Phasen bis zur Liebe ...
Aus meiner Sicht durchlaufen wir verschiedene Phasen bis zur Liebe.
Zu beginn empfinden wir Verliebtheit.
Verliebtheit beruht auf Reziprozität, sprich dem emotionalen Tauschhandel.
Weil wir nach eigenem Verständnis der / die Suchende sind, gehen wir emotional in Vorkasse.
Wir handeln uneigennützig, zugleich erfahren wir uneigennütziges handeln von unserem Gegenüber. Weil auch sie / er sich als suchend empfindet, somit emotional in Vorkasse geht.
Jenes Gefühl vergleichbar unserem ersten Fahrrad unterm Christbaum.
Unfassbar, wir werden belohnt, ohne eine Gegenleistung dafür erbracht zu haben.
Aus dem Fahrrad wird halt der langersehnte Partner.
Solch ein Gefühl kann auch durch Mails oder Telefonate entstehen.
Die Schmetterlinge im Bauch, katapultieren uns ins ferne Universum der Verliebten.
Der emotionale Fokus ist nur noch auf jenes ferne Ziel LIEBE und gemeinsame Zukunft ausgerichtet. Wer sich beim fotografieren sehr nahe an ein Gitter stellt, auf ein entferntes Ziel fokussiert, lässt dieses vielleicht unüberwindbare Hindernis wie von Zauberhand im scheinbaren Nichts verschwinden. Vergleichbar läuft es auch mit unserer emotionalen Wahrnehmung / Fokussierung.
Genau betrachtet, erleben wir die erste Phase fernab jeder Realität.
Vielleicht liegt hier auch ein Grund, warum sich einige Menschen gerne öfter neu verlieben.
Wir müssen uns nicht reflektieren, schon gar nicht an uns arbeiten. Weil sämtliche unserer Defizite und der unseres Gegenübers, im scheinbaren NICHTS der Verliebtheit verschwinden.
In der zweiten Phase betrachten wir unsere Beziehung aus verschiedenen Perspektiven.
Wir planen die Zukunft, dafür benötigen wir die Ratio ( den Verstand ).
Zwangsläufig erkennen wir, ob und in welcher Form Hindernisse vorhanden sind.
Die Kompatibilität auf den verschiedensten Ebenen wird gecheckt.
Passt die Frau / der Mann in mein soziales Umfeld?
Passt die Frau / der Mann zu meiner Lebensphilosophie?
Ist sie / er dauerhaft der richtige Sexpartner, so dass keine größeren sexuellen Defizite entstehen?
Kann ich mit ihren / seinen Macken auch in einem Jahr noch entspannt umgehen?
Um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Paare die nach dieser eher rational geprägten Phase, noch immer ihre Verliebtheit empfinden lieben sich.
Ich bin der gleichen Meinung, wie hier schon ein Vorredner schrieb, dass Liebe einen rationalen Anteil besitzt.
Sich auf den Weg zu begeben, sich verlieben zu wollen, ohne sich selbst vorher reflektiert zu haben, gleicht einem Einkauf im Supermarkt mit leerem Magen.
Wir schauen nicht mehr, was wir eigentlich benötigen, welche Qualität etwas hat.
Es geht nur darum seinen Hunger zu stillen.
Vielleicht klingt der Text hier von mir sehr rational, aus meiner subjektiven Sicht, halte ich mich für Selbstreflektiert.
Liebe ist für mich die Quersumme der heißesten Affäre und dem/der besten Freund/in.
Auch wenn ich gestehen muss, an dieser Stelle etwas ins Wunschdenken zu verfallen.
Aber ich bin und bleibe eben ein ewiger Romantiker