Provozierend
@*****har / all
nach mehrheitlicher Abwesenheit am WE hab' ich weiter gelesen (nur 2 Seiten
) und muss jetzt mal provozierend auf Antaghar's Post zum Thema "Männer sollten Helden sein" antworten (nein nicht einprügeln, nur eine abweichende Meinung kundtun):
Immerhin haben Männer jahrhundertelang die Frauen nachweislich unterdrückt und eine eindeutig patriarchale Gesellschaft aufgebaut, eine Welt nach hauptsächlich männlichen Prinzipien (mit allen Vor- aber auch mit allen Nachteilen).
Auch wenn sich in den letzten Jahren vieles daran geändert hat, auch wenn Frauen seit jeher mehr Macht (z. B. in Familie und Erziehung) hatten, als ihnen bewusst war oder als sie zugeben - an der Grundtatsache, dass da jahrhundertelang etwas total schief lief, lässt sich wohl kaum rütteln. Und auch wenn ich daran nicht schuld bin, wenn ich nichts dafür kann - jetzt leigt es an mir als Mann, da einiges wieder gutzumachen.
sorry, aber das halte ich für ziemlich komplett daneben, weil:
a) die Frauen - auch in dieser Zeit - nicht nur mehr Macht hatten, als sie zugeben - es war/ist die absolut überwiegende Macht. Ganz egal, ob es darum geht, was gegessen wird, wie Haus/Wohnung eingerichtet sind, wie die Kinder erzogen werden, wie das soziale Zusammenspiel mit Anderen funktioniert, ob es Sex gibt oder darum, wie die Gesellschaft letztlich ausgeprägt ist.
Nehmen wir die weitaus "bessere" Kommunikationsfähigkeit der Frau einmal als gegeben an, dann ist
sie es, die in allen Fällen entscheidet/entschieden hat.
Zum Einen: eben aufgrund der "besseren" Komminkationsfähigkeit und auch -Möglichkeiten und ..
zum Zweiten: wie hätten Männer denn die Gesellschaft maßgeblich so prägen können, wenn sie gar nicht da waren/sind (zumindest in der Zeit der Vergangenheit, die Antaghar da anspricht).
Mit nur ein ganz klein wenig logischem Nachdenken kommt man doch ganz schnell dazu zu sagen "so
kann diese Aussage gar nicht stimmen".
b) aus a) folgt unmittelbar und direkt, dass eine Unterdrückung, wie sie allenthalben postuliert wird, nur dann stattgefunden haben kann, wenn die Frau die Gesellschaft entsprechend prägte, wenn sie denn überhaupt mehr, als nur das Oberflächliche "lassen wir den Hampelmann ruhig hampeln - die Schnüre ziehen eh ich (Frau) und von seinen Nägeln kann er sowieso nicht weg" war.... ich sagte ja, ich provoziere mal ein bisschen ;-).
c) nun mal etwas sachlicher: selbst wenn man den beiden vorgenannten Thesen nicht folgen mag... mindestens aber gehören/gehörten
beide Geschlechter dazu.
Es ist doch (sorry) "blanker Unsinn" anzunehmen, dass eine Gesellschaft in der 75% (Frauen plus Kinder) "unterdrückt" sind auch nur 100 Jahre Bestand hat geschweige denn Tausende von Jahren - alle derartigen Versuche, so was auf politischer Ebene durchzusetzen, sind jedenfalls wesentlich schneller und sehr gründlich gescheitert.
d) jetzt provoziere ich noch einmal: ich glaube, dass diese "Unterdrückung" tatsächlich meinem "Hampelmann-Beispiel" von oben entspricht. Wie sollten denn Frauen den (ancient) Mann dazu bringen, mit Beute (mehr als er selbst braucht) zurückzukehren anstatt diese schön selbst zu essen und das bei weniger Jagdarbeit?
Es ist ein guter, einfacher und
sehr effizienter Weg die Illusion (!!) des "warmen Nestes in dem du (Mann) auch noch ChefChef bist" zu erschaffen, eben damit der Mann zurückkommt und teilt.
Schon mal die Sache unter diesem Gesichtspunkt betrachtet?
Ich halte ich es für Bumhug (auch wenn nur c) berücksichtigt wird), dass ein Geschlecht dem anderen gegenüber irgendeine Verantwortung habe im Sinne von Held/"Beheldete(r)" oder sich gar aus der - sagen wir mal vor rd. 50 Jahren - beendeten rein oberflächlichen Ungleichberechtigung etwa die Notwendigkeit ergäbe, heute (noch) "auf die Frau zuzugehen".
Schauen wir uns doch mal ein bisschen an, welche Strukturen es waren, die die Frau als "Mensch 2. Klasse" gesehen haben oder besser gesagt sehen wollten bzw. auf die "Illusion des warmen Nestes" komplett hereingefallen sind (ich spreche jetzt mal nur con unserem Kulturraum):
-> an erster Stelle: die Kirche. Wenn man bedenkt, dass das ein reiner Männerverein ist, braucht man fast schon nicht mehr weiter darüber zu reden
-> was die letzten paar Jahrhunderte betrifft: "religiös" (bewusst in "") oder besser fanatisch/depperte Menschen beiderlei Geschlechts, die meinten diese "Ordnung" sei gottgegeben (fußend auf gerade mal
einem und wahrscheinlich auch noch fehlerhaft übersetzten Satz in der Bibel) und deshalb einzuhalten. Ist ein bisschen so, als greife man siech einen einzelnen Stein von einem Berg und wolle das Gewicht des Berges bis hin zum Wetter auf der anderen Seite nach diesem einen Stein beurteilen.
Sorry, aber diese Sichtweise ist nichts für mich - ich bin zu efrauzipiert, um einen Nachholbedarf auf männlicher Seite zu sehen - weder geschichtlich noch aktuell begründet. Und - um dem zuvorzukommen - ich sehe mich genauso wenig als "Opfer" wie ich meine, es nötig zu haben "Held" zu sein.
Lieber halte ich es da mit Business, der sagt:
Meine Frau gehört mir nicht, aber es ehrt mich, dass sie bereit ist ihr Leben mit mir zu teilen. Es erfüllt mich mit Stolz, eine Partnerin an meiner Seite zu wissen, die ebenso gut alleine leben könnte, sich aber dafür entschieden hat dieses nicht zu tun, sondern ( bedingt durch den hohen Altersunterschied ) eine Wegstrecke ihres Lebens an meiner Seite zu verbringen. Da dieses für mich absolut keine Selbstverständlichkeit ist und ich meine Frau liebe, fällt es mir leicht dieses auch in der Öffentlichkeit zu zeigen. Da trägt sich Tasche viel leichter, da wird die Tür gerne mal aufgehalten und auch der Kuss in der Öffentlichkeit gehört dazu.
... und würde ergänzend in diesem Text "Frau" durch "Mann" ersetzen und somit das Analogon der Aussage für eine Frau erhalten wollen - so wird es für mich rund.
** zurück zu Antaghar
Ich habe nichts dagegen, den "ersten Schritt" zu gehen, ganz egal, ob beim kennenlernen oder beim "Erkennen" des anderen Menschen in der Beziehung (was wäre ich für ein Mensch - nicht Mann!!)- wenn ich das nicht könnte/wollte) aber die "Forderung", dies sei Sache des Mannes (warum auch immer)
zementiert in sich schon wieder eine Ungleichgewichtung der Geschlechter und gerade die wollten wir doch vermeiden .... oder????
LG Klaus - der schon mal in Deckung geht
lächelt