selbstverständlich, wie es für dich ist. Du bist kein Aussenseiter der sich rechtfertigen muss. Sieh dich als jemand mit einer Vorliebe, die du mit deiner Partnerin teilst und die andere garnicht zu bewerten haben. Kommuniziere dein Unverständnis. Stell Rückfragen, direkt, aber so vorwurfslos wie möglich: Warum interessiert sie sich so sehr für dein Sexleben? Kennt sie deine Freundin? Wenn sie es nicht versteht, warum fragt sie dann nicht? Warum regt sie sich so darüber auf?

Meinungen sind keine Wahrheiten. Daher musst du deine eigene Sichtweise auf Beziehungen nicht rechtfertigen, denn davon gibt es so viele wie sexuelle Vorlieben - und du hast deine gefunden.
******ler:
Sieh dich als jemand mit einer Vorliebe, die du mit deiner Partnerin teilst und die andere garnicht zu bewerten haben.

Gut gesagt. Ganz genau.
Man versucht ja nicht, andere zu missionieren. Es muss für das jeweilige Paar stimmen, BDSM, offene Beziehung, was auch immer.
Im Nachhinein fallen einen bestimmt immer die schlagfertigsten Antworten ein ala "Ja, ich habe ne offene Beziehung, aber dass ich DICH angrabe, davor brauchst du keine Angst haben"
****93 Frau
102 Beiträge
Ich habe manchmal den Eindruck, dass sich mein Gegenüber bedroht fühlt. Dann betone ich, dass ich die offene Beziehung nicht als die einzig "richtige" Form sehe, sondern der Überzeugung bin, dass jeder Mensch die optimale Form für sich und seinen Partner finden soll. Ich kann auch sehr gut verstehen, dass zwei Menschen in einer monogamen Beziehung zusammen glücklich sind.

Wenn mein Gegenüber bemerkt, dass ich sehr wohl verschiedene Perspektiven einnehmen kann, ist es bereit sich auf meine Perspektive einzulassen und stellt interessierte Fragen, die ich natürlich gerne beantworte.

Aber auch ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass meine Beziehungsform von Anfang an abgelehnt wurde. Da bin ich dann auch nicht weiter drauf eingegangen. Kann meine Energie und Nerven für Sinnvolleres brauchen. *ggg*
Einmal musste ich mir anhören, dass ich meinen Freund unmöglich richtig lieben kann, wenn ich das Bedürfnis habe mit anderen Menschen zu schlafen.
Da antwortete ich, dass ich über meine Gefühle genug Bescheid weiss und keine Hilfe benötige bei der Analyse oder Interpretation dieser Gefühle.

Ich muss zugeben, dass ich anfangs meiner offenen Beziehung ziemlich nervig war und es allen ein wenig unter die Nase rieb. Für mich war das DIE Erkenntnis und ich wollte sie mit möglichst allen teilen.. *g* Inzwischen hab ich ein Gespür dafür entwickelt, wo ein Gespräch darüber angebracht und hilfreich ist und wo nicht. Anlügen tue ich niemanden aber ich reibs auch nicht mehr unter alle Nasen. Das hat die Anfeindungen reduziert. *ggg*
Ich bin beeindruckt und gerade etwas begeistert von den Reaktionen und den jeweiligen Erfahrungen, die ihr mit mir teilt. Wie schon gesagt. 8 Jahre hadern und dann die Erleichterung, dass es so schön und befreiend ist, wie man es sich erhofft hatte.
Um so tiefer war der Schlag vor wenigen Tagen.
Ich finde mich auf jeden Fall in einigen Eurer Erfahrungswerte wieder.
Das hausieren, oder auch das missionieren.

Gerade durch das Reisen in den letzten Monaten, in denen man einen Menschen 1,2 vielleicht 3 Tage lang kennenlernt habe ich mich irgendwie dazu verpflichtet gefühlt mich immer und immer wieder frühstmöglich zu erklären, um in einem Hostel-Umfeld genau diesen Status des Betrügers nicht zu bekommen. Am Ende war das völlig unnötig, weil so oder so, oder wahrscheinlich genau deswegen nichts passiert ist.

Das hilft mir alles grad sehr, auch mein eigenes Handeln zu reflektieren.
********lker Mann
12.419 Beiträge
Wenn ich die Situation so lese, dann habe ich das Gefühl, wie du ja schon selbst geschrieben hast, dass dich die Mädels da eher reinlegen wollten, um dich bloß zu stellen. Sie haben sich auf deine Kosten profiliert, um sich selber in einem angeblich moralisch guten Licht abbilden zu lassen.

"Seht her, die bösen Männer nehmen alles mit, was sie bekommen können."

Wie alt waren denn die "Mädchen"? Klingt irgendwie wie eine spät pubertierende "Girly-Gang" als nach reifen Frauen, die sich schon mal mit anderen Beziehungsformen auseinander gesetzt haben. Ich würde also dieses Erlebnis nicht unbedingt als Richtlinie für einen generellen Umgang mit einer offenen Beziehung ansetzten. Nachdem sie dich in der Gruppe bloßgestellt haben, hätte die eine oder andere dann vielleicht dem partnerlichen Austausch im kleinen Kreise zugestimmt, weil es dann ja doch spannend ist. So kann man natürlich den "bösen Männern" prima unterstellen, dass sie sexuell immer auf der Jagd sind. Da hat jemand aus meiner Sicht die Schublade ganz unten aufgemacht.

Ich denke, dass es nicht unbedingt die Thematik einer offenen Beziehung ist, sondern eher die Thematik des Fremden und der Untoleranz. *nachdenk* Alles was fremd ist und nicht der Norm entspricht, ist erst mal für viele Menschen eine potenzielle Gefahr. Anstatt sich dann zu informieren, wird sich halt erst mal lustig gemacht. *pieks* Eigentlich ja ein Zeichen von Hilflosigkeit. Menschen mit bestimmten Fetischen oder Homosexuelle dürften diese Reaktion wohl leider auch zur Genüge kennen. "Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt."

So ist es wohl wie mit vielen anderen Dingen auch, wenn man etwas exotischere Vorlieben hat, sollte man sich bei flüchtigen Bekanntschaften wohl eher zurückhalten oder erhaben grinsen und über den Dingen stehen und sich der "Kleingeistigkeit" nicht unterwerfen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Paare sich heimlich betrügen, aber eine offene Beziehung als unmoralisch ablehnen. Den Partner zu hintergehen ist wohl gesellschaftlich eher anerkannt, als die Beziehungsform offen zu leben, für die man sich entschieden hat. Daher vielleicht auch die Vorliebe einen Partner aus einer monogamen Beziehung für den Sex zu bevorzugen. Ist ja alles viel "moralischer" und vor allem nicht so fremd.

Ich würde die "Mädchen" also eher abhaken. Die wollten sich aus meiner Sicht auf deine Kosten nur in ein gutbürgerliches Licht stellen.

Dream *Walker*
*********ar69 Paar
5.054 Beiträge
Und wie gehst du damit um, wenn jemand dich deswegen "angereift" ?
Hast du schon mal eine Situation erlebt, wie der TE sie beschreibt?

Wir swingen seit nun knapp 17 Jahren und die meisten in unserem Freundeskreis wissen es nicht wirklich, obwohl sie manchmal nur zu fragen bräuchten weil wir eben doch bei Feiern auch mal Swingerfreunde dabei haben und hatten.
Zweimal in der Zeit wurde uns die Freundschaft von zwei weitläufigen Freunden gekündigt weil einer von beiden nicht damit umgehen konnte und immer Eifersüchtig war wenn Sie oder Er mal alleine bei uns war.
Als wenn wir alles poppen würden nur weil wir Swinger sind.
Mit echten Freunden gibt es bei uns aber auch keinen Sex. Wir trennen hier stark zwischen
Swingerfreunden und Muggelfreunden. *g*
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