Hi @ll !
Ich hab's einmal aktiv bei einem Mann ausprobiert, war bis zum Handgelenk drin und muß sagen: es ist schon etwas besonderes, so tief und intensiv in jemand anderen einzudringen ... wirklich auch sehr geil !
Aber: ein zweites Mal wird es niemals geben bei mir - und erst recht keine passive Nummer - weil ich die Gesundheitsgefahren durch eine Darmverletzung für viel zu hoch halte. Ich bin da auch etwas ... arg sensibilisiert, weil ich mal für ca. 6 Monate einen künstlichen Darmausgang (anus praeter, Stoma) ertragen mußte, weil bei mir unmittelbar am anus vorbei operiert worden war. Diese 6 Monate waren im wahrsten Sinne des Wortes die beschissensten Monate meines ganzen Lebens. Sowas will ich nicht nochmal erleben müssen.
Wegen dieses künstlichen Ausgangs lag ich auch, obschon meine OPs eigentlich zur Dermatologie gehörten, immer auf dem "Darmzentrum", wenn eine "klinische Phase" angesagt war. Insgesamt 3 Monate habe ich dort verbracht und schließlich zu Ärzten und Pflegepersonal ein recht vertrautes Verhältnis gehabt. So habe ich auch mitbekommen, daß solche Darmrisse durch analfisting recht häufig sind. Sie sind auch lebensgefährlich, weil das Austreten von Kot in den Bauchraum sehr schnell zur Sepsis - also einer allgemeinen Entzündung, die den gesamten Organismus umfasst - führen kann. Und Kot kommt immer welcher "von oben" aus dem Dünndarm nach, auch wenn man noch so gut gespült hat. Was viele nicht wissen: Kot besteht etwa zu 1/3 aus Darmflora, dh Bakterien, die äusserst "virulent" sind - immerhin erledigen sie einen wesentlichen Anteil unserer Verdauung. Deswegen ist Kot hochinfektiös. Nicht umsonst wird "KV" als Thema im JC nicht geduldet.
Ein Darmriß durch fisting wird auch juristisch zumindest als fahrlässige, möglicherweise auch als vorsätzliche Körperverletzung angesehen, das Einverständnis des passiven Partners als sittenwidrig und damit nichtig angesehen. Dh bei so einer Verletzung ist auch der aktive Partner "am Arsch gepackt", nämlich nicht nur wegen eines eventuellen Strafverfahrens - sondern weil er als "Straftäter" für die Folgen seiner Tat zivilrechtlich voll haftet. Dh er darf zunächst der Krankenkasse die Kosten der Heilbehandlung ersetzen und der darüber hinausreichende Schaden - Lohnfortzahlung usw. ist kaum abzusehen. Und bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit ist jede etwaige private Haftpflichtversicherung von der Leistung befreit.
Es wird immer wieder gesagt, daß eine solche Verletzung durch entsprechend besonnenes Agieren beider Partner verhindert werden könne. Das ist für mich nicht glaubwürdig. Die Erregung zumindest beim passiven Partner ist eine aussergewöhnlich Hohe - und eine solche Verletzung (und auch ein gebrochenes Handgelenk beim aktiven Partner) kann auch durch eine heftige Bewegung des passiven Partners ausgelöst werden. Überspitzt formuliert: es braucht nur einer von beiden mal niesen zu müssen.
All diese Gefahren bestehen beim vaginalfisting nicht - wo ein komplettes Kind durchpasst, passt auch eine Faust (anatomische Extremfälle mal ausser Acht gelassen).
Analfisting gehört für mich (!) deswegen zu den Dysexualitäten, die unabhängig vom "Geilheitsgrad" für mich (!) wegen ihres viel zu hohen Schadensrisikos inakzeptabel sind.
Aber das ist nur meine persönliche Auffassung - ich kann es durchaus akzeptieren, daß es Sportsfreunde gibt, die diese meine Auffassung nicht teilen, das Schadensrisiko anders bewerten, als ich. Ich habe ja auch offen gesagt: ich bin insofern durch meine eigene Darm-OP "vorbelastet".
Die fisting-fans werden von mir, wie es immer so schön heißt, als erwachsene Menschen angesehen, die für sich selbst verantwortlich sind. Dadurch, daß sie hinsichtlich des Risikos eine Entscheidung getroffen haben, die meiner Meinung widerspricht, werden sie für mich weder zu dümmeren, noch zu schlechteren Menschen. Ich sehe sie eben als Sportsfreunde, die eine Vorliebe haben und "leben", die von mir selbst abgelehnt wird - sowas ist unter offenen Menschen doch "buisness as usual".
Ich habe selbst auch einige sehr schöne Jahre als leidenschaftlicher und ziemlich schneller Motorradfahrer verbracht - das ist auch so ein Sport, der von vielen als zu riskant abgelehnt wird - "Organspender" bespöttelt man die biker ja heute noch zuweilen.
Ich hoffe also, daß mir die Liebhaber der Faust nicht allzu gram sind für meine Meinung, die da lautet: Alles, was größer ist, als ein XL-Schwanz, hat im Arsch nix verloren !
LG
Niki