Warum eigentlich nicht - einfach nur Sex?

Ich denke schon.

Bei mir hat das immer dann gut funktioniert, wenn von vornherein klar war, dass das gar nichts anderes werden kann als "nur Sex", z.B. wenn ich in für kurze Zeit in einer anderen Stadt war oder im Ausland oder wenn ich eine verheiratete Frau kennenlernte.

Man mochte sich gegenseitig und es war eine erotische Anziehung vorhanden. Keiner wollte mehr vom Anderen als nur Sex. Sowohl Frau als auch Mann konnten sich fallen lassen, konnten Gefühle zeigen - auch noch nach dem Sex. Man wusste, dass es ein einmaliges Erlebnis war.

Sex ohne Emotionen, ohne Gefühle? Wie soll das gehen?

Doch sobald im Raum steht, das Eiern mehr will als der Andere (obgleich da gar nicht der Fall sein muss) wird es kompliziert.

Die schwanzwedelnden Hunde hast Du vergessen zu erwähnen.

Mit Ausnahme der schwanzwedelnden Meute in einem Club natürlich. Aus denen kann Frau sich ja einen oder gern auch mal mehrere, plötzlich voll wie Faust aufs Auge passende, unbekannte Typen aussuchen.

Oder besser noch, ihr Mann macht das für sie. Da sie sich so nicht selbst verschenkt und ihre Beine öffnet er auch für sie .

Jetzt greifste aber ganz tief in Deine Zauberkiste! Ich glaube, da wolltest Du bewusst etwas falsch verstehen!


Wenn Frauen hier schrieben, sie wollen fühlen, dass sie beim Sex gemeint sind - eine schrieb auch: sich gewertschätzt fühlen -, dann ist das nicht gleichbedeutend mit sie wollen (beim ONS!?) "geliebt" werden!

Und was ist so schlimm an dem Wunsch, als individuelles Wesen in dem Moment wahrgenommen werden zu wollen? (Die weiteren süffisanten Ausführungen inklusive "holistisch" könntest Du Dir besser sparen.) Das heißt doch nicht, dass sie ihn gleich heiraten will. Es ist in meinen Augen nur eine Form von Respekt , den zu erwarten ja wohl nicht zuviel verlangt sein dürfte.

Das bedeutet für mich schlicht, sie will eben nicht bloß irgendein Loch sein, in dem der Mann sich befriedigt, wie es ein Mann(!) weiter vorne schrieb. Und genau diese Denke bestätigst Du mit Deiner Aussage. Gibt kein gutes Bild.

... ein Beispiel für eine emanzipiertere Sichtweise

Wenn es vor dem Sex persönliche Kommunkation zwichen zwei Menschen gibt an der sich die Frau beteiligt und die Frau beim Sex nicht nur Loch ist - sondern spricht, kommuniziert, redet, etwas macht und nicht nur daliegt und still Erwartungen hat, sondern agiert, macht, ja LEBT dann wird Mann sie auch nicht nur als irgendein Loch wahrnehmen.

Ich verabschiede mich für heute. Anscheinend brauchen Sean_Sirion und fulminant mal für einen Moment eine Jammerbühne.

Wir waren hier in der Diskussion gerade an einer Stelle, wo - ich zumindest - sehr offen über verschiedene widersprüchliche Dinge schreibe, die bei fehlendem guten Willen auch dazu benutzt werden können, mich anzugreifen. So offen zu schreiben, war mir möglich, weil alle sehr sensibel und achtsam mit den Beiträgen der anderen umgegangen sind. Bei euch beiden kann ich diese Absicht nicht erkennen. Für mich ist die dufte Atmo erstmal futsch.

Ich würde mich freuen, wenn ihr in der Zwischenzeit zum Thema schreibt. "Warum eigentlich nicht - einfach nur Sex?" Dazu habe ich von euch noch nicht viel lesen können.

BenLawers
Da ist was dran ... auch wenn ich mir den Schuh nicht anziehen muss.

sinful_blissful
Ich finde deine Zusammenfassung ziemlich gut. Sie trifft es bei ganz vielen Frauen. Ich frage mich, ob diese Anforderungen aber wirklich den Sex für Frauen schöner machen. Bzw. warum das so ist.

und diesen Sex als erlebte körperliche Lust und Freude wahrzunehmen also einfach zu genießen ist abhängig von der Einstellung
--- zu sich selbst
--- zu seinem eigenen Körper
--- zur eigenen Sexualität
--- zum anderen Geschlecht
--- zur Frage: Wie genieße ich das Leben?
--- zur Frage: Wie gehe ich mit körperlicher Nähe um?
--- zur Frage: Wie binde ich die körperliche Seite in den Beginn einer Beziehung, deren Eingehen eine Experiment ist das gelingen oder scheitern kann, ein?

Wenn das Geschlecht der Männer schon mit dem zeitgeistig aktuellen Feindbild der schlechteren Hälfte der Menschheit verbunden ist und Frau dazu noch passiv ist - dann ist die Wahrscheinlichkeit ein negatives Erlebnis zu haben tendenziell eher größer - als wenn man Männer ganz natürlich als Menschen ansieht, die zwar in manchen Dingen anders - aber eben doch menschlich sind und wenn man die Annäherung dieses Mannes als etwas begreift das nicht einseitig sein muß, sondern beidseitig gestaltbares Leben sein kann.

gerade wenn Du Sensibilität und Achtsamkeit einforderst soltest Du endlich lernen diese selbst zu leben Ich zitiere Deine Aussagen - ich streite nicht mit Dir - der Unterschied sollte eigentlich klar erkennbar sein.
Das ich positive, negative Denkweisen und Handlungsweisen aufzeige hat mit Jammern nichts zu tun, schade das Du wiederholt auf dieses Unterstellungsniveau herabfällst.

Eine rege Diskussion und ich komme leider nicht hinterher alles zu lesen.
Ich finde es wahnsinnig spannend und kann vieles von Gesche nachvollziehen. Besonders in dem Rahmen " Sorge für sich und die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu tragen". Viel Kommunikation im Vorfeld.. birgt auch bei mir die Gefahr der Projektion. Projektionen​ von Wünschen...die mit dem Menschen mir gegenüber wenig, bis gar nichts zu tun haben. Es geht dabei meist um mich. Mein "Problem"!
Was heißt das für mich? Mir klar sein, wo ich bin. Das was ich emotional suche ( Bestätigung, Liebe, Sorge etc.) ... an einem anderen Ort zu finden.
Und zu lernen....zu nehmen. Am richtigen Ort...an der jeweiligen Stelle 😉 !

dacore....

Da ich sie nicht persönlich angesprochen habe und auch keine Beleidigungen losgelassen habe, sondern schlicht es beschrieben habe, was ich gelesen habe.....aber dann persönlich angesprochen werde auf die Art und Weise.

...habe ich den Beitrag als Beleidigung gemeldet.

Ich finde es beschämend, dass oft Meinungen, die mal nicht gefallen, so versucht werden, zu negieren.
Und gerade zu dem Thema können Meinungen kontrovers sein.

Das von den bösen Frauen als Feindbild Mann Erlebte, festigt sich ja immer wieder neu:

z.B. wenn eben genau ein Mann einer Frau erklären will, wie und was sie warum zu fühlen hat.

Von daher, jammert gerne weiter über die bösen Frauen, die die armen Männer nicht verstehen wollen, wo sie doch immer wieder vollkommen Recht haben (müssen).

Ich werd hier nicht mehr weiterlesen - es artet immer wieder in Belehrungen aus, in Vorschriften und Missionierung.

Die Wissenschaft meint dazu, dass das lymbische System der Frauen etwas ausgeprägter ist als jenes der Männer - sprich, der neurochemische Vorgang des "Verbundenheitsgefühls" wirkt oft (nicht immer) etwas stärker.

Wer sich die naturgegebene Spannung zwischen Frau und Mann etwas genauer anschaut, wird schnell feststellen können, dass es für viele Frauen schlicht und ergreifend ein ganz natürlicher Vorgang ist, "genommen" zu werden, allerdings eben verknüpft mit Köper, Geist und Seele - alle Ebenen wollen angesprochen werden, und wenn es nur für eine kurze sexuelle Begegnung ist (ok, bevor jemand "Verallgemeinerung" ruft: für mich gilt das uneingeschränkt), die nach "einfach nur Sex" aussieht.

Leider bleiben viele Männer auf nur einer Ebene stecken, der körperlichen. Mir persönlich ist die Lust auf solche sexuellen Begegnungen schon vor sehr langer Zeit vergangen, und seit ich gemeinsam mit Mr. ZeeTee zutiefst erfüllende und befriedigende, von Liebe geprägte sexuelle Begegnungen geniesse, kann ich mit Fug und Recht für mich sagen, dass jeder noch so "gute Sex" von früher ein Abklatsch darstellt, den ich mir heute keinesfalls mehr antun wollen würde.

denn das was Seeleverschenkt hier unterstellt hat in diesem Thead kein Mann gemacht, was soll diese Agressivität? Rheine Rehtorik zum Herabwürdigen der Männer damit diese dann beleidigt reagieren und das Feindbild Mann bestätigt wird? Solche Kommentare zeigen das hier das Feindbild Mann gelebt wird - das ganz sachliche Beiträge als Belehrungen empfunden werden oder gar als Vorschriften ??? und Missionierung ??? Im Grunde erklären sie den Stillstand in der Entwicklung der die Emanzipierung in intimen Bereichen des Lebens verhindert. Wer so verbissen denkt, hat kaum die Freiräume sich zu entwickeln - ich finde das bedauerlich.

Großartiger Beitrag!

ich habe meine Antwort dazu editiert jetzt...Du hast alles sehr gut zusammengefasst.

Jetzt wird wild und zusammengewürfelt zitiert, Kommentare zerpflückt und völlig willkürlich zusammengefügt und übers andere Geschlecht geschimpft, wild analysiert, mitunter absolut am Thema Spontansex vorbei ....

Bin auch raus ...

Schönen ABEND

das ist wohl der Punkt, der den Unterschied zu "einfach Sex" darstellt. Man nähert sich aneinander an, spielt sich ein, und Gefühle vertiefen und machen das Erlebnis eben ganz besonders, und besonders erfüllend.

"Einfach Sex" ist jack-in-the-box, und selbst kurz bequatschen und beschnuppern heißt eben doch letztlich ein bisschen Blindflug...

Einfach nur Sex kann überraschend schön, aber auch genau das Gegenteil sein.

Heterosexualität scheint ja extrem kompliziert zu sein.

Vielleicht sollte gemischtgeschlechtliches Vögeln erst ab 21 erlaubt werden. Eventuell lernt man in der Zwischenzeit sich selbst und das eigene Geschlecht etwas besser kennen, um nicht gleich von Beginn an nur alles vom anderen zu erwarten. 😇

Eine Späterweckte.

"Warum eigentlich nicht - einfach Sex .... JA und es ist nicht nur "nur"..... es gehört zu den Grundbedürfnissen eines Menschen wie essen und schlafen und NEIN das ist nicht von mir......
Wenn ich keinen Partner habe ist das überhaupt keine Frage, bin ja schließlich mit Alice Schwarzer groß geworden und in den 70zigern oder 80zigern stellte sich Frau nicht diese Frage und ich mir bis heute nicht.

Und genau das begründet die Wissenschaft damit, dass für den Neandertaler Sex Nachwuchs bedeutete und Mann für Frau während der Schwangerschaft und Stillzeit so weit fit sein musste, um Frau und Nachwuchs durchfüttern zu können, bzw. der Mann seinen nicht unwesentlichen Beitrag (jagen und sammeln) für die Frauen und Kinder der gesamten Sippe leisten können musste (auch nach dieser Fähigkeit von der Frau ausgesucht wurde und damit das limbische System der Frau gefeuert hat ohne Ende, im Idealfall) ...

Ach, mit ein bisschen wissenschaftlich ethnischer Folklore haben wir dann doch die schwierigen Fragen zum Abend und für eine gute Nacht beantwortet;):)

Weil eben "nur Sex" mir nichts gibt.
Beziehungsweise sehe ich nicht den Unterschied zur Masturbation, wo es dann wirklich nur um Triebabfuhr geht, die Mensch sich eben auch selbst verschaffen kann.

Wenn menschliche Zuwendung ein weiterer Faktor sein soll, dann geht das aus meiner Sicht wieder mit emotionaler (Ver-)Bindung einher, und dann ist eben wieder nicht mehr "nur Sex".

Den Ausflug in die Geschichte des Menschen hast du aufs Tapet gebracht. Mein Beitrag erwähnt ziemlich neue Erkenntnisse der Neurochemie, die das Geschehen im Hier und Jetzt in unseren Körpern beschreiben.

Was etwas untergeht, ist die Tatsache, dass auch Männer ein lymbisches System haben. Mit anderen Worten, auch Männer verspüren dieses Gefühl der Verbundenheit. Es lässt sich sogar trainieren. Empathische Männer sind sich dessen bewusst und geniessen und handeln dementsprechend, alle anderen halt eben nicht.

Weil der Thread so schnell wächst, ein paar Kommentare zu Aussagen, die mir aufgefallen sind:

Gesche: Ich bin nicht der Meinung, dass Sean_Sirion versucht, Frauen zu erklären, was sie zu denken und zu fühlen haben.
Du fragst dich, warum du etwas (nach deinem eigenen Erleben) nicht kannst und er beschreibt, wie es unter Männern abläuft, wenn also zwei "Benutzer" aufeinandertreffen, also zwei, die beim Sex rein anatomisch immer auf ihre Kosten kommen. Warum Frauen, warum du persönlich das nicht so hinbekommst, wie du es gerne hättest (außer im Club, wie du schreibst) kann niemand wissen. Deshalb ist es nicht abwegig, dass dir diese Beschreibung vielleicht einen Hinweis geben könnte.


Nein. Auf einer Tumblr-Seite habe ich ein paar Gifs gesehen, in denen die Frau voll und ganz der aktive Part ist. Auf diesen Bildchen ist klar zu sehen, wer von Größe und Muskulatur her "eigentlich" der Überlegene ist – aber in der dargestellten Situation ist der Mann rein passiv. Und das ganz ohne exotische Verrenkungen oder Domina-Gehabe. Fühlte sich seltsam an, das als Mann zu sehen


Das ist ja grauenhaft! Den schönsten Sex hatte ich mit Frauen, denen es auch Spaß machte, an mir rumzumachen, die auch aus mir Reaktionen herauskitzeln (oder sonstwie hervorrufen) wollten. Etwas anderes will ich gar nicht mehr, ausschließlich passive Frauen langweilen mich.

Es sind solche Plattitüden, die so oft sie wiederholt werden nicht wahrer sind.
Jeder Mensch ist anders in seiner Gefühlswelt und Wahrnehmung. Die Reduzierung auf "Frauen" seien "anders" beinhaltet nichts anderes als einen latenten Chauvinismus aus weiblicher Sicht. Als wäre die Wahrnehmung von Männern auf die primären Geschlechtsmerkmale beschränkt und die Gefühlswelt auf dem Niveau des Australopithecus hängen geblieben.

Vielleicht lohnt ja mal ein Blick in die Rollenverständnisse aus vergangenen Tagen: hat sich schon mal jemand gefragt, warum Eva Adam verführt hat? Das Bild der keuschen Frau, die Sex - wenn überhaupt - nur "mit Gefühl" genießen kann, ist gar nicht so alt, wie viele glauben. Ob in der Antike, dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit: Das sündig laszive Sexmonster war nicht der Mann sondern die Frau, triebgesteuert und nach Befriedigung heischend. Ob bei den Bacchanalien oder in den Badehäusern... Es finden sich immer wieder Hinweise darauf, dass Frauen ihre Lust frei ausgelebt haben - außerhalb von Ehe oder Beziehungen. Es ist die Ikonographie der Kirchen, die jede "ehrenhafte" Frau zu einer prüde sich nach "emotionaler Erfüllung" sehnenden Madonna stilisierte, die im Viktorianismus noch zum "zurücklehnen und an England denken" gesteigert wurde.

Niemand kann - und soll auch - aus seiner Haut. Wer für sich "einfach nur Sex" als unbefriedigend erkannt hat, sollte auch nicht zwanghaft zu "einfach nur Sex" bekehrt werden müssen.

Aber das Pauschalisieren anhand geschlechtsspezifischer Klischees, die vollkommen willkürlich sind, nervt!