Guten Morgen,
es ist das erste Mal, dass ich bewusst mich in diesem Forum melde.
Das Thema Sex war schon immer irgendwie ein Problem gewesen, Unsicherheit und Hemmungen sowie Spott. Nein, ich möchte kein Mitleid haben, es war einfach so, Vergangenheit.
Mein erstes Mal war relativ spät und dabei habe ich sofort in die Scheiße gegriffen, ich hab abgearbeitet, was andere in vielleicht mehreren Beziehungen hatten. Alles ein Abwasch. Aus Naivität, Scharmgefühl, hatte ich einen Freund, der einfach die Pest war. Geschlagen, Gebissen, Gedemütigt und Schmerzen.
Als ich nach einem Jahr den Absprung schaffte, wollte ich in so eine Situation nie wieder geraten.
BDSM immer wieder gehört aber irgendwie die Vorstellung gehabt, das sind die Menschen, die ihren Partner verprügeln und dabei Lust empfinden. Da ich schon das „Vergnügen“ gehabt hatte, ein Jahr verprügelt zu werden, wollte ich gar nicht mich näher mit der Materie befassen. Machte also um das Thema ein großen Bogen.
Kerl Nummer 3, der nach ein paar Jahren in meinem Leben auftauchte, fing an von wegen BDSM wäre ja gar nicht so. Es wäre ganz anders, es würde um Vertrauen gehen. Vertrauen klang schon besser als das Horrorbild im Kopf, dass man von jemanden wieder verprügelt wird und man sich nicht wehren kann. Hoch und heilig versprochen, dass man es langsam angehen lassen würde, ich sollte ihn einfach besuchen kommen. Sein Ehrenwort als Mann, dass er niemals eine Frau schlagen würde, wenn sie das nicht wöllte oder ihr Spaß macht.
Ich fuhr nach Bayern, mit dem Zug, mit dem blinden Vertrauen in die Männerwelt, dass nichts passieren würde. Kerl Nummer 3, kannte ich als Bekannten schon länger. Ehrenwort gegeben, er wusste um meine Vorgeschichte, somit schien alles gut. Genau, es schien alles gut. Ich dumme Kuh habe das Zugticket für 4 Tage später gekauft, hey, er hat ja sein Ehrenwort gegeben, dass da nichts laufen würde, was ich nicht möchte. Es gab ein Essen, dann der Vorschlag für einen Film. Kaum liefen die ersten 20 Minuten, schien Kerl Nummer 3 sein Versprechen einfach zu vergessen.
Tja und es passierte das, was sowieso fast immer passierte bei mir. Wer mein Profil gelesen hat, der weiß worauf ich anspiele. Ich spürte nichts, im Gegenteil, ich war eigentlich gar nicht in Stimmung. „Meine Güte bist du eng..“ Kein Wunder, wenn man nicht in Stimmung ist, nichts spürt außer das man kurz meint, jemand würde dir ein Stumpfes Messer in den Leib rammen. Ich schaltete mich einfach aus, besser kann man diesen Zustand nicht beschreiben. Aber dem Kerl war das wohl nicht genug, dass wovor ich am Meisten Angst hatte, passierte. Er schlug zu, ich bekam wieder Schläge aber nicht einen Klappser auf den Po, sondern Schläge.
Wieder einmal obwohl ich ja eigentlich sein Ehrenwort hatte, bin ich verprügelt worden. Ich halte mich da an Nietzsche, was mich nicht umbringt, macht mich nur stärker. Trotzdem hab ich mich wie das letzte Stück Scheiße gefühlt und heute halte ich ein Männerehrenwort für absolut nicht tragbar, wenn es um Sex geht. Somit das Vertrauen in die Männerwelt sowie Versprechungen begegne ich mit Skepsis sowie Misstrauen. (Bitte verschont mich damit, dass es ja nur ein Kerl war, dass ja nicht alle so wären.)
Die 4 Tage waren so befremdlich, gefolgt von irgendwelchen Spielzeugen, dass ich wieder meine negativ Assoziation mit dem Thema BDSM verbunden hatte. Alles Bekloppte, die ihr Wort nicht halten und die Frauen gerne schlagen. Mit dem Thema hatte ich abgeschlossen einfach.
Eine Zeit verging und ich hatte es so gut wie es geht verdrängt, was mir passiert war. Warum klagen sowie jammern? Keiner hat ein einfaches Leben also weiter geht es. Es kam 50 Shades of Grey raus und mein Freundeskreis die Freundinnen waren alle so begeistert von den Büchern genauso von Crossfire. Als ich mich im Internet erkundigt hatte was das Thema war, war alles wieder da. Das Gefühl ein Stück Scheiße zu sein und ich habe sowohl das Buch wie den Film absolut boykottiert, ihn lächerlich gemacht. Cinderella BDSM Story. Habe dann aber von anderen gehört, dass viele aus der BDSM Szene, diesen Film sowie die Bücher nicht leiden konnten. Tja, da hatten die Szene und ich was gemein aber ich glaube, da gab es Unterschiede warum die Szene den Film nicht mochte und warum ich den Film sowie die Bücher nicht mochte.
Auf Joy legte ich sofort fest, dass ich auf gar keinen Fall etwas mit BDSM zu tun haben wollte. Alles andere schloss ich nicht aus aber unter keinen Umständen BDSM. Jetzt habe ich Kontakt zu jemanden gefunden, natürlich habe ich ihm nicht alles erzählt. Will nicht als die Jammertante rüber kommen, will auch kein Mitleid. Trotzdem habe ich gestern gemerkt, dass er wohl eine Schwäche dafür hat.
Haben uns super toll verstanden aber irgendwie keine Ahnung. Ich habe keine Lust wieder verprügelt zu werden, wieder dieses Gefühl zu kriegen. Somit habe ich ihm ganz klar gesagt, dass wenn er mich schlägt ins Gesicht, dass ich zurückschlage. Sofort hat er versucht das aufzuklären, dass er so eine Bestrafung nicht machen würde, Gesicht schlagen. Kam mir unweigerlich besonders da er den selben Satz benutzt hatte wie Kerl Nr. 3. Ich will ja nicht als verklemmt oder bekloppt darstellen. Besonders da ich ja sonst alles als Erfahrung ausprobieren würde, einfach um zu wissen ob es mir liegt oder nicht.
Somit ich weiß nicht ob BDSM was für mich ist. Ich weiß es wirklich nicht, spürt man das? Wie bei nem Schuh, den man anzieht? Gibt es irgendwelche Infos, von erfahrenen Leuten? Ich habe so oft gelesen, dass gerne Halbwissen als Wahrheit verkauft wird.
Soviel zu dem Thema sowie Erstkontakt.