Hier scheinen sehr viele zu schreiben, die gar nicht so viele eigene Erfahrungen haben und hier ihre Projektionen mitteilen.
Der zweite Punkt, der mir auffällt, ist dass nicht mal klar zu sein scheint, was ein Sexdate denn ist. Da wird eine Abgrenzung zu spontanem Sex getroffen, in anderen Beiträgen eine zu anonymen Sex.
Zusammen führen beide Argumente fast immer zu einer Einleitung, dass dies für den Poster nichts wäre. Und schon schwingt leise surrend die Moralkeule durch die Luft.
Was ein Sexdate ist, sollte die TE vielleicht klären. Ansonsten sind es all diese Sachen. Und mit ein wenig Erfahrung wird der eine Sagen können, dass er sich da selber eher unwohl und ein anderer eben sehr gut gefühlt hat.
Die TE stellt aber auch die Frage, wie Männer denn die Frau sehen. Ohne jedoch selber zu äußern, wie denn Männer vom anderen Geschlecht gesehen werden. Am besten ohne in die Klischees der Nymphe und des Satyrs zu verfallen.
Sex wird in unserer Gesellschaft aufgeladen und überhöht. Sex wird Exklusivität und gleichzeitig Abwertung zuteil. Je prüder das Umfeld, umso schizophrener wird das Bild von Sexualität.
Zu vermuten, dass Mann oder Frau bei einem Sexdate beliebig sind, sagt mehr über den aus, der dies annimmt, als über die reale Situation. Sicher gibt es Sexdates, bei denen die Projektion und das Unbekannte den Kick geben. Aber es ist noch immer die beiderseitige Lust darauf erforderlich.
Wenn sich jemand mal real in der Situation eines Gangbangs, eines Gloryholes, eines spontanen ONS, oder auch eines lange geplanten MFMF befunden hat, der weiß, dass es weder einfach ist, Mitspieler zu finden, noch dass es da beliebig zugeht. Zwar hat ein Gloryhole genau da seinen Reiz. Dem wird sich aber bewusst ausgesetzt. Und auch der Mann muss bereit sein Sex mit jemandem zu haben, den er nicht mal sieht. Von dem er nicht mal das Geschlecht kennt.
Die Motivation für ein Sexdate mag so verschieden sein, wie es Menschen und Träume davon gibt. Es gilt aber immer, dass in dem Moment Menschen zueinander gefunden haben, die Spaß dran haben, die es kickt, die Lust dabei empfinden. Da ist Begierde, Lust, Wonne und eine große Portion von jedem Menschen dabei. Wie kann das nicht wertschätzend sein?
Es ist doch eher so, dass die Menschen, die das als unmoralisch, ungehörig, falsch und nicht normal ansehen, die Achtung und Wertschätzung missen lassen für eine andere Sicht auf das Leben. Niemand muss da mitmachen.
Und es gibt sicher viele Menschen, die Arschlöcher sind. Aber die sind dies nicht nur bei einem Sexdate, die sind das immer. Ich kann mich nur davor schützen, indem ich mich nur auf Dinge einlasse, die ich selber will, die sich für mich selbst gut anfühlen.
Ich bezweifle sehr stark, dass Männer anders fühlen als Frauen, wenn es um Sexdates geht. Aber Erziehung und Normativität reden Frauen ein, dass sie sich kontrollieren müssen, dass sie ihre Begierden zügeln müssen. Männern passiert das nicht so sehr und wenn auf anderen Ebenen. Dieses andressierte Verhalten führt zu dieser ganzen Diskussion.
Niemand muss sich bei einem Sexdate verschenken. Und sollte ein Mann oder eine Frau schlecht von einem denken, weil man mit ihnen ins Bett gegangen ist, hat dieser Mann oder Frau Mitleid verdient. Er oder sie hat eine gestörte Sexualität und wahrscheinlich ernsthafte Minderwertigkeitskomplexe. Die werden dann auf den anderen projeziert, weil es einfacher ist.