Also bei mir is' das alles gaaanz anders ...
Hi Mädels !
Gesundheitliche Komplettzusammenbrüche haben nicht nur Nachteile. Ich hatte so einen. 2012 hab ich 6 Monate in 3 Kliniken verbracht, bin 18 x operiert worden, 2013 gab es noch zwei Nachoperationen ... pfffft. Meine "Slipzone" besteht zu einem Großteil aus "Spalthaut". So nennt man transplantierte Haut, weil sie an der "Entnahmestelle" abgespalten wird, mit soner Art Käsehobel. Auch mein Scrotum besteht zur Hälfte aus Spalthaut - plastische Chirurgie ! Scrotum - das ist der Sack in der Sprache der Weisskittel. Ich konnte kaum noch gehen - bin heut noch gehbehindert und werd das auch mein Leben lang bleiben, hab kaum noch ne Teekanne halten können, der Muskelschwund hat schon Schmerzen verursacht - tja ... und seit 2013 geht es bergauf bei mir und seit 2016 sogar ziemlich rasant. Ich hab 20 kg abgenommen, kann wieder Fahrradfahren (wodurch die Gehbehinderung zusammen mit der Krüppelkarte für den ÖPNV fast schon überkompensiert wird) und seit ich 2013 auch wieder in die Szene gehe, dort trotz meiner "Wehwechen" keine Probleme habe, nette Sexkontakte zu finden, geht's mir körperlich immer besser. OK, mein erster Auftritt in der Szene war mit Herzklopfen verbunden und einmal hab ich zu jemand gesagt: "Nicht so fest am Scrotum ich hab da ne Spalthautfläche!" Der hat vielleicht geglotzt ... ich hab halt 2 Jahre lang öfters "Scrotum" zum Sack gesagt, als Sack zum Scrotum ... so ist das halt ...
Mit Ü50 bin ich also im Aufbau, statt im Abbau und dementsprechen fühle ich mich in meinem Körperchen von Monat zu Monat immer wohler.
Der Sex spielt da natürlich ne gaanz große Rolle - wenn man regelmässig die Bestätigung bekommt, sexuell attraktiv zu sein, spielen die Falten und Fältchen und die dritten Zähne keine so große Rolle mehr. Den aktuellen Körpermoden hab ich sowieso nie in meinem Leben entsprochen und diejenigen, die wo total auf geölte Stromlinie abfahren und jeden für einen Dreck halten, der keinen "perfekten Body" hat, die können mich eh mal gernehaben ... diese TypInnen werden schon merken, wo der Hammer hängt, wenn sie erst mal Ü50 sind und nie gelernt haben, wie man auch ohne "perfekten Body" sexy sein kann.
Ne gaanz große Rolle spielt auch die transgenderei. Wenn man so ein coming-out erlebt, ein "falsches Selbst" von einem abgesprengt wird, dann erlebt man auch seinen Körper nochmal ganz von vorne. Alles neu macht der Mai und man wächst sozusagen aus der Psyche nochmal neu in seinen Körper hinein und tut so manches mit seinem Körperchen, was man vorher nie getan hat, weil Mann sowas ja nicht tut, wenn man ein richtiger Mann und ganzer Kerl sein will. Zum Bleistift mal seine Nippel mit den Nippelsaugern aus dem Sexshop bearbeiten, diesen Billigdingern für 5 € das Paar, die aussehen, wie vergrößerte Halma-Steine (also total bescheuert, aber das macht ja nix). Jetzt errigieren die Nippel ganz leicht und sind deutlich auch durch's Flattertshirt zu sehen und da guckense ... ! Ist doch geil, oder ?
Balzac hat vor über 150 Jahren den französischen Frauen mit "Une femme de trente ans" ein komplettes Lebensjahrzehnt geschenkt. Vor diesem Roman war in Frankreich eine Frau von Dreissig nämlich schon ein Komposti. Udo Jürgens hat uns vor über 30 Jahren darüber aufgeklärt, daß mit 66 Jahren noch lang noch nicht Schluß ist. Mein Lieblings-Sexbuddy von meinem alten Baggersee in Thüringen hat schon vor 10 Jahren gesagt, er wäre 68. Er sagt heute noch, er wäre 68 - er schämt sich wohl zu sagen, daß er schon "Ü80" ist. Jeden Tag mit Sonnenschein zwischen Februar und November setzt er sich um vier auf's Fahrrad, radelt 25 km zum See, vögelt 4-5 h rum, und radelt dann wieder 25 km zurück und setzt sich dann zu seiner Frau vor's Fernsehn.
Mädels - machts, wie ich und nehmt Euch gefälligst diesen Typen als Vorbild und nicht diesen fit-for-fun - Blödsinn ! Weil für "fun" braucht man nicht "fit" sein - sondern einfach nur: gut drauf !
LG
Niki