Das beste (Sach-)Buch, das ich je gelesen habe
Ich habe das Buch fast durch, danke O. für deine Empfehlung
Auch ich habe mich und meinen Mann in vielen Paarbeschreibungen wiedererkannt. Machmal dachte ich, das könnte ich sein. Sogar die Wortwahl bei der Beschreibung der Gedanken und Gefühle war dieselbe. Ich bin froh zu erkennen, dass ich bei Weitem nicht alleine bin mit meinen Überlegungen und dass auch andere Frauen so ticken wie ich.
Ich habe so viele wichtige und wahre Aussagen gefunden, dass ich am liebsten auf jeder Seite einen Satz angestrichen hätte;-) Ich finde auch Karigs Erklärungen aus der Biologie und Geschichte sehr überzeugend, dass es nicht immer so gewesen sein kann, dass die Menschen monogam lebten, sondern dass der Mensch eindeutig anders angelegt ist. Warum also zwingt sich ein Großteil der Menschen etwas auf oder strebt einem Ideal nach, was bewiesenermaßen nicht wirklich gut funktioniert (siehe Scheidungsraten, Fremdgehen in der Ehe, serielle Monogamie) - die lebenslange Monogamie im Zusammenleben mit einem einzigen Partner? Und warum fällt es den Menschen so unglaublich schwer, ehrlich zu sich und dem Partner zu sein und darüber zu sprechen, wenn man Lust auf jemand anderes hat?
Ich möchte mal eine der unzähligen wichtigen Stellen zitieren:
"Was sind wir für eine komische Spezies, die das Beste, was sie hat, nicht feiert, sondern darum herumschleicht wie ein Einbrecher um ein Haus in der Nacht? Nirgends werden wir so von klein auf zur Lüge gezwungen wie in der Sexualität. Nirgends hat sich die Unwahrheit so tief eingefleischt und ist uns so sehr zur zweiten Natur geworden wie im sexuellen Bereich.(...)"
Und:
"Hand aufs Herz, wie viele von uns haben ein Leben lang den Sex, den sie gerne hätten? Es bleibt, seit wir denken können, bei einer Tatsache: Alle machen und wollen und suchen Essen, Schlafen, Sex. Diese drei Dinge werden nicht langweilig. Und sind zum Glück für uns heute zugänglich. Aber nur den Sex erlauben wir uns selbst nicht."
Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele Menschen, die momentan noch an das Ideal der Monogamie glauben, dieses Buch lesen und es als Denkanstoß nehmen. Viele Ehen könnten gerettet und vielen Kindern Scheidungsdramen erspart bleiben.
Was die sexuell übertragbaren Krankheiten angeht: Dass jeder Mensch sich davor schützen muss, ist gemeinhin bekannt. Da ist jeder für sich selbst verantwortlich. Und dass man dann natürlich auch darüber nachdenken und daran denken muss, wenn man die Beziehung öffnet, ist auch selbstverständlich. Ich glaube, dass Menschen, die bewusst eine offene Beziehung führen, da sehr verantwortungsbewusst sind. Eher glaube ich aber, dass diejenigen, die in einer Ehe heimlich fremdgehen, schon mal das Kondom vergessen...