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Gibt es Frauen, die keine sexuellen Fantasien haben?

*****uel Frau
1.426 Beiträge
Die Gedanken sind frei !!!
Und die sexuellen Phantasien
einer Frau eine Black Box!

???
!!!

Ist doch ausgesprochen reizvoll! ;))


Lieber TE,

du fragtest nach Literatur, um die schöne Blüte der Phantasie anzuregen, im Anhang ist etwas Vanilla-Dünger superlight ...

Da die letzten Groß-Studien dazu schon lange zurück liegen (Kinsey, Nancy Friday), gilt es wohl als erwiesen, dass das Phantasie-Potenzial von Frauen ein durchaus weites, tiefes, schlammiges Feld sein kann.

Persönlich wäre ich ohne Phantasie nicht existent.

Zugleich finde ich es immer so schade, dass nicht wenige Männer, sich damit begnügen, den pornografischen Mainstream nachzuficken und andererseits kaum beachten, dass viele Wünsche von ihm, also die umsetzbaren Phantasien, neben rufruinös für sie, in weiblichen Körperöffnungen enden, während er, oft physisch unberührt und safe, erektiv genießt.
Kurzum, in der Phantasie fühlt sich vieles besser in meiner Pussy an als real ... mit einer Mini-Aubergine ihn durch den Feinkost-Edeka zu begleiten.
(Aber zum Glück gibt es auch andere, mit eigener Phantasie, Potenzial und Potenz ... )


@sen_suel
*****uel:
...finde ich es immer so schade, dass nicht wenige Männer, sich damit begnügen, den pornografischen Mainstream nachzuficken...

Das nenne ich mal ein äußerst bildhafte Beschreibung... da ist sicherlich etwas dran. Männerfantasien dürften zu einem großen Teil aus dem Pornofundus bestehen, insbesondere bei den Kleinhirn dominierten. Und auch bei der jüngeren Generation, die ihre sexuelle Aufklärung ausschließlich über "Mainstream Pornographie" absolviert hat.

Sehr herzlichen Dank für den Einblick in deinen Giftschrank. Da werden wir mal ein wenig stöbern.

Liebe Grüße
Ardore
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Pornographie - eine ambivalente Angelegenheit....
Natürlich erwecken Pornos Wünsche, und da es überwiegend männliche Konsumenten sind, männliche Wünsche. Und genauso sind sie Spiegel von Wünschen und auch da überwiegend einer männlichen Sexualität.
Ich finde auch, dass sie teilweise wirklich abstoßend anzuschauen sind.

Aber Frauenfantasien sehen auch nicht immer aus wie Rosamunde Pilcher in Dessous. Und ich war dann manchmal erschrocken, wie abstoßend Dinge aussehen, die ich in meiner Fantasie so erregend ausgemalt hatte. Das hält mich aber nicht davon ab sie zu tun. Und so ist es jetzt eben: manche Dinge tue ich gerne, kann sie mir aber nicht anschauen und manche Dinge schaue ich mir an, würde sie aber niemals tun. Und wieder andere würde ich niemals tun, will ich auch nicht sehen und trotzdem sind sie in meinem Kopf.

Ich halte Männer übrigens nicht für so "Kleinhirn dominiert" (wird manchmal gerne als Ausrede benutzt) und die jüngere Generation auch nicht für ausschließlich über Pornographie aufgeklärt.

Aber: wir üben unsere Lust tatsächlich ein und sollten deshalb ein bisschen bewusster damit umgehen.
@Olympe1789
*******789:
Ich halte Männer übrigens nicht für so "Kleinhirn dominiert" (wird manchmal gerne als Ausrede benutzt)

Du hast recht. Das war etwas übertrieben ausgedrückt von mir. Ich bin nur bei mir selbst ab und zu erschrocken darüber, wie sich mein Kleinhirn bei der Betrachtung diverser Porno Sequenzen - und zugegebenermaßen auch mancher wirklich schlecht gemachten - in den Vordergrund zu drängen scheint. Darüber mache ich mir als eigentlich gebildeter Mann schon so meine Gedanken.

*******789:
Aber: wir üben unsere Lust tatsächlich ein und sollten deshalb ein bisschen bewusster damit umgehen.

Kannst Du das bitte noch ein wenig vertiefen? Wie meinst du, kann man Lust einüben? Über das Repertoire der eigenen Fantasien?
*******789 Frau
1.539 Beiträge
****re:
Ich bin nur bei mir selbst ab und zu erschrocken darüber, wie sich mein Kleinhirn bei der Betrachtung diverser Porno Sequenzen - und zugegebenermaßen auch mancher wirklich schlecht gemachten - in den Vordergrund zu drängen scheint.
Glaubst Du, das geht Frauen anders? Studien haben gezeigt, dass Frauen sehr leicht auf sexuell eindeutige Szenen reagieren, sie nehmen die körperlich nachweisbare Reaktion aber nicht als Erregung wahr.
Auch ich bin manchmal von Szenen angetörnt, die ich eindeutig abstoßend finde. Habe mich auch schon vor mir selbst erschrocken.

Ich denke, dass sich Leute dann durch regelmäßigen Konsum konditionieren. Ich darf jetzt nichts genaueres dazu schreiben, aber ich fürchte, dass sich auch Menschen ohne bestimmte Neigungen auf bestimmte Objekte spezialisieren, eben weil sie oft genug diese Pornographie am Rande der Strafbarkeit konsumieren. Wer genügend kriminelle Energie hat, wird das dann auch irgendwann mal ausleben wollen.

Ich denke, es geht eben nicht ohne einen ethischen Kompass. Es braucht die Einsicht, dass man sich erregt fühlt, es aber in diesem Zusammenhang kein Gefühl ist, das gefördert werden sollte. Es ist eben nicht einfach alles gut was geil macht. Nicht jede sexuelle Erregung ist eine begrüßenswerte.
********nkey Mann
769 Beiträge
*******789:
Ich denke, dass sich Leute dann durch regelmäßigen Konsum konditionieren.
Da wäre ich skeptisch.
Nicht Alles, wass man sieht, und was einen antörnt, will man in Wirklichkeit selber machen. Sonst müsste, bei den vielen Morden im Fernsehen, das Land voller Mörder sein.
Man kann das ethischen Kompass nennen.
Man hat ja in Studien z.B. auch herausgefunden, dass die Überschwemmung mit Pornographie, glücklicherweise, die Sexualität von Jugendlichen nicht komplett auf den Kopf gestellt hat.
Die Wirkungen von Pornographie sind subtiler...
Das berühmte "Kopfkino" findet wohl für jeden Menschen sehr unterschiedlich statt - mit "Fantasien" verknüpfen die meisten Menschen Vorstellungen von fiktiven, imaginären Vorstellungen. Zum Beispiel eine sexuelle Begegnung mit einem bestimmten Menschen, oft bis ins kleinste Detail. Aus solchen Vorstellungen liessen sich womöglich ganze Inhalte für Bücher ableiten.

Nur, ganz so "kreativ" ist nicht jeder Mensch. Selbst die "Wissenschaft" hat sich lange darüber gestritten, was denn nun "erotische Fantasien" sein könnten, bis man sich darauf geeinigt hat, dass selbst der Vorgang, sich bereits Erlebtes in Erinnerung zu rufen, einer "Fantasie" entsprechen kann. Und genau diese Art der Fantasie haben die meisten Menschen, Frauen wie Männer.

Fantasien können auch einen ganz tollen Kick bringen, insbesondere dann, wenn man sie gemeinsam geniesst. Ist während einer sexuellen Begegnung einer der Beteiligten mit einer Fantasie beschäftigt, ist man so gesehen eigentlich gar nicht mit dem anderen Menschen im Bett, sondern mit der Fantasie. Das kann ein sehr riskanter Vorgang sein, denn man entführt sich selbst aus dem Hier und Jetzt, weg vom anderen.

Eine sexuelle Begegnung auf allen Ebenen verläuft jedoch ganz anders:
  • "Gut aussehen" vs. "Gut fühlen"
  • "Pflichtprogramm" vs. "Begehren"
  • "Sex machen" vs. "Sex geschehen lassen"
  • "Gefühle physisch verstärken" vs. "Gefühle durch Aufmerksamkeit verstärken"
  • "Linear" vs. "Wandernd"
  • "Streben nach Orgasmus" vs. "Es fliessen lassen"
  • "Orgasmus als Ziel" vs. "Weg als Ziel"
  • "Kontrolle" vs. "Fallenlassen"
woraus sich ganz einfach folgern lässt:
  • "Fantasien" vs. "Gefühle bewusst im Hier und Jetzt wahrnehmen"

Bei uns ist es so, dass Mrs. ZeeTee über viele Jahre lang einige Fantasien hatte, ein paar davon haben sich bis heute gehalten, und wenn wir Lust darauf haben, geniessen wir diese sogar gemeinsam. Es ist für uns beide ein gewaltiger Kick, dieses Element ab und zu ganz gezielt zu nutzen, und dabei sind wir immer gemeinsam im Kopfkino - geteilte Freude ist doppelte Freude, nicht wahr? *zwinker*

Das war aber nicht immer so... Mr. ZeeTee selbst ist einer jener Menschen, der "keine" Fantasien hat, sprich dem "Durchschnitt" entspricht. Er bedient sich seiner Fantasien dann, wenn Mrs. ZeeTee nicht anwesend ist. Am Anfang der Beziehung fühlte er manchmal, dass Mrs. ZeeTee geistig irgendwie "abwesend" war, nicht mehr "bei der Sache", und irgendwann wurde intensiv darüber gesprochen.

In einem passenden Moment wurde Pandora´s Büchse geöffnet: Mrs. ZeeTee hat ihre Lieblingsfantasie mit ins Spiel gebracht, was im Hier und Jetzt von beiden intensiv genossen wurde - und schon waren beide gemeinsam im Hier und Jetzt, nicht einfach jeder für sich irgendwo.
*******789 Frau
1.539 Beiträge
********nkey:
Nicht Alles, wass man sieht, und was einen antörnt, will man in Wirklichkeit selber machen. Sonst müsste, bei den vielen Morden im Fernsehen, das Land voller Mörder sein.

Ich hoffe ehrlich gesagt, dass Morde in Filmen nicht zu den Sachen gehören, die Dich sexuell anregen. Aber falls sie es täten? Ja, ich glaube, dass man sich dann durch starken Konsum entsprechender Filme immer mehr darauf konditionieren könnte. Lust macht in der Regel Lust auf ähnliche Stimulation. Ich denke, der regelmäßige Konsum von Pornographie mit grenzwertigen Inhalten kann dazu führen, dass man die Grenzen irgendwann überschreiten möchte.
@ZeeTee
****ee:
Mr. ZeeTee selbst ist einer jener Menschen, der "keine" Fantasien hat, sprich dem "Durchschnitt" entspricht.

Vielen Dank für euren Beitrag. Obige Aussage bringt uns auch zu meiner Eingangsfrage zurück. Das hört sich so an, als gäbe es hierzu sogar Studien, die erfasst haben, wieviel Prozent der Menschen überhaupt Fantasien haben? Ich hätte gedacht, das "Fantasien haben" wäre eher der Normalfall.
********nkey Mann
769 Beiträge
D.h.,
dass wir doch noch einmal der Frage nachgehen sollten, was eigentlich Fantasien sind.
Der Unterschied zwischen Wünschen und Fantasien wurde ja schon thematisiert.
Fantasien sind für mich mehr oder weniger bildhafte Vorstellungen außerhalb der erfahrbaren Realität. Das können, und müssen, auch Verarbeitungen von Erinnerungen sein, denn niemand erfindet vollkommen neu. Die Vorstellung ist immer eine Verarbeitung von Erinnerungen. Es gibt keinen kreativen Akt jenseits von Erfahrungen.
Fantasien müssen auch nicht angenehm sein, wie manche bei dem Thema des Threads vielleicht denken. Ängste und Abscheu können auch Inhalt von Fantasien sein. Und wenn ich mir zum Beispiel vorstelle, wie das nächste Familientreffen abläuft, und was ich dem Einen oder Anderen sagen werde, so ist das auch schon eine Fantasie.
Insofern denke ich, dass es keine "fantasielosen" Menschen gibt und insofern bezweifle ich auch, dass es Menschen gibt, die gar keine auf Sexualität bezogene Fantasien haben.
********nkey Mann
769 Beiträge
*******789:
Ich hoffe ehrlich gesagt, dass Morde in Filmen nicht zu den Sachen gehören, die Dich sexuell anregen.
Nein! Sie faszinieren mich offensichtlich nicht einmal so sehr. Es muss aber viele geben, die sich sowas in Serie anschauen und irgendeine Lust dabei empfinden. Wenn es abstoßend oder langweilig wäre, würden sie es doch nicht machen.
Wenn ich mir überlege, was mich an Pornos fasziniert und ob es meine Fantasie anregt, so ist die Verbindung eher schwach. Ich sehe etwas, bin unmittelbar erregt und versuche diese Erregung zu nutzen, sprich masturbiere. Wenn ich versuche, dasselbe ohne direkte Vorlage zu tun, muss ich mich schon ziemlich anstrengen, um die Bilder wieder zu erzeugen.
Meine gelebte Sexualität jenseits der Selbstbefriedigung hat mit solchen Bildern aber fast nichts mehr zu tun.
@vervetmonkey
********nkey:
Insofern denke ich, dass es keine "fantasielosen" Menschen gibt und insofern bezweifle ich auch, dass es Menschen gibt, die gar keine auf Sexualität bezogene Fantasien haben.
Nun, das war ja auch meine Annahme und auch der Grund für meine Frage hier. Aber ich habe aufgrund der vielen Antworten gelernt, dass es durchaus Menschen gibt, die zumindest von sich selbst behaupten, dass sie keine bewusst wahrgenommenen sexuellen Fantasien haben. Die vielfältigen Gründe, warum diese im Unterbewusstsein vergraben sind wurden ja auch bereits erörtert. Für mich war diese Diskussion ungeheuer lehrreich, da ich hierdurch meine Frau nun viel besser verstehe.

********nkey:
Es gibt keinen kreativen Akt jenseits von Erfahrungen.
Da würde ich vehement widersprechen. Meine eigenen Fantasien entstehen z.B. wie eine Komposition von Erfahrenem, Erlebten aber auch völlig neuen Vorstellungen und Konstellationen. Aber ich möchte hier auch keine Diskussion bezüglich der Definition von Kreativität im Kontext sexueller Fantasien lostreten. Wie die eigenen Fantasien zustande kommen erlebt wahrscheinlich jeder etwas anders. Dem Einen schießen sie unvermittelt durch den Kopf - der Andere konstruiert sie förmlich.
********nkey Mann
769 Beiträge
****re:
aber auch völlig neuen Vorstellungen und Konstellationen.

Sei mir nicht böse, aber dem würde ich vehement widersprechen.
****re:
Das hört sich so an, als gäbe es hierzu sogar Studien, die erfasst haben, wieviel Prozent der Menschen überhaupt Fantasien haben? Ich hätte gedacht, das "Fantasien haben" wäre eher der Normalfall.
Es gibt viele Studien und Meinungen hinsichtlich "sexuellen Fantasien", selbst unter "Fachleuten" war lange umstritten, was man als "Fantasie" einstufen soll oder nicht. In der Summe kommt dabei heraus, dass jedem Menschen seine ganz eigenen Fantasien "zugestanden" werden. So kann zB bereits die Erinnerung an ein Körperteil des Partners, seinen Duft, oder auch wie sich seine Haut anfühlt, als "Fantasie" betrachtet werden. Dabei liegt auf der Hand, dass solche "Fantasien" bei sexuellen Begegnungen wie "von selbst" angesprochen werden - man also nicht "aktiv" das "Kopfkino" bedienen muss.

Diese Erkenntnis war auch Bestandteil einiger Gespräche zwischen uns, wir haben uns auf diese Art und Weise noch besser kennen gelernt und wissen beide viel besser, wie der andere tickt.

Mrs. ZeeTee gehört eindeutig zu den Menschen, die sich "kreative" Fantasien ausmalen können, wie ein Drehbuch, das im Kopfkino abläuft und so seinen Reiz auslösen kann. Ich selbst funktioniere tatsächlich viel mehr im "Hier und Jetzt", was sich auch in allen anderen Lebensbereichen manifestiert.

********nkey:
Es gibt keinen kreativen Akt jenseits von Erfahrungen.
Die Lieblingsfantasien von Mrs. ZeeTee drehen sich um Dreier in jeglicher Konstellation, einige andere Fantasien waren früher, zu Singlezeiten oder in eher unangenehmen Partnerschaften, ebenfalls vorhanden. Keine dieser Fantasien beruht auf Erfahrungen, auch nicht auf Szenen aus Filmen oder Pornos. Um sich etwas besser vorstellen zu können, welche Fantasiewelten es geben kann, empfiehlt sich die Lektüre von Büchern wie jenen von Nancy Friday. Vieles von dem, was man dort nachlesen kann, ist nicht im geringsten mit Erfahrungen in Verbindung zu bringen.
Die Welt ist bunt...
****ee:
Mrs. ZeeTee gehört eindeutig zu den Menschen, die sich "kreative" Fantasien ausmalen können, wie ein Drehbuch, das im Kopfkino abläuft und so seinen Reiz auslösen kann...
...Keine dieser Fantasien beruht auf Erfahrungen, auch nicht auf Szenen aus Filmen oder Pornos.

Genauso empfinde ich das auch bei mir selbst. Und wie Du an eurem eigenen Beispiel schön aufzeigst, tickt wohl eben jeder anders.

Das bringt mich zu folgender Zusammenfassung für diesen wieder sehr interessanten Teil der Diskussion. Es gibt Menschen, unabhängig ob Mann oder Frau, die...
-> die gar keine Fantasien haben.
-> die verdrängte unbewusste Fantasien haben.
-> die Fantasien aus Erlebten oder Erinnerten zusammenstellen.
-> die Fantasien "kreativ" als fiktives Drehbuch ausmalen können.

Und natürlich alle Kombinationen davon.

Die Welt ist bunt - und das ist ja auch gut so. Werde mich auf jeden Fall mal mit Nancy Friday beschäftigen. Danke nochmal für den wiederholten Hinweis *g*
********nkey Mann
769 Beiträge
****ee:
Keine dieser Fantasien beruht auf Erfahrungen, auch nicht auf Szenen aus Filmen oder Pornos. Um sich etwas besser vorstellen zu können, welche Fantasiewelten es geben kann, empfiehlt sich die Lektüre von Büchern wie jenen von Nancy Friday. Vieles von dem, was man dort nachlesen kann, ist nicht im geringsten mit Erfahrungen in Verbindung zu bringen.

Ich denke doch, dass auch hier Erfahrungen eine Rolle spielen. Wenn ich noch nie einen Dreier hatte, heißt das ja nicht, dass das was ich mir vorstelle, eine erfahrungsfreie Erfindung meines Gehirns ist. Dasselbe gilt auch für die Bilder, die entstehen, wenn ich ein Buch lese. Ich würde behaupten, dass alles, was ich dann sehe, aus meinen Erfahrungen erwächst. Es dürfte allerdings unmöglich sein, Bilder, die nicht manifest sind, mit Erfahrungen, die auch nur im Gedächtnis abgespeichert sind, abzugleichen.
Ein Dreier ist schließlich Sex zwischen Personen. Diese Erfahrung mit zwei Mitspielern liegt bei den meisten Erwachsenen vor. Also kann ich mir aufgrund dieser Erfahrung auch Sex mit zwei, drei oder mehr Personen vorstellen.
Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an eine Szene, die ich als Jugendlicher gelesen habe, und die mir immer noch vor Augen steht. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keinen Sex mit einer Frau. Ich bin auch noch nie Schlafwagen gefahren.
Die Szenen spielt im Nachtzug von Paris nach Brüssel, glaube ich. Siene Ejakulation erfolgt in dem Moment, wo der Zug durch einen Bahnhof fährt und das Licht von außen die Szene wie ein Stroboskop beleuchtet. Das Bild ist deutlich, als wäre ich dabei, als Zuschauer. Denn die Geschichte wird von der Frau in der ersten Person erzählt!
Sicher würde die Szene, wenn sie tatsächlich passieren würde, ganz anders sein, als ich sie mir vorstelle...
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Mir ist noch was durch den Kopf gegangen...
In einem parallel laufenden Thread geht es ja um Frauen, die nicht masturbieren und fragte eine solche Frau, was denn dieses "obskure Kopfkino" eigentlich sei. Viele sagen ja, alles was jenseits des Partners liegt, interessiere sie nicht.
Und da fragte ich mich und sie dann doch, ob sie sich eigentlich niemals lustvoll an den Sex mit ihren Partner erinnere und sich vielleicht das nächste Mal ausmale. Leider hat sie darauf nicht geantwortet. Meine Fantasien kreisen doch meistens um den Sex mit meinem Freund, eine wilde Mixture aus dem was wir schon hatten und dem was hoffentlich noch kommen wird..

Haben Menschen, die Sex haben und behaupten keine sexuelle Fantasien zu haben, keinerlei erotische Gedanken. Ich denke so oft an Sex... Tun sie das dann gar nicht, noch nicht einmal an Sex mit dem Partner? Wie kommt es denn dann zum Akt??? Dann dürfte die Initiative doch auch eigentlich nur vom Partner ausgehen und es kommt nur über die Berührung zur Lust.
vervetmonkey vor etwa 35 Jahren ist mir der erste erotische Roman in die Hände geraten; die Bilder, die dabei im Kopf entstanden sind, waren eindeutig echte Fantasie, da ich auf null Erfahrungswerte zurückgreifen konnte. Danach war ich tatsächlich gespannt darauf, so etwas selbst zu erleben. Als es dann zum "ersten Mal" kam, war allerdings nichts davon im meinem Kopf, ich habe mich ganz einfach selbst auf Entdeckungsreise gemacht und schon damals "zeitlos" gemeinsam mit meiner Freundin genossen.

Auch später in meinem Leben habe ich mir niemals vorgestellt, wie das erste Mal mit einer neuen Partnerin werden würde. Genauso wenig stellte ich mir irgendwelche Szenarien vor, wenn mich eine Frau interessiert hat. Die vielen möglichen Praktiken, die es gibt, haben sich immer von selbst ergeben, niemals habe ich mir ausgemalt, wie Analsex sein würde, oder wie es ist, wenn eine Frau "abspritzt".

Meine heutigen Fantasien setzen sich dagegen in der Tat aus bereits Erlebtem zusammen - sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn wir aus beruflichen Gründen mal wieder temporär eine Fernbeziehung führen und dann und wann Handarbeit angesagt ist. Dann macht es mir Spass, mich mit allen Sinnen in eine sexuelle Begegnung mit Mrs. ZeeTee hinein zu versetzen. Der Effekt verstärkt sich sogar, wenn wir dabei gemeinsam über moderne Wege kommunizieren...

Mrs. ZeeTee wiederum berichtet von ihren Fantasien, dass der Kick eigentlich nicht dem Szenario als solchem entspringt, sondern dem Umstand, dass es sich um eine Fantasie handelt. Es sind also mitunter gar nicht die Bilder, die wirken, sondern die Tatsache, dass das Geschehen für sie einen "Tabubruch" darstellen - oder schon rein der Gedanke, dass dieser Spass ausschliesslich im Kopfkino stattfindet... beim Dreier-Szenario ist die dritte Person anonym, gesichtslos und mehr oder weniger eine Ergänzung zu uns als Paar.

*******789:
Haben Menschen, die Sex haben und behaupten keine sexuelle Fantasien zu haben, keinerlei erotische Gedanken. Ich denke so oft an Sex... Tun sie das dann gar nicht, noch nicht einmal an Sex mit dem Partner?
Meine Gedanken gehen selten konkret in Richtung Sex, meistens erst dann, wenn ich mit Mrs. ZeeTee zusammen bin - in echt oder weil ich an sie denke. In solchen Momenten spreche ich auch darüber, gerne als liebevolle Bemerkung, Geste (oder auch elektronische Mitteilung) verpackt, stelle mir aber nichts bildhaft vor. Viel mehr lasse ich die erotische Energie wirken, die ich mit allen Sinnen wahrnehme. Sind wir gerade zusammen, handle ich auch - sind wir nicht zusammen, schreibe ich ihr, was ich jetzt gerade in diesem Moment tun würde, wenn wir zusammen sein würden, passend zu meiner Sinneswahrnehmung. Also durchaus der Fantasie entsprechend, nur nicht zwingend bildhaft.

*******789:
Wie kommt es denn dann zum Akt???
Mrs. ZeeTee verkörpert mit jeder Faser ihres Körpers und mit der ganzen Energie ihres Geistes die Frau, die ich von ganzem Herzen liebe und begehre. Sie ist soszusagen meine personifizierte "Fantasie", immer genau im Hier und Jetzt.

Wenn wir zusammen sind, verspüre ich mein Begehren, ohne mir etwas vorstellen zu müssen, und handle dementsprechend. Zum Akt kommt es dann, wenn wir uns darauf einigen, eine sexuelle Begegnung zu geniessen... meistens spontan (geht nicht viel anders mit unseren Kids) oder gerne auch mal während einem geplanten Zeitfenster. Beglückender Sex lässt sich tatsächlich sogar planen... *zwinker*
*******789 Frau
1.539 Beiträge
****ee:
Wenn wir zusammen sind, verspüre ich mein Begehren, ohne mir etwas vorstellen zu müssen, und handle dementsprechend.

Okay, wenn Paare lange zusammen sind, ist es in der Tat wohl manchmal so, dass man sich in die Lust hinein fantasiert, vielleicht sogar fantasieren muss. Bei Euch funktioniert das direkt über den Partner, das ist auch was Schönes!

Bei mir ist es aber so, ich platze eigentlich fast ständig vor Begehren für meinen Partner, auch ohne, dass er anwesend ist (da wir eine Fernbeziehung haben, ist er nun ja auch mehr ab- als anwesend). Ich stelle mir da nix bewusst vor, es ist einfach da. Ich denke zwar auch schon mal einfach so an Sex, weil ich irgendwie meine heißen Tage habe. Dann spüre ich das vorwiegend über den Körper, so eine Unruhe zwischen den Beinen. Aber meistens sind es die Gedanken an meinen Freund und dann kommt automatisch meine Sehnsucht und mein Verlangen nach ihm und damit die Fantasien.

Wie es nun wäre, wenn wir zusammenleben und dann auch häufig zu Gelegenheit zum Sex hätten, also tatsächlich "satt" würden? Dann bräuchten wir unseren solistischen Fantasieteil natürlich wirklich weniger und wir würden uns noch mehr unseren gemeinsamen Fantasien hingeben.
********nkey Mann
769 Beiträge
****ee:
die Bilder, die dabei im Kopf entstanden sind, waren eindeutig echte Fantasie, da ich auf null Erfahrungswerte zurückgreifen konnte

Ich will nicht besserwisserisch sein, aber genau das bezweifle ich. Welches auch immer der Roman war, es ist auch egal. Du hast sicher gewusst, wie Menschen aussehen, Du hast Sexualkundeunterricht oder Gespräche mit Freundinnen gehabt. Du hast Darstellungen gesehen, wenn es keine Pornografie war, dann vielleicht griechische Vasen...
Die Bilder, die in Deinem Kopf entstehen, sind niemals reine Erfindung, sondern immer Annäherungen an das Beschriebene aus Deinen Erfahrungen heraus.
Und selbst die Gefühle. Kein Dichter der Welt kann ein Gefühl beschreiben, ohne dass Du seinen Worten eine Bedeutung geben kannst. Die Deutung entspricht vielleicht nicht dem, was er sagen wollte, oder dem was Andere in der Szene in der Realität fühlen würden. Aber das geht sowieso nicht. Man kann nur seine eigenen Gefühle kennen. Die der Anderen werden Dir nie zugänglich sein, außer über dem Umweg über Deine eigenen...
Es gibt Beschreibungen, von Tauben, die zum ersten Mal hören. Aber die haben ja tatsächlich nie ein Geräusch gehört. Menschen, die lesen können, haben eine Welt an Erfahrungen...
********nkey:
Du hast sicher gewusst, wie Menschen aussehen, Du hast Sexualkundeunterricht oder Gespräche mit Freundinnen gehabt. Du hast Darstellungen gesehen, wenn es keine Pornografie war, dann vielleicht griechische Vasen...
Was Optik anbetrifft? Natürlich (und zum Glück) bin ich nicht blind durch die Welt marschiert. Was ich mir aber überhaupt nicht vorstellen konnte (oder auch wollte), waren die Gefühle. Die Wahrnehmungen mit allen Sinnen. Wie fühlen sich Brüste an? Die Pussy? Der Kitzler? Die Penetration? Wie riecht ihre Haut? Wie schmeckt ihre Haut? Die Erregung, die während einer sexuellen Begegnung entstehen kann? Wie reagiert die Partnerin? Mit all diesen wunderbaren Fragen ging ich in jedes "erste Mal", ohne "Erfahrungswerte", ohne jegliche "Projektion", ohne "Erwartung". Diese Neugier ist bis heute vorhanden, denn das einzig Stetige im Leben ist der Wandel. Es macht Spass, Mrs. ZeeTee jedes Mal neu zu entdecken.

Vielleicht ist das für mich persönlich der Unterschied: Meine Fantasien sind nicht bildhaft, sondern beziehen sich auf Gefühle und Empfindungen. Sozusagen Augen zu (um die Optik auszuknipsen) und riechen, schmecken, fühlen, hören. Diese ganzen Empfindungen wiederum beziehen sich ganz konkret auf meine jeweilige Partnerin im Hier und Jetzt. Andere Frauen haben mich nie interessiert, der einzige Versuch eines ONS ist gehörig schief gelaufen - keine Gefühle, keine Verbindung, kein Begehren.

Womöglich empfinde ich deswegen kaum Lust auf Sex, wenn ich nicht mit Mrs. ZeeTee zusammen bin, auch wenn ich sie zutiefst begehre. Sobald wir (wieder) zusammen sind, ändert sich die Situation. Die pure Präsenz meiner "personifizierten Fantasie" erzeugt eine erotische Energie, die für uns beide spürbar ist.
Unterschiedliche Kanäle der Wahrnehmung
****ee:
Sozusagen Augen zu (um die Optik auszuknipsen) und riechen, schmecken, fühlen, hören

Ich habe mal in einem NLP Seminar gelernt, dass alle Menschen bezüglich ihrer Wahrnehmungskanäle unterschiedliche Präferenzen haben. Ich hatte einen Kollegen, der gemäß des durchgeführten Tests eine deutliche olfaktorische Präferenz hatte - also das Riechen. Er kam ins Schwärmen, wenn er von dem Geruch von Kerosin auf einem Flugplatz erzählt hat. Das konnte er im Geiste abrufen und es hat bei ihm sofort Fernweh ausgelöst. Wir haben auch gelernt, dass wohl die Mehrheit der Menschen ihre Präferenz auf dem visuellen Kanal hat und sich deshalb sofort alles in Bildern vorstellt und beschreibt.

Vielleicht wäre das eine Erklärung dafür, dass die meisten Menschen unter Fantasie immer ausschließlich die visuelle Vorstellung verstehen, weil bei ihnen die anderen Sinneswahrnehmungen untergeordnet sind.

Im Moment, wo ich dies schreibe fällt mir auf, dass meine Frau zwar auch sagt, sie hätte keine Fantasie (also keine Bilder vor Augen) aber dass sie mir sehr oft sagt, wie sehr sie meinen Geruch mag...
********nkey Mann
769 Beiträge
****ee:
ohne "Erwartung"

Glaube ich, ehrlich gesagt, auch nicht...
Natürlich nicht mit der konkreten Erwartung, wie ihre Haut schmecken oder ihr Kitzler sich anfühlen könnte, aber irgendeine Vorstellung macht man sich, wenn man einem Menschen zum ersten Mal intim begegnet.
Vielleicht nicht bewusst...
Und Dein Gehirn greift auf Deine Erfahrungen zurück. Es kann aus sich heraus nichts schaffen.
********nkey:
Und Dein Gehirn greift auf Deine Erfahrungen zurück.
Mein Gehirn ist auf Dinge trainiert, die du dir möglicherweise nicht vorstellen kannst. In diesem Fall ist es dann wohl die Erfahrung, ganz einfach jeden Gedanken nicht festzuhalten, sondern ihn gleich wieder gehen zu lassen, wenn er kommt - ohne Bewertung, ohne Beurteilung. Ich bin ein non-dualistisch lebender Mensch. Dinge sind für mich, wie sie sind. So einfach ist das.

Sex kann wie Meditation funktionieren (Vorschlag zu Lektüre auch hier wieder in Richtung "Slow Sex"), dabei entledigst du dich sämtlicher Gedanken, um im Hier und Jetzt auf nichts anderes als deine eigenen Empfindungen und jene deiner Partnerin (oder deines Partners) zu achten. Die Verbindung, die dadurch zustande kommt, ist erstaunlich und kaum beschreibbar - ausser vielleicht mit einem Bild: Stell dir vor, du fühlst den Orgasmus deiner Frau mit. Und genauso alles davor.

Trainieren lässt sich das übringens sehr gezielt, auch als Paar.
Spiegelneuronen
****ee:
Stell dir vor, du fühlst den Orgasmus deiner Frau mit.

Das wahrnehmen und erleben zu können, stelle ich mir tatsächlich sehr intensiv vor. Sozusagen ein besonders intimes Feuerwerk der Spiegelneuronen von zwei sich über alle Maßen liebenden und sehr empathischen Menschen.

Als ersten Schritt werde ich das auf jeden Fall schon mal in meine Fantasien "einbauen". Das geht bei mir zumindest recht einfach und wird damit erlebbar.

Danke!
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