Hast du denn je den Druck verspürt, dass du für die Frau nun endlich kommen musst? Dass das als Problem wahrgenommen wurde, wenn du bei reiner Penetration nicht gekommen bist?
Doch. Den Druck kennt wohl - fast - jeder Mann, der mit der Botschaft groß geworden ist, dass er ein "geiler Hengst" und "omnipotenter Vielspritzer" sein muss, um als Sexpartner attraktiv zu sein.
Ganz konkret gab es eine Frau, die unbedingt wollte, dass ich kam. Allerdings in dem Fall beim Fellatio. Weil sie Spermaspiele total geil fand. Mein Problem: Ich mag in den seltensten Fällen einen Blowjob. Und war etwas überfordert in dem Moment, weil wir in ihrer Küche waren, eigentlich uns nur geküsst hatten und dann, als sie auf der Arbeitsfläche saß und ich zwischen ihren Beinen stand, sehr leidenschaftlich übereinander hergefallen waren. Irgendwann konnte ich sie nicht mehr wirklich halten nachdem ich sie von dem Tisch auf meinen Schwanz gehoben hatte. Sie glitt langsam herab, grinste mich an und meinte, sie würde sich jetzt "bedanken"... es machte "klick" in meinem Kopf und die Leidenschaft war bei mir tatsächlich wie "weggeblasen".
Ich habe keine Ahnung, was andere Männer daran finden. Ich mag es nicht, wenn ich ansonsten unbeteiligt in der Gegend stehen soll und sich alle Aufmerksamkeit nur auf meinen Schwanz konzentriert. Rein mechanisch wirkt es natürlich. Zumindest was die Erektion betrifft. Aber wahrscheinlich machen sich zu viele Frauen Illusionen darüber, dass beim Mann der Schwanz sowas wie ihre Klitoris wäre und deshalb jede Form der Berührung Genuss vermittelt.
Das ist zumindest bei mir nicht der Fall.
Wenn ein gewisser Erregungszustand nicht erreicht wurde, kann eine Frau so viel rubbeln, lecken oder lutschen wie sie will. Es fühlt sich im Zweifel ab einer bestimmten Zeit nur unangenehm an.
Bevor ein Desaster passieren konnte, hatte ich dann die Frau einfach zu mir hochgezogen und ihr ins Ohr geflüstert, dass ich mir lieber meine Belohnung von ihren Lippen stehlen wollte. Ob sie etwas gemerkt hat? Keine Ahnung. Wir haben das danach nicht ausdiskutieren können, weil auf dem Weg in ihr Schlafzimmer sie bemerkte, dass ihr Sohn wach war...
Und auch in andern Fällen, wo es bei dem "reinen Akt" nicht zur Ejakulation kam gab es nur eine Frau, die fragte, ob ich wirklich "meinen Spaß" hätte, weil ich nicht gekommen sei.
Um es nochmal zu schreiben: Eine Ejakulation ist kein Muss, um Genuss am Sex zu haben. Und übrigens auch kein Beweis. Es kann vorkommen, dass ich abspritze, ohne dass es mehr wäre als ein Pumpgefühl, das ich eher unbeteiligt wahrnehme als dass es ein Glücksgefühl auslöst.
Ein Orgasmus ist noch lange nicht unbedingt "orgiastisch".